Index Schule der Weisheit · Stichwortindex Einträge zu: Wissenschaft Hermann Keyserling Amerika Das Tierideal | Geologische Periode des Menschen Um die volle Bedeutung der modernen technischen Zivilisation zu erfassen, tut es not, sich über den üblichen Standpunkt zu erheben, der nur die Menschheitsgeschichte überblickt… Das Tierideal | Behaviorismus Was ist nun das Wesen des Behaviorism? Dass der Mensch ein Tier ist wie jedes andere. Dass geistige Initiative und freier Wille so gut wie gar keine Rolle in seiner Struktur und seinem Verhalten spielen. Das Tierideal | Pädagogismus und Institutionalismus Die wunderbaren Fortschritte der Vereinigten Staaten nicht nur in geschäftlicher, technischer und allgemein-materieller Hinsicht, sondern auch auf den Gebieten der Erziehung und wissenschaftlichen Forschung, sind in erster Linie Folgen ihrer Primitivität. Privatismus | Ökonomie Den Griechen war der unmenschliche Verlauf des Naturgeschehens Moira oder Schicksal; sie hatten keine Gewalt über ihn, daher beherrschte er sie. Die Vorherrschaft der Frau | Geschlechtsleben Sehr wenige Frauen, welche Kinder gebaren, beherrscht nicht zeitweilig wenigstens, der Allmächtige-Gott-Komplex. Sehr natürlicherweise: die Existenz des Schöpfergottes mag bezweifelt werden… Moralismus | Herrschaft der öffentlichen Meinung Was ist also am Puritanismus verkehrt? Dass das Nein-Prinzip auf seinem Hoheitsgebiete vorherrscht. Von der anderen Seite her betrachtet bedeutet dies, dass der Puritanismus dem Menschen nicht erlaubt, seine ganze Natur zum Ausdruck zu bringen. Moralismus | Geschlechtsmoral Ich bin nicht davor zurückgeschreckt, rückhaltlos zu sagen, was mir am Puritanismus verfehlt scheint, denn eben jetzt führt Amerika einen harten und mutigen Kampf um seine Befreiung von seiner übertrieben-einseitigen Übermacht. Spiritualität | Zeitalters des Heiligen Geistes Dies ist die allgemeine Richtung der Geschichte des Menschen als geistigen Wesens an dieser Wende, der wichtigsten seit dem Erscheinen Christi. Hermann Keyserling Betrachtungen der Stille und Besinnlichkeit Höflichkeit | Menschlichkeit Soll man sich nun für die Wahrheit oder für die Schönheit entscheiden? Die meisten bisherigen Kulturen haben mit größerer oder geringerer Klarheit die eine oder die andere Entscheidung getroffen. Selbstverantwortung | Aufrichtigkeit Wozu eine Zeit nun reif ist, das ist zugleich Zeit-Gebot. Wer sich einer fälligen Entwicklung entgegenstemmt, mobilisiert damit nur längst überwunden geglaubte niedere Gegenkräfte… Kritik und Offenbarung | Welterklärung Warum in aller Welt bedeuten Welterklärungen, welche darzustellen nicht zwar alle Systeme der Philosophie beanspruchen, doch als welche sie fast immer von ihren leidenschaftlichen Anhängern aufgefasst werden, dermaßen viel? Kritik und Offenbarung | Erkenntnistheorie des Übersinnlichen Hierbei müssen wir als von einem Axiom von der Erkenntnis ausgehen, die ich an dieser Stelle nicht näher begründen kann, dass das ursprüngliche und naturgewollte Ziel des Denkens überhaupt nicht Wahrheitserkenntnis ist… Kritik und Offenbarung | Philosophie …wonach strebe ich nun eigentlich, einem Weltbegriff, der meine Urnatur durch Sicherheitsschaffung befriedigt, oder nach persönlicher Einsicht, nach Innewerden des Innersten der Wirklichkeit in und außer mir und damit nach Realisierung? Religion und Psychologie | Wissenschaft Es ist nicht nur so, dass jeder Mensch sich nur im Spiegel sehen kann und dass jeder Spiegel verschiebt, wenn nicht verzerrt oder fälscht: alles Innerliche schaut er projiziert. Religion und Psychologie | Glaube C. G. Jung, auf den sich die meisten berufen, welche Religion durch Psychologie ersetzen wollen, ist persönlich viel zu gewissenhafter Empiriker und in bezug auf das metaphysisch Wirkliche viel zu sehr Agnostiker, um die Folgerungen zu ziehen… Religion und Psychologie | Verlorenes Paradies Jeder echte Religionsstifter, jeder nicht falsche Prophet stand irgendwie im Gegensatz zur herrschenden Theologie. Hermann Keyserling Das Buch vom persönlichen Leben I. Gesundheit | Erfüllung der Wahrheitssehnsucht Zum Ende vollständigen Verstehens der Menschennatur kenne ich kein lehrreicheres Meditationsobjekt als die Hormonenlehre, die Lehre von den Wirkstoffen. II. Von den Untergründen des Lebenskampfes | Persönliche Entscheidung Oft habe ich es ausgesprochen, dass die eigentlichen Weltenstunden von Christus und von Buddha noch in der Zukunft liegen. Erst in und dank der Drangsal der Revolte der Erdkräfte wird ganz erfasst werden, welch epochemachendes Ereignis im Prozess… II. Von den Untergründen des Lebenskampfes | Rechtes Denken Im großen ganzen hat, wo Wesensfragen überhaupt ernst genommen wurden, das christlich-religiöse