Schule des Rades
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Schule der Weisheit · Stichwortindex
Einträge zu: Gefühle
- Hermann Keyserling
Amerika- Die amerikanische Landschaft | SchmelztiegelDie Humanisierung hängt eben ganz und gar von der Kraft der psychischen Atmosphäre ab, und diese wiederum nicht vom Intellekt, sondern von dem zugrunde liegenden undifferenzierten Unbewußten, das durch die Gefühle mit der Erde verknüpft ist.
- Die amerikanische Landschaft | Amerikanische NomadenKehren wir nunmehr zu unserer These zurück, daß in Amerika die Erde und nicht der Mensch die letztlich herrschende Kraft ist. Natürlich glaube ich nicht ernstlich, daß Amerika als der schwarze Kontinent der Zukunft enden wird…
- Die amerikanische Landschaft | Beschränktheit und AbgeschlossenheitJa, Amerika ist heute zutiefst ein Neuland keimender Regionalismen, ähnlich wie es Europa am Ende der Völkerwanderung war.
- Die amerikanische Landschaft | StileinheitWir haben nun einen Blickpunkt erreicht, von dem aus es nicht unmöglich sein sollte, vorauszuschauen, wie sich die amerikanische Landschaft darstellen wird, nachdem sich die Geister des Menschen und der Erde endgültig vermählt haben werden…
- Die Vorherrschaft der Frau | Sein und KönnenWährend meiner Vortragsreise drüben machte ich es mir zur Regel, immer genau das zu sagen, was ich dachte, und zwar in möglichst herausfordernder Form…
- Die Vorherrschaft der Frau | Wertverlust des MannesIch hielt es für nötig, die wahre Bedeutung der Erziehung stärker zu betonen, als der Zusammenhang dieses Kapitels eigentlich gestattet, weil hier der schnellste Weg zum Verständnis des wahren Sinns der Frauenherrschaft in den Vereinigten Staaten liegt.
- Die Vorherrschaft der Frau | AmazonenWenden wir uns nunmehr der Frage zu, wie der Wertverlust des Mannes auf die Frau zurückwirkt. Da Mann und Frau von Natur aus in Korrelation stehen, so nimmt jener auch ihr ihre besten Eigenschaften.
- Die Vorherrschaft der Frau | EmanzipationsbewegungWas wir über die Rückbildung des amerikanischen Mannes wie der amerikanischen Frau dank schiefem Korrelationsverhältnis der Geschlechter ausführten, läuft letztlich darauf hinaus, daß in beiden das eigentlich Schöpferische atrophiert erscheint.
- Moralismus | Herrschaft der öffentlichen MeinungWas ist also am Puritanismus verkehrt? Daß das Nein-Prinzip auf seinem Hoheitsgebiete vorherrscht. Von der anderen Seite her betrachtet bedeutet dies, daß der Puritanismus dem Menschen nicht erlaubt, seine ganze Natur zum Ausdruck zu bringen.
- Kultur | Dimension der GleichzeitigkeitDie Aufgabe, die uns dieses Kapitel stellt, zu erfüllen, ist nicht schwer, denn die Bestimmung von Sinn, Reichweite und Höchstziel der Moral hat uns implizite bereits ein konkretes Bild von der wahren Bedeutung des Kulturbegriffs gegeben.
- Hermann Keyserling
Betrachtungen der Stille und Besinnlichkeit
- Hermann Keyserling
Das Buch vom persönlichen Leben- Einführung | Herr der SchöpfungTiefer als so manche bestimmende moderne Weltanschauung versteht die elementare Grammatik das Menschenleben und dessen Sinn: denn ganz selbstverständlich ist ihr bei allem sprachlich Faßbaren das Subjekt die letzte Instanz.
- I. Gesundheit | Akzeptierung des SchicksalsAn dieser Stelle können wir das richtige Gesamtbild des Menschen, soweit Verstehen es nachzeichnen kann, natürlich noch nicht geben. Deswegen lassen wir die meisten Rätsel, welche die Tatsache, daß der Mensch eine Beziehung ist, mit voller Absicht…
- IV. Seele | Organismus der GefühleDie organische Ur-Ordnung ist nicht rationaler Art und deswegen von Freiheit und Verstand, außer in destruktivem Sinne, überhaupt nicht beeinflußbar. Sie umfaßt Physisches und Psychisches - oder deren irdische Vorbedingungen - zugleich.
