Schule des Rades
Index
Schule der Weisheit · Stichwortindex
Einträge zu: Einheit
- Hermann Keyserling
Amerika- Die Vorherrschaft der Frau | GeschlechtslebenSehr wenige Frauen, welche Kinder gebaren, beherrscht nicht zeitweilig wenigstens, der Allmächtige-Gott-Komplex. Sehr natürlicherweise: die Existenz des Schöpfergottes mag bezweifelt werden…
- Die Vorherrschaft der Frau | AmazonenWenden wir uns nunmehr der Frage zu, wie der Wertverlust des Mannes auf die Frau zurückwirkt. Da Mann und Frau von Natur aus in Korrelation stehen, so nimmt jener auch ihr ihre besten Eigenschaften.
- Kultur | Dimension der GleichzeitigkeitDie Aufgabe, die uns dieses Kapitel stellt, zu erfüllen, ist nicht schwer, denn die Bestimmung von Sinn, Reichweite und Höchstziel der Moral hat uns implizite bereits ein konkretes Bild von der wahren Bedeutung des Kulturbegriffs gegeben.
- Kultur | Ewig-labiles GleichgewichtBesteht Kultiviertsein darin, daß ein Mensch die mannigfaltigen sich widerstreitenden Tendenzen seiner Natur zu harmonisieren und von überlegenem inneren Zentrum aus zu beherrschen fähig sei…
- Spiritualität | Das LebenIm Verlauf dieses ganzen Buches haben wir die Wirklichkeit des Geistes entweder behauptet oder vorausgesetzt - ohne indessen das Problem des Geistes als solches ins Auge zu fassen.
- Spiritualität | Zeitalters des Heiligen GeistesDies ist die allgemeine Richtung der Geschichte des Menschen als geistigen Wesens an dieser Wende, der wichtigsten seit dem Erscheinen Christi.
- Hermann Keyserling
Betrachtungen der Stille und Besinnlichkeit- Abgeschiedenheit | Meister EckehartWohl die herrlichste von Meister Eckeharts Predigten führt den Titel Von der Abgeschiedenheit. Diese bedeutet ihm die höchste aller Tugenden. Sie steht ihm noch über der Liebe.
- Selbstverantwortung | Meinung und EinsichtWirklich selbstverantwortlich ist der allein, und er allein kann es überhaupt sein, dessen Bewußtsein in seiner Abgeschiedenheit gegründet ist.
- Hermann Keyserling
Das Buch vom persönlichen Leben- I. Gesundheit | Erfüllung der WahrheitssehnsuchtZum Ende vollständigen Verstehens der Menschennatur kenne ich kein lehrreicheres Meditationsobjekt als die Hormonenlehre, die Lehre von den Wirkstoffen.
- I. Gesundheit | SubjektWas folgt hieraus? Sollen wir nunmehr die Krankheit idealisieren oder brütend bei ihr verweilen, wie dies das ursprüngliche Christentum in hohem Grade tat?
- I. Gesundheit | Einstellung und HaltungDer konkrete Mensch ist eine Beziehung, und von keinem ihrer Elemente kann bei seiner Bestimmung abgesehen werden. Das für den persönlichen Menschen letztlich Wesentliche ist das Selbst, als welches, von außen her beurteilt, vollkommen einsam ist
- III. Der Ur-Zusammenhang der Menschen | Individuum und KollektivumEs steht völlig außer Frage, daß der Mensch, darin allen Organismen gleich, ursprünglich ein Gemeinschaftswesen ist, denn er gehört organisch einem über-individuellen großen Ganzen an.
- III. Der Ur-Zusammenhang der Menschen | BestimmungEs hat Zeiten gegeben, da sich das Spirituelle unmittelbar durch das Kollektive hindurch offenbarte. Das waren die Zeiten, da zuerst die großen Kulte, darauf die großen Mythologien geboren wurden.
- IV. Seele | Kultur der FamilieUnmittelbare Seelenkultur ist nur möglich im Rahmen des Atriums, im Gegensatz zu dem des Forums. Womit denn der Gegensatz zwischen Kollektivum und Gefühlsverband seine entscheidende Bestimmung erhält.
- IV. Seele | Das GlücksproblemKehren wir also zum Problem der richtigen Art, auf die Seele einzuwirken, zurück. Gerade auf sie wirkt Suggestion niemals im Guten, denn solche überschichtet jenes Eigenste, mit dem der Wert der Seele steht und fällt.
- V. Das Prinzip der Polarisation und die Ehe | LiebesglückDer Ur-Zusammenhang der Menschen gehört der Elementarordnung des Lebens an. Deswegen sind nur Verbrecher oder Kranke wirklich asozial. Meist existiert Gemeinschaftsfeindlichkeit überdies nur scheinbar…
- VI. Weltfrömmigkeit | Über alle Grenzen hinausIm Zusammenhange dieses Buches kommt es nicht darauf an, wie der Deutsche ist oder war, sondern wie er werden muß, auf daß sein Leben im tiefsten und höchsten Sinn persönlich werde.
- VI. Weltfrömmigkeit | WeltoffenheitNoch kein Deutscher hat sich so tief in den Geist einer Landschaft versenkt wie ein altchinesischer Maler. Keiner liebt seinen Acker mehr und versteht ihn lebendiger als der chinesische Bauer.
- VI. Weltfrömmigkeit | Mut zur EntscheidungDie ganze Wahrheit, die Beziehung der Menschheit zum Weltall, die Wahrheit, die jedem gemäß wäre, weil sie alle Einzelwahrheiten umfaßte, kann in abstracto nie bestimmt werden; denn sie ist unendlich, grenzenlos.
- VII. Wahrhaftigkeit | UtopienDen Deutschen interessiert wirklich primär die Weltanschauung. Er ist nicht religiös orientiert, auch nicht primär auf Zwecke oder Tatsachen bedacht: primär interessiert ihn der Sinn im Doppelverstande des möglichen geistigen Urgrunds und der…
- VII. Wahrhaftigkeit | Leben in Form des WissensInsofern dieses Kapitel den Sinn von Weltanschauung überhaupt bestimmt hat, ist es für den, welcher diesen erfaßte, nicht mehr unvermeidlich, die Frage von Weltanschauung überhaupt an falschem Ort zu stellen
- VIII. Einsamkeit | Einheit des GeistsDas letzte innere Bezugszentrum persönlichen Lebens, auch wo es in heißester Liebe einem Du oder der Gemeinschaft verbunden ist, ist also das einsame Selbst. Auf dieses bezieht sich alle Hinzunahme des Nicht-Ich zum persönlichen Ich.
- IX. Leiden | Kreuz und AdlerDer deutsche Krieger will zutiefst weniger siegen als sterben. Auf dem Selbstopfer liegt bei ihm der Nachdruck. Er kennt nicht den süßen Tod der alten Griechen, sondern nur den bitteren.
- X. Freiheit | WeltrevolutionDoch wie stimmt das im letzten Abschnitt über die Freiheit Ausgeführte mit dem Ideal größtmöglicher Weltoffenheit zusammen, das wir als Generalideal für alles aufsteigende Menschentum nachgewiesen hatten?
- X. Freiheit | Schöpferische EinsichtIch habe das Mißverständnis, das ich am Sinnbilde C. G. Jungs aufweisen konnte, im Zusammenhang des Freiheitsproblems deswegen so ausführlich behandelt, weil sich von ihm her der wahre Ort und Sinn der schöpferischen Indifferenz…
- X. Freiheit | ZaubernBlicken wir von hier aus auf alle unsere vielseitigen und vielschichtigen Betrachtungen im Zusammenhang des Freiheitsproblems zurück. Was uns dabei vor allem beeindrucken muß, ist dies, wie offenbar schief alles Denken seit dem Siege des Christentums…
- XI. Das Leben als Kunst | Prolog im HimmelVergegenwärtigen wir uns jetzt noch einmal die ganze ursprüngliche Vielfältigkeit des Menschenwesens, wie es unsere langen Untersuchungen feststellten.
- XII. Heiligung | Be-SinnungEs ist natürlich ganz und gar unmöglich, auch nur einigermaßen genau zu bestimmen, was die neue Wellenlänge, auf die sich die Vorhut des Menschengeschlechtes abzustimmen beginnt, von früheren und anderen unterscheidet.
- XII. Heiligung | Solarität und LunaritätEs gibt kein bestimmtes Dogma, das nicht durchschaut, kein Wort, in dessen Hintergründe nicht hineingeleuchtet werden könnte; unsere Sprache ist mit der des Weltschöpfers unter allen Umständen inkommensurabel.
- Hermann Keyserling
Das Buch vom Ursprung- Die Welt der Künstlichkeit | Künstlerische PhantasieIm Vorhergehenden differenzierte ich nicht reinlich zwischen den Produkten des Denkens und denjenigen anderer und höherer Funktionen, insonderheit der künstlerischen Phantasie.
- Die Welt der Künstlichkeit | MarionettentheaterVerkünstlichung bedeutet immer zugleich Mechanisierung. Diese aber bedingt, daß immer mehr von dem, was anfangs geistige Initiative erforderte, automatisch verläuft, und nicht nur in den herausgestellten Schöpfungen des Menschen, sondern in diesem selbst.
- Das Zwischenreich | Sphäre des Subjekt-ErlebensDer Mensch ist das in sich zerfallene, kranke, irrende, sündigende, problematische, und in anderer Blickrichtung betrachtet das handelnde, mutige, freie und in keiner Hinsicht ein für alle Male festgelegte Tier.
- Ursprünglichkeit und Primitivität | Archaischer AusdruckWas geschieht nun, wenn nach erfolgter Entwurzelung des Mannes dem Geiste zu Geistbewußtsein neu in ihm erwacht und zwar im Verstande tiefsten religiösen oder metaphysischen Geistes? Wie tritt dieser dann in Erscheinung?
- Instinkt und Intuition | KeimhaftigkeitDas Intuitionsvermögen gilt als seltene Gabe: in seiner höheren Form ist es das gewiß, doch gleiches gilt von sämtlichen höheren Lebensäußerungen.
- Instinkt und Intuition | DurchschauenWenn die Intuition letztlich auf Zusammenhänge geht, dann geht sie überhaupt nicht auf Tatsachen. Darum bemerken reine Intuitive Tatsachen als solche kaum; darum sind sie beinahe ausnahmslos durch ein schlechtes Tatsachengedächtnis ausgezeichnet.
- Der Zwiespalt der Seele | Sünder und GerechteWenden wir uns zur Vorstellung der zwei Seelen in des Menschen Brust zurück. Es ist so, und nicht nur dies: es soll so sein, daß sich der Mensch für sich ganz anders fühlt und schaut, als er sich als Handelnder anderen gegenüber aufrichtig gibt.
- Hermann Keyserling
Das Ehe-Buch- Das richtig gestellte Eheproblem | Einsamkeit des IchWas ist Ehe? Sie ist in erster Linie nicht die Selbstverständlichkeit, als welche sie die allermeisten auffassen, denen persönliches Mißgeschick keine Abwehrstellung eingab; nicht die Lösung aller Liebesproblematik, nicht die naturgewollte Erfüllung…
- Das richtig gestellte Eheproblem | Innere BindungIn der Ehe gewinnen Geschlechts-, Fortpflanzungs-, Wirtschafts-, soziale, persönliche und Schicksal-Gemeinschaft einen besonderen neuen Sinn…
- Das richtig gestellte Eheproblem | EheglückEine glückliche Ehe im selbstsüchtigen Sinne dessen, was Verliebte erhoffen, ist ebenso selten, wie Kinder der Liebe, allen Vorurteilen zum Trotz, notwendig gut geraten.
- Das richtig gestellte Eheproblem | Kunst der GattenwahlBetrachten wir das elementarste Problem der Ehe, weil es die Grundlage zu allen weiteren Problemlösungen schafft, das der Gattenwahl: warum sind die meisten Kulturmenschen falsch verheiratet?
- Das richtig gestellte Eheproblem | Kunst der EheStellt die Ehe ein dauerndes Spannungsverhältnis zwischen zwei unverschmelzbaren Polen dar, beruhen hierauf alle Möglichkeiten, welche sie bedingt, und ist das Bestehen dieser Spannung keine Selbstverständlichkeit…
- Von der richtigen Gattenwahl | SchicksalsgemeinschaftGemäß christlicher Lehre sind Eheleute nicht zwei, sondern ein Fleisch; die psychische Einheit empfinden alle Liebespaare persönlich als wirklich.
- Von der richtigen Gattenwahl | NiveaugleichheitZu allen Zeiten gab es strikte Vorschriften für die mögliche Eheschließung, von den Heiratsklassen-Begriffen der Australier bis zu denen adeliger und fürstlicher Ständeordnung.
- Hermann Keyserling
Das Erbe der Schule der Weisheit- 1920 | Bücherschau · Avalon, Wilhelm, Perzynski, TagoreAn Orientalischem ist mir nicht viel Neues in die Hände gelangt. Das Bedeutendste sind Arthur Avalons vielbändige Übersetzungen aus der indischen Tantra.
- 1921 | Eine Ansprache an die radikale JugendIm September vergangenen Jahres hatte mich die Freideutsche Jugend zu ihrer Woche nach Hofgeismar eingeladen.
- 1922 | Von der Grenze der GemeinschaftGoethe schlug einmal vor, man solle den Deutschen dreißig Jahre lang verbieten, das Wort Gemüt auszusprechen - dann könnte vielleicht etwas aus ihnen werden.
- 1922 | Bücherschau · Lothrop Stoddard, H. G. WellsZum Schluß möchte ich die Aufmerksamkeit auf zwei Bücher lenken, die einer Übertragung ins Deutsche wohl wert sind: es sind dies The rising tide of colour against white world supremacy von Stoddard und The salvaging of civilization von Wells.
- 1923 | Spengler und WirNichts beweist eindeutiger die Niedrigkeit des modernen Kulturniveaus, als die Art, auf welche die Meisten die gerade wirksamen geistigen Potenzen mit womöglich antithetischen Schlagwörtern abtun.
- 1923 | Bücherschau · A. Wolkoff-MouromtzoffDa ich im ersten Abschnitt dieser Bücherschau Wolkoffs gedachte und dieser in weiteren Kreisen nahezu unbekannt ist, will ich die Rezension hier wieder abdrucken, die ich im Juli 1914 über sein Kunstbuch veröffentlichte.
- 1923 | Bücherschau · H. CadyEine ganz besondere Freude verdanke ich einem Teilnehmer der letzten Tagung und der darauffolgenden Exerzitien, der zu den Lehrern und Heilern aus der Gesinnungsrichtung der Christian Science gehört.
- 1924 | Heilkunst und Tiefenschau | Wert der PsychoanalyseHiermit gelange ich denn zur Frage des Werts der Psychoanalyse für den strebenden Menschen.
- 1925 | Der Natürliche WirkungskreisDer Mensch ist, empirisch betrachtet, in erster Linie eine Naturerscheinung unter anderen. Er ist einerseits eingespannt in den Gesamtzusammenhang der Dinge und von ihm bedingt, andererseits wiederum, als besondere Erscheinung, ein Bedingendes.
- 1926 | Bücherschau - Buch der EheObgleich vom Sinn des Ehe-Buchs schon im letzten Heft dieser Mitteilungen ausführlich die Rede war, möchte ich diese Bücherschau doch mit einem neuen nachdrücklichen Hinweis auf dasselbe einleiten.
- 1927 | Bücherschau · Medizinische BelehrungEs hat sich so gemacht, daß ich in letzter Zeit besonders viel mit Ärzten und medizinischer Literatur mich zu befassen Gelegenheit hatte. Deshalb sei an erster Stelle der diesmaligen Bücherschau über meine diesbezüglichen Erfahrungen berichtet.
- 1929 | Von der Überschatzung der Mütter - Scholastiker unserer TageNeulich las ich bei einem orthodox-jüdischen Schriftsteller eine Bemerkung, die mich nachdenklich stimmte: niemand könne ein stammfremdes Genie verstehen; also könne auch niemand ein stammfremdes Genie beurteilen.
- 1929 | Von der Überschatzung der Mütter - MütterüberschätzungWoher kommt es nun, daß in Deutschland heute beinahe ausschließlich das, was mit den Müttern zusammenhängt, für tief gilt?
- 1935 | Bücherschau · KatalonienEine besondere Kultur war in Südspanien und Südfrankreich im Entstehen, welche, voll zur Ausbildung gelangt, möglicherweise zu einer höheren und in der Erkenntnis tiefer verwurzelten geworden wäre als alle heute überlebenden romanischen.
- 1936 | Vom StillhaltenWir leben in einer Epoche einseitigerer Bewegungen, als solche je geschichtsbestimmend waren.
- 1936 | Bücherschau · Georges SimenonEiner der größten Fehler, welche kritische Geister begehen, ist der, daß sie von der zusammenhängenden Einheit des Menschen insofern ausgehen, daß sich Teilhabe an Geist und Ausdruckskraft, oder Begabung und Interesse notwendig entsprechen müßten.
- 1938 | Bücherschau · Thomas Wolfe, Louis Bromfield, Margaret MitchellAus der nach-kolonialen nordamerikanischen Literatur hatte mich eigentlich nur ein Buch der sogenannten schönen Literatur als wirklich bedeutend gefesselt: Sinclair Lewis Babbitt.
- 1941 | Bücherschau · Shri Aurobindo, Dr. F. SchwabWie ich neulich das Schlußkapitel Heiligung des Buchs vom persönlichen Leben wiederlas, merkte ich, daß ich hier wieder einmal antizipiert hatte.
- Hermann Keyserling
Das Gefüge der Welt- I. Die Einheit des Universums | Synthese des WeltallsDas Universum ist ein geschlossenes, in sich zusammenhängendes Ganzes; und ferner: Nur durch Zusammenfassen des Besonderen unter dem Allgemeinen kommt Erkenntnis zustande
- I. Die Einheit des Universums | Kraft und StoffDie moderne Naturforschung steht unter dem Zeichen der Konvergenz; was einst vereinzelt dastand, jetzt reiht es sich in höhere Zusammenhänge ein, und kein Jahr vergeht, welches nicht neues Material hinzubrächte, um die noch vorhandenen Lücken zu füllen.
- I. Die Einheit des Universums | Ursachen der MannigfaltigkeitDie moderne Naturforschung steht unter dem Zeichen der Konvergenz; was einst vereinzelt dastand, jetzt reiht es sich in höhere Zusammenhänge ein, und kein Jahr vergeht, welches nicht neues Material hinzubrächte, um die noch vorhandenen Lücken zu füllen.
- I. Die Einheit des Universums | Projektion des SpiegelsUm das Universum in seiner Gesamtheit zu begreifen, dazu müssen wir die gegebene Vielheit im Geiste zu einer Einheit verbinden.
- II. Kontinuität und Diskontinuität | Objektivität der mathematischen ErkenntnisDarf man wirklich aus der projektiven Geometrie Schlüsse auf die Erkennbarkeit des Weltalls ziehen?
- II. Kontinuität und Diskontinuität | GrundantinomienDem bloßen Auge zeigt die Natur allenthalben Grenzen und scharfe Unterschiede; vereinheitlichen wir die Mannigfaltigkeit auf chemischem Wege, so gelangen wir zu neuen diskreten, wenn auch homogenen Einheiten, den Atomen…
- II. Kontinuität und Diskontinuität | Zeit und AugenblickBevor ich diese erkenntnistheoretischen Betrachtungen abschließe und an die Folgerungen in bezug auf unser Hauptthema gehe, möchte ich denselben Dualismus, welchem wir bis hierher begegnet, noch in einem anderen Zusammenhange aufdecken…
- II. Kontinuität und Diskontinuität | WeltgleichungWenn wir jetzt das Erkannte überschauen und das Erschaute zu verstehen suchen, so ahnen wir einen großen Zusammenhang, der, wie die Silhouetten der Berge aus dem Morgennebel, aus dunkler Ferne scharf hervortaucht.
- III. Harmonices Mundi | Verhältnis des Subjektiven zum ObjektivenIn den vorhergehenden Kapiteln sind wir häufig auf das Verhältnis des Subjektiven zum Objektiven zu sprechen gekommen; die Farben, die Töne nannten wir subjektiv, im Gegensatze zu den objektiven Relationen der Äther- und Luftwellen.
- III. Harmonices Mundi | Wissenschaftliche BetrachtungsmöglichkeitenVergleichen wir aber jetzt die pythagoreischen Zahlentheorien, soweit sie uns überliefert sind, mit den modernen, freilich auf ganz anderem Wege gewonnenen Vorstellungen, so stoßen wir auf eine überraschende Übereinstimmung!
- III. Harmonices Mundi | Subjekt der ErkenntnisSuchen wir jetzt denselben Tatbestand in bezug auf die Grundvoraussetzung aller bisherigen Philosophie, das menschliche Ich, nachzuweisen.
- III. Harmonices Mundi | Wesen des KunstwerkesAlle Daten der Erfahrung sind gewiß, daran ist kein Zweifel; aber das Gesetz, das Formale, durch welches sie allererst verständlich werden, ist ein Ideales, in der Erfahrung unmittelbar nicht Nachzuweisendes, ein Produkt des Geistes…
- III. Harmonices Mundi | Harmonie der SphärenWir sind bei unserer ursprünglichen Antithese von Subjektiv und Objektiv wieder angelangt. Wieder handelt es sich um den Gegensatz von Qualitäten und Quantitäten, von Werten und Zahlen.
- IV. Das Problem des Geistes | Die LiebeEros ist ein so weiser Dichter, daß er auch uns zu Dichtern macht. Denn jeder wird zum Dichter, wenn der Gott ihn berührt, wie fremd er auch früher den Musen war. Und das mag uns dafür zeugen, daß Eros vor allem der große Schöpfer der ganzen Musik ist.
- IV. Das Problem des Geistes | Rezeptivität und SpontaneitätBis hierher betrachteten wir die Dynamik des Geistes aus dem Gesichtswinkel ihrer Wirkungen allein, nicht an sich selbst. Wir fanden, daß die Phantasie des Objektes bedarf, um überhaupt produzieren zu können…
- IV. Das Problem des Geistes | Einheit des IchWir haben nicht nur so manchen speziellen Einblick in den Prozeß der Geistestätigkeit gewonnen - wir sind vor allem der Entscheidung einer Frage von großer Wichtigkeit näher gerückt…
- IV. Das Problem des Geistes | Ich das Gesetz des ZusammenhangsBetrachten wir ein anderes Erscheinungsgebiet, dasjenige des Hypnotismus (in des Wortes weitester Bedeutung). Die hierher gehörigen Phänomene sind einerseits den Träumen verwandt…
- IV. Das Problem des Geistes | Gesetz des MenschenWir haben jetzt einen Einblick in das objektive Verhältnis von Körper und Geist gewonnen: das Ich ist das Gesetz des Körpers, dieses verhält sich zu jenem, wie die Erscheinung zur Idee.
- IV. Das Problem des Geistes | Transzendenz des IchWir haben erreicht, was wir vernünftigerweise erhoffen konnten. Unser Ziel war, den Zusammenhang von Natur und Denken zu entwirren; wir setzten voraus, daß auch das Geistige der Idee des Universums unterliegt.
- V. Die Freiheit | Freiheit und NaturKant überbrückt die Kluft zwischen Naturnotwendigkeit und Freiheit dadurch, daß er beiden Begriffen denselben Inhalt, aber einen verschiedenen Sinn erteilt.
- V. Die Freiheit | AutonomieFreiheit ist die Wirkungsform des Naturgesetzes, das der Mensch ist. Das erste, was uns bei dieser Definition - der einzig haltbaren - einfallen muß, ist wohl dieses, daß der Freiheitsbegriff bis heute viel zu eng gefaßt worden ist.
- V. Die Freiheit | Projektive GeometrieVieles ließe sich von hier aus über das Weltgeschehen spekulieren: ist die Evolution und Variation der Organismen, welche scheinbar sprunghaft verläuft und ohne nachweisbare Zwischenglieder Gestalten aneinanderreiht…
- Epilog | Spiegel des UnendlichenWir sind bei unserer letzten Etappe angelangt. Immer mehr gerieten wir aus dem Allgemeinen ins Besondere, immer mehr begrenzte sich das Grenzenlose.
- Hermann Keyserling
Das Reisetagebuch eines Philosophen
- Hermann Keyserling
Die neuentstehende Welt- Der Weg zur Zukunftskultur | Zerstörung und AufbauMan braucht nicht Spenglers Voraussetzungen zu übernehmen, um anzuerkennen, daß die alte Kultur im Untergehen begriffen ist. Nur gilt dies nicht von der abendländischen allein: alle traditionelle Kultur auf dem Erdenrunde geht zugrunde.
- Ökumenischer Mensch | Die neue EinheitEs wird noch manches Jahrhundert hingehen, bevor die Gesetze der Menschheitsentwicklung einigermaßen erkannt sind.
- Ökumenischer Mensch | Bekenntnis zum SchicksalWenn ein Schüler mir seine Problematik erstmalig vorlegt, so sehe ich mich häufig, veranlaßt, die Frage zu stellen, was an seinem Schicksal er nicht ändern kann.
- Ökumenischer Mensch | Produktive GemeinschaftEs gibt also ein Fatum als unentrinnbare Basis jeder Freiheitsbetätigung. Und dessen Begriff umfaßt eine weitere Wirklichkeit, als die meisten wahrhaben wollen…
- Ökumenischer Mensch | Geistbewußter MenschBeim ökumenischen Zustand handelt es sich somit um einen richtigen neuen organischen Zustand, in den das Menschengeschlecht hineinwächst.
- Fortschrittsproblem | NeuvitalisierungBetrachten wir von hier aus zunächst, der Verdeutlichung der Fragestellung wegen, einige konkrete Beispiele, deren letztes das vitale Problem dieser Zeit sei.
- Fortschrittsproblem | Freie Initiative des GeistesLetztlich entscheidet die freie Initiative des Geistes. Lenins Geist hat dem russischen Leben eine Form gegeben, die zunächst das genaue Gegenbild des Himmelreichs auf Erden, nichtsdestoweniger aber eine geistgeborene Lebensform bedeutet…
- Hermann Keyserling
Gedächtnisbuch · Letzte Aufsätze
- Hermann Keyserling
Kritik des Denkens
- Hermann Keyserling
Menschen als Sinnbilder- Von der Produktivität | Prozeß der EntstehungMeine neue Aufgabe war die, persönlich hineinzuwachsen in den so lange und sorgsam vorbereiteten Geistes- und Seelenleib. Den primitiven Menschen meiner Kindheits- und Jünglingsjahre hatte ich verleugnet…
- Von der Produktivität | Schule der WeisheitIn der neuen Wandlung, die während der Kriegsjahre begann, befinde ich mich noch drin. Sie wird, der Natur der Aufgabe nach, vor meinem Greisenalter, wenn überhaupt, zu keinem Abschluß kommen.
- Schopenhauer als Verbilder | Quietistischer VoluntarismusDie Kenntnis der Schopenhauerschen Weltanschauung setze ich bei meinen Lesern voraus. Auch betrachte ich es nicht als meine Aufgabe, mich kritisch mit ihr auseinanderzusetzen…
- Schopenhauer als Verbilder | Wille zur WahrheitWer war der Mann, dessen Schöpfung so problematische Züge zeigt? Ich will versuchen die Umrisse von Schopenhauers geistiger Physiognomie, so wie ich sie sehe, möglichst deutlich hinzuzeichnen, denn nur aus dem Menschen ist hier das Werk zu verstehen.
- Schopenhauer als Verbilder | Sphären des BewußtseinsWas ist es denn, das zur Größe führt, wenn es nicht die Begabung als solche ist? Welcher Art war das Verhängnis, das Schopenhauer verhinderte, den Zenit seiner Möglichkeiten zu ersteigen?
- Schopenhauer als Verbilder | Schöpferische SelbstgestaltungAllmählich hat es sich mir herausgestellt, was jede große Philosophie bisher war, nämlich das Selbstbekenntnis ihres Urhebers und eine Art ungewollter und unvermerkter mémoires.
- Schopenhauer als Verbilder | Philosophie der OhnmachtWenn ich Schopenhauers Metaphysik selbständigen Wert abspreche, weil sie keine intensive Einheit darstellt, so fälle ich damit ein Urteil, das viele entrüsten dürfte.
- Schopenhauer als Verbilder | Die artistische WeltanschauungEine der wenigen Eigentümlichkeiten, von denen sich schon heute ermessen läßt, daß die Zukunft sie als für die Zeit um die letzte Jahrhundertwende charakteristisch wird gelten lassen, ist die artistische Weltanschauung.
- Hermann Keyserling
Philosophie als Kunst- Ost und West | Altindien und AltchinaAltindien und Altchina sind uns Westländern so außer ordentlich interessant, weil wir dort - auf ganz anderen Wegen freilich, als wir sie zu wandeln gewohnt sind - eben das erreicht und verwirklicht finden, wonach wir noch suchen und streben.
- Ost und West | Methodik des ErkenntnisprozessesDie innere Beziehung, die zwischen den Kulturproblemen des Ostens und des Westens herrscht, erscheint im Prinzip wohl aufgedeckt; aber wie wird dies die Probleme selbst beeinflussen?
- Das Schicksalsproblem | NotwendigkeitEs besteht augenscheinlich ein notwendiger Zusammenhang zwischen dem Menschen und den Begebenheiten seines Lebens, ein Zusammenhang des Innerlichen mit dem Äußerlichen.
- Hermann Keyserling
Politik, Wirtschaft, Weisheit- AufschwungDie meisten Deutschen bemerken am deutschen Zustand von heute nur die Zeichen des Verfalls; und freilich läßt sich mühelos beweisen, daß alles so schlecht als nur irgend möglich steht!
- Wirtschaft und Weisheit | Unabhängigkeit und SelbständigkeitWir stehen also ohne Zweifel in einer Ära des Abbaus des Staats. Dies bedeutet gewiß nicht - so oft ich in diesem Sinne mißverstanden werde -, daß man seinen Staat und seine Staatlichkeit preisgeben soll; im Gegenteil…
- Hermann Keyserling
Prolegomena zur Naturphilosophie- III. Die Erkenntniskritik als Zweig der Biologie | VernunftkritikEntsinnen Sie sich dessen, daß das Erkennen vom Leben aus vollständig zu begreifen ist, als lebendiger Vorgang, der sämtlichen allgemeinen Bestimmungen des Lebendigen unterliegt…
- V. Das Leben | TranszendenzEs fragt sich nun, ob es mehr gibt in der Welt, und ob es möglich sei, mehr über dieselbe auszusagen, als die Ergebnisse kritischer Wissenschaft enthalten.
- V. Das Leben | Metaphysisches WissenSie werden mich fragen, ob es denn gar keine Metaphysik als Wissenschaft geben könne. Ganz gewiß nicht; ebenso wenig wie eine Kunst denkbar ist, welche Wissenschaft wäre.
- Hermann Keyserling
Reise durch die Zeit- Band I - III. Houston Stewart Chamberlain | WeltanschauungWenn ich heute, nach und aus beinahe vierzigjährigem Abstand, zu verstehen versuche, warum Chamberlains Grundlagen des XIX. Jahrhunderts bei Erscheinen auf mich wie auf unzählige andere so ungeheuer stark wirkten, so finde ich die kürzeste Erklärung…
- Band I - IV. Rudolf Kassner | EntwicklungsjahreOhne Berücksichtigung der technischen Seite des Problems und dennoch gegenständlich über Musik zu schreiben, ist wohl das schwierigste aller Unternehmen.
- Band I - V. Wolkoff | KritikWolkoff trat 1905 in mein Leben ein, da ich den Spätherbst und einen Teil des Winters in Venedig zubrachte. Im März des Jahres war ich an einem Typhus schwerster Art beinahe gestorben.
- Band I - VII. Kosmopathische Seelen | EinsichtWarum machte die innere Umstellung, dank welcher ich das Reisetagebuch schreiben konnte, so sehr Epoche in meinem Leben, daß die meisten meine geistige Existenz erst von dem Augenblick an datieren, wo ich sie vollzogen hatte?
- Band I - VII. Kosmopathische Seelen | KosmosbewußtseinSelbstverständlich habe ich innerhalb des mir zugänglichen Erfahrungsraumes überall vor allem nach anderen kosmopathischen Menschen gefahndet.
- Band I - VIII. Städter und Urnaturen | ZwischenreichDie Stadt ist also ein qualitativ anderes als das Land - letzteres Wort hier als Inbegriff verstanden aller Natur und Naturbezogenheit, handele es sich um Feld, Wald, Wiese, Steppe, Wüste oder Meer.
- Band I - IX. Dichter und Zwischenreichs-Künstler | Leben als KunstIch für meine Person habe nie das Bedürfnis nach Ersatz gespürt, vom Kaffee-Ersatz angefangen bis zum nur vorgestellten Liebeserleben, noch auch je ehrliches Verständnis dafür aufgebracht.
- Band I - X. Mütter | MutterlandWarum aber habe ich dieses Kapitel, wenn die Dinge dergestalt liegen, Mütter und nicht Mutter betitelt? Weil kein Mensch, bei welchem die Physis und das physisch Vererbbare nicht die ausschlaggebende Rolle spielten, nur eine Mutter gehabt hat…
- Band II - I. Leo Tolstoi | Der imperiale MenschSo, wie hier geschildert, habe ich Tolstoi bis zum Ausbruch des Weltkrieges, bis 1914, in erster Linie erlebt - von einem anderen, tragischeren Aspekte wird am Schlusse dieses Kapitels gehandelt werden.
- Band II - III. Puritaner | Gebote und VerboteDie Psychologie definiert das Ich oft als Bündel der Macht- und Lusttriebe. Meine Lebenserfahrung lehrt, daß das Lustprinzip auch nicht annähernd die Rolle im Menschenleben spielt, wie allgemein angenommen wird.
- Band II - VI. Die Schule der Weisheit | SchicksalEinige Aspekte des gleichen Problemkreises habe ich schon in früheren Kapiteln behandelt. Zum Abschlusse dieses sei mein Weg durch Darmstadt hindurch in den weiten Rahmen des Schicksalsproblems hineingestellt.
- Band II - IX. Victoria Ocampo | MutterliebeDas erste nachweisbare Beispiel menschenähnlicher Anhänglichkeit an die Brut böten die Skorpione, die trotz besonders scheußlich ausgesprochener Insektenhaftigkeit eine säugetierähnliche Psyche besäßen.
- Band II - IX. Victoria Ocampo | SüdamerikaDie erste sehr vorläufige Fassung dessen, was ich hier zwar auch noch skizzenhaft, jedoch für die Ziele dieses Kapitels deutlich genug herausstelle, steht mit der gleichen Zuspitzung auf das Liebesproblem in den Schlußkapiteln von Amerika.
- Band II - IX. Victoria Ocampo | DurchschauenJahre bevor ich das Reisetagebuch schrieb, äußerte ich Freunden gegenüber, von einer Weltreise erwartete ich die entscheidende Anregung meines Lebens.
- Band III - I. Bewußtseinslagen und Welthorizonte | Revolte der ErdkräfteSeit Kain ist es dermaßen normal, daß die jüngeren Männer unter Einsatz des Lebens an den Grenzen die Heimat, Weib und Kind verteidigen, daß der Krieg als solcher keine Störung des inneren Gleichgewichts verursacht.
- Band III - II. Wandel der Reiche | VerwandlungsfähigkeitIch gelte recht weiten Kreisen von Jugend auf als Prophet, und mancherlei habe ich auch wirklich recht lange vorher richtig vorausgesagt. Aber erlebnismäßig bin ich auch, und, wo meine eigenen Voraussagen eintrafen, immer wieder, überrascht worden.
- Band III - IV. Polverschiebungen | ÜbermännlichungIch war mir jahrelang nicht klar darüber, was die tiefe Ursache dieses Vorherrschens des Vernichtungs- und Zerstörungswillens sei.
- Band III - IV. Polverschiebungen | FrauenrechteWie ich am Anfang meiner zwanziger Jahre stand, hieß mich meine erste Pariser Gönnerin, die Wagner-Freundin Gräfin Wolkenstein, den modernen Frauenlob.
- Hermann Keyserling
Schöpferische Erkenntnis- Morgenländisches und abendländisches Denken | UnvergleichbarkeitBetrachten wir zunächst den Tatbestand der Unvergleichbarkeit ein wenig näher, die beiderseitigen Vorzüge und Nachteile genauer abwägend.
- Was uns nottut | BewußtseinseinheitDie Schule der Weisheit muß also ein Drittes werden neben Kirche und Universität.
- Was uns nottut | Göttliche GesundheitAber liegen die Dinge wirklich so, daß die Lösung eines geistig-seelischen Problems, und sei dieses noch so fundamental, eine Wendung im Gesamtleben herbeiführen kann?
- II. Politik und Weisheit | Morgenrot der GeschichteHier wären wir im Mittelpunkt des Problems vom Zusammenhang zwischen Politik und Weisheit schon angelangt. Damit, daß die Meinungen der Völker und Klassen nur selten Kritik vertragen, ist wenig gesagt.
- II. Der Weg | Was soll ich tun?Ewige Wahrheit ist es, die aller zeitlichen Sinnesgestaltung die Seele einhaucht, gleichwie es das Ewige Leben ist, das alle zeitliche Lebensform belebt.
- II. Der Weg | Erfassung des SinnsKein bestimmter Weg als solcher kann mehr als für alle heilbringend gelten, denn seine Wirkung hängt von empirischen Voraussetzungen ab.
- II. Der Weg | Erkenntnisbedingtes LebenAber diese Einheit, der Wesensgrund aller Verschiedenheit, offenbart sich immer nur in concreto, in jeweiligem lebendigem Verstehen, niemals in einfürallemaliger abstrakter Darstellung, genau so, wie es kein abstraktes einfürallemaliges Leben gibt.
- Hermann Keyserling
Südamerikanische Meditationen- IV. Blut | Mischung oder Nicht-MischungTreten Menschen zu nicht Blutsverwandten in Beziehung, so treibt ähnlich starker Instinkt, wie der zum Familienabschluß, andererseits zur Mischung.
- IV. Blut | Vater- und MuttererbeDoch das Problem des Bluts hat noch eine andere Ansicht, und diese erst gibt ihm seine ganze unheimliche, immer wieder Tragödie-schaffende Bedeutung.
- IV. Blut | Anpassung an die UmweltDas Blut und das, wofür es als Sinnbild steht, gehört ganz und gar der Erde an.
- V. Schicksal | Mut zum RisikoHeute weiß ich, was Schicksal ist. Es ist nichts Metaphysisches. Im Rahmen des üblichen Notwendigkeits-Schemas ist sein Sinn freilich auch nicht zu fassen.
- VII. Gana | Blinder MachttriebUnmerklich sind unsere Betrachtungen in die alten Gedankengänge über die Welt des dritten Schöpfungstages eingemündet. Die indianische Impassibilität ist der Extremausdruck sich durch Nein-Sagen sichernden Gana-Lebens.
- XI. Der Einbruch des Geistes | Leben und SinnFaust zweifelte eine Weile, ob er das johanneische im Anfang war das Wort nicht durch im Anfang war der Sinn ersetzen sollte. Und er tat recht, letztere Fassung zu verwerfen.
- XI. Der Einbruch des Geistes | Ausstrahlender und schauender GeistDie Tatsache, daß das geistige Leben von Einfall zu Einfall verläuft, bedingt, daß verschiedene Belichtungen und Beleuchtungen unvermittelt aufeinander folgen, deren Zusammenbang sich erst nachträglich durch Reflexion erweist.
- Hermann Keyserling
Unsterblichkeit- Unsterblichkeitsglaube | Kritik der UnsterblichkeitWorin besteht denn nun der Unsterblichkeitsglaube überhaupt, von dem die Überschrift dieses Kapitels die Behandlung versprach?
- Das Problem des Glaubens | Sinn des GlaubensBeginnen wir mit der Feststellung einiger faktischer Daten. Tatsache ist zunächst, daß es keine mögliche Erkenntnis gibt, welche in letzter Instanz nicht auf einen Glaubenssatz zurückwiese; Verstandeserkenntnis ist das Letzte nie.
- Das Problem des Glaubens | Inhalt des GlaubensWir wissen jetzt, was der Sinn des Glaubens ist: er bezieht sich unmittelbar auf das Sein; auf das, was die Voraussetzung aller nur möglichen Bestimmungen bedeutet.
- Dauer und Ewigkeit | Sein und WerdenUnsere zeitliche Dauer ist ein unaufhaltsamer Prozeß. Niemals, nirgends ein Stillstand. Worin besteht dann das beharrliche Sein?
- Mensch und Menschheit | ImmoralistenEine wichtige Einsicht bescherten uns die letzten Kapitel: daß das Ich, auf welches Selbsterhaltungstrieb wie Unsterblichkeitsbedürfnis sich beziehen, mit der bewußten Person nicht zusammenfällt.
- Mensch und Menschheit | SelbstbewußtseinDie Immoralisten haben, wie gesagt, die genannte Beziehung geleugnet. Rein logisch betrachtet waren sie berechtigt dazu, denn empirisch gegeben sind uns wirklich nur Individuen, und die höheren Synthesen scheinen zunächst Begriffe und Ideen zu bezeichnen…
- Mensch und Menschheit | Sollen und WollenDie Immoralisten unserer Tage glauben das Problem dadurch zu lösen, daß sie den Pflichtbegriff streichen. Es gäbe kein Sollen; die Natur wisse von Geboten nichts, und die Zeit einer unnatürlichen Ethik sei vorüber.
- Mensch und Menschheit | Totalität des LebensAlle Wege scheinen zu den befremdlichen Ergebnissen des letzten Kapitels zusammenzuführen; aber jetzt haben diese schon bedeutend konkretere Gestalt gewonnen.
- Mensch und Menschheit | LebenseinheitenDas einsame, unvermittelte Ich! Die Person als letzte Bewußtseinstatsache! Wie befangen muß nicht der Meisten Blick sein, daß ihnen die Widernatürlichkeit solcher Voraussetzungen nicht in die Augen springt?
- Mensch und Menschheit | Urgrund der PersonSeit je ist es der Menge aufgefallen, wie geringe Bedeutung der höhere Mensch seinem persönlichen Leben beimißt; es ist ein Erfahrungssatz, daß einer sein Leben persönlich desto geringer einschätzt, desto leichter in die Schanze schlägt…
- Individuum und Leben | Dauer des LebensEbenso befremdlich als unbestreitbar ist das Verhältnis, daß der einzelne Organismus nicht aus sich selbst, sondern nur aus der Gesamtheit des Lebens heraus begriffen werden kann.
