Index Schule der Weisheit · Stichwortindex Einträge zu: Sinnbild Hermann Keyserling Amerika Die Vorherrschaft der Frau | Geschlechtsleben Sehr wenige Frauen, welche Kinder gebaren, beherrscht nicht zeitweilig wenigstens, der Allmächtige-Gott-Komplex. Sehr natürlicherweise: die Existenz des Schöpfergottes mag bezweifelt werden… Die Vorherrschaft der Frau | Emanzipationsbewegung Was wir über die Rückbildung des amerikanischen Mannes wie der amerikanischen Frau dank schiefem Korrelationsverhältnis der Geschlechter ausführten, läuft letztlich darauf hinaus, dass in beiden das eigentlich Schöpferische atrophiert erscheint. Kultur | Ideal des hohen Lebensstandards Für ein Volk seelisch einfacher Eroberer, wie die frühen Mohammedaner, ist einseitiger Moralismus recht und gut. Sobald jedoch das Leben reicher ausschlägt, bedingt er Verkrüppelung vieler bester Lebenstendenzen… Spiritualität | Zeitalter des Verstehens Von hier aus ersehen wir denn, inwiefern eine Spiritualisierung Amerikas möglich erscheint: sie ist möglich eben dank der Übertriebenheit und Einseitigkeit aller bisher vorhandenen Spiritualität. Spiritualität | Zeitalters des Heiligen Geistes Dies ist die allgemeine Richtung der Geschichte des Menschen als geistigen Wesens an dieser Wende, der wichtigsten seit dem Erscheinen Christi. Hermann Keyserling Betrachtungen der Stille und Besinnlichkeit Gemeinsamkeit | Generosität Jede Tiefere Religion oder Weltanschauung gebot dem Menschen in irgendeiner Form nicht wider den Stachel zu löcken, d. h. das, was ihm einmal das Geschick oder Schicksal auferlegt hat, willig anzunehmen. Selbstverantwortung | Meinung und Einsicht Wirklich selbstverantwortlich ist der allein, und er allein kann es überhaupt sein, dessen Bewusstsein in seiner Abgeschiedenheit gegründet ist. Leidenschaft und Tat | Täter Teiresias konnte erst reden, nachdem er Blut getrunken hatte. Gleichsinnig fällt es mir schwer, mit nicht sehr geistigen und feinfühligen Menschen zu verkehren ohne Wein. Schweigen und Stillhalten | Polarisation Hiermit wären wir einmal mehr beim Problem der Polarisation, dem Urprobleme aller Schöpfung, angelangt. Kritik und Offenbarung | Welterklärung Warum in aller Welt bedeuten Welterklärungen, welche darzustellen nicht zwar alle Systeme der Philosophie beanspruchen, doch als welche sie fast immer von ihren leidenschaftlichen Anhängern aufgefasst werden, dermaßen viel? Kritik und Offenbarung | Realisieren Wie kommt nun lebendige und wahre persönliche Einsicht zustande? Durch unmittelbares Innewerden. Den Sinn dieser Diskriminierung verstehen wir am schnellsten, wenn wir zuerst die Frage beantworten: worin unterscheidet sich Einsicht von Ansicht? Kritik und Offenbarung | Bilder Nunmehr können wir genau bestimmen, in welcher Richtung der Prozess des Realisierens führt; er führt in völlig anderer Richtung als derjenige der wissenschaftlichen und philosophischen Kritik. Vom Sterben | Yamauba - Das Prinzip der Liebe Die Tibetaner gleich den Indern und im Gegensatz zu den Japanern sind vor allem Schauer und geistig Interessierte. Hermann Keyserling Das Buch vom persönlichen Leben II. Von den Untergründen des Lebenskampfes | Überwindung der Höllenblindheit Mit dem Kriege habe ich mich hier nicht näher befasst, denn dass es sich bei ihm um einen Ausbruch der Unterwelt handelt, so ideale Gesinnung sich gerade in seinem Bereiche äußert, liegt auf der Hand VIII. Einsamkeit | Innere Entscheidung Jetzt können wir die Eigen-Wirklichkeit sowohl als die besondere Wirkungsart des einsamen persönlichen Selbstes soweit exakt bestimmen, als dies die Grenzen möglicher Begriffsbildung erlauben. IX. Leiden | Adler-Mensch Dieses Buch soll von möglichst allem absehen, was nicht dem persönlichen Leben jedes frommen kann. Doch das Problem des Leidens zwingt mich zu einigen