Schule des Rades
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Schule der Weisheit · Stichwortindex
Einträge zu: Harmonie
- Hermann Keyserling
Amerika- Primitivität | Zeitalter des FortschrittsWer an ununterbrochenen und gewissermaßen unvermeidlichen Fortschritt glaubt, vergißt unter anderen wichtigen Tatsachen dies, daß jeder konkrete Lebensausdruck wesentlich endlich ist; er ist eine Melodie mit Anfang und Ende.
- Demokratie | Amerikanische DemokratieWas kann geschehen, damit die amerikanische Demokratie ein Besseres werde, als sie heute ist? Die Antwort ergibt sich aus der Erkenntnis, daß das Leben immer und überall ein Polarisationsphänomen und -prozeß ist.
- Moralismus | Form und OrdnungDie Psychoanalyse hat uns gelehrt, daß in jedes Menschen Seele eine wahre Hölle lebt. Dies war freilich allen Heiligen und Weisen aller Zeiten bekannt.
- Kultur | Dimension der GleichzeitigkeitDie Aufgabe, die uns dieses Kapitel stellt, zu erfüllen, ist nicht schwer, denn die Bestimmung von Sinn, Reichweite und Höchstziel der Moral hat uns implizite bereits ein konkretes Bild von der wahren Bedeutung des Kulturbegriffs gegeben.
- Kultur | Ideal des hohen LebensstandardsFür ein Volk seelisch einfacher Eroberer, wie die frühen Mohammedaner, ist einseitiger Moralismus recht und gut. Sobald jedoch das Leben reicher ausschlägt, bedingt er Verkrüppelung vieler bester Lebenstendenzen…
- Kultur | Ewig-labiles GleichgewichtBesteht Kultiviertsein darin, daß ein Mensch die mannigfaltigen sich widerstreitenden Tendenzen seiner Natur zu harmonisieren und von überlegenem inneren Zentrum aus zu beherrschen fähig sei…
- Hermann Keyserling
Betrachtungen der Stille und Besinnlichkeit- Gemeinsamkeit | GenerositätJede Tiefere Religion oder Weltanschauung gebot dem Menschen in irgendeiner Form nicht wider den Stachel zu löcken, d. h. das, was ihm einmal das Geschick oder Schicksal auferlegt hat, willig anzunehmen.
- Geist und Persönlichkeit | SubstanzImmer wieder ist es Gelehrten gelungen, nachzuweisen, daß diese oder jene fruchtbare Initiative gar nicht von dem stammt, welchem sie zugeschrieben wird.
- Eltern und Kinder | Die Rolle des VatersVon hier aus nun ermessen wir ohne weitere Erörterung, welche Rolle dem Vater in der Erziehung zukommt. Beim Kinde haben das eigene männliche und das eigene weibliche Prinzip ihre Bezugszentren außerhalb, in den Personen von Vater und Mutter.
- Hermann Keyserling
Das Buch vom persönlichen Leben- I. Gesundheit | GleichgewichtsmangelWer da wirklich unbefangen das Menschenwesen betrachtet, der möchte die Hände zusammenschlagen vor Staunen darob, daß Gesundheit je als Norm hat gelten können.
- III. Der Ur-Zusammenhang der Menschen | Individuum und KollektivumEs steht völlig außer Frage, daß der Mensch, darin allen Organismen gleich, ursprünglich ein Gemeinschaftswesen ist, denn er gehört organisch einem über-individuellen großen Ganzen an.
- V. Das Prinzip der Polarisation und die Ehe | LiebesglückDer Ur-Zusammenhang der Menschen gehört der Elementarordnung des Lebens an. Deswegen sind nur Verbrecher oder Kranke wirklich asozial. Meist existiert Gemeinschaftsfeindlichkeit überdies nur scheinbar…
- V. Das Prinzip der Polarisation und die Ehe | EbenbürtigkeitEin Stand ist einzig vom Geist her zu bestimmen: dieser eine unanfechtbare Satz beweist den geistigen Urgrund der ehelichen Beziehung. Aber freilich kann Geist von sich aus jedes beliebige Element bevorzugen, herausheben, betonen und überbetonen…
- VIII. Einsamkeit | Das SelbstDas einsame Selbst ist rein geistiger Natur. Andere spüren dasselbe meist früher an einem Menschen, als er es selber tut.