Weltbild bis in unsere Tage weitergeherrscht, nur in immer unsicherer Dar- und Schaustellung, das Wort unsicher sowohl moralisch als geistig verstanden. VII. Wahrhaftigkeit | Utopien Den Deutschen interessiert wirklich primär die Weltanschauung. Er ist nicht religiös orientiert, auch nicht primär auf Zwecke oder Tatsachen bedacht: primär interessiert ihn der Sinn im Doppelverstande des möglichen geistigen Urgrunds und der… VII. Wahrhaftigkeit | Wahrheit Wir haben jetzt die meisten Fäden beisammen, um an das eigentliche Thema dieses Kapitels heranzutreten: das Problem der persönlichen Weltanschauung, wie es sich jedem einzelnen Deutschen stellt und damit der Wahrhaftigkeit. VII. Wahrhaftigkeit | Leben in Form des Wissens Insofern dieses Kapitel den Sinn von Weltanschauung überhaupt bestimmt hat, ist es für den, welcher diesen erfasste, nicht mehr unvermeidlich, die Frage von Weltanschauung überhaupt an falschem Ort zu stellen XII. Heiligung | Tiefenpsychologie Immer wieder ersteht vor meinem geistigen Auge das Bild jener um 1924 in Rom ausgegrabenen heidnischen Privatkapelle, die deren Besitzer mit Freskobildern aller möglichen Göttergestalten, unter anderen auch des Guten Hirten mit dem Kreuzstab, … XII. Heiligung | Be-Sinnung Es ist natürlich ganz und gar unmöglich, auch nur einigermaßen genau zu bestimmen, was die neue Wellenlänge, auf die sich die Vorhut des Menschengeschlechtes abzustimmen beginnt, von früheren und anderen unterscheidet. XII. Heiligung | Solarität und Lunarität Es gibt kein bestimmtes Dogma, das nicht durchschaut, kein Wort, in dessen Hintergründe nicht hineingeleuchtet werden könnte; unsere Sprache ist mit der des Weltschöpfers unter allen Umständen inkommensurabel. XII. Heiligung | Geisteskosmos Gemäß dem alles Seelenleben bestimmenden Gesetz der Kompensation muss auf eine Epoche extremer Lunarität eine solche der Solarität folgen… XII. Heiligung | Sinn des Lebens Nichts Konkretes ist jemals, so wie es wird, vorauszusehen, und wo Freiheit letztinstanzlich entscheidet, ist keinesfalls gewiss, was kommen wird. Ich konnte und wollte hier nur den Weg weisen. Wem er überhaupt einleuchtet und wer überhaupt berufen ist… Hermann Keyserling Das Buch vom Ursprung Die Welt der Künstlichkeit | Baum der Erkenntnis Unter allen Mythen, die in unserer abendländischen Überlieferung fortleben, ist der wissenschaftlich exakteste, wenn ich mich so ausdrücken darf, wohl der, dass Adam und Eva, nachdem sie vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten. Die Welt der Künstlichkeit | Verlust des Paradieses Warum bedeutete nun dieser offenbare Fortschritt den Verlust des Paradieses? Weil der Verstand alles von außen her sieht. Die Welt der Künstlichkeit | Künstlerische Phantasie Im Vorhergehenden differenzierte ich nicht reinlich zwischen den Produkten des Denkens und denjenigen anderer und höherer Funktionen, insonderheit der künstlerischen Phantasie. Die Welt der Künstlichkeit | Sinn philosophischer Systeme Wir können aber nunmehr, das Jüngsterkannte auf dem Hintergrunde früherer Einsichten zusammenschauend und bisher nur flüchtig Berührtes präzisierend, der genauen Bestimmung der Eigenart des Denkens einen entscheidenden Schritt näherkommen. Die Welt der Künstlichkeit | Algorithmus-Ideal Knüpfen wir darum heut, vom kosmischen zum intimen Lebensraum hinabsteigend, in positivem Geist bei der Erkenntnis an, dass das Ideal des Algorithmus jedem System überhaupt zugrunde liegt. Das Zwischenreich | Vorurteil Betrachtet man nun die verschiedenen möglichen Lebensformen, von denen konkreter Religion bis zu denen des Kriegsrechts und des gesellschaftlichen Verkehrs unter dem Gesichtspunkte von Wert und Unwert. Das Zwischenreich | Zwischenreichskonstruktionen Wer immer seinen Halt in der Kirche - in irgendeiner Kirche - findet, der meditiere deren schärfsten und wissendsten Kritiker Karl Barth. Ursprünglichkeit und Primitivität | Naturverwobenheit der Frau Es ist unter der Voraussetzung des Primats des Zwischenreichs im menschlichen Leben und Erleben wird verständlich, warum das Streben nach dem Ursprung historisch beinahe ausnahmslos im Zeichen der Überschätzung des Primitiven stattgefunden hat. Instinkt und Intuition | Leben in Form des Wissens Die meisten Intuitiven sind auch unter Menschen nicht Versteher, sondern Täter. Gleichgültigkeit und Liebe | Egozentrizität Sinn für Einzigkeit kann erst entstehen, wo der Geist bestimmt oder wenigstens mitbestimmt; wo Sinnverstehen, Wertgefühl, Gerechtigkeitssinn und Helfen-Wollen über die natürliche Anziehung oder Abstoßung das Übergewicht haben. Der substantielle Geist | Blind wie die Sonne In wie phantastischem Grade verschleiernd das Zwischenreich zwischen der Vorstellung und dem