Schule des Rades

Arnold Keyserling

Strahlen der Wahrheit

IV. Offenbarung der Erde

Schützeland - Ketu

S c h ü t z e l a n dDer Schütze ist das elfte Haus der Wassermannzeit. Die Notabeln sind heute die Ahnen, die Heiligen und Weisen, nicht mehr wie in der Vergangenheit Fürsten und Millionäre, die das Ziel der Wünsche waren. Das Tor zur Milchstraße ist offen, Tod, Wiedergeburt und Vergeistigung sind als Wissen und Weisheit zugänglich. Das Zentrum der Milchstraße, ein schwarzes Loch ist derzeit 26° Schütze.

In der senkrechten Ordnung der Erde, durch den Sonnenlauf gegliedert, ist der nördliche Polarkreis mythisch die Region der Hyperboräer, von Tule und Shambala. In der dortigen Atmosphäre kommt jeder Mensch ins Gewahrsein. In der östlichen Hemisphäre folgen einander Geist, Seele, Körper und wollen. Antarktis ist Schwerpunkt des Wollens, gleichsam das äußerste Dunkel. Auf der westlichen kommt mit Südamerika der Schütze im Fühlen — Feuerland, Argentinien und Chile, dann Denken mit Peru und die Organisation der Inkas, dann USA und Kanada im Empfinden, von wo aus der Weg zum Nordpol als Tor zum Paradies geht.

G e o l o g i s c h e - H e m i s p h ä r e n

Erst in der Wassermannzeit wird das Wissen des Schützen und des Ketu, die Himmelsleiter offenbar. Hier fanden die entscheidenden Entwicklungen nicht in der vorschriftlichen Periode statt, sondern im Zentrum der Zivilisation, ausgehend von den Transzendentalisten in Boston und New York. Peirce begründete in der Semiotik den Pragmatismus, indem er zeigte, dass die geistige Entwicklung drei Stufen in der Sprache kennt:

  • die semantische verwandelt Ereignisse, Wesen und Dinge in Worte mit feststehender Bedeutung.
  • Die syntaktische spiegelt assoziative Zusammenhänge, und
  • die pragmatische fragt nach dem Sinn für das sprechende Subjekt, nach seiner syntaktischen Fähigkeit der Wahl und Kommunikation.

Mit dem Internet, den Datenbanken und den Computern wird alles semantische Wissen durch die Vernetzung zugänglich, und jeder wäre frei, aus der Fülle von Wissen und Offenbarung seinen eigenen Stil und Weg zu finden. William James wandte die pragmatische Stufe auf die religiösen Erfahrungen an. Eschatologien und Kosmogonien waren bisher noch nicht vom Mythos in den Logos überführt. Die praktische Frage, wie eine Religion den Menschen besser mache, wurde zum Kriterium jenseits aller Metaphysik und schuf die Möglichkeit experimenteller Religion. Hieraus entstanden die behavioristische, humanistische und transpersonale Psychologie. Mit Maurice Bucke wurde Samadhi, die Gipfelerfahrung des kosmischen Bewusstseins, als Teil normalen Erlebens anerkannt. Mit John Dewey entstand das Konzept der weltweiten Demokratie, von Walt Whitman dichterisch erfasst und mit Thoreau auf die Einfachheit des Lebens zurückgeführt. Aus Deweys Vorstellung, dass Pragmatismus und Sinn Organisation bedeuten im Unterschied zum Zerfall, entstanden die Vereinten Nationen, die zum erstenmal in der Weltgeschichte eine friedliche Zukunft des Planeten ermöglichen könnten.

Mit Santillana, Eliade und Campbell wurden die Wahrheit und Bedeutung des Mythos nicht nur psychologisch, sondern auch existentiell bestimmt, und James Redfield gelang es, die peruanische Tradition, der Hermandad del Sol als eine Beschreibung der menschlichen Evolution zu Gott zu schildern und damit aus der Esoterik in den Alltag zurückzuholen.