- IV. Seele | LiebeNur wenige wissen heute, was Gemeinschaft ursprünglich ist und wie sich das objektiv bestehende Kollektivum ursprünglich zur Seele und ihren emotionalen Äußerungsformen verhält.
- IV. Seele | Kultur der FamilieUnmittelbare Seelenkultur ist nur möglich im Rahmen des Atriums, im Gegensatz zu dem des Forums. Womit denn der Gegensatz zwischen Kollektivum und Gefühlsverband seine entscheidende Bestimmung erhält.
- V. Das Prinzip der Polarisation und die Ehe | Leidenschaften der SeeleEs ist klar, daß jede Soll-Fragestellung Gefühlen gegenüber falschem Denken entspringt. Die Berechtigung solcher Fragestellung setzt die Möglichkeit freier Entscheidung voraus…
- V. Das Prinzip der Polarisation und die Ehe | LiebesglückDer Ur-Zusammenhang der Menschen gehört der Elementarordnung des Lebens an. Deswegen sind nur Verbrecher oder Kranke wirklich asozial. Meist existiert Gemeinschaftsfeindlichkeit überdies nur scheinbar…
- VI. Weltfrömmigkeit | GemütVon Ei zu Ei ist Verkehr schwierig. Jedes Ei trägt eine Schale: so erlebt der Deutsche ursprünglich alles für sich allein, als Monade ohne Fenster.
- VII. Wahrhaftigkeit | WahrheitWir haben jetzt die meisten Fäden beisammen, um an das eigentliche Thema dieses Kapitels heranzutreten: das Problem der persönlichen Weltanschauung, wie es sich jedem einzelnen Deutschen stellt und damit der Wahrhaftigkeit.
- VII. Wahrhaftigkeit | Leben in Form des WissensInsofern dieses Kapitel den Sinn von Weltanschauung überhaupt bestimmt hat, ist es für den, welcher diesen erfaßte, nicht mehr unvermeidlich, die Frage von Weltanschauung überhaupt an falschem Ort zu stellen
- XI. Das Leben als Kunst | SinngebungAllein subjektiv, für sich, kann sich der zum Geistbewußtsein erwachte persönliche Mensch letztinstanzlich nur mit Einem in sich identifizieren: nämlich dem Freien.
- Hermann Keyserling
Das Buch vom Ursprung- Die Welt der Künstlichkeit | MarionettentheaterVerkünstlichung bedeutet immer zugleich Mechanisierung. Diese aber bedingt, daß immer mehr von dem, was anfangs geistige Initiative erforderte, automatisch verläuft, und nicht nur in den herausgestellten Schöpfungen des Menschen, sondern in diesem selbst.
- Die Welt der Künstlichkeit | SeelenlosigkeitWas wir heute erleben und um uns geschehen sehen, begann damals, als der mittelalterliche Christenglaube seine unbestrittene Autorität eingebüßt hatte und das Denken sich nicht mehr dabei beschied, als Scholastik logisch zu beweisen.
- Das Zwischenreich | Sphäre des Subjekt-ErlebensDer Mensch ist das in sich zerfallene, kranke, irrende, sündigende, problematische, und in anderer Blickrichtung betrachtet das handelnde, mutige, freie und in keiner Hinsicht ein für alle Male festgelegte Tier.
- Das Zwischenreich | Rechtsnormen und RechtssystemeDas Sosein jedes bestimmten Zwischenreiches hängt ursprünglich immer und ganz, auf jedem Stadium aber erneut auch von der Freiheit ab.
- Ursprünglichkeit und Primitivität | Naturverwobenheit der FrauEs ist unter der Voraussetzung des Primats des Zwischenreichs im menschlichen Leben und Erleben wird verständlich, warum das Streben nach dem Ursprung historisch beinahe ausnahmslos im Zeichen der Überschätzung des Primitiven stattgefunden hat.
- Ursprünglichkeit und Primitivität | Verschleierungen der Wirklichkeit und WahrheitSchreiten wir darum auf dem beschrittenen Weise gelinder Übertreibung unbefangen weiter. - Die Frau bekennt sich also fanatisch zum Zwischenreich. Daher ihre unausrottbare Abergläubigkeit.
- Gleichgültigkeit und Liebe | Gana-WeltDoch, wie gesagt, bei der Tatsächlichkeit und auch dem letzten Das für die Thematik dieses Kapitels Entscheidende ist, daß die großen Zusammenhänge, wo sie bestehen, auf den Einzelnen und seine Seele und sein Gefühl überhaupt keine Rücksicht nehmen.
