Schule des Rades
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Schule der Weisheit · Stichwortindex
Einträge zu: Gestaltung
- Hermann Keyserling
Amerika
- Hermann Keyserling
Betrachtungen der Stille und Besinnlichkeit- Abgeschiedenheit | Meister EckehartWohl die herrlichste von Meister Eckeharts Predigten führt den Titel Von der Abgeschiedenheit. Diese bedeutet ihm die höchste aller Tugenden. Sie steht ihm noch über der Liebe.
- Abgeschiedenheit | Das SelbstDie erreichte Abgeschiedenheit bedingt und bedeutet eine solche Umzentrierung des geistig-seelischen Gesamtzusammenhangs, daß weder das Ich letzte Instanz ist, noch auch das Du. Ich und Du sind Korrelate.
- Selbstverwirklichung | SelbstbewußtseinKein Zweifel: der Ausdruck Selbstverwirklichung mitsamt den Forderungen, welche er einschließt, leuchtet jedem Besinnlichen so selbstverständlich ein, daß er ihn, sobald er ihn einmal gehört hat, unwillkürlich und unbedenklich von sich aus anwendet.
- Selbstverwirklichung | RückbindungZuletzt aber führt diese Auseinandersetzung zu einem kritischen Punkt und jenseits dessen über alle Problematik des Schicksalsproblems, ja des Daseins im Rahmen des Weltalls, wie dieses alle kennen, hinaus…
- Geist und Persönlichkeit | SubstanzImmer wieder ist es Gelehrten gelungen, nachzuweisen, daß diese oder jene fruchtbare Initiative gar nicht von dem stammt, welchem sie zugeschrieben wird.
- Inspiration und Erziehung | Spermatische GeisterNun ist aber andererseits wahr, daß Erziehung nur zu leicht und zu oft entweder das Schöpferische an der Entfaltung hindert, oder es aber an jeder Anregung zu solcher fehlen läßt.
- Lektüre und Meditation | Die gestillte SeeleTief fördern die Gedanken und Bilder anderer den allein, welchem jede Lektüre Vorstufe zur Versenkung wird; zur Versenkung im Sinne echter Meditation.
- Kritik und Offenbarung | RealisierenWie kommt nun lebendige und wahre persönliche Einsicht zustande? Durch unmittelbares Innewerden. Den Sinn dieser Diskriminierung verstehen wir am schnellsten, wenn wir zuerst die Frage beantworten: worin unterscheidet sich Einsicht von Ansicht?
- Hermann Keyserling
Das Buch vom persönlichen Leben- I. Gesundheit | SubjektWas folgt hieraus? Sollen wir nunmehr die Krankheit idealisieren oder brütend bei ihr verweilen, wie dies das ursprüngliche Christentum in hohem Grade tat?
- II. Von den Untergründen des Lebenskampfes | Rechtes DenkenIm großen ganzen hat, wo Wesensfragen überhaupt ernst genommen wurden, das christlich-religiöse Weltbild bis in unsere Tage weitergeherrscht, nur in immer unsicherer Dar- und Schaustellung, das Wort unsicher sowohl moralisch als geistig verstanden.
- III. Der Ur-Zusammenhang der Menschen | Individuum und KollektivumEs steht völlig außer Frage, daß der Mensch, darin allen Organismen gleich, ursprünglich ein Gemeinschaftswesen ist, denn er gehört organisch einem über-individuellen großen Ganzen an.
- III. Der Ur-Zusammenhang der Menschen | IndividualismusIn jedem, welcher als sozial und persönlich vorbildlicher Normalmensch wirkt, leben die individuellen und die kollektiven Tendenzen seiner Natur in irgendeiner Form zwar nie konfliktlosen, doch immer fruchtbaren labilen Gleichgewichts zusammen…
- XI. Das Leben als Kunst | SinngebungAllein subjektiv, für sich, kann sich der zum Geistbewußtsein erwachte persönliche Mensch letztinstanzlich nur mit Einem in sich identifizieren: nämlich dem Freien.