ursprünglichen Sein des Menschen steht, beweist nichts eindrucksvoller als das Gesamtbild der bisher historisch bedeutsam gewordenen Theorien vom Geist. Der substantielle Geist | Verleugnung des Geistes Steigen wir nun von diesem höchsten Aussichtspunkte, den wir zur Zeit erklimmen können, wieder auf die Ebene hinab, auf welcher sich unsere früheren Gedankengänge bewegten. Der substantielle Geist | Therese von Konnersreuth Was der Grenzbegriff Gottes bedeutet und inwiefern es einen Gott gibt, wie ihn der Mensch vorstellen kann, das weiß ich nicht. Aber dass es einen Heiligen Geist gibt, der sich dem persönlichen Geiste beliebigen Niveaus einbilden kann. Der Zwiespalt der Seele | Sündenfall Im Gegensatz zu dem nun, was dem immer tiefer fallenden Menschen widerfährt, wird der Mensch immer freier, weil immer geistteilhaftiger und dank diesem unsterblichen Kraftquell immer lebendiger, je gerader er aufwärts strebt. Das Wunder | Kriterium für Wahrheit Für den erlebenden Einzelnen gibt es nur ein Kriterium für Wahrheit: das unmittelbare, subjektiv jeden Zweifel ausschließende Einleuchten. Das Wunder | Staunen und Ehrfurcht So sehe ich denn den nächsten wichtigen Fortschritt auf dem Wege des Innewerdens der Welt und der Realisierung des Bedeutsamen in und außer uns in einer Restauration des Wunderglaubens. Das Wunder | Ehrfurchtslosigkeit Wenden wir uns von hier aus ohne Übergang noch einmal den sogenannten wissenschaftlichen Erklärungen zu: Wissenschaft ist so vollkommen ehrfurchtslos, dass jede ihrer Erklärungen unter anderem eine glatte Unverschämtheit bedeutet. Hermann Keyserling Das Erbe der Schule der Weisheit Hermann Keyserling Das Gefüge der Welt I. Die Einheit des Universums | Projektion des Spiegels Um das Universum in seiner Gesamtheit zu begreifen, dazu müssen wir die gegebene Vielheit im Geiste zu einer Einheit verbinden. II. Kontinuität und Diskontinuität | Objektivität der mathematischen Erkenntnis Darf man wirklich aus der projektiven Geometrie Schlüsse auf die Erkennbarkeit des Weltalls ziehen? II. Kontinuität und Diskontinuität | Weltgleichung Wenn wir jetzt das Erkannte überschauen und das Erschaute zu verstehen suchen, so ahnen wir einen großen Zusammenhang, der, wie die Silhouetten der Berge aus dem Morgennebel, aus dunkler Ferne scharf hervortaucht. III. Harmonices Mundi | Verhältnis des Subjektiven zum Objektiven In den vorhergehenden Kapiteln sind wir häufig auf das Verhältnis des Subjektiven zum Objektiven zu sprechen gekommen; die Farben, die Töne nannten wir subjektiv, im Gegensatze zu den objektiven Relationen der Äther- und Luftwellen. III. Harmonices Mundi | Wissenschaftliche Betrachtungsmöglichkeiten Vergleichen wir aber jetzt die pythagoreischen Zahlentheorien, soweit sie uns überliefert sind, mit den modernen, freilich auf ganz anderem Wege gewonnenen Vorstellungen, so stoßen wir auf eine überraschende Übereinstimmung! III. Harmonices Mundi | Subjekt der Erkenntnis Suchen wir jetzt denselben Tatbestand in bezug auf die Grundvoraussetzung aller bisherigen Philosophie, das menschliche Ich, nachzuweisen. III. Harmonices Mundi | Wesen des Kunstwerkes Alle Daten der Erfahrung sind gewiss, daran ist kein Zweifel; aber das Gesetz, das Formale, durch welches sie allererst verständlich werden, ist ein Ideales, in der Erfahrung unmittelbar nicht Nachzuweisendes, ein Produkt des Geistes… V. Die Freiheit | Vorstellung der Freiheit Vorüber sind die Zeiten, da es erlaubt war, an die absolute Freiheit des Menschen zu glauben. Epilog | Glaube an die Wahrheit …das Leben nicht einen Zweck habe, sondern der Zweck sei, dass alle scheinbar so absoluten Ziele des Lebens ebensowohl dessen Bedingungen sind. Hermann Keyserling Das Okkulte Von der richtigen Einstellung | Voreingenommenheit des Wissenschaftlers Der Begriff des Okkulten beweist durch seinen bloßen Wortlaut, dass er, vom Standpunkt der Sache her betrachtet, eine vorläufige Fassung darstellt: Dunkles und Geheimes betrifft er insofern allein, als es sich, bei den fraglichen Erscheinungen… Von der richtigen Einstellung | Glauben und Nichtglauben Wie soll man sich nun dem Okkulten gegenüber verhalten, auf dass es erkannt werde? Nun, grundsätzlich genau so, wie gegenüber einem Problem der Physik oder Chemie… Von der richtigen Einstellung | Unbezwingbarer Systematisierungstrieb Die richtige innere Einstellung des Beobachters ist sonach, im Fall okkulter Versuche, eine Grundvorbedingung von deren Gelingen. Von der richtigen Einstellung | Erkenntniswerkzeuge Dass die bisherige psychologische Wissenschaft, auch wo sie sich unbefangen zu den Problemen des Parapsychischen stellt, die tiefste Problematik ihres Gebietes nicht erfasst hat… Von der richtigen Einstellung | Die Welt