- Gleichgültigkeit und Liebe | GottesfurchtDas Geschilderte erklärt, warum Geistbewußtsein im tiefsten Verstande nicht auf der geraden Linie der Höherentwicklung des Ichs im Menschen zustandegekommen ist, sondern auf dem Umwege einer Regression in die emotionale Ordnung.
- Gleichgültigkeit und Liebe | Sein und HabenDer Zusammenhang der Welt, welchen der Religiöse erlebt, ist in der emotionalen Ordnung erlebnismäßig, nur eben auf anderer Ebene vorgebildet.
- Gleichgültigkeit und Liebe | Geträumt-WerdenIn der Liebe erleben beide Ursprünglichkeiten, an welchen der Mensch teil hat, eine Vereinigung: die von der Erde und die vom Geiste her.
- Der substantielle Geist | Erkenne Dich selbstDas Wesentliche an einem echten im Menschen verkörperten Geiste ist, daß er überhaupt ein Schicksal hat.
- Der substantielle Geist | SelbstüberwindungBleiben wir noch einen Augenblick bei der antiken Spiritualität. Bei dieser lag auf dem Erkennen überhaupt kein Nachdruck; die Erkenntnis fing dann erst in der Antike eine Rolle zu spielen an, als ihre spezifische Spiritualität sich zu zersehen begann.
- Der Zwiespalt der Seele | Demut und VornehmheitBetrachten wir zunächst, weil dies mit dem Problem der Erinnerung überhaupt am nächsten zusammenhängt, dasjenige der berühmten zwei Seelen in des Menschen Brust.
- Der Zwiespalt der Seele | Protestantisches SündbewußtseinWenden wir uns nun von hier aus ohne Übergang, und zwar absichtlich bevor wir das Problem der Sünde selbst ins Auge fassen, den jüngsten Auswüchsen des Sündbewußtseins zu, welche samt und sonders dem Neo-Calvinismus entsprossen sind.
- Das Wunder | Geistige SicherheitFreilich lehrt ausschließlich unsere christliche Überlieferung, daß man letztinstanzlich glauben soll. Metaphysisch und religiös begabtere Völker, als es die Europäer sind, stellten das Realisieren über den Glauben.
- Hermann Keyserling
Das Ehe-Buch- Das richtig gestellte Eheproblem | Kunst der EheStellt die Ehe ein dauerndes Spannungsverhältnis zwischen zwei unverschmelzbaren Polen dar, beruhen hierauf alle Möglichkeiten, welche sie bedingt, und ist das Bestehen dieser Spannung keine Selbstverständlichkeit…
- Von der richtigen Gattenwahl | Überwindung der TragikVon hier aus betrachtet, kann das Problem der richtigen Gattenwahl überhaupt nicht mehr als individuelles gelten. An der Art seiner Lösung hängt das gesamte Menschheitsschicksal.
- Hermann Keyserling
Das Erbe der Schule der Weisheit
- Hermann Keyserling
Das Gefüge der Welt- IV. Das Problem des Geistes | Ich das Gesetz des ZusammenhangsBetrachten wir ein anderes Erscheinungsgebiet, dasjenige des Hypnotismus (in des Wortes weitester Bedeutung). Die hierher gehörigen Phänomene sind einerseits den Träumen verwandt…
- Epilog | Glaube an die Wahrheit…das Leben nicht einen Zweck habe, sondern der Zweck sei, daß alle scheinbar so absoluten Ziele des Lebens ebensowohl dessen Bedingungen sind.
- Hermann Keyserling
Das Spektrum Europas- Frankreich | Geist der vollkommene SpracheBis zum Weltkrieg gab es kein Land, in welchem Menschen weiten Geistes- und Herzenshorizonts nicht gelegentlich den alten Satz zitierten: jeder Mensch hat zwei Heimaten, seine eigene und – Frankreich.
- Frankreich | Gleichgewicht und DauerDoch wenn sich fast jeder vorurteilsfrei Verstehende, mag er noch so viel Gründe zum Franzosenhasse haben, auch heute in Frankreich unwillkürlich heimisch fühlt, so fühlt sich Frankreich selbst in der Nachkriegswelt alles eher als heimisch.
- Frankreich | GefühlskulturUm zur Endbestimmung dessen zu gelangen, was Frankreich in der neuentstehenden Welt bedeuten kann, müssen wir noch einige Betrachtungen über die Sonderart des französischen Geistes anstellen.