- XII. Heiligung | Be-SinnungEs ist natürlich ganz und gar unmöglich, auch nur einigermaßen genau zu bestimmen, was die neue Wellenlänge, auf die sich die Vorhut des Menschengeschlechtes abzustimmen beginnt, von früheren und anderen unterscheidet.
- Hermann Keyserling
Das Buch vom Ursprung- Das Zwischenreich | Bestimmung des ZwischenreichesDes Menschen eigenste Sphäre ist die von Gestaltungen, welche nicht der materiellen Natur zugehören, aber auch nicht einem möglichen reinen und objektiven Geist, sondern gewissermaßen Kreuzungsprodukte von beiden darstellen.
- Das Zwischenreich | KonventionenDie Mythologie singt wie der abgeschnittene Kopf des Orpheus auch noch in ihrer Todeszeit, auch noch in der Ferne weiter. In ihrer Lebenszeit, bei dem Volke, bei dem sie heimisch war, wurde sie nicht nur mitgesungen wie eine Art Musik; sie wurde gelebt.
- Das Zwischenreich | Verhäßlichung und VerbösungHalten wir von allem zuletzt Mitgeteilten nur dies Allgemeine fest, daß der Mensch selber seine Zwischenreichsexistenz unstreitig als ein Vorläufiges empfindet.
- Instinkt und Intuition | DurchschauenWenn die Intuition letztlich auf Zusammenhänge geht, dann geht sie überhaupt nicht auf Tatsachen. Darum bemerken reine Intuitive Tatsachen als solche kaum; darum sind sie beinahe ausnahmslos durch ein schlechtes Tatsachengedächtnis ausgezeichnet.
- Der substantielle Geist | Erkenne Dich selbstDas Wesentliche an einem echten im Menschen verkörperten Geiste ist, daß er überhaupt ein Schicksal hat.
- Der substantielle Geist | Verleugnung des GeistesSteigen wir nun von diesem höchsten Aussichtspunkte, den wir zur Zeit erklimmen können, wieder auf die Ebene hinab, auf welcher sich unsere früheren Gedankengänge bewegten.
- Der substantielle Geist | SelbstverwirklichungAn diesem Punkte angelangt, sind wir in der Lage, auch andere Äußerungen des erdverhafteten Menschen als solche seines geistigen Wesens und nur dieses zu erkennen.
- Der substantielle Geist | Heiliger GeistEs ist nun aber nicht gleichgültig, nach welchem bestimmten Ziele und auf welchem bestimmten Wege einer strebt, auch wo des Strebens Urquell der gleiche ist.
- Der substantielle Geist | Therese von KonnersreuthWas der Grenzbegriff Gottes bedeutet und inwiefern es einen Gott gibt, wie ihn der Mensch vorstellen kann, das weiß ich nicht. Aber daß es einen Heiligen Geist gibt, der sich dem persönlichen Geiste beliebigen Niveaus einbilden kann.
- Hermann Keyserling
Das Erbe der Schule der Weisheit- 1921 | Bücherschau · Wilhelm Müller-WalbaumUnter den vielen Vorzügen des Alterwerdens ist nicht als letzter der zu nennen, daß einem Jugendwerke fortschreitend interessanter werden.
- 1923 | Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung | ErstensDie Psychoanalyse geht uns insoweit an, als Wissen unter allen Umständen besser als Nicht-Wissen, und ein Höherbau, wie wir ihn anstreben, nur im Fall genauer Kenntnis seiner Grundlagen ungefährdet aufzuführen ist.
- 1923 | Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung | DrittensDiese Grundeinsicht erfährt nun aber durch die Psychoanalyse eine Zuspitzung, deren Erfahrung mich überraschte: in meinem Fall sind alle geistigen und seelischen Errungenschaften nachweislich unmittelbare Funktionen meiner empirischen Fehler.
- 1925 | Kultur und TechnikIch weiß nicht, wer zuerst die Begriffe Kultur und Zivilisation gegensätzlich verwendet hat; wenn ich nicht irre, so war es Houston Stewart Chamberlain.