Die Mayas hatten einen umfassenden Kalender, aufgebaut auf einer Fünferordnung. Sehen wir es nun zusammen mit der Himmelsleiter und betrachten diese Einsichten, die Redfield nicht aus der Zeit sondern dem Erleben ableitete, als ergänzende Bestimmung der zehn Stufen der Menschwerdung, im Einklang mit dem sacred count des Waagelandes.

Ergänzen wir nun die uns bekannte Zeitordnung der Planeten durch die Einsichten der Prophezeiungen, die heute Millionen in gleicher Weise inspirieren wie die Konstellationen am Himmel, die Santillana in Die Mühle des Hamlet beschrieben hat — jenes astronomisch-mathematische Wissen, das noch heute alle vorschriftlichen Kulturen der Aborigines trägt.

Die Sonne wurde in der kopernikanischen Revolution in die Mitte des Planetensystems gesetzt. Doch die Sonnenfähigkeit, die Wandlung von 1 in 2, kennzeichnet den inneren Kern sowohl jedes Atom — Wasserstoff in Helium — als auch die Mitte der Erde. Man darf die Urkraft nicht von außen suchen wie die heutige Technologie, sondern im Chi des Erdzentrums, das erreicht wird, wenn das Kreisen der Assoziationen durch Yoga oder Qigong zum Halt kommt — Don Juans stopping the world, und mein Erlebnis 1943 der Radvision im Durchschreiten des Spiegels, psychologisch die existentielle Öffnung zur rechten Hemisphäre des bodymind. Die Erkenntnis des Sunya, der buddhistischen Nullhaftigkeit des Göttlichen im Herzchakra, ist die einzige Hilfe des Menschen, der Zweiheit der Erde — des Tag- und Nachtwissens — und der Zeitrhythmen bewusst zu werden. Dies ist erst möglich seit die Ganzheit der Erde im Kosmos und Chaos, im All auch phänomenologisch klar wurde. Tag und Weltenjahr, ebenfalls rückläufige Planeten, kreisen im Uhrzeigersinn. Nur durch die Ganzheit der Geschichte, sowohl geographisch als auch spirituell, können wir Raum und Zeit als zahlenmäßigen Raster der künftigen Entfaltung des Menschen verstehen.

Nur an einem Ort der Erde, sind Äquator und Polarstern vereint: am nullten Breitengrad, wo der Ost- und der Nordpunkt am Frühlingspunkt identisch sind. In Afrika, im Wassermannland geschah die Verbindung von Geist und Materie 8940 vor der Zeitenwende in der Religion der Dagaras, wie sie von Malidoma Somé als neue/alte Botschaft gefasst wurde.

Gott ist einerseits das einende Eine, andererseits das Urbild der Menschenordung im Bilde des Tierkreises. Jeder trägt in sich den Keim einer Aufgabe, die er vor seiner Empfängnis im Jenseits erfährt. Durch seine Seelengruppe und die Ahnen wird diese ihm im körperlich embryonalen Wachstum unter Einschluss seiner elterlichen Herkunft als Motivation und Kraftquell bewusst.

Alle religiösen Traditionen stimmen darin überein: die islamische Zauberperle, das persönliche Kreuz, das jeder Christ auf sich nimmt, oder das persönliche Dharma der Bhagavad Gita, dass niemand je die Aufgabe eines anderen erfüllen könnte. Nach der Geburt und im Streß des Alltags verliert man diese Erinnerung. Doch echte Riten sind imstande, den Menschen wieder dahin zurückzuführen. Wenn er es aus eigener Kraft nicht kann, können andere ihm dazu verhelfen.

Im Leben wird der Körper alt, und der Geist jung. Zufolge der afrikanischen Vorstellung wird nach dem physischen Tod der Geist mit der Aufarbeitung aller Verfehlungen alt, bis sich das Wesen im Jenseits oder die helfenden Ahnen und Geister dazu entschließen, dass eine neue Inkarnation für die Aufgabe möglich wäre. In der embryonalen Mondentwicklung verfestigt sich die Aufgabe im Selbst zum Wesenskern, der dann nach dem Erwachen der Geburt sein Zentrum vom irdischen Überlebens­trieb auf die geistige Wiedergeburt als Sprachwesen verlegt, um schließlich als Ahne den Lebenden weiter zur Hilfe zu stehen.

Da der Äquator auf den Polarstern weist, war hier der Beginn der historischen Menschheit, des Weltenjahres mit seinen 25.920 Jahren — genau die Zahl der Atemzüge in einem Tag. Das menschliche Dasein vollzieht sich gleichzeitig auf der Erde und im All. Wie das Auge mit Hilfe von Teleskopen die ganze Geschichte der Materie bis zum Urknall übersieht, müssen alle Tore zur Transzendenz geöffnet werden, damit man sich dem geographisch zuwendet, der für die augenblickliche Entwicklung am förderlichsten ist.

Akademisches Wissen führt nicht dazu, die Geschichte der Denkstile ist mit der Rückkehr zum ganzheitlichen Denken abgeschlossen. Fortan wird es jedem möglich, die Himmelsleiter bis zur Neuen Erde jenseits des Polarsterns zu integrieren, was die celestinischen Prophezeiungen in mythisch-allegorischer Weise umreißen, zum Teil verfremdet durch den nördlichen Schützengeist, der das Missionieren nicht lassen kann.

1 - Osten · Mond · empfinden · Muladhara · Feuer · Offenbarung

Der Mond ist seit 1967 durch die Raumfahrt auch physisch in die Erfahrung integriert. Er bringt sowohl Erfahrung wie Heilung, sobald sich das Getorkel der Assoziationen in den reinen Spiegel des Gewahrseins verwandelt. Ohne Verzweiflung, wie Kierkegaard zeigte, kommt man nicht zum Durchbruch, denn die Verzweiflung erlebt die Bedingtheit des Verhaltens, der Handlungen und des Verstehens. Sie müssen von der Erde aus — der Polarstern und das Weltenjahr als offenbartes Ziel — anerkannt sein, indem der Mensch sich an seine Medizin, seine Aufgabe erinnert, die ihm beim Erreichen der Stille, der Leere zugänglich wird. Dieser Augenblick ist die kritische Masse: plötzlich merkt man, dass der wirkliche Faden des Lebens nicht von Planungen und Pseudogesetzen der Rationalität abhängt, sondern vom Jenseits herrührt, und dass diese Fügungen den eigentlichen Weg des Lebens schaffen.

Sobald man einmal die Fügungen angenommen hat und die Phantasie nicht als lunatischen Wahn abtut, sondern als imaginalen Zugang zur anderen Wirklichkeit, die aber sinnlich wahrnehmbar wird, dann kommt die Sehnsucht, den Aka-Faden zum höheren Selbst zu reinigen und den Stamm des Wesens zu festigen, damit die Himmelsleiter wieder Weltenbaum oder Achse wird, wie wir sie in mikrokosmischen Proportionen in die Mitte des Erdheiligtums als Stahldorn gesetzt haben.

2 - Westen · Merkur · denken · Swaddhistana/Hara · Mineral · entscheiden, eintreten

Sobald die Welt ohne Verfälschung vom Mondorgan wahrgenommen ist, muss sich das Denken mit dem Wollen verknüpfen, und Hermes Trismegistos beginnt seinen Aufstieg durch die drei Welten. Hier gilt das wissenschaftliche Ethos, die Begrenzung auf das Sinnvolle und wahre Wissen. Wie das untere Tandien die Bewegungsmitte ist, so müssen Geld und Sprache den Inspirationen dienen — Treue zu sich selbst und zur Schwerkraftachse in ihrer senkrechten Verbindung zur Erdmitte, Lassen aller Meinungen und Beschränkung der Bildung auf das nachprüfbare Wissen. Mathematik und Naturwissenschaft, zusammen mit der Phänomenologie des Rades, der Systemik der Sinnesdaten, können den Sinn jeglichen Ereignisses und auch die Wahrhaftigkeit jedes Wesens erkennen, sobald an die Stelle des logischen Gegensatzes das Grundprinzip der Komplementarität tritt. Gegenfarben vereinigen sich zu weiß, also zum strahlenden Licht. Schwerpunkt des Denkens sind Zahl und Materie; alles andere Wissen ist Überbau.

Mond und Merkur, empfinden und denken in den Chakras, sind beide rational und bewusst im Tonal. Doch zusätzlich zu der ewig gültigen Reihe tritt nun ihre Bedeutung in der Wassermannzeit, da der Mond im VI. Haus und Landstrich und Merkur im VIII. Haus ist. So beginnt jetzt der Aufstieg zur Unsterblichkeit mit der Arbeit für das Überleben, das Notwendige, in der Bescheidenheit von Australien oder der technischen Shintoperfektion Japans. Merkur ist nicht länger nur Lebensunterhalt, sondern dient auch der Vemeidung von Kriegen und Lösung von praktischen Problemen, die nicht als Katastrophen, sondern als Gelegenheiten zu betrachten sind.

Von der Schwerkraft aus ist die Sonne als Mitte am Platz der Erde, Merkur, der erste Planet und Venus der zweite, Erde und Mond besetzen im Raum die dritte Schale. Die Entdeckung des Kopernikus stimmt zeitlich überein mit der Zerstörung des Inkareichs aus der Sucht nach dem Gold. Da das heilige Buch anstelle der unmittelbaren Offenbarung trat, wurden Gold und Reichtum das Ziel, und die dritte Stufe Erde/Mond brachte in ihrer Wirrnis die katastrophalen Irrwege von Ideologien und Bekenntnissen. Von der Zeit aus gesehen ist Venus die dritte Stufe, die Möglichkeit, über die Sinne die Kraft der Pflanzen aufzunehmen, die in der Gartenvision der dritten celestinischen Einsicht geschildert wird.

Man kann die Kraft der Pflanzen aufnehmen, wenn man ihre Schönheit betrachtet, ihnen als Wesen begegnet. Das gleiche gilt für alle sinnlichen Künste, Malerei, Skulptur, Dichtung und vor allem Musik. Sobald man die Sehnsucht nach Schönheit mit Liebe zu den Wesen verbindet, nimmt man das Chi wahr und erreicht die Basis aller Wirklichkeit.

3 - Süden · Venus · fühlen · Manipura · Pflanze · Traum

Reichtum ist nicht Besitz. Wer eine Wüste im Eigentum hat, ist nicht reich. Venus verlangt die Fähigkeit des Wachstums, der organischen Wesensbildung zu begreifen. Sehen ist die Grundlage der Bewegungsfähigkeit. Man ist nicht nur in der linearen Beziehung der Aufmerksamkeit, sondern bemerkt und liebt das Feld, sowohl der Pflanze, wie eines schönen Menschen oder Tieres. In der Kultur wird die Naturschönheit durch Gestaltung und Kunst ergänzt. In der prophetischen Tradition heißt es: der Weg des Menschen geht vom Garten des Paradieses zur Heiligen Stadt, die aus Juwelen gebaut ist.

Die Venus weiß ihre Wurzel in der Kraft, und in der nächsten Stufe erscheint die Gefahr der falschen Sonne, der Hierarchie und Macht.

4 - Norden · Sonne · wollen · Anahata · Tier · Weisheit

In der vierten Stufe ist die Gefahr des Stolzes und des Hochmuts. Man glaubt, dass man die Kraft nur von anderen bekommen kann, und versucht sie zu versklaven, wie es in furchtbarer Weise die Kolonialmächte unter dem Mantel der Mission getan haben. Diese Zeit ist jetzt zuende. In den Chakras entspricht das vierte dem Wollen und dem Tiefschlaf. Die wahre Energie kommt von unten, wenn also die Sonne ihren Platz in der Mitte der Erde findet. Jedes Wesen hat seine Mitte, und diese ist nicht Macht, sondern der Urgrund des Einenden. Die Sonne ist beim Schlafenden nicht das Urlicht der Erkenntnis, sondern nur Tagesbewusstsein, die sich in den strahlenden Wesenskern verwandeln. Die Sonne gibt uns das Leben durch ihr Sterben, nur das gewollte Opfer kann sie integrieren.

Wo immer man die Sonne im Horoskop hat, ist der Ort, wo man sich für die Menschheit opfern muss. Aus dem Ritus der acht Feste, dem gemeinsamen Opfer für den Menschen im All, im Erdheiligtum, entsteht die freudige Gemeinschaft, die jedem die kreative Initiative eröffnet, sobald die Gesellschaft nicht auf Macht sondern auf Kommunion gegründet wird.