- Frankreich | Kunst der LiebeDoch ich möchte nicht schließen, ohne das Positive des französischen Traditionalismus auf ein lebenswichtigstes Problem hin zugespitzt zu haben. Eins der Zeichen dieser Zeit ist, daß die Gefühle sich in unerhörtem Maße abschwächen.
- Portugal | VolksmusikMich dünkt, das Geschriebene genügt, um die Originalität der portugiesischen Linie im Spektrum Europas deutlich zu machen. Ich kenne überhaupt kein ähnliches Volk. Der einzige Vergleich, der mir einfiel, war der mit den Griechen…
- Hermann Keyserling
Die neuentstehende Welt- Der Weg zur Zukunftskultur | Werden oder VergehenEs ist also ganz klar zu erweisen, nicht allein daß alle alte Kultur auf Erden zugrunde geht, sondern auch, warum dies so sein muß.
- Fortschrittsproblem | Wissen und WeisheitWenn man den Geschichtsprozeß verstehen will, so darf man also weder von den Ideen noch den bloßen Tatsachen ausgehen, sondern man muß beim psychischen Gesamtzusammenhang ansetzen, welcher beide in sich begreift oder trägt.
- Fortschrittsproblem | NeuvitalisierungBetrachten wir von hier aus zunächst, der Verdeutlichung der Fragestellung wegen, einige konkrete Beispiele, deren letztes das vitale Problem dieser Zeit sei.
- Fortschrittsproblem | Serie versäumter GelegenheitenHiermit wären wir denn so weit, uns konkretisierten Verständnisses dem prinzipiellen Probleme wieder zuwenden zu können und von ihm aus dem dieser Zeit seine abschließende abstrakte Fassung zu geben.
- Philosophie und Weisheit | Über-JournalistenNur scharfe klare Erkenntnis kann unserer Zeit zum Heil werden. Deshalb kein neues Lebensgefühl, auch keine Religion an sich. Erkenntnis allein verändert.
- Hermann Keyserling
Kritik des Denkens
- Hermann Keyserling
Menschen als Sinnbilder- Schopenhauer als Verbilder | Die artistische WeltanschauungEine der wenigen Eigentümlichkeiten, von denen sich schon heute ermessen läßt, daß die Zukunft sie als für die Zeit um die letzte Jahrhundertwende charakteristisch wird gelten lassen, ist die artistische Weltanschauung.
- Spengler der Tatsachenmensch | Zeitalter des GelehrtenHiermit wären wir über das Sonder-Problem Spengler endgültig hinausgelangt und zugleich in der Lage, dank den gewonnenen Einsichten, ein allgemeineres und wichtigeres seiner Lösung zuzuführen.
- Jesus der Magier | Sieg des ChristentumWie fing es Jesus nun an, um der zu seiner Zeit äußerlich noch völlig festen und dichten antiken Welt neuen Geist einzubilden? Eine Betrachtung gerade der technischen Seite dieses Problems ist überaus lehrreich.
- Hermann Keyserling
Reise durch die Zeit- Band I - IX. Dichter und Zwischenreichs-Künstler | Leben als KunstIch für meine Person habe nie das Bedürfnis nach Ersatz gespürt, vom Kaffee-Ersatz angefangen bis zum nur vorgestellten Liebeserleben, noch auch je ehrliches Verständnis dafür aufgebracht.
- Band I - X. Mütter | NiveauunterschiedMein Vater war als junger Mensch ein Melancholiker, von seinem eigenen Vater unverstanden, unbeholfen, schwierig, von Kind auf sehr viel krank; unerträgliche Kopfschmerzen hinderten ihn daran, seine bedeutende Historikerbegabung auszubilden.
- Hermann Keyserling
Schöpferische Erkenntnis- I. Seins- und Könnenskultur | SeelenlosigkeitWer das moderne Japan mit dem alten vergleicht, das sich von Jahr zu Jahr immer mehr in die Abgelegenheit zurückzieht, gelangt unweigerlich zum Urteil, daß dieses jenem überlegen ist.
- I. Seins- und Könnenskultur | Wandlung des BestehendenDie Welt, die uns gebar, ist im Untergang begriffen; es stellt sich die Alternative, ob sie ganz abgetragen werden soll oder aber versucht werden, sie langsam in eine neue, bessere zu verwandeln.