ist Vorstellung Somit besteht die richtige Einstellung zum Okkulten, sofern man es erfahren will, darin, dass man sich genau so vorurteilslos und unbefangen zu ihm verhält wie zur sonstigen Natur. Von der richtigen Einstellung | Wiederverkörperung Ein wirklich bedeutender Okkultist hat sich meines Wissens noch nie zum Studium seiner Persönlichkeit hergegeben. Vielleicht tut es noch Rudolf Steiner, bevor er stirbt… Hermann Keyserling Das Reisetagebuch eines Philosophen Hermann Keyserling Das Spektrum Europas Hermann Keyserling Die neuentstehende Welt Fortschrittsproblem | Wissen und Weisheit Wenn man den Geschichtsprozess verstehen will, so darf man also weder von den Ideen noch den bloßen Tatsachen ausgehen, sondern man muss beim psychischen Gesamtzusammenhang ansetzen, welcher beide in sich begreift oder trägt. Fortschrittsproblem | Neuvitalisierung Betrachten wir von hier aus zunächst, der Verdeutlichung der Fragestellung wegen, einige konkrete Beispiele, deren letztes das vitale Problem dieser Zeit sei. Philosophie und Weisheit | Urgrund des Lebendigen Als Einsteins Relativitätstheorie zuerst vom allgemeinen Bewusstsein rezipiert wurde, kam selten ein Ballgespräch vor, das deren Umwälzendes nicht zum Gegenstand gehabt hätte… Philosophie und Weisheit | Aktionszentrum der Persönlichkeit Wie ist nun Sinneserfassung überhaupt möglich? So fragt die Wissenschaft von ihrem exzentrischen Standort aus mit Recht. Vom Leben aus gesehen, entbehrt die Frage des Sinns. Philosophie und Weisheit | Verstehen verwandelt Wenn also tiefere Sinneserfassung allein, wie die vorhergehenden Kapitel dieses Buchs erwiesen, zu einer neuen Kultur führen kann, so bedeutet das nicht, dass das Heil von einer neuen bestimmten Lehre, einer neuen Theorie kommen wird. Hermann Keyserling Kritik des Denkens Der kritische Gesichtspunkt | Phänomenalität Kritik gibt es nur und kann es nur gehen von der Einstellung des Betrachters her; vom Erlebenden und Handelnden her ist Kritik unmöglich. Der kritische Gesichtspunkt | Kritik der Weltanschauung Nimmt die Kantische Grunderkenntnis den Ergebnissen der Naturforschung irgendetwas von ihrem Wahrheitswert? Durchaus nicht; sie berichtigt bloß deren Sinn; naive Erkenntnisse formt sie zu kritischen um. Vernunft und Weltordnung | Denkprozess - Naturprozess Wenn es wahr ist, dass alle Phänomene, die organischen wie die anorganischen, die psychischen sowohl als die physischen, zunächst als Phänomene auf einer Ebene belegen und von einem Standpunkt aus zu übersehen sind… Zusammenhang des Weltgeschehens | Erscheinung und Gesetz Wir müssen jetzt dem besonderen Sinn der besten Erkenntnisse des Betrachteten nach einigen weiteren Richtungen hin nachgehen und das Problem zugleich von höherer Warte her zu überschauen trachten. Zusammenhang des Weltgeschehens | Mensch und Natur Wir wollen uns hier ausschließlich mit der Abwandlung des Platonismus befassen, welche der kritische Idealismus verkörpert. Zusammenhang des Weltgeschehens | Werkzeuge der Erkenntnis Etwas ist aber an dem schnell widerlegten Einwand, dass wir uns in einem circulus vitiosus bewegt hätten, dennoch dran: die Erkenntnisse, die wir in den Betrachtungen dieses Kapitels bisher gewannen, sind zwar richtig, dafür aber letztlich irrelevant. Zusammenhang des Weltgeschehens | Erkenntniskritik Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Inhalte des Bewusstseins und suchen wir diese zu begreifen, so gelangen wir zu einem wissenschaftlichen System, das den Namen Psychologie führt. Begreifen und Innewerden | Verstehen Das Denken an sich ist ein mechanisches Geschehen. Jeder Einfall nun kommt aus der Region schöpferischen Lebens. Hermann Keyserling Menschen als Sinnbilder Von der Produktivität | Künstler Ich studierte jetzt Geologie, dem Vorbild meines Großvaters folgend, und zwar, allem äußeren Anschein nach beurteilt, als Selbstzweck… Von der Produktivität | Befruchtung durch Erkenntnis Von Wien zog ich (1903) zunächst nach Paris und reiste von dort oft nach England hinüber. Der Geologie ward ich ebenso jäh und endgültig untreu wie vorher dem Korpsstudentenleben. Von der Produktivität | Prozess der Entstehung Meine neue Aufgabe war die, persönlich hineinzuwachsen in den so lange und sorgsam vorbereiteten Geistes- und Seelenleib. Den primitiven Menschen meiner Kindheits- und Jünglingsjahre hatte ich verleugnet… Spengler der Tatsachenmensch | Prophetie Wer hat das innere Recht zur Prophetie? Nur wer das innere Recht zur Behauptung hat, dass er das Tatsachenschaffende unmittelbar wahrnimmt. Spengler der Tatsachenmensch | Mechanistische Weltanschauung Ich will einzig den Sinn und die Grenzen von Spenglers Prophetengabe und -Sendung kurz bestimmen, um an konkretem Beispiel das