Der Platz der Sonne ist auch jener Luzifers, das Erkennen des schwarzen Lochs, das allein die Fülle aufnehmen kann und den Abschluss des Sonnensystem bildet. Es ist der Gemahl der Sonne, der Tod als Lichtträger, zugänglich in der Meditation der Leere und des Nichts.

5 · Mitte · Mars · Körper · Vishuddha · Menschwerdung als Krieger/Urwort · Erfahrung des Mutes als Wesensgrund

Die Menschwerdung ist die eigentliche Berufung der Wassermannzeit. Nur der Krieger, der sein Sach auf Nichts gestellt hat, im Sinne von Ulrich von Hutten, der aus dem Mut heraus lebt, ist imstande den Zwang der Bedingungen zu überwinden. Die Öffentlichkeit muss auf Initiative gegründet sein, die man nur durch totale Ruhe erreicht. Dann fallen einem aus der bisher verwirklichten Anlage jene Erkenntnisse zu, die das Bewusstsein zum Gewahrsein ergänzen. Man erlebt sich wie auf einem Berg, der Körper findet seine Gliedhaftigkeit im All, was erst durch die moderne physikalische Entwicklung möglich wurde. Jede wirksame Erkenntnis beruht auf einer mystischen Erfahrung, die aus den Fügungen des Mondes begreiflich werden.

6 · Südosten · Jupiter · Seele · Ajna · Ahnen · Durchbruch zur Lichtwelt

Kultur ist die Verkörperung der Träume von einzelnen und der Kulturmonaden im Schrifttum der Gesellschaft. Die Ahnen sind jene Menschen, die im Leben den Durchbruch zur Lichtwelt geschafft haben und deren Werk einem ermöglicht, bereits im Leben an der kosmischen Menschheit mitzuwirken.

7 · Südwesten · Saturn · Geist · Sahasrara · Elementale · Fügungen

Der zwölfjährige Rhythmus des Jupiter ermöglicht die Identität, den Sinn jedes Ereignisses positiv zu verstehen. Saturn, das geistige Chakra fordert die eigenen Wirkungen in Bezug auf die Eltern, die Kinder und die Menschen der gleichen Generation in der Urfamilie zu berücksichtigen. Man darf nicht das ganze Leben über die Eltern und die Umstände jammern, Saturn ist nüchtern, sobald man das väterliche Prinzip in sich selbst einbezogen hat. Erst dann kann man tatsächlich sich der Ichwerdung der drei oberen Planeten, dem Auge Gottes zuwenden, das man mit dem inneren Auge sieht und von dem man gesehen wird.

Mit den letzten drei Planeten der Himmelsleiter ist der Übergang in die Wassermannzeit vollzogen. 8 ist auch der Engel, der die persönliche Führung Gottes zeigt. Sein Feld ist die Astrologie, jeden Menschen als ganzen Lebenskreis zu verstehen, und sich des Gegenübers Ketu im Schützen bewusst zu sein. Die Führung wird jetzt zur Lebenslinie. So ist letztlich die Meisterung des Wissens auf das Horoskop bezogen. Neptun, die Kommunikation im IX. Haus verlangt keine kleinere Gemeinsamkeit als die Menschheit anzuerkennen und jegliche Ethik der Liebe und dem Verstehen unterzuordnen. Pluto schließlich, der zehnte Planet der Gerechtigkeit ist der Zugang zum auferstandenen Ich. So ist die Welt der Himmelsleiter und des Schützen der wichtigste Schritt der Initiation, die nicht mehr kollektiv Aufnahme in den Stamm oder eine Religion bedeutet, sondern das Durchstoßen zur echten Mitmenschlichkeit. Aber diese Vereinigung hat auch einen kollektiven Aspekt: die Kommunion aller Religionen, die im Steinbockland ihre Verwirklichung findet.

Arnold Keyserling
Strahlen der Wahrheit · 1996
Von der globalen Zivilisation zur transzendentalen Weltkultur
© 1998- Schule des Rades
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