- III. Antikes und modernes Weisentum | Eros und LogosIst ein wesentlicher Fortschritt vom Geist her zu realisieren? - Sämtliche Erfüllungen unserer Geschichte tun es dar.
- I. Die Symbolik der Geschichte | MenschheitsfortschrittDoch was ist es nun letztlich mit jenem geistigen Sinn, welcher aller historischen Erscheinung als Tiefstes schöpferisch zugrunde liegt?
- Anhang | Rhythmus zwischen Hochspannung und EntspannungDie Schule der Weisheit kann und soll, wie aus dem Inhalte des Buchs in dessen Gesamtheit hervorgeht, nur ein Mittelpunkt persönlichen Einflusses sein.
- Hermann Keyserling
Südamerikanische Meditationen- IV. Blut | Anpassung an die UmweltDas Blut und das, wofür es als Sinnbild steht, gehört ganz und gar der Erde an.
- VII. Gana | Leiden an der GebundenheitAm Vergleich zwischen Spanien und Südamerika lernt man denn erkennen, wie viel von dem, was allgemein als geistgeboren gilt, nicht geistigen Ursprungs ist.
- IX. Die emotionale Ordnung | FreundschaftVielleicht das Ur-Wunder für den Verstand ist, daß es Ordnung und vor allem Zusammengehörigkeit außerhalb seiner und seiner Machtsphäre überhaupt gibt. Das ist wohl der Sinn des Mythos, daß Chaos herrschte, bis daß Gott hereinredete.
- IX. Die emotionale Ordnung | GenerositätUm dieser dem Verstand so schwer einleuchtenden emotionalen Ordnung nahezukommen, beginne ich besser nicht mit ihrer Grundlage, sondern mit solchen ihrer Äußerungen, die wir europäischen Männer unwillkürlich in Funktion geistiger Ideale deuten.
- IX. Die emotionale Ordnung | Sphäre der GefühleDenken wir von hier aus an Gana zurück, so dürfte, meine ich, auf Grund des Vorhergehenden ohne weitere Erläuterung einleuchten, daß die Welt der Gefühle unmittelbar aus derjenigen der Gana hervorwächst und direkt auf ihr fußt.
- IX. Die emotionale Ordnung | Liebe und HaßDie alten Griechen kamen nie darauf, die Psyche zu hypostasieren, und ihre richtige Einsicht lebt noch in den frühchristlichen Unterscheidungen von Psyche, Pneuma und Nous fort.
- IX. Die emotionale Ordnung | Kompatibilität und InkompatibilitätDer übliche Erkenntnisbegriff ist nicht länger haltbar. Nicht nur Empfindung und Intuition, deren Gesetze nicht die der Logik sind, vermitteln Erkenntnis. Auch das Gefühl tut es.
- IX. Die emotionale Ordnung | ExklusivitätDie Urform des Menschendaseins ist die Gruppe. Keine Einzelheit, wie die der meisten Tiere, die auch durch den Sexus nur augenblicksweise oder periodisch gefunden werden.
- IX. Die emotionale Ordnung | MenschlichkeitDoch die emotionale Ordnung ist wesentlich träge und blind. Deswegen wird sie früh oder spät unweigerlich, sintemalen der Mensch ein denkendes Wesen ist, von einer rationalen wenn nicht besiegt, so doch überbaut.
- IX. Die emotionale Ordnung | NächstenliebeWie steht es unter diesen Umständen mit dem Fortschritt über den heutigen Zustand des Westens hinaus? Sein Problem liegt ohne jeden Zweifel in einer anderen Dimension als der aller nur möglichen gangbaren Fortschritts- und Gemeinschaftsideologie.
- X. Die Traurigkeit der Kreatur | Honig des LeidensWenige starke Persönlichkeiten unter geistig bedeutenden Frauen sind mir begegnet, welche nicht in einem Grade Ich-zentriert, autoritär und machtgierig gewesen wären, wie dieses selbst unter südamerikanischen Caudillos selten ist.
- X. Die Traurigkeit der Kreatur | SelbstbespiegelungDie alten Tierfabeln, und unter diesen die Schöpfungsmythen, geben wahrhaftigeren Aufschluß über frühe Zuständlichkeit, als ausdrücklich Menschen betreffende Überlieferung.
- XI. Der Einbruch des Geistes | Ur-ErinnerungEs ist unmöglich, sich der Uranfänge zu erinnern. Der Mythos von der Weltschöpfung betrifft den Beginn der Erinnerung.
