Schule des Rades

Arnold Keyserling

Urreligion Astrologie

3. Mars - Jupiter

Chinesischer Tierkreis

Die mikrokosmische Entsprechung ist die Aluminiumgruppe der Tonerden, welche auch die meisten Juwelen hervorbringt als mineralische Symbole der Vollendung. Sie lassen das Licht in einer bestimmten Farbe durch und verstärken damit die entsprechende Anlage des Menschen. Der Gebrauch der Tonerden der Keramik begann mit der neolithischen Revolution; dank ihrer konnten Wasser und Wein gesammelt, aufbewahrt und transportiert werden.

Der Name den man nennen kann, ist nicht der ewige Name;
der Sinn den man ersinnen kann, ist nicht der ewige Sinn.

Die Gefahr oder das Hindernis im Finden der eigenen Medizin ist das Bekenntnis, das einen bestimmten assoziativen Bedeutungszusammenhang an die Stelle der Eins setzt, und damit anderen die Entfaltung abschneidet. Jeder Mensch ist potentiell Freund des Menschen im All, und Jupiter ist die letzte Integration des Lebenskreises, wenn der Name mit 83 Jahren zum heiligen Namen geworden ist.

Gott offenbart sich als Stimme im Sprechen, aber die Fische sind stumm. Nur das wird zum heiligen Wort, was aus der Stille und damit aus dem Herzen der Wesen kommt. Die Frage von Ramana Maharshi: Wer ist es der fragt?, führt nach langen Umwegen und Störungen schließlich zur Antwort des Ich bin, nämlich ein Ichorgan des Menschen im All.

Der Lebenskreis vereint also in 84 Jahren Uranus, Geist-denken, 12 × 7 Jahre, Jupiter, Geist-fühlen, 7 × 12 Jahre und Saturn, Seele-empfinden, 3 × 28 Jahre. Fühlen klärt die Motivation in der Traumwelt oder Psyche, Denken die Arbeit am Wortleib und der Zivilisation. Aus Jupiter und Mond entstand der asiatische Tierkreis, der eine weitere Bedeutung Jupiters zeigt.

Jupiter weilt immer ein Jahr in einem Zeichen. Das Jupiter-Mondjahr beginnt im Wassermann, und hieraus ergeben sich die 12 chinesischen und tibetischen Bedeutungen, als Attraktoren der Motivation aus dem Mikrokosmos im Unterschied zum Sonnentierkreis des Makrokosmos, der die Folge der Intentionen auf dem Weg zur Sonne verständlich macht.

Der chinesische Tierkreis findet seine Erläuterung in den zyklischen Zeichen des Buchs der Wandlungen.

C h i n e s i s c h e r - T i e r k r e i s

W A S S E R M A N N
Wassermann ist Hund, im I Ging der Friede als Frühlingsanfang.
F I S C H E
Fische ist Schwein, sorgt für den materiellen Wohlstand. Im I Ging des Großen Macht. Das nun begonnene Jahr muss in ein Bild verwandelt werden, das für die Gemeinschaft den Weg der Berufung und Aufgabe des himmlischen Mandats verdeutlicht.
W I D D E R
Widder ist Ratte, die Ordnung schafft. Das Zeichen Durchbruch heißt, die als Wert erkannte Wahrheit der großen Vision ohne Kampf öffentlich sichtbar zu machen und von innen her zu verwirklichen.
S T I E R
Stier ist Büffel, das Schöpferische. Während der Stier den Besitz und die Schönheit genießt, müht sich der Büffel im Reisfeld, er arbeitet unermüdlich. Er zeigt den Einklang der menschlichen Gestaltungskraft mit der himmlischen Kreativität.
Z W I L L I N G E
Zwilling ist Tiger. Der Weg von oben nach unten muss sich mit dem Weg von unten nach oben vereinen, im I Ging das Zeichen Entgegenkommen. Der Zwilling versteht seinen Werdegang, der Tiger schafft neue Wege. Die Wassermannzeit begann in einem Wasser-Tigerjahr, auch in China am 5. Februar 1962.
K R E B S
Krebs ist Katze. Der Krebs sorgt sich um Ernährung und Familie, die Katze um eine harmonische öffentliche Atmosphäre. Im Zeichen Rückzug zieht sie sich aus den Geschäften zurück, um sich auf den inneren Wert zu konzentrieren.
L Ö W E
Löwe ist Drache. Der Löwe ruht und wirkt aus seinem Wesen, kennt und meistert sein Werk. Der Drache schafft Momente gemeinsamer Intensität, wie etwa ein Orchesterdirigent. Er steht im Gegensatz zum Hund des Wassermann, muss aus seinem Wesen heraus wirken. In Zeiten der Stockung darf er nicht an öffentlichen Aufgaben teilnehmen, es sei denn sie sind ganz von ihm abhängig. Aber als Drache greift er rituell als Regisseur ein, um in heiligen Momenten und Festen die Menschen daran zu erinnern, dass ihre wahre Heimat der Himmel ist.
J U N G F R A U
Jungfrau ist Schlange. Der Jungfraugeborene ist wissenschaftlich exakt, bewertet alles nach Nutzen und Schaden. Die Schlange, im Zeichen der Betrachtung erblickt den Weg des Himmels. Sie beißt nur einmal im Leben zu, wenn sie ihrer Berufung sicher ist.
W A A G E
Waage ist Pferd. Waagemenschen sorgen für Ausgleich und Harmonie. Im Pferdejahr geborene gehen immer geradeaus, außer in den Jahren des Feuerpferdes, wo sie einen Umsturz verursachen. Sie wissen, dass man in der Welt wegen ihres Verfalls im Zeichen Zersplitterung nicht wirken kann und bereiten sich auf einen Neuanfang vor.
S K O R P I O N
Skorpion ist Ziege. Der Skorpion kämpft und bezieht den Tod ein. Die Ziege kann es sich in jeder Lage richten, sie ist total angepasst, denn ihr I Ging Zeichen ist die empfangende Erde, der Gegenpol des schöpferischen Himmels.
S C H Ü T Z E
Schütze ist Affe. Der Schützegeborene ist seiner Tradition oder Offenbarung treu. Der Affe sucht sich eklektisch aus allen Traditionen das heraus, was er sinnvoll verwenden kann. Das kann er, weil sein Zeichen die Wiederkehr ist, das Finden der Mitte im Yoga oder in der Goldenen Blüte; die bewusste Arbeit am unsterblichen Wortleib, der am Ort des unteren Tandiens im Körper zu kristallisieren beginnt, bis er den Diamantkörper des Buddha verwirklicht.
S T E I N B O C K
Steinbock ist Hahn. Der Steinbockgeborene lenkt die öffentlichen Geschäfte aus dem Hintergrund durch Kenntnis der Umstände. Der Hahn verkündet die Wahrheit ohne Rücksicht auf Gefahr und übt das Geschäft des Lehrens im Zeichen Annäherung, ohne je die Geduld zu verlieren.

Wirken die Jahrgänge zusammen, kommt das Land in Frieden. So ist das Ende jedes chinesischen Jahres und auch unseres Ritus im Erdheiligtum die Verwandlung der Erfahrung des Vorjahres in Lehre als Ausgangspunkt einer neuen Spirale.

Jupiter als 1 im Enneagramm steht im Tierkreis kurz vor dem Nullpunkt des Zahlenkreuzes. So zeigt die Rückbesinnung auf die 1 auch den Zugang zur Leere, zum Nichts, zur Urkraft.

Die chinesischen Zeichen beginnen bei Neumond, und das Mondjahr kann bis zu elfeinhalb Tagen vom Sonnenjahr abweichen. Die Fülle der Thematik ist bei Vollmond erreicht, also theoretisch auf 15°. Damit kommen wir auf den natürlichen Übergang zum nächsten Planeten des Fühlens, zum Mond.

Arnold Keyserling
Urreligion Astrologie · 1996
Enneagramm und Himmelsleiter aus der Sicht des Rades
© 1998- Schule des Rades
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