bisher gesagte Grundsätzliche ganz deutlich zu machen und dadurch weiteren allgemeinen Einsichten den Weg zu bereiten. Kant der Sinneserfasser | Tatbestand und Mythos Eines Menschen Größe lässt sich mit großer Sicherheit danach abschätzen, in welchem Grad und Maß seine Bedeutung vom erkannten oder anerkannten Tatbestande unabhängig ist. Kant der Sinneserfasser | Anreger und Erfüller Kant ist in der Tat einer der wenigen ewigen Geister, welche die Menschheit zählt. Kant der Sinneserfasser | System und Vollendung Damit wären wir denn einen wichtigen Schritt weiter auf dem Weg zum Verständnis des Wesens geistiger Wirklich- und Bedeutsamkeit gelangt, den dieses Buch zu ebnen versucht. Jesus der Magier | Feindschaft zwischen Magier und Gelehrten Der Magier ist ein Seiender und Könnender. Deshalb ist er ganz wesentlich kein Gläubiger. Er ist aber erst recht kein Erkenner im Sinn der Wissenschaft. Jesus der Magier | Magie und Technik Jetzt sind wir soweit, die substantielle Seite magischen Wirkens verstehend tiefer und schärfer zugleich zu fassen; dazu brauchen wir nur das zuletzt Erkannte und Ausgeführte mit den Betrachtungen des Eingangs zu verknüpfen. Jesus der Magier | Wirkung der Worte Der Magier ist wesentlich kein Suchender und Glaubender, sondern ein Seiender und Könner. Welchen Normen gehorcht nun sein Wirken? Hermann Keyserling Philosophie als Kunst Die Philosophie als Kunst | Liebhaber der Weisheit Nachdem Jahrhunderte unter dem Philosophen ein lichtscheues, eulenartiges, lebensfremdes Wesen verstanden hatten, das aus bebrillten Gelehrtenaugen nur zu dem Zweck vom Papier fort in die Natur hinausschaut, um diese zu bemängeln und zu verneinen… Sterndeutung | Freiheit des Willens Es ist ein Vorurteil ohne realen Hintergrund, dass die moderne Naturlehre ein geschlossenes und vollständiges Weltbild verträte: geschlossen ist es nur, insofern es ausschließt, und vollständig nur innerhalb enggesteckter Grenzen. Idealismus und nationale Erziehung | Ideal und Wirklichkeit Ich werde gebeten, zur Frage des Geschichtsunterrichts Stellung zu nehmen: ob dieser national oder anational sein soll? Ost und West | Weisheit des Ostens Der gewichtigste Vorwurf, der seitens der besten Männer des Orients allgemein gegen die westliche Zivilisation erhoben wird, betrifft deren materialistischen Charakter. Die Bedeutung der chinesischen Kunst | Sinneserfassung Der Erfolg und die Bedeutung geistiger Betätigung hängen grundsätzlich von zwei Umständen ab: erstens der Tiefe der Sinneserfassung, zweitens dem Grade, in welchem diese entsprechenden Ausdruck fand. Das Schicksalsproblem | Zufall Echte Wissenschaft kann es nur davon geben, was sich kausal erschöpfend begreifen lässt, und das Kausalgesetz, wie wir es handhaben können, erfasst nicht alles Geschehen. Deutschlands Beruf | Herrschaft der Inkompetenz Im allgemeinen dürfte es wahr sein, dass von den großen Veränderungen im politischen und sonstigen Gesamtzustande, die der zusammenschauenden Nachwelt als noch so jäh verlaufen erscheinen, der Zeitgenosse selten viel merkt. Deutschlands Beruf | Spiritualität Des Deutschen harrt im kommenden universalistischen Zeitalter, wenn er rechtzeitig Einsicht beweist, ohne Zweifel ein hoher Beruf. Als geborener Universalist wird er eine bedeutende Rolle in ihm spielen können. Erscheinungswelt und Geistesmacht | Gottes Weisheit Es hängt letztlich von uns selbst, von jedes Einzelnen freier Initiative ab, ob einer zu einem tiefen oder einem flachen Menschen wird. Für und wider die Theosophie | Naturwissenschaft des Geistes Seit dem Jahr 1911, in dem ich zum erstenmal mit der Theosophie (in Indien) in persönliche Fühlung kam, hat diese in ungeheurem Maß an Bedeutung und Macht gewonnen. Für und wider die Theosophie | Theosophie als Wissenschaft Es muss auf breiterer Wissensbasis, auf höherer historischer Stufe die reinliche Scheidung wieder entstehen, die schon erzielt war, doch dank dem Eingreifen des neuen Impulses aufgehoben erscheint. Für und wider die Theosophie | Religiöse Gestaltung Nachdem ich hiermit ausführlich dargelegt habe, wozu die Theosophie nicht taugt, kann ich mich nun zum Schluss ihren positiven Zukunftsaussichten zuwenden. Hermann Keyserling Prolegomena zur Naturphilosophie Vorrede | Der Fürstin Herbert Bismarck gewidmet Der Vortragszyklus, den ich hiermit einer weiteren Öffentlichkeit übergebe, ist der Grundkonzeption und dem allgemeinen Rahmen nach der gleiche, den ich im November 1907 an der Freien Hochschule zu Hamburg abhielt. I. Der kritische Gesichtspunkt | Das Wirkliche Der Mensch ist als wirklich in die Mitte einer wirklichen Welt gesetzt und mit solchen Organen begabt, dass er das Wirkliche und nebenbei das Mögliche erkennen und hervorbringen