- XII. Divina Commedia | Mangel an ErnstJetzt liegt uns ob, eine dritte Ansicht des Geistesprozesses zu gewinnen und mit den früher gewonnenen zu vereinen.
- Hermann Keyserling
Unsterblichkeit- Vorwort | VorredeSuchen wir uns darüber Rechenschaft abzulegen, worin die Unsterblichkeit unsterblicher Geister besteht, so gelangen wir zu merkwürdigen, der ersten Erwartung widersprechenden Ergebnissen.
- Todesgedanken | Wunsch und WahrheitDoch gibt es noch manche andere Erwägungen, die geeignet sind, den Tod als unnatürlich erscheinen zu lassen.
- Das Problem des Glaubens | Inhalt des GlaubensWir wissen jetzt, was der Sinn des Glaubens ist: er bezieht sich unmittelbar auf das Sein; auf das, was die Voraussetzung aller nur möglichen Bestimmungen bedeutet.
- Dauer und Ewigkeit | Sein und WerdenUnsere zeitliche Dauer ist ein unaufhaltsamer Prozeß. Niemals, nirgends ein Stillstand. Worin besteht dann das beharrliche Sein?
- Dauer und Ewigkeit | Sehnsucht und DogmaAlles Persönliche, alle Individualität liegt diesseits des beharrenden Ich. Somit trifft die Behauptung zu, daß die natürlichen Grenzen in Wahrheit nicht meine sind weil ich eben, als Entelechie betrachtet, mit meiner begrenzten Person nicht identisch bin
- Mensch und Menschheit | SelbstbewußtseinDie Immoralisten haben, wie gesagt, die genannte Beziehung geleugnet. Rein logisch betrachtet waren sie berechtigt dazu, denn empirisch gegeben sind uns wirklich nur Individuen, und die höheren Synthesen scheinen zunächst Begriffe und Ideen zu bezeichnen…
- Individuum und Leben | Blinde NotwendigkeitJedesmal, wo sich mein Geist von den reinen, klaren, allgemeinen Zusammenhängen dem Einzelnen zuwendet, krampft sich mir das Herz zusammen.
- Hermann Keyserling
Wiedergeburt- II. Die geistige Menschheitseinheit | GeburtsvorgangDoch wie wird nun das erforderliche Neue praktisch zustande kommen? Auf dem Wege des Synkretismus, des Eklektizismus? War das Wort Auseinandersetzung so gemeint? - O nein.
- I. Werden und Vergehen | Bedeutung und WertIm Sinnbilde der Musik ist in der Tat die Ganzheit des Lebensverstehend wiederzuerkennen. Nun aber stellt sich die wichtigste aller Fragen, die nach dem Wert.
- II. Erfindung und Form | Sinn und StilWarum gilt das Gesetz der Form gerade beim freien Schaffen am auffälligsten? Warum erscheint die Kunst gegenüber dem Leben als das Formstrengere?
- Liebe und Erkenntnis | Gefühl der LiebeEs ist eins der interessantesten aller historischen Phänomene, daß die Liebe je auf christliche Art zum höchsten Wert erhoben werden konnte. Der indische und chinesische Osten hat den vollen und wahren Wert der Liebe seit Urzeiten gekannt.
- Liebe und Erkenntnis | Bejahung abgesehen vom WertSehen wir jetzt von aller weiteren Vorbereitung, Erläuterung und Begründung ab und gehen wir auf den Kern des Problems. Goethe meinte, man verstehe nur, was man liebt, und Leonardo da Vinci, die Liebe sei Tochter der Erkenntnis.
- Liebe und Erkenntnis | Erfasse den SinnLassen wir nunmehr alle jenseitigen Betrachtungen. Knüpfen wir an den gewonnenen psychologischen Erkenntnissen wieder an und suchen wir von ihnen aus zum vollen Verständnis des Geistgeforderten zu kommen.
- Das religiöse Problem | Trägheit und FreiheitBetrachten wir die zweite Ursache zuerst, da sie, wenn ernstlich meditiert, dank ihrer Paradoxie, am besten geeignet scheint, jedermann aus seinem dogmatischen Schlummer aufzurütteln.
- Das religiöse Problem | Zeitalter des Heiligen GeistsBehält so das Christentum das letzte Wort? Von letzten Worten überhaupt in dieser Welt zu reden, deren Wesen im Wandel besteht, beweist schon Vorwitz.
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