- Individuum und Leben | IndividualisationsstufenWelcher ist der Sinn des Individuums innerhalb der Gesamtheit organischen Geschehens? - Die Beantwortung dieser Frage setzt eine genaue Bestimmung des Individualitätsbegriffs voraus…
- Individuum und Leben | Erhaltung der ArtDas Wachstum ist das Urphänomen. Es verläuft in mannigfachen Formen, und eine von ihnen ist die Folge getrennter Individuen. Somit kommt dem Individuum als solchem, von der Totalität des Lebens aus gesehen, keine absolute Bedeutung zu.
- Hermann Keyserling
Wiedergeburt- I. Spannung und Rhythmus | Gesetz des AusgleichsAus diesem kurzen Gedankengange folgt die grundsätzliche Verfehltheit aller Lebensideale statischer Art, heißen diese ewiger Friede bei den Völkern oder vollkommene Abgeklärtheit und Ausgeglichenheit beim Einzelnen oder wie sonst.
- I. Weltanschauung und Lebensgestaltung | Astrologie und AnalyseDie Aufgabe der Schule der Weisheit ist nicht epimetheisch, sondern prometheisch…
- I. Weltanschauung und Lebensgestaltung | Das Bild der MenschheitWie stellt sich das Bild der Menschheit, nunmehr zusammengeschaut, in kosmischer Perspektive dar?
- II. Die geistige Menschheitseinheit | Erneuerung des ChristentumsDer denkbar reichstveranlagte Mensch würde auf der Ebene der Erscheinung dennoch einseitig wirken, denn die Menschheit schlösse auch er in seiner Person nicht ein. Anders steht es mit der Sphäre der Erkenntnis.
- II. Die geistige Menschheitseinheit | Durchschauen der ErscheinungJedes Sinnbild, für eine Bewußtseinslage die letzte Instanz möglicher Sinneserfassung, ist aber seinerseits einer tieferen durchsichtig, und dies bis zur Unendlichkeit, denn im Sinneszusammenhang des Lebens hängt alles innerlich zusammen und wurzelt…
- II. Die geistige Menschheitseinheit | GeburtsvorgangDoch wie wird nun das erforderliche Neue praktisch zustande kommen? Auf dem Wege des Synkretismus, des Eklektizismus? War das Wort Auseinandersetzung so gemeint? - O nein.
- I. Werden und Vergehen | Sinnbild der MusikSeitdem es Menschen gibt, ist der Musik eine Vorzugsstellung unter den Künsten zugestanden worden. Bewußter-, oder Unbewußtermaßen hat sie von jeher als Ausdruck und Vermittlerin von Kosmischem gegolten, von einem Jenseits des Menschen…
- I. Werden und Vergehen | Dimension der SolidaritätMusik ist nur, insofern sie vergeht. Das Verklingen der Töne ist genau so wesentlich wie ihr Anklingen. Ein Ton muß sterben, auf daß der andere lebe, der eine abnehmen, auf daß der andere zunehme.
- III. Tod und Ewigkeit | EchtheitWenn ich heute die Vielheit des im Laufe dieser Woche Vernommenen vom Sinn her zusammenzufassen und die ihr zugrunde liegende Einheit bewußt zu machen unternehme, so beanspruche ich damit nicht, als ein über den anderen Stehender gehört zu werden…
- III. Tod und Ewigkeit | Phänomen der WiedergeburtJetzt sind wir so weit, in das wahre Wesen des Sinneszusammenhangs, dem der Mensch oberhalb der Natur und Geschichte angehört, einzudringen und damit die Art der Beziehung der von Baeck und Arseniew vertretenen Ebenen lebendiger Wirklichkeit…
- II. Erfindung und Form | Schönheit bedeutet VorbildlichkeitDer künstlerisch Schaffende gilt als freiester Mensch, sein Werk als freieste Schöpfung. Wo immer jedoch sein freies Wesen vollkommen zum Ausdruck gelangt, erweist sich dieser als kein chaotischer, anarchischer, sondern als gesetzmäßig gebundener.
- III. Der letzte Sinn der Freiheit | Freiheit und GnadeZu dem Ende müssen wir die Frage etwas anders anpacken, als seitens der anderen Redner geschah, und bei den Schlußsätzen von Erfindung und Form anknüpfen, indem wir sie näher ausführen.
- III. Der letzte Sinn der Freiheit | Melodie GottesIch könnte jetzt schließen. Doch vielleicht ist Einigen von Ihnen doch nicht restlos klar geworden, wieso das Gebiet möglicher Freiheit nur ein Geringes im Gesamtzusammenhang des Kosmos ist, und inwiefern sie in diesen hineingehört.
- Grenzen der Menschenkenntnis | Manifestationen der PsycheIn bezug auf jedes Niveau haben die gleichen Tatbestände einen anderen Sinn; sie können Oberflächliches, Tiefes, Sublimes, Obszönes bedeuten.
- Der natürliche Wirkungskreis | Erkenntnisfehler des NeidsÜber die Grenzen möglicher Selbsterkenntnis habe ich mich im vorhergehenden Kapitel bereits ausgesprochen. Hier liegt mir einzig ob, den eingangs bestimmten Gedankengang bis zum logischen Ende zu durchmessen.
- Der natürliche Wirkungskreis | Anmaßung und BescheidenheitDie wichtigsten Hindernisse sinngemäßen Verhaltens zum Mitmenschen sind Machthunger und Neid. Und beide sind, wo sie vorliegen, so starke psychologische Mächte, daß ihnen idealistische und moralistische Erwägungen wenig anhaben.
- Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung | Selbst und IchDas Urkennzeichen aller rein psychischen Gestaltung ist deren Wandelbarkeit, welche so weit geht, daß die Sätze der Identität und des Widerspruchs auf ihrem Gebiet nicht gelten.
- Heilkunst und Tiefenschau | Schönheit einer SeeleHiermit gelange ich denn zur Frage des Werts der Psychoanalyse für den strebenden Menschen. Wenn schon das Problem jedes Kranken ein rein persönliches ist, was besagt, daß das lebendige Zentrum des Sinneszusammenhangs…
- Geisteskindschaft | Geburt, Tod und WiedergeburtIm Zusammenhang dieses Kapitels bleibt uns noch eine Frage zu beantworten übrig: warum der Einzige denn überhaupt des Anderen bedarf?
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