kann. I. Der kritische Gesichtspunkt | Relativität der Erkenntnis Es ist nämlich ein Missverständnis, dass die Kritik notwendig zu einer Weltauffassung führen muss, nach welcher die Welt letztlich als Funktion des Menschen begriffen wird. II. Vernunft und Weltordnung | Denkprozess - Naturprozess Zwischen Vernunft und Weltordnung bestehen - kein ehrlicher Beobachter vermag dies abzuleugnen - sehr nahe und sehr merkwürdige Beziehungen. III. Die Erkenntniskritik als Zweig der Biologie | Lebensmilieu Bei oberflächlichem Hinsehen scheinen die Objektivität der logischen Normen und die Wirklichkeit der Phänomene Bestimmungen zu sein, die dem Kantischen Weltbegriffe widerstreiten. III. Die Erkenntniskritik als Zweig der Biologie | Vernunftkritik Entsinnen Sie sich dessen, dass das Erkennen vom Leben aus vollständig zu begreifen ist, als lebendiger Vorgang, der sämtlichen allgemeinen Bestimmungen des Lebendigen unterliegt… IV. Naturgesetze und Naturerscheinungen | Ordnungen des Wirklichen Wir haben nunmehr einen allgemeinen Überblick über das Weltbild gewonnen, das Kants Genius als das unserige abmaß, wir haben zugleich den Sinn seiner Grenzen erfasst. IV. Naturgesetze und Naturerscheinungen | Objektivität Unabhängig vom Denken gibt es keine Gesetze, sobald aber gedacht wird, sind sie unbedingt, weil sich die Natur im Geiste dessen Sonderart nach nicht anders als in Form eines gesetzmäßigen Zusammenhangs ausdrücken kann. V. Das Leben | Transzendenz Es fragt sich nun, ob es mehr gibt in der Welt, und ob es möglich sei, mehr über dieselbe auszusagen, als die Ergebnisse kritischer Wissenschaft enthalten. V. Das Leben | Metaphysisches Wissen Sie werden mich fragen, ob es denn gar keine Metaphysik als Wissenschaft geben könne. Ganz gewiss nicht; ebenso wenig wie eine Kunst denkbar ist, welche Wissenschaft wäre. VI. Vom Ideal des philosophischen Denkens | Tiefe und Klarheit Heute, in letzter Stunde, will ich Ihnen vom Ideal des philosophischen Denkens, so wie ich es verstehe, einen Begriff zu vermitteln suchen. Hermann Keyserling Reise durch die Zeit Hermann Keyserling Schöpferische Erkenntnis Morgenländisches und abendländisches Denken | Unvergleichbarkeit Betrachten wir zunächst den Tatbestand der Unvergleichbarkeit ein wenig näher, die beiderseitigen Vorzüge und Nachteile genauer abwägend. Morgenländisches und abendländisches Denken | Sinnbild Was ich hier sage, kann gewiss noch nicht als erwiesen gelten. Aber die Anlage dieses Buches verlangt, dass ich seine Leitmotive von vornherein anschlage. Morgenländisches und abendländisches Denken | Grammatik des Wirklichen Es gibt sonach zwei grundsätzlich berechtigte Arten, das Denken anzusehen und mit ihm umzugehen: dieses ist wirklich einerseits Mittel zur Beherrschung der Außenwelt, andererseits unmittelbare Lebensform… Sinn und Ausdruck in Kunst und Leben | Idealismus Zur Einführung diene eine kurze historische Betrachtung, ganz skizzenhaft, ohne Anspruch auf Genauigkeit, rein sinnbildlich gemeint. Sinn und Ausdruck in Kunst und Leben | Passivismus Wer diesen Entwicklungsprozess indes von überlegener Warte überschaut, dem drängt sich auf, dass er von seinem Ziel noch weit entfernt ist und vorläufig augenscheinlich Irrwege geht. Sinn und Ausdruck in Kunst und Leben | Technischer Fortschritt Jetzt liegt uns ob, zu untersuchen, wie sich Sinn und Ausdruck letztlich zueinander verhalten. - Aus den letzterreichten Bestimmungen ergibt sich zunächst mit abschließender Klarheit, weshalb keine Sprache als solche geistige Werte verkörpert. Sinn und Ausdruck in Kunst und Leben | Meisterschaft So gelangen wir denn vom Sinn, und in Wahrheit erst von diesem her, zum wahren Begriff der Meisterschaft. Jeder besondere Sinn erfordert entsprechende Ausdrucksmittel, sonst kann er sich nicht äußern. Worauf es ankommt | Vertiefung Aus der Tatsache, dass die Natur dem Geist nicht letzte Instanz ist, gewinnt die Erscheinung sonach eine Bedeutung, die sie nicht hätte, wenn ihm kein Jenseits ihrer fassbar wäre. Was uns nottut | Die Aufgabe der Philosophie Der Philosophie? Der wirklichkeitsfremdesten aller Wissenschaften? dem für das Leben überflüssigsten Ausdrucksgebiet des Abstraktionsvermögens? - Sofern sie nicht mehr, nichts Besseres als dieses ist, wohnt ihr freilich keine Heilkraft inne. Was uns nottut | Ewige Wahrheit Die historische Konjunktur ist heute, in der Tat, eine ähnliche wie zu der Zeit der großen Weisen Griechenlands. Auch damals waren die überkommenen Seelenformen in Zersetzung begriffen oder schon zersetzt… Was uns nottut | Erziehung zur Weisheit Wie soll nun der Philosoph seiner höchsten Aufgabe gerecht werden? Er muss sich dazu zum Weisen vollenden. Er muss sich vom Ideal der vollkommenen Wissenschaftlichkeit zu dem der Weisheit, das heißt des erkenntnisbedingten Lebens hinanwenden… Was uns nottut | Geistesverwurzelung Es ist vornehmste Aufgabe dieser Zeit, so sagten wir, den Weisen als Typus zu ermöglichen, heranzuerziehen und ihm die notwendige Resonanz und Wirkungsmöglichkeit zu bieten. II. Indische und chinesische Weisheit | Wissen und Verstehen Zum Sinnverstehen, welches, wie wir früher bereits erkannten, den einzigen weisbaren Weg zur Seinserhöhung darstellt, leitet nun alle Erziehung im Osten unmittelbar an. III. Antikes und modernes Weisentum | Sokrates Die griechischen Weisen unterschieden sich, sobald ihr eigentliches Selbstbewusstsein erwachte, in einer Hinsicht grundsätzlich von denen des Ostens, die wir gestern betrachteten: sie waren bewusstermaßen nicht Erfüllende, sondern Suchende. III. Antikes und modernes Weisentum | Kulturoganismen Ins Christentum mündete tatsächlich alles noch Lebendige aus der Antike ein. Die christliche Kirche bedeutet tatsächlich die rechtmäßige Erbin der antiken Philosophie, so fremden Geists sie dieser gegenüber erscheint. III. Antikes und modernes Weisentum | Absterben des Alten Sie wissen - nicht ich allein habe es ausgesprochen und nachgewiesen -, dass unsere historische Lage in wichtigsten Hinsichten derjenigen der Spätantike gleicht. III. Antikes und modernes Weisentum | Kritik des Intellekts Aller Fortschritt beruht auf Klärung und Tieferverstehen. Deshalb erfolgte Untergang oder Rückschritt jedesmal, wo das Verstehen versagte. I. Die Symbolik der Geschichte | Betätigungsart Handwerk, Handel, Industrie sind keine schlechteren Äußerungsmittel des Geists als Wissenschaft und Philosophie. II. Politik und Weisheit | Machiavellismus Der Staatsmann, genau wie der Philosoph hat also an erster Stelle unmittelbare Sinneserfassung, vom Sinn aus zu leben und zu herrschen zu lernen. III. Weltüberlegenheit | Geistesmensch Überblicken wir zunächst, der Unbefangenheit halber ohne jeden Rückbezug auf unsere besonderen Erkenntnisse, die Menschen, die allgemein als überlegenste und größte gegolten haben - wer waren es? Künstler? - Nein. III. Weltüberlegenheit | Gesetzmäßigkeit der Natur Die Welt des Sinnes hängt ebenso lückenlos zusammen, wie die des Erscheinenden. Aber während diese ein mechanisch-einheitliches System darstellt, ist jene ein Organismus. III. Weltüberlegenheit | Sinneszentrum Weltüberlegenheit, wie wir sie hier schilderten, kann heute, im Gegensatz zur ganzen bisherigen Geschichte, dauernd wirksam werden, weil sie fortan in ihrem Sinn verstanden werden kann. I. Was wir wollen | Erneuerung Wenn alles auf die Einstellung ankommt, dann brauchen wir uns über die Oberflächlichkeit und Roheit unserer Zeit nicht mehr zu wundern… I. Was wir wollen | Erkenntnisfragen Diese allgemeine Einleitung führt unmittelbar ins Verständnis dessen ein, was die Schule der Weisheit zu Darmstadt will. In dieser spielt sich die praktische Nutzanwendung dessen ab, was jene theoretisch verdeutlichte. Hermann Keyserling Südamerikanische Meditationen I. Der Kontinent des dritten Schöpfungstages | Selbstbehauptung der Phantasie Je mehr Tage und Jahre verstreichen, seit ich in Südamerika weilte, desto deutlicher wird mir, was jener Erdteil mir bedeutet hat. Es war ein gewissenloser, verräterischer Mensch, welcher zuerst seines Lebens Eindrücke festhielt. VIII. Delicadeza | Wahrheit und Schönheit Wir können jetzt eine Erkenntnis, die uns schon mehrfach unterlief, besser verstehen, tiefer begründen und weiter ausführen: dass im Anfang nicht die Wahrheit, sondern die Lüge war. VIII. Delicadeza | Erlösung von der Brutalität Wer die Wahrheit und alle Wahrheit und nichts als die Wahrheit will, der muss, je tiefer seine Einsicht dringt, desto brutaler werden, und desto mehr das Häßliche wollen, denn häßlich sind die Urgründe aller Erscheinung. IX. Die emotionale Ordnung | Sphäre der Gefühle Denken wir von hier aus an Gana zurück, so dürfte, meine ich, auf Grund des Vorhergehenden ohne weitere Erläuterung einleuchten, dass die Welt der Gefühle unmittelbar aus derjenigen der Gana hervorwächst und direkt auf ihr fußt. IX. Die emotionale Ordnung | Kompatibilität und Inkompatibilität Der übliche Erkenntnisbegriff ist nicht länger haltbar. Nicht nur Empfindung und Intuition, deren Gesetze nicht die der Logik sind, vermitteln Erkenntnis. Auch das Gefühl tut es. X. Die Traurigkeit der Kreatur | Geist und Mut Meine Reise nach Südamerika war für mich ein Abstieg in die Unterwelt. Doch da ich vom Geiste her kam, so diente die Finsternis, in der ich mich verfing, letztendlich der Klärung. X. Die Traurigkeit der Kreatur | Glauben Der Mut an sich ist blind. Tritt nun noch dumpfes Bildbewusstsein hinzu, dann entsteht Religion als Gefühl der Bindung an etwas, welches weder der Gana noch der Außenwelt zugehört und deshalb unheimlich ist; was Rudolf Otto numinosum und tremendum heißt XI. Der Einbruch des Geistes | Imagination Im Anfang war die Erinnerung. Sintemalen das Licht des Geistes zuerst das dichte Gewebe der Gana durchleuchtete, vermochte es nicht mehr, als Vorhandenes zu erhellen. XI. Der Einbruch des Geistes | Leben und Sinn Faust zweifelte eine Weile, ob er das johanneische im Anfang war das Wort nicht durch im Anfang war der Sinn ersetzen sollte. Und er tat recht, letztere Fassung zu verwerfen. XII. Divina Commedia | Doppelnatur des Menschen Wo immer dieser Grundton deutlich ins Bewusstsein hineinklang, da ergab sich daraus ein tief-religiöses Verhältnis zum Geist; daher der unübertroffene Tiefsinn aller frühesten Mythe. XII. Divina Commedia | Leben und Rolle Der früheste Ausdruck persönlichen Lebens aus dem Geist ist die restlose Identifizierung des Persönlichen mit einem überpersönlichen; in diesem Zustand ist das Menschenleben ein realisiertes Schauspiel. Hermann Keyserling Unsterblichkeit Vorwort | Vorrede Suchen wir uns darüber Rechenschaft abzulegen, worin die Unsterblichkeit unsterblicher Geister besteht, so gelangen wir zu merkwürdigen, der ersten Erwartung widersprechenden Ergebnissen. Einführung | Sinn des Unsterblichkeitsgedanken Jedes Problem lässt sich von mehreren Standpunkten aus betrachten, von denen keinem ein unbedingter Vorzug zukommt; an sich kann ich meine Fragen stellen, wie ich will. Unsterblichkeitsglaube | Leib und Seele Es ist nicht selten förderlich, auch einer strengwissenschaftlichen Wahrheit paradoxen Ausdruck zu verleihen. Allzu unbedenkliche Sätze, gar zu genaue Definitionen wirken leicht als unfruchtbare Tautologien… Todesgedanken | Endlichkeit Wenn wir zu einer über- oder außerzeitlichen Welt gehören, so muss dies unabhängig vom zeitlichen Geschehen der Fall sein: philosophisch ist dieser Satz evident, bedarf keiner näheren Begründung. Das Problem des Glaubens | Sinn des Glaubens Beginnen wir mit der Feststellung einiger faktischer Daten. Tatsache ist zunächst, dass es keine mögliche Erkenntnis gibt, welche in letzter Instanz nicht auf einen Glaubenssatz zurückwiese; Verstandeserkenntnis ist das Letzte nie. Das Problem des Glaubens | Inhalt des Glaubens Wir wissen jetzt, was der Sinn des Glaubens ist: er bezieht sich unmittelbar auf das Sein; auf das, was die Voraussetzung aller nur möglichen Bestimmungen bedeutet. Das Bewusstsein | Spiegel der Wirklichkeit Sätze wie die, dass wir mit unserer Person dem Wesen nach nicht identisch sind, dass wir uns täuschen, wenn wir persönlich fortdauern zu wollen glauben, dass auch der, beschränkteste Egoist nicht sich selbst, sondern einer Idee lebt… Mensch und Menschheit | Überindividuell Alle nur möglichen Betrachtungen führen zum Ergebnis, dass die oberste Voraussetzung des ethischen Menschen, wie er sich auch stellen mag, nicht die Person, sondern ein Höheres ist; die Familie, das Volk, die Menschheit. Individuum und Leben | Individualisationsstufen Welcher ist der Sinn des Individuums innerhalb der Gesamtheit organischen Geschehens? - Die Beantwortung dieser Frage setzt eine genaue Bestimmung des Individualitätsbegriffs voraus… Hermann Keyserling Wiedergeburt I. Weltanschauung und Lebensgestaltung | Wert und Unwert So scheint es, dass man die Frage nach dem Wert bestimmter Lebensgestaltung überhaupt nicht stellen darf. In empirischem Zusammenhang ist dies tatsächlich unmöglich. II. Die geistige Menschheitseinheit | Erneuerung des Christentums Der denkbar reichstveranlagte Mensch würde auf der Ebene der Erscheinung dennoch einseitig wirken, denn die Menschheit schlösse auch er in seiner Person nicht ein. Anders steht es mit der Sphäre der Erkenntnis. Grenzen der Menschenkenntnis | Psychologie der Massen Zunächst fällt auf, dass aus allgemeiner Menschenkenntnis desto sicherere Urteile fällbar sind, um je mehr Menschen, ob auf einmal oder in der Folge, es sich handelt. Grenzen der Menschenkenntnis | Deutung ist Kunst Zum Abschluss dürfte es angezeigt sein, die Menschenkenntnis im Zusammenhang möglichen Menschenkönnens richtig einzustellen. Heilkunst und Tiefenschau | Heilen ist Kunst Zunächst einige Betrachtungen zur medizinisch-praktischen Frage. Es besteht kein Zweifel darüber, dass Psychoanalyse sehr viele Kranke, darunter auch scheinbar rein körperlich Kranke, heilt. Das religiöse Problem | Trägheit und Freiheit Betrachten wir die zweite Ursache zuerst, da sie, wenn ernstlich meditiert, dank ihrer Paradoxie, am besten geeignet scheint, jedermann aus seinem dogmatischen Schlummer aufzurütteln. Schule der Weisheit · Stichwortindex Einträge zu: Wissenschaft Index © 1998- Schule des Rades