- 1925 | Bücherschau · Nikolai Arseniew · Karl Barth · Max SchelerEs werden gewiß viele unserer Mitglieder und Freunde die Notwendigkeit des Rhythmus, die auf unserer letzten Tagung von Dahlke zu Baeck (Tod und Wiedergeburt) und Arseniew führte, auch in persönlichem Studium nacherleben wollen.
- 1928 | Inspiration und ErziehungWährend meines Aufenthaltes in Amerika ist mir ganz klar geworden, inwiefern das, was gewöhnlich das erzieherische Ziel der Schule der Weisheit genannt wird, sich von dem, was sonst unter Erziehung verstanden wird, grundsätzlich unterscheidet.
- 1939 | Realisierung und kritische Philosophie · Prozeß der RealisierungEchte Metaphysik sei nie das Ergebnis von Betrachtung über etwas, sondern unmittelbares Leben in Form des Wissens.
- 1939 | Bücherschau · Dhan Gopal MukerjiAn Yoga-Literatur habe ich seit Erscheinen des letzten Heftes dieser Mitteilungen wenig Neues gelesen; dafür aber die wichtigen Stellen der früher besprochenen Werke Suzukis immer erneut meditiert.
- 1940 | Lektüre und MeditationImmer wieder wird mir gesagt, meine Bücherschauen seien das Interessanteste, was ich drucken lasse, aber mehr noch stände in meinen Briefen.
- 1941 | Geist und PersönlichkeitIm neunzehnten Jahrhundert hat Frankreich eine Reihe außerordentlicher Geister hervorgebracht, deren Originalität, Schärfe und Fülle der Intelligenz hoch über derjenigen derer stand, deren Ruhm männiglich bekannt ist.
- 1942 | Geistliche KörperIn letzter Zeit fand ich zum ersten Male Zeit und Gelegenheit, mich eingehend mit dem Phänomen der Therese Neumann von Konnersreuth zu beschäftigen.
- Hermann Keyserling
Das Gefüge der Welt
- Hermann Keyserling
Das Okkulte
- Hermann Keyserling
Die neuentstehende Welt- Der Weg zur Zukunftskultur | Zerstörung und AufbauMan braucht nicht Spenglers Voraussetzungen zu übernehmen, um anzuerkennen, daß die alte Kultur im Untergehen begriffen ist. Nur gilt dies nicht von der abendländischen allein: alle traditionelle Kultur auf dem Erdenrunde geht zugrunde.
- Fortschrittsproblem | Serie versäumter GelegenheitenHiermit wären wir denn so weit, uns konkretisierten Verständnisses dem prinzipiellen Probleme wieder zuwenden zu können und von ihm aus dem dieser Zeit seine abschließende abstrakte Fassung zu geben.
- Hermann Keyserling
Menschen als Sinnbilder- Von der Produktivität | Befruchtung durch ErkenntnisVon Wien zog ich (1903) zunächst nach Paris und reiste von dort oft nach England hinüber. Der Geologie ward ich ebenso jäh und endgültig untreu wie vorher dem Korpsstudentenleben.
- Jesus der Magier | Sieg des ChristentumWie fing es Jesus nun an, um der zu seiner Zeit äußerlich noch völlig festen und dichten antiken Welt neuen Geist einzubilden? Eine Betrachtung gerade der technischen Seite dieses Problems ist überaus lehrreich.
- Jesus der Magier | Feindschaft zwischen Magier und GelehrtenDer Magier ist ein Seiender und Könnender. Deshalb ist er ganz wesentlich kein Gläubiger. Er ist aber erst recht kein Erkenner im Sinn der Wissenschaft.
- Jesus der Magier | Magie und TechnikJetzt sind wir soweit, die substantielle Seite magischen Wirkens verstehend tiefer und schärfer zugleich zu fassen; dazu brauchen wir nur das zuletzt Erkannte und Ausgeführte mit den Betrachtungen des Eingangs zu verknüpfen.
- Jesus der Magier | Wirkung der WorteDer Magier ist wesentlich kein Suchender und Glaubender, sondern ein Seiender und Könner. Welchen Normen gehorcht nun sein Wirken?
- Hermann Keyserling
Politik, Wirtschaft, Weisheit
- Hermann Keyserling
Reise durch die Zeit- Band I - II. Zeitgenossen | Streben nach SinnerfüllungDenke ich an meine frühesten Entwicklungsjahre zurück, so fällt mir als erstes auf, wie ungeheuer wenig mir dazumal die Zuständlichkeit meiner selbst und meiner Altersgenossen bedeutet hat…
- Band I - VI. Kant | Philosophie als KunstBiologen bestreiten neuerdings die Wahrheit von Haeckels biogenetischem Grundgesetz, gemäß welchem die Ontogenie die Phylogenie wiederhole.
- Band I - VII. Kosmopathische Seelen | EinsichtWarum machte die innere Umstellung, dank welcher ich das Reisetagebuch schreiben konnte, so sehr Epoche in meinem Leben, daß die meisten meine geistige Existenz erst von dem Augenblick an datieren, wo ich sie vollzogen hatte?
- Band I - VIII. Städter und Urnaturen | Leben auf dem LandeNie hat mich intellektuelle Ehrlichkeit so sehr von der Bahn meiner eigenen Neigung abgetrieben, wie in diesem Kapitel. Denn persönlich empfinde ich als mehr als Sechzigjähriger die Stadt als ein mir noch Fremderes, als ich’s in meiner Kindheit tat.
- Band I - IX. Dichter und Zwischenreichs-Künstler | KünstlernaturMir werden häufig Gedichte, gedruckte wie ungedruckte, zugesandt, und da sich daraus oft Mißverständnisse und Mißhelligkeiten ergeben haben, so möchte ich einmal etwas Grundsätzliches über mein Verhältnis zu Vers und Reim sagen.
- Band I - X. Mütter | MutterlandWarum aber habe ich dieses Kapitel, wenn die Dinge dergestalt liegen, Mütter und nicht Mutter betitelt? Weil kein Mensch, bei welchem die Physis und das physisch Vererbbare nicht die ausschlaggebende Rolle spielten, nur eine Mutter gehabt hat…
- Band II - I. Leo Tolstoi | Der imperiale MenschSo, wie hier geschildert, habe ich Tolstoi bis zum Ausbruch des Weltkrieges, bis 1914, in erster Linie erlebt - von einem anderen, tragischeren Aspekte wird am Schlusse dieses Kapitels gehandelt werden.
- Band II - III. Puritaner | ReinheitsidealDie zweitwichtigste Komponente alles Puritanismus ist sein Reinheitsideal. Ich sage die zweitwichtigste, weil der Primat des Reinheitsgedankens in ihm wohl erst von dann an, dann aber von Jahr zu Jahr stärker in die Erscheinung getreten ist, nachdem…
- Band II - V. Bernard Shaw | PersonaWie komme ich dazu, Bernard Shaw als Sinn- und Leitbild in meine Erinnerungen mit hineinzunehmen?
- Band II - V. Bernard Shaw | Störer und ZerstörerIndem ich auf mein Zerstörerisches hinweise, bin ich auf jenes schicksalsmäßig Ärgernis-Erregende zurückgekommen, worüber ich am Anfang dieser Betrachtungen an Hand einiger Beispiele berichtete.
- Band II - VI. Die Schule der Weisheit | Was uns not tutDas Beste, was je über die Schule der Weisheit und meine Stellung zu und in ihr gesagt worden ist, enthält der Satz von Oscar A. H. Schmitz: In der Schule der Weisheit ist Keyserling der erste Schüler.
- Band II - VI. Die Schule der Weisheit | logos spermatikósMan vergesse nicht, daß ich noch 1918 als selbstherrlicher Landedelmann gelebt und nie daran gedacht hatte, aus meiner unabhängigen Abgeschiedenheit persönlich herauszutreten.
- Band II - VII. C. G. Jung | Wer darf seinen Mythos leben?Alle Analytiker deuten die Produkte des Unbewußten auf irgendeine bestimmte Art. Solche Deutung ist immer willkürlich. Es ist ganz gewiß nicht alles Sexualsymbol, noch hat irgend etwas eine andere ein für alle Male festliegende Bedeutung.
- Band II - IX. Victoria Ocampo | DurchschauenJahre bevor ich das Reisetagebuch schrieb, äußerte ich Freunden gegenüber, von einer Weltreise erwartete ich die entscheidende Anregung meines Lebens.
- Band III - I. Bewußtseinslagen und Welthorizonte | GanzheitEs wird wohl niemals festzustellen sein, wie sich ein physischer Typus irgend einmal in einen ganz anderen umgewandelt hat, was doch wieder und wieder vorgekommen sein muß.
- Band III - IV. Polverschiebungen | MutterrechtDoch lassen wir diese unlösbaren Probleme und kehren wir zurück zur Betrachtung des mit Wahrscheinlichkeit für eine nahe Zukunft vorauszusehenden veränderten Gleichgewichtsverhältnisses zwischen den Geschlechtern.
- Hermann Keyserling
Schöpferische Erkenntnis- Morgenländisches und abendländisches Denken | WahrheitserkenntnisIm Osten und im Westen bedeutet Denken also typischerweise Verschiedenes: dort ein unmittelbares Sich-Ausdrücken geistiger Wirklichkeit, hier ein Mittel, die Außenwelt zu bezwingen.
- Sinn und Ausdruck in Kunst und Leben | Expressionismus und TheosophieExpressionismus und Theosophie sind beide höchst interessant; sie weisen den Zugang zu noch kaum erforschten Seelenschichten. Nur handelt es sich bei der Wirklichkeit, von der sie künden, entgegen ihrer Behauptung, um keine geistige Wirklichkeit.
- Sinn und Ausdruck in Kunst und Leben | Rotation der StileDer Sinn liegt, in der Tat, in einer anderen Dimension als die verborgenste Schicht des Erscheinenden. Nun aber gelangen wir zu den Problemen, welche diese Betrachtung einleiteten, zurück: er ist auch an keine Richtung als solche gebunden.
- Worauf es ankommt | ZeitbedingtheitSomit liegt nicht allein das historisch, sondern auch das geistig-seelisch Wichtigste in dem Umstand beschlossen, nicht allein daß eine Stillstandsgebärde innerhalb des Webens der Möglichkeiten eintritt, sondern welche erfolgt.
- Was uns nottut | Leben in Form des WissensDie Grundtonänderung, die allein die verendende europäische Menschheit noch erretten kann, besteht in der Rückbeziehung aller Gestaltung auf den Sinn und in der Zentrierung des bewußten Gesamtlebens in dessen Reich.
- I. Seins- und Könnenskultur | Verwurzelung im SinnLeben, im Unterschied von seinen Ausdrucksmitteln körperlicher, seelischer und geistiger Art, läßt sich als Sinneszusammenhang und so allein, soweit solches überhaupt möglich ist, mit dem Verstande begreifen.
- II. Indische und chinesische Weisheit | Buchstabenglaube…wer in Indien als weise gelten will, der muß, über Name und Form hinaus sein. Er muß in jenem höheren Stockwerk möglicher Geistessprache sein Bewußtseinszentrum haben, von welchem aus nicht die Gedanken und Bilder als solche…
- II. Politik und Weisheit | Überwindung des SchicksalsAls wir die Weisheit des Ostens betrachteten, da fanden wir, daß Seinskultur nur von innen her zu begründen ist und Böses dadurch allein zu überwinden, daß man ein stärkeres Gutes, unabhängig vom Kampf, zum Wachstum bringt.
- III. Weltüberlegenheit | Herrscher-WeisenStellen wir uns nun, mehr, von den Forderungen aus, die unsere bisherigen allgemeinen Einsichten ermöglichen, den höchsten Herrscher-Weisen, der theoretisch denkbar wäre, so konkret als nur irgend möglich vor.
- III. Weltüberlegenheit | Eigensinn der Gestaltung…daß nicht der Philosoph, nicht der Künstler, sondern der Staatsmann das Prototyp des Sinnesverwirklichers ist, weil sich in dessen Tätigkeit zugleich das Primat des Sinns und die Kontingenz der Ausdrucksmittel am reinsten darstellen.
- III. Weltüberlegenheit | SinneszentrumWeltüberlegenheit, wie wir sie hier schilderten, kann heute, im Gegensatz zur ganzen bisherigen Geschichte, dauernd wirksam werden, weil sie fortan in ihrem Sinn verstanden werden kann.
- I. Was wir wollen | Meinen und WollenWas ergibt sich als letztes und wesentliches Meinen und Wollen einer Anstalt, deren Einstellung durch die Koordinaten der Sinneserfassung und Sinnesverwirklichung bestimmt wird, wenn dieses Meinen und Wollen nunmehr in den Wandel…
- II. Der Weg | Was soll ich tun?Ewige Wahrheit ist es, die aller zeitlichen Sinnesgestaltung die Seele einhaucht, gleichwie es das Ewige Leben ist, das alle zeitliche Lebensform belebt.
- III. Das Ziel | Jenseits der GestaltungEine Einstellung kann sich nicht anders wie als lebendiger Rhythmus fortpflanzen, und ein solcher erhält sich offenbar nur so lange, als er in Bewegung ist, als, metaphorisch gesprochen, die Musik nicht zur Architektur erstarrte.
- III. Das Ziel | SelbstverantwortungAber die neue reinschöpferische Weltphase kann erst dann beginnen, wenn die Einsicht in das Schöpfertum des Menschen als schlechthinnige Selbstbestimmung zu Fleisch wird.
- Hermann Keyserling
Südamerikanische Meditationen- I. Der Kontinent des dritten Schöpfungstages | Selbstbehauptung der PhantasieJe mehr Tage und Jahre verstreichen, seit ich in Südamerika weilte, desto deutlicher wird mir, was jener Erdteil mir bedeutet hat. Es war ein gewissenloser, verräterischer Mensch, welcher zuerst seines Lebens Eindrücke festhielt.
- II. Die Ur-Angst | Passivität und VerstellungAus der Ur-Angst folgt das Böse. Ursprünglich, von der Erde her beurteilt, gibt es weder Böses noch Gutes, sondern einfach das Ur-Leben, so wie es ist.
- II. Die Ur-Angst | Fluch des GoldesIm Anfang war nicht der Mann, sondern das Weib; das Weib verewigt als differenzierte Gestaltung die Ur-Eigenschaften tierhaften Lebens.
- IV. Blut | Anpassung an die UmweltDas Blut und das, wofür es als Sinnbild steht, gehört ganz und gar der Erde an.
- VI. Tod | Reich der BlindheitBuddhas persönliches Erreichnis ist das gewaltigste von der Geschichte überlieferte, weil er allein vollkommen wahrhaftig war von Anfang bis zu Ende.
- VII. Gana | VerfallenheitBetrachten wir nun die Fragen, welche uns hier beschäftigen, von höherer Warte aus, so wird uns, meine ich, endgültig klar, inwiefern im Anfang das Weib war und nicht der Mann.
- VIII. Delicadeza | EmpfindlichkeitNur dank den Eigenschaften, welche die Zoologie Sensibilität und Irritabilität heißt, vermag die lebendige Monade der Übermacht der Umwelt gegenüber ihre Identität zu behaupten.
- IX. Die emotionale Ordnung | Kompatibilität und InkompatibilitätDer übliche Erkenntnisbegriff ist nicht länger haltbar. Nicht nur Empfindung und Intuition, deren Gesetze nicht die der Logik sind, vermitteln Erkenntnis. Auch das Gefühl tut es.
- XI. Der Einbruch des Geistes | Leben und SinnFaust zweifelte eine Weile, ob er das johanneische im Anfang war das Wort nicht durch im Anfang war der Sinn ersetzen sollte. Und er tat recht, letztere Fassung zu verwerfen.
- XII. Divina Commedia | LeidensfähigkeitSoweit ein Mensch Geist oder geistig ist, ist gerade sein reales Leben wesentlich Komödie.
- Hermann Keyserling
Unsterblichkeit
- Hermann Keyserling
Wiedergeburt- I. Weltanschauung und Lebensgestaltung | Das Bild der MenschheitWie stellt sich das Bild der Menschheit, nunmehr zusammengeschaut, in kosmischer Perspektive dar?
- I. Weltanschauung und Lebensgestaltung | Wert und UnwertSo scheint es, daß man die Frage nach dem Wert bestimmter Lebensgestaltung überhaupt nicht stellen darf. In empirischem Zusammenhang ist dies tatsächlich unmöglich.
- I. Weltanschauung und Lebensgestaltung | MenschheitskosmosWas winkt dem betrachteten Prozeß der Sinnesvertiefung und Kongruierung von Sinn und Ausdruck als letztes Ziel? Ein zeitliches Endziel ist nicht auszudenken; solange Zeit besteht, wird es nie Endgültiges geben…
- II. Die geistige Menschheitseinheit | Erneuerung des ChristentumsDer denkbar reichstveranlagte Mensch würde auf der Ebene der Erscheinung dennoch einseitig wirken, denn die Menschheit schlösse auch er in seiner Person nicht ein. Anders steht es mit der Sphäre der Erkenntnis.
- II. Die geistige Menschheitseinheit | Durchschauen der ErscheinungJedes Sinnbild, für eine Bewußtseinslage die letzte Instanz möglicher Sinneserfassung, ist aber seinerseits einer tieferen durchsichtig, und dies bis zur Unendlichkeit, denn im Sinneszusammenhang des Lebens hängt alles innerlich zusammen und wurzelt…
- II. Die geistige Menschheitseinheit | GeburtsvorgangDoch wie wird nun das erforderliche Neue praktisch zustande kommen? Auf dem Wege des Synkretismus, des Eklektizismus? War das Wort Auseinandersetzung so gemeint? - O nein.
- III. Der letzte Sinn der Freiheit | FreiheitsproblemJetzt können wir uns ohne weitere Umwege der Lösung des Freiheitsproblemes zuwenden. Den Ansatzpunkt liefert uns das Ergebnis des Vortrags von Driesch, nicht zwar insofern dieser eine Lösung gab, sondern insofern er sich unzuständig erklärte, eine zu gebe
- Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung | Selbst und IchDas Urkennzeichen aller rein psychischen Gestaltung ist deren Wandelbarkeit, welche so weit geht, daß die Sätze der Identität und des Widerspruchs auf ihrem Gebiet nicht gelten.
- Liebe und Erkenntnis | Erfasse den SinnLassen wir nunmehr alle jenseitigen Betrachtungen. Knüpfen wir an den gewonnenen psychologischen Erkenntnissen wieder an und suchen wir von ihnen aus zum vollen Verständnis des Geistgeforderten zu kommen.
- Das ethische Problem | Gut und BöseWas den Menschen zum Menschen macht, im Unterschied von allen anderen Wesen und Erscheinungen, die wir kennen, ist das, was man seit Griechentagen Ethos heißt.
- Das ethische Problem | Die Idee des GutenNun sind wir soweit, das ethische Problem vollkommen richtig zu stellen. Insofern der Mensch ein Sonderausdruck des allgemeinen Lebens ist, kennzeichnet ihn, daß das formende Prinzip bei ihm durch das Bewußtsein hindurch wirkt…
- Das religiöse Problem | Trägheit und FreiheitBetrachten wir die zweite Ursache zuerst, da sie, wenn ernstlich meditiert, dank ihrer Paradoxie, am besten geeignet scheint, jedermann aus seinem dogmatischen Schlummer aufzurütteln.
- Das religiöse Problem | Sehnsucht nach den MütternDoch an diesem Punkt beginnen bereits die prinzipiellen Schwierigkeiten, deren Klärung den Hauptgegenstand aller Religions- und Geistesgeschichte bildet, und deren bisherige Ungeklärtheit auch uns daran verhindert, schon jetzt so positiv und klar zu sein…
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