religionspsychologischen Betrachtungen. X. Freiheit | Ehrgefühl Gehen wir jetzt von den nach außen hin wirksamen Äußerungen des Freien zu dem über, was er für sich ist und hat, dann erscheint als erstes und vornehmstes Attribut des freien Menschen seine Ehre. XII. Heiligung | Be-Sinnung Es ist natürlich ganz und gar unmöglich, auch nur einigermaßen genau zu bestimmen, was die neue Wellenlänge, auf die sich die Vorhut des Menschengeschlechtes abzustimmen beginnt, von früheren und anderen unterscheidet. XII. Heiligung | Sinn des Lebens Nichts Konkretes ist jemals, so wie es wird, vorauszusehen, und wo Freiheit letztinstanzlich entscheidet, ist keinesfalls gewiss, was kommen wird. Ich konnte und wollte hier nur den Weg weisen. Wem er überhaupt einleuchtet und wer überhaupt berufen ist… Hermann Keyserling Das Buch vom Ursprung Das Zwischenreich | Sphäre des Subjekt-Erlebens Der Mensch ist das in sich zerfallene, kranke, irrende, sündigende, problematische, und in anderer Blickrichtung betrachtet das handelnde, mutige, freie und in keiner Hinsicht ein für alle Male festgelegte Tier. Das Zwischenreich | Bestimmung des Zwischenreiches Des Menschen eigenste Sphäre ist die von Gestaltungen, welche nicht der materiellen Natur zugehören, aber auch nicht einem möglichen reinen und objektiven Geist, sondern gewissermaßen Kreuzungsprodukte von beiden darstellen. Das Zwischenreich | Rechtsnormen und Rechtssysteme Das Sosein jedes bestimmten Zwischenreiches hängt ursprünglich immer und ganz, auf jedem Stadium aber erneut auch von der Freiheit ab. Ursprünglichkeit und Primitivität | Verschleierungen der Wirklichkeit und Wahrheit Schreiten wir darum auf dem beschrittenen Weise gelinder Übertreibung unbefangen weiter. - Die Frau bekennt sich also fanatisch zum Zwischenreich. Daher ihre unausrottbare Abergläubigkeit. Ursprünglichkeit und Primitivität | Verwilderung Den Mann treiben also, im Gegensatz zur Frau, elementare Triebe und Strebungen aus dem Zwischenreich hinaus. Nicht aber, weil er weniger als sie in ihm zu Hause wäre, sondern weil ihm mehr Gefahr droht, sich in demselben zu verstricken. Instinkt und Intuition | Durchschauen Wenn die Intuition letztlich auf Zusammenhänge geht, dann geht sie überhaupt nicht auf Tatsachen. Darum bemerken reine Intuitive Tatsachen als solche kaum; darum sind sie beinahe ausnahmslos durch ein schlechtes Tatsachengedächtnis ausgezeichnet. Instinkt und Intuition | Leben in Form des Wissens Die meisten Intuitiven sind auch unter Menschen nicht Versteher, sondern Täter. Instinkt und Intuition | Sinngebung Blicken wir nun auf den ganzen Zusammenhang des Kapitels über die Intuition zurück, dann finden wir, dass die Intuition im Unterschiede von anderen Erkenntnisarten nichts anderes bedeutet, als das Ergebnis totaler Polarisierung auf besonderer Ebene. Gleichgültigkeit und Liebe | Sein und Haben Der Zusammenhang der Welt, welchen der Religiöse erlebt, ist in der emotionalen Ordnung erlebnismäßig, nur eben auf anderer Ebene vorgebildet. Gleichgültigkeit und Liebe | Natur und Geist Doch das für die Erkenntnis Wichtigste am Prozess der Einbildung des Geistes in das Erdleben in Form der Liebe ist, dass wir hier und hier allein feststellen können, dass es tatsächlich so etwas gibt, wie jene Zuordnung der Natur zu Gott. Der substantielle Geist | Teilhabe am Göttlichen Spiritualität - das der Antike unbekannte Wort kam irgendwann in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung auf - bedeutete damals Teilhabe am Göttlichen unabhängig von allem Verstehen und aller geistigen Begabung. Der substantielle Geist | Selbstüberwindung Bleiben wir noch einen Augenblick bei der antiken Spiritualität. Bei dieser lag auf dem Erkennen überhaupt kein Nachdruck; die Erkenntnis fing dann erst in der Antike eine Rolle zu spielen an, als ihre spezifische Spiritualität sich zu zersehen begann. Der Zwiespalt der Seele | Welt schmerzlicher Erinnerung Die Grundlage sowohl als die ermöglichende Ursache aller seelischen Konflikte ist die Erinnerung. Wer nur im Augenblicke ohne mögliche Rückschau lebte und nur von eindeutigen Impulsen getrieben würde, für den gäbe es überhaupt keinen Zwiespalt. Der Zwiespalt der Seele | Demut und Vornehmheit Betrachten wir zunächst, weil dies mit dem Problem der Erinnerung überhaupt am nächsten zusammenhängt, dasjenige der berühmten zwei Seelen in des Menschen Brust. Der Zwiespalt der Seele | Tragfähigkeit der Seele Selbst wenn man die Allein- und Allgemeingültigkeit der christlichen Offenbarung nicht in Frage stellt - alle bisherige Theologie hat sich da Machenschaften erlaubt, welche auf anderen Gebieten jeden Wahrheitssucher für immer diskreditieren würden. Der Zwiespalt der Seele | Das ewige Kind Wieder führen uns unsere Betrachtungen zu einer erstinstanzlichen Bejahung des Übels dieser Welt. Und dies zwar unabhängig von jeglicher religiösen und metaphysischen Theorie. Das Wunder | Ehrfurchtslosigkeit Wenden wir uns von hier aus ohne Übergang noch einmal den sogenannten wissenschaftlichen Erklärungen zu: Wissenschaft ist so vollkommen ehrfurchtslos, dass jede ihrer Erklärungen unter anderem eine glatte Unverschämtheit bedeutet. Das Wunder | Demut und Empfänglichkeit So sehen wir denn abschließend, dass zum Erleben des Wunderbaren, des Lebens und der Schöpfung als Wunder, an erster und letzter Stelle Demut nottut, wodurch allein jene sich in ihrer ganzen Fülle offenbart. Das Wunder | Geistige Sicherheit Freilich lehrt ausschließlich unsere christliche Überlieferung, dass man letztinstanzlich glauben soll. Metaphysisch und religiös begabtere Völker, als es die Europäer sind, stellten das Realisieren über den Glauben. Das Wunder | Freiheit und Glaube Wie ein Wort für ganz anderes stehen kann, als es nach dem Lexikon bedeutet, so kann ein Mensch anderen und historisch anderes bedeuten, als er selber darstellen will. Hermann Keyserling Das Ehe-Buch Hermann Keyserling Das Erbe der Schule der Weisheit Hermann Keyserling Das Okkulte Hermann Keyserling Die neuentstehende Welt Der Weg zur Zukunftskultur | Werden oder Vergehen Es ist also ganz klar zu erweisen, nicht allein dass alle alte Kultur auf Erden zugrunde geht, sondern auch, warum dies so sein muss. Ökumenischer Mensch | Produktive Gemeinschaft Es gibt also ein Fatum als unentrinnbare Basis jeder Freiheitsbetätigung. Und dessen Begriff umfasst eine weitere Wirklichkeit, als die meisten wahrhaben wollen… Fortschrittsproblem | Wissen und Weisheit Wenn man den Geschichtsprozess verstehen will, so darf man also weder von den Ideen noch den bloßen Tatsachen ausgehen, sondern man muss beim psychischen Gesamtzusammenhang ansetzen, welcher beide in sich begreift oder trägt. Fortschrittsproblem | Neuvitalisierung Betrachten wir von hier aus zunächst, der Verdeutlichung der Fragestellung wegen, einige konkrete Beispiele, deren letztes das vitale Problem dieser Zeit sei. Fortschrittsproblem | Freie Initiative des Geistes Letztlich entscheidet die freie Initiative des Geistes. Lenins Geist hat dem russischen Leben eine Form gegeben, die zunächst das genaue Gegenbild des Himmelreichs auf Erden, nichtsdestoweniger aber eine geistgeborene Lebensform bedeutet… Hermann Keyserling Kritik des Denkens Hermann Keyserling Menschen als Sinnbilder Hermann Keyserling Reise durch die Zeit Hermann Keyserling Schöpferische Erkenntnis Morgenländisches und abendländisches Denken | Wahrheitserkenntnis Im Osten und im Westen bedeutet Denken also typischerweise Verschiedenes: dort ein unmittelbares Sich-Ausdrücken geistiger Wirklichkeit, hier ein Mittel, die Außenwelt zu bezwingen. Morgenländisches und abendländisches Denken | Sinnbild Was ich hier sage, kann gewiss noch nicht als erwiesen gelten. Aber die Anlage dieses Buches verlangt, dass ich seine Leitmotive von vornherein anschlage. Morgenländisches und abendländisches Denken | Philosophie des Sinnes So gelangen wir zum Postulat einer neuen Philosophie, welche den Gegensatz von Ost und West in sich erlöste. Es ist die Philosophie des Sinnes. Sinn und Ausdruck in Kunst und Leben | Expressionismus und Theosophie Expressionismus und Theosophie sind beide höchst interessant; sie weisen den Zugang zu noch kaum erforschten Seelenschichten. Nur handelt es sich bei der Wirklichkeit, von der sie künden, entgegen ihrer Behauptung, um keine geistige Wirklichkeit. Sinn und Ausdruck in Kunst und Leben | Sinn an sich Wovon hängt nun der geistige Wert einer Erscheinung ab? - Jetzt können wir zu dieser Frage die angemessene Antwort geben: er hängt von dem Grad ab, in dem der Sinn sich im Ausdruck manifestiert. Worauf es ankommt | Zeitbedingtheit Somit liegt nicht allein das historisch, sondern auch das geistig-seelisch Wichtigste in dem Umstand beschlossen, nicht allein dass eine Stillstandsgebärde innerhalb des Webens der Möglichkeiten eintritt, sondern welche erfolgt. I. Seins- und Könnenskultur | Verwurzelung im Sinn Leben, im Unterschied von seinen Ausdrucksmitteln körperlicher, seelischer und geistiger Art, lässt sich als Sinneszusammenhang und so allein, soweit solches überhaupt möglich ist, mit dem Verstande begreifen. I. Seins- und Könnenskultur | Wahrer Fortschritt Aber wie soll dies praktisch geschehen? Auf welche Weise kann es gelingen, emanzipiertes Können auf Sein zurückzubeziehen und dieses entsprechend höher auszubilden? I. Seins- und Könnenskultur | Schnittpunkt des Winkels Die praktische Zeitaufgabe bezieht sich sonach auf die wenigen, nicht auf die vielen. Nur auf die Führer kommt es für die nächste Zukunft an, auf die Masse nicht früher, als bis diese innerlich bereit scheint, den rechten zu folgen. II. Indische und chinesische Weisheit | Offenheit des Winkels Zu einer Schule der Weisheit, wie sie hier werden soll, gibt es im Westen kein Vorbild. Wohl gibt es religiöse Gemeinschaften, Orden, esoterische Vereinigungen verschiedensten geistig seelischen Geblüts, welche sich Seinsbildung zum Ziel setzen… II. Indische und chinesische Weisheit | Buchstabenglaube …wer in Indien als weise gelten will, der muss, über Name und Form hinaus sein. Er muss in jenem höheren Stockwerk möglicher Geistessprache sein Bewusstseinszentrum haben, von welchem aus nicht die Gedanken und Bilder als solche… II. Indische und chinesische Weisheit | Wissen und Verstehen Zum Sinnverstehen, welches, wie wir früher bereits erkannten, den einzigen weisbaren Weg zur Seinserhöhung darstellt, leitet nun alle Erziehung im Osten unmittelbar an. III. Antikes und modernes Weisentum | Sokrates Die griechischen Weisen unterschieden sich, sobald ihr eigentliches Selbstbewusstsein erwachte, in einer Hinsicht grundsätzlich von denen des Ostens, die wir gestern betrachteten: sie waren bewusstermaßen nicht Erfüllende, sondern Suchende. III. Antikes und modernes Weisentum | Kritik des Intellekts Aller Fortschritt beruht auf Klärung und Tieferverstehen. Deshalb erfolgte Untergang oder Rückschritt jedesmal, wo das Verstehen versagte. I. Die Symbolik der Geschichte | Kreuzzugsstimmung Es besteht, im allgemeinen, ein großer Unterschied zwischen der Art, wie Zeitgenossen und Nachgeborene die Geschichte beurteilen. II. Politik und Weisheit | Überwindung des Schicksals Als wir die Weisheit des Ostens betrachteten, da fanden wir, dass Seinskultur nur von innen her zu begründen ist und Böses dadurch allein zu überwinden, dass man ein stärkeres Gutes, unabhängig vom Kampf, zum Wachstum bringt. III. Weltüberlegenheit | Gesetzmäßigkeit der Natur Die Welt des Sinnes hängt ebenso lückenlos zusammen, wie die des Erscheinenden. Aber während diese ein mechanisch-einheitliches System darstellt, ist jene ein Organismus. III. Weltüberlegenheit | Eigensinn der Gestaltung …dass nicht der Philosoph, nicht der Künstler, sondern der Staatsmann das Prototyp des Sinnesverwirklichers ist, weil sich in dessen Tätigkeit zugleich das Primat des Sinns und die Kontingenz der Ausdrucksmittel am reinsten darstellen. III. Weltüberlegenheit | Sinneszentrum Weltüberlegenheit, wie wir sie hier schilderten, kann heute, im Gegensatz zur ganzen bisherigen Geschichte, dauernd wirksam werden, weil sie fortan in ihrem Sinn verstanden werden kann. II. Der Weg | Suggestion Dieses Wort hat in den Ohren vieler einen üblen Klang, weil diese glauben, dass Suggerieren nur das eine bedeutet: einem anderen beibringen, was er eigentlich nicht denkt. Tatsächlich bedeutet es lebendiges Übertragen überhaupt… II. Der Weg | Förderung im Sinne der Weisheit Wie die Vorstellung, die Handlung, so steckt auch das Niveau als solches an … denn da Niveau das auf den Tiefenwert hin qualifizierte Wort für Einstellung ist, so bezieht sich alles, was für diese gilt, auch auf jenes. II. Der Weg | Überwindung der Eitelkeit Die starken Bahnbrecher auf Erden waren nachweislich von Haus aus nicht harmonischere, sondern unharmonischere und schwierigere Charaktere, als von Millionen Dutzendmenschen gilt. III. Das Ziel | Jenseits der Gestaltung Eine Einstellung kann sich nicht anders wie als lebendiger Rhythmus fortpflanzen, und ein solcher erhält sich offenbar nur so lange, als er in Bewegung ist, als, metaphorisch gesprochen, die Musik nicht zur Architektur erstarrte. III. Das Ziel | Lebenswahrheit Gerade in Deutschland fällt es, ich weiß es, der Mehrheit äußerst schwer, sich so umzustellen, dass es nicht auf Sachliches und Inhaltliches ankommt. Hermann Keyserling Südamerikanische Meditationen I. Der Kontinent des dritten Schöpfungstages | Selbstbehauptung der Phantasie Je mehr Tage und Jahre verstreichen, seit ich in Südamerika weilte, desto deutlicher wird mir, was jener Erdteil mir bedeutet hat. Es war ein gewissenloser, verräterischer Mensch, welcher zuerst seines Lebens Eindrücke festhielt. I. Der Kontinent des dritten Schöpfungstages | Geist der Schlange Wie der Geist des Minerals eine ganze Landschaft bestimmen kann, so kann es der Geist der Schlange. Auch der ihr entsprechenden Schicht in mir ward ich mir in Südamerika bewusst. II. Die Ur-Angst | Fluch des Goldes Im Anfang war nicht der Mann, sondern das Weib; das Weib verewigt als differenzierte Gestaltung die Ur-Eigenschaften tierhaften Lebens. III. Krieg | Gerechtigkeit und Recht Das erste Töten des Menschen stand für sein Bewusstsein nicht im Zeichen der Nützlichkeit; seine Wurzel liegt nicht im Fleischfressertum und im Raubtiertum nur soweit, als auch Raubtiere den Blutrausch kennen. IV. Blut | Sinnbild ursprünglicher Zugehörigkeit In Argentinien reproduzierte ich öfters einen alten Traum, in dem ich als letzter Mensch auf der zu fahlem Gestirn zurückverwandelten Erde stand und dabei lachte vor Freude, endlich allein zu sein. IV. Blut | Mischung oder Nicht-Mischung Treten Menschen zu nicht Blutsverwandten in Beziehung, so treibt ähnlich starker Instinkt, wie der zum Familienabschluss, andererseits zur Mischung. IV. Blut | Anpassung an die Umwelt Das Blut und das, wofür es als Sinnbild steht, gehört ganz und gar der Erde an. VIII. Delicadeza | Höflichkeit Die chinesische Weisheit, welche lehrt, dass jedes sichtbare Geschehen um 25 Jahre zurückzudatieren sei, hat heute auch in Europa erwiesenermaßen recht. VIII. Delicadeza | Schönheit und Lüge Von hier aus können wir denn Sinn und Grenzen einer Welt bestimmender Wahrhaftigkeit besser verstehen, als von den Voraussetzungen aus, welche wir alle unbewusst verkörpern und deshalb gar nicht diskutieren. X. Die Traurigkeit der Kreatur | Hölle ohne Ausgang Ich taufte Südamerika, kaum dass ich seine Atmosphäre eingeatmet, den Kontinent der Traurigkeit. In der Kommunion mit seinen Bewohnern wurde alles das bewusst und bestimmend in mir, was diese Stimmung schafft. X. Die Traurigkeit der Kreatur | Geist und Mut Meine Reise nach Südamerika war für mich ein Abstieg in die Unterwelt. Doch da ich vom Geiste her kam, so diente die Finsternis, in der ich mich verfing, letztendlich der Klärung. X. Die Traurigkeit der Kreatur | Glauben Der Mut an sich ist blind. Tritt nun noch dumpfes Bildbewusstsein hinzu, dann entsteht Religion als Gefühl der Bindung an etwas, welches weder der Gana noch der Außenwelt zugehört und deshalb unheimlich ist; was Rudolf Otto numinosum und tremendum heißt X. Die Traurigkeit der Kreatur | Freudigkeit Zuerst war die schwebende Traurigkeit. Aus dieser erwuchs das tragische Lebensgefühl. Jetzt sind wir in der Lage zu verstehen, inwiefern das letzte und höchste Stadium die Freude ist. XII. Divina Commedia | Durchgeistigung Längst haben uns unsere Gedanken über die Bestimmung des Verhältnisses von Geist und Erde, mit welcher diese Meditation anhub, gemäß welcher die Welt des Geistes eine verrückte ist, hinausgetragen. XII. Divina Commedia | Vorstellung schafft Wirklichkeit Sintemalen der Geist ein inspirierendes Sinn-Prinzip ist, das sich von sich aus allem einbilden kann, ist das Ziel grundsätzlich erreichbar. Doch welcher Weg führt zu ihm? Hermann Keyserling Unsterblichkeit Hermann Keyserling Wiedergeburt I. Spannung und Rhythmus | Gesetz des Ausgleichs Aus diesem kurzen Gedankengange folgt die grundsätzliche Verfehltheit aller Lebensideale statischer Art, heißen diese ewiger Friede bei den Völkern oder vollkommene Abgeklärtheit und Ausgeglichenheit beim Einzelnen oder wie sonst. II. Ökumenische Spannung | Sinnbild der Allseitigkeit Um die allgemeine Frage für jeden Einzelnen von Ihnen zu beantworten, brauche ich nur an die zwei Vorträge anzuknüpfen, welche unstreitig den Höhepunkt unserer Tagung darstellten - den des Soldaten und den des Rabbiners. II. Ökumenische Spannung | Wind und Blitz Hier wären wir denn, von lebendiger Anschauung gesättigt, beim Grundergebnis des Einleitungsvortrags, dass es keine Spannungen zu lösen, dagegen alle besonderen in eine ökumenische Spannung überzuführen gilt, wieder angelangt. I. Weltanschauung und Lebensgestaltung | Astrologie und Analyse Die Aufgabe der Schule der Weisheit ist nicht epimetheisch, sondern prometheisch… I. Weltanschauung und Lebensgestaltung | Menschheitskosmos Was winkt dem betrachteten Prozess der Sinnesvertiefung und Kongruierung von Sinn und Ausdruck als letztes Ziel? Ein zeitliches Endziel ist nicht auszudenken; solange Zeit besteht, wird es nie Endgültiges geben… II. Die geistige Menschheitseinheit | Polyphone Mannigfaltigkeit Es gibt einen Menschheitskosmos. Nicht anders, wie im physischen Weltall kein Einzelnes anders als vom Ganzen aus vollkommen zu begreifen ist, so steht hinter jedem Einzelmenschen die Menschheit; sie gibt jenem ihren kosmischen Ort und metaphysischen Sinn II. Die geistige Menschheitseinheit | Erneuerung des Christentums Der denkbar reichstveranlagte Mensch würde auf der Ebene der Erscheinung dennoch einseitig wirken, denn die Menschheit schlösse auch er in seiner Person nicht ein. Anders steht es mit der Sphäre der Erkenntnis. II. Die geistige Menschheitseinheit | Katholizismus Vom Standpunkt des heute Gegebenen könnte die katholische Kirche, wenn sie sich entsprechend entwickelte, wohl die gesamte Christenheit, keinesfalls aber die Menschheit umfassen. II. Die geistige Menschheitseinheit | Durchschauen der Erscheinung Jedes Sinnbild, für eine Bewusstseinslage die letzte Instanz möglicher Sinneserfassung, ist aber seinerseits einer tieferen durchsichtig, und dies bis zur Unendlichkeit, denn im Sinneszusammenhang des Lebens hängt alles innerlich zusammen und wurzelt… II. Die geistige Menschheitseinheit | Geburtsvorgang Doch wie wird nun das erforderliche Neue praktisch zustande kommen? Auf dem Wege des Synkretismus, des Eklektizismus? War das Wort Auseinandersetzung so gemeint? - O nein. I. Werden und Vergehen | Sinnbild der Musik Seitdem es Menschen gibt, ist der Musik eine Vorzugsstellung unter den Künsten zugestanden worden. Bewusster-, oder Unbewusstermaßen hat sie von jeher als Ausdruck und Vermittlerin von Kosmischem gegolten, von einem Jenseits des Menschen… I. Werden und Vergehen | Dimension der Solidarität Musik ist nur, insofern sie vergeht. Das Verklingen der Töne ist genau so wesentlich wie ihr Anklingen. Ein Ton muss sterben, auf dass der andere lebe, der eine abnehmen, auf dass der andere zunehme. I. Werden und Vergehen | Weg des Lebens Sie werden mir jetzt wohl zugeben, dass die Betrachtung des Bildes der Musik dem Verstehen des Lebensganzen näherbringt, als durch begriffliche Bestimmung zu erreichen wäre. I. Werden und Vergehen | Bedeutung und Wert Im Sinnbilde der Musik ist in der Tat die Ganzheit des Lebensverstehend wiederzuerkennen. Nun aber stellt sich die wichtigste aller Fragen, die nach dem Wert. II. Geschichte als Tragödie | Die neuentstehende Welt Die Geschichte ist also unabwendbar Tragödie. Dass wir sie eben darum bejahen, dass Kinder, die Triebwesen, allein einen glücklichen Ausgang aller Dinge überhaupt wünschen… III. Tod und Ewigkeit | Echtheit Wenn ich heute die Vielheit des im Laufe dieser Woche Vernommenen vom Sinn her zusammenzufassen und die ihr zugrunde liegende Einheit bewusst zu machen unternehme, so beanspruche ich damit nicht, als ein über den anderen Stehender gehört zu werden… III. Tod und Ewigkeit | Krone der Schöpfung Aber wenn wir nun von hier aus den Zusammenhang der Tagungsvorträge einschließlich desjenigen Dahlkes nochmals überschauen, so überkommen uns Zweifel, ob mit den vorgebrachten Einwänden gegen den Buddhismus Wesentliches geleistet sei. III. Tod und Ewigkeit | Mittel höherer Sinnesverwirklichung Hiermit hätten wir den Gipfel erstiegen, von dem aus die Gesamtheit des Lebens, soweit es erfahrbar ist, im Zusammenhang übersehen werden kann. II. Erfindung und Form | Meister des Ausdrucks Aber bisher redeten wir vom freien Schaffen, ohne dessen Begriff zu bestimmen. Worin besteht es? Wie ist Erfindung möglich? In unserem heutigen Zusammenhang kann Freiheit nur eins bedeuten: die Möglichkeit, mittels des Gegebenen Neues zu sagen. II. Erfindung und Form | Material der Lebensgestaltung Freiheit auf dem heute betrachteten Gebiet ist also an Normeinhaltung und folglich Form gebunden. Hier gibt es keinen Gegensatz von Gesetz und Freiheit. Oder gibt es ihn doch? III. Der letzte Sinn der Freiheit | Freiheit und Gnade Zu dem Ende müssen wir die Frage etwas anders anpacken, als seitens der anderen Redner geschah, und bei den Schlusssätzen von Erfindung und Form anknüpfen, indem wir sie näher ausführen. III. Der letzte Sinn der Freiheit | Freiheitsglaube Doch was ist es nun mit dem Entscheiden-Können? Es ist weiter nicht abzuleiten, denn es bedeutet die gegebene Voraussetzung alles Denkens, weil alles Lebens überhaupt. Grenzen der Menschenkenntnis | Erfassung des Wesens Uns bleibt jetzt noch zu erwägen, inwieweit es technisch möglich ist, eines anderen Wesen zu erfassen und die allgemeine Aussicht zu bestimmen, die sich aus unseren Betrachtungen ergibt. Der natürliche Wirkungskreis | Tiefe, Klarheit und Exaktheit Es bedeutet nichts Zufälliges, ob ein Mensch in die Ferne oder nur in nächster Nähe wirkt, ob sein persönliches Gesetz Intimität verlangt oder Distanz, ob er einen Weltimpuls verkörpert oder nur Verwandtes fördert, ob er eine zeitlose Macht darstellt… Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung | Leben ist schöpferischer Sinn Das Verhältnis der Analyse zur Selbstvervollkommnung ist in erster Instanz so einfach zu bestimmen, dass die richtige Bestimmung jedem als erste einfallen muss: das Verhältnis ist das gleiche, wie das zwischen Analyse und Synthese überhaupt. Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung | Generosität gegen sich selbst Die allgemeine Beziehung, die zwischen Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung besteht, dürfte durch diese kurze Betrachtung bereits deutlich geworden sein. Deren Einzelaspekte kann ich hier nicht erschöpfen. Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung | Jenseits des Ich Von hier aus gelingt es denn leicht, den Angelpunkt der Selbstvervollkommnung zu fassen, soweit solche an der Psychoanalyse anknüpfen kann. Heilkunst und Tiefenschau | Heilen ist Kunst Zunächst einige Betrachtungen zur medizinisch-praktischen Frage. Es besteht kein Zweifel darüber, dass Psychoanalyse sehr viele Kranke, darunter auch scheinbar rein körperlich Kranke, heilt. Heilkunst und Tiefenschau | Schönheit einer Seele Hiermit gelange ich denn zur Frage des Werts der Psychoanalyse für den strebenden Menschen. Wenn schon das Problem jedes Kranken ein rein persönliches ist, was besagt, dass das lebendige Zentrum des Sinneszusammenhangs… Heilkunst und Tiefenschau | Barbarei der Seele Alles Gesagte ändert natürlich nichts an der ungeheuren Bedeutung der Erkenntniserweiterung, welche wir Freud und seinen Nachfolgern verdanken. Auf diese brauche ich aber, wo ich es oft schon getan habe, nicht mehr einzugehen. Geisteskindschaft | Zeuger und Empfänger Hiermit hätten wir den richtigen Ansatzpunkt zu den Betrachtungen dieses Kapitels konsolidiert sowohl als konstituiert. Deshalb können wir nunmehr unsere Frage ohne weiteres ein klein wenig anders stellen, was zu viel deutlicheren Perspektiven führen wird Liebe und Erkenntnis | Gefühl der Liebe Es ist eins der interessantesten aller historischen Phänomene, dass die Liebe je auf christliche Art zum höchsten Wert erhoben werden konnte. Der indische und chinesische Osten hat den vollen und wahren Wert der Liebe seit Urzeiten gekannt. Das ethische Problem | Die Idee des Guten Nun sind wir soweit, das ethische Problem vollkommen richtig zu stellen. Insofern der Mensch ein Sonderausdruck des allgemeinen Lebens ist, kennzeichnet ihn, dass das formende Prinzip bei ihm durch das Bewusstsein hindurch wirkt… Das religiöse Problem | Trägheit und Freiheit Betrachten wir die zweite Ursache zuerst, da sie, wenn ernstlich meditiert, dank ihrer Paradoxie, am besten geeignet scheint, jedermann aus seinem dogmatischen Schlummer aufzurütteln. Das religiöse Problem | Sehnsucht nach den Müttern Doch an diesem Punkt beginnen bereits die prinzipiellen Schwierigkeiten, deren Klärung den Hauptgegenstand aller Religions- und Geistesgeschichte bildet, und deren bisherige Ungeklärtheit auch uns daran verhindert, schon jetzt so positiv und klar zu sein… Das religiöse Problem | Zeitalter des Heiligen Geists Behält so das Christentum das letzte Wort? Von letzten Worten überhaupt in dieser Welt zu reden, deren Wesen im Wandel besteht, beweist schon Vorwitz. Mein Glaube | Verwurzelung im Ursprung Ich glaube also einzig an den Wert der Echtheit. Nicht zwar im Sinn des absoluten Werturteils, das persönlich substanzlose Kritikaster so gerne fällen: in dieser Hinsicht maße ich mir nie ein Urteil an. Mein Glaube | Wiedergeburt im Reich der Gnade Mein Leben muss die Anderen seltsam anmuten. Viele meinen, ich hätte persönlich nichts von ihm. Doch diese irren. Mein Leben ist im Ganzen wesentlich schön. Schule der Weisheit · Stichwortindex Einträge zu: Sinnbild Index © 1998- Schule des Rades