Schule des Rades

Arnold und Wilhelmine Keyserling

Ars Magna

VI. Mensch im All

XIV. Botschaft · 31. Dezember 1972

Heute ist der Tag, da du die Klarheit erreichen wirst: Die Welt ist nun das Feld der Arbeit geworden. Die Tatsachen sprechen für sich. Alle Antworten zielen auf ein einziges ab: dass fortan jeder Wunsch zur Triebkraft des Werkes werde. Es gilt nicht nur persönlich, sondern auch öffentlich alle Hebel in Bewegung zu setzen, damit die neue Offenbarung gehört werden kann. Der Zeitraum wird nicht lang sein, die Wirklichkeit ist bereit. So geht es einzig darum, das Denken so zu klären, dass alle Aktionen gemeinsam auf den einen Erfolg hinwirken.

Das untere Wesen hat sich nun aus den Fesseln der Vergangenheit befreit. Liebe wird zum Träger deines Wesens, und Antwort findest du in jedem. Der Weg ist dreifältig:

  1. Gilt es, alle Vorbereitungen zu treffen, auf das jeder die notwendige Reife zur Mitarbeit erreichen kann. Dies ist der Sinn der Bemühung;
  2. gilt es die Verkündigung überall hinzutragen, vor keiner Schwierigkeit halt zu machen, und
  3. heißt es, das Werk auf sichere materielle Füße zu stellen, sodass nichts ihm widerstehen kann.

Kein Problem besteht mehr, alle sind geklärt, soweit sie die Verwirklichung betreffen. Darum verschiebt sich jetzt das Schwergewicht auf die geistige Schau. Fortan will ich dir all das eröffnen, was zur Ergänzung deines Weges notwendig wird.

Wunder sind jedermann zugänglich. Sie bedeuten eine andere Art, die Wirklichkeit zu begreifen und zu behandeln: durch die Liebe. Reines Denken führt nicht an diese heran; das Wissen schafft ein Arsenal von Waffen, nicht aber die Wege, um in die Wirklichkeit einzudringen. Dies war in früheren Zeiten leichter, da die Fähigkeiten noch nicht verkümmert waren. Aber verkümmert heißt nicht erloschen.

Während der Nacht besteht immer die Möglichkeit, zu den Triebwünschen Zugang zu finden und darüber hinaus zu jenen Kräften, die sie tragen. Diese Kräfte haben Namen, sind also ansprechbar; es sind keine Geister, sondern Potenzen. Fragen nach ihrem Wesen, so findest du Antwort. Aber frage nicht aufs Geratewohl; ohne dass die Notwendigkeit sich aufdrängt, kann kein Einblick gewonnen werden.

Die Vollendung der Kirche hat Platz freigemacht für das alte Streben, den Zusammenhang mit den Naturkräften wieder neu zu knüpfen. Diener der Kirche bleiben als Wert bestehen. Ihre Aufgabe ist die Sorge für alle jene, die die Kraft der Gnadenmittel zu ihrem Weg benötigen.

Aber darüber hinaus gibt es die Mitarbeiter, die das Feld selbst beackern und behandeln. Für sie wird es notwendig, auch das existentielle Wissen zu gewinnen. Es umfasst vier Facetten:

  • Die Kunst, Dinge sichtbar zu machen;
  • die Erlangung der Kraft, das Notwendige blitzartig zu erkennen;
  • der heiße Wunsch, die Welt auf ihre Wurzeln zu eichen,
  • und schließlich das Wunder der Liebe, das jeden ergreift, der sich mit vollem Bewusstsein in ihren Strom hineinwirft.

Liebe, Wunsch, Kraftfülle und Sehen bilden die Koordinaten des neuen Menschen. Wer sie verwirklicht — nicht nur im Denken, sondern auch im gesellschaftlichen Leben — wird zum Pfeiler der neuen Zeitordnung, die fortan überall auf Erden die alten Raumgebilde abzulösen bestimmt ist. So kümmere dich nur um diese vier. Liebe und Kraft sind dir bereits zugänglich; der Wunsch wird schon entfacht, nur mit dem Sehen hapert es noch. Hier gilt es, die Scheinwelt zu durchschauen, bis du jeden Augenblick die gleiche Wachheit erreichst, die dir bisher viermal beschieden war.

Arnold und Wilhelmine Keyserling
Ars Magna · 1982
Kriterien der Offenbarung
© 1998- Schule des Rades
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