- IX. Leiden | Adler-MenschDieses Buch soll von möglichst allem absehen, was nicht dem persönlichen Leben jedes frommen kann. Doch das Problem des Leidens zwingt mich zu einigen religionspsychologischen Betrachtungen.
- X. Freiheit | Historische BetrachtungenWie kommt es, daß das abendländische Ideal der Freiheit im Lauf des letzten Jahrhunderts fortschreitend nicht Wirklichkeits-steigernd, sondern -verderbend gewirkt hat?
- Hermann Keyserling
Das Buch vom Ursprung- Die Welt der Künstlichkeit | Baum der ErkenntnisUnter allen Mythen, die in unserer abendländischen Überlieferung fortleben, ist der wissenschaftlich exakteste, wenn ich mich so ausdrücken darf, wohl der, daß Adam und Eva, nachdem sie vom Baum der Erkenntnis gegessen hatten.
- Die Welt der Künstlichkeit | Sinn philosophischer SystemeWir können aber nunmehr, das Jüngsterkannte auf dem Hintergrunde früherer Einsichten zusammenschauend und bisher nur flüchtig Berührtes präzisierend, der genauen Bestimmung der Eigenart des Denkens einen entscheidenden Schritt näherkommen.
- Das Zwischenreich | Verhäßlichung und VerbösungHalten wir von allem zuletzt Mitgeteilten nur dies Allgemeine fest, daß der Mensch selber seine Zwischenreichsexistenz unstreitig als ein Vorläufiges empfindet.
- Ursprünglichkeit und Primitivität | Archaischer AusdruckWas geschieht nun, wenn nach erfolgter Entwurzelung des Mannes dem Geiste zu Geistbewußtsein neu in ihm erwacht und zwar im Verstande tiefsten religiösen oder metaphysischen Geistes? Wie tritt dieser dann in Erscheinung?
- Gleichgültigkeit und Liebe | Das organische GleichgewichtWenn im Paradiese Löwe und Lamm friedlich nebeneinander schlummerten, so kann dies auch so gedeutet werden, daß sie einander vollkommen gleichgültig waren.
- Gleichgültigkeit und Liebe | EgozentrizitätSinn für Einzigkeit kann erst entstehen, wo der Geist bestimmt oder wenigstens mitbestimmt; wo Sinnverstehen, Wertgefühl, Gerechtigkeitssinn und Helfen-Wollen über die natürliche Anziehung oder Abstoßung das Übergewicht haben.
- Der substantielle Geist | Teilhabe am GöttlichenSpiritualität - das der Antike unbekannte Wort kam irgendwann in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung auf - bedeutete damals Teilhabe am Göttlichen unabhängig von allem Verstehen und aller geistigen Begabung.
- Hermann Keyserling
Das Ehe-Buch- Das richtig gestellte Eheproblem | EheglückEine glückliche Ehe im selbstsüchtigen Sinne dessen, was Verliebte erhoffen, ist ebenso selten, wie Kinder der Liebe, allen Vorurteilen zum Trotz, notwendig gut geraten.
- Von der richtigen Gattenwahl | StandeseheWen soll der Mensch, allgemeingesprochen, heiraten? - Auf wissenschaftlich exakte Weise ist diese Frage unbeantwortbar, weil jede Lebenserscheinung letztlich einzig ist, wodurch auch das Allgemeingültige in jedem Sonderfalle so bestimmten Sinn erhält…
- Hermann Keyserling
Das Erbe der Schule der Weisheit- Neuentstehende Welt | Einführung IV. EtappeDie programmatische Schrift Was uns not tut, was ich will zeigt den Unterschied der Schule der Weisheit zu den gleichzeitigen Bewegungen der Anthroposophie oder Gurdjieffs.
- 1920 | Bücherschau · Silvio GesellDie Ideen, welche die Zeit bewegen, gehen unter allen Umständen irgendwie in die lebendige Endsynthese ein; in diesem Sinne schrieb ich in der Mission, daß das neue Zeitalter sozialistischen Charakter tragen werde
- 1921 | Von der SelbstführerschaftIn meinen Vorträgen betone ich immer wieder, daß ich nicht Führer zu sein wünsche in dem Sinn, daß ich mir Gefolgschaft heranziehen, sondern daß ich jeden zur Selbstführerschaft anleiten möchte.
- 1923 | Spengler und WirNichts beweist eindeutiger die Niedrigkeit des modernen Kulturniveaus, als die Art, auf welche die Meisten die gerade wirksamen geistigen Potenzen mit womöglich antithetischen Schlagwörtern abtun.
- 1923 | Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung | DrittensDiese Grundeinsicht erfährt nun aber durch die Psychoanalyse eine Zuspitzung, deren Erfahrung mich überraschte: in meinem Fall sind alle geistigen und seelischen Errungenschaften nachweislich unmittelbare Funktionen meiner empirischen Fehler.
- 1924 | Heilkunst und Tiefenschau | ErkenntniserweiterungAlles Gesagte ändert natürlich nichts an der ungeheuren Bedeutung der Erkenntniserweiterung, welche wir Sigmund Freud und seinen Nachfolgern verdanken.
- 1925 | Bücherschau · Brehms TierlebenJa, jeder, welcher Zeit hat, nehme doch Brehms Tierleben des öfteren zur Hand. Und dann lasse er seinen Geist auch möglichst oft, um seine Grenzen noch genauer zu erkennen, in die Riesenzeit der Vorwelt zurückschweifen.
- 1926 | Zum Verhältnis von Eltern und KindernEs ist wahrscheinlich, daß ich ähnlich, wie das Problem der Ehe, auch das der Erziehung einmal ausführlich vom Standpunkt der Schule der Weisheit behandeln werde.
- 1927 | Bücherschau · Carl WelkischIch kam auf Welkisch dadurch, daß Reichl mir sein Manuskript zur Einsichtnahme zuschickte. Kaum las ich die ersten Seiten, da wußte ich: so echt war keiner seit Swedenborg, der über geistige Welten schrieb.
- 1928 | Die Frauen als regierende KasteIch lege unserem Mitgliederkreis hiermit einen Aufsatz in deutscher Wiedergabe vor, da sein Thema und seine Fragestellung eine besonders scharfe gegenseitige Abgrenzung von Seins- und Könnens-Kultur erlauben.
- 1934 | Bücherschau · FreiheitWie kommt es, daß das nordische und abendländische Ur-Ideal der Freiheit im Lauf des letzten Jahrhunderts fortschreitend nicht Wirklichkeits-steigernd, sondern -verderbend gewirkt hat?
- 1936 | Bücherschau · Karl Ernst Krafft, Olga von Ungern-SternbergIm Buch vom persönlichen Leben habe ich wieder einmal die Schriften Karl Ernst Kraffts als des eigentlichen Neubegründers der Astrologie empfohlen.
- 1944 | Bücherschau · Ernst KretschmerEs ist jetzt endlich eine wirklich tiefdringende und zugleich umfassende, eine wirklich verstehende Psychologie des genialen Menschen geschrieben worden: das ist Ernst Kretschmers auf den höchsten heutigen Erkenntnisstand gebrachtes Buch Geniale Menschen.
- Hermann Keyserling
Das Gefüge der Welt- I. Die Einheit des Universums | Synthese des WeltallsDas Universum ist ein geschlossenes, in sich zusammenhängendes Ganzes; und ferner: Nur durch Zusammenfassen des Besonderen unter dem Allgemeinen kommt Erkenntnis zustande
- I. Die Einheit des Universums | Projektion des SpiegelsUm das Universum in seiner Gesamtheit zu begreifen, dazu müssen wir die gegebene Vielheit im Geiste zu einer Einheit verbinden.
- II. Kontinuität und Diskontinuität | Objektivität der mathematischen ErkenntnisDarf man wirklich aus der projektiven Geometrie Schlüsse auf die Erkennbarkeit des Weltalls ziehen?
- III. Harmonices Mundi | ZahlenverhältnisseDie Farbengebiete des Spektrums sind objektiv (physikalisch) nicht definiert; die Lichtarten der verschiedenen Wellenlängen reihen sich stetig aneinander, und das sichtbare Spektrum umfaßt nur einen Ausschnitt, einen kleinen Teil der Strahlen…
- III. Harmonices Mundi | Subjekt der ErkenntnisSuchen wir jetzt denselben Tatbestand in bezug auf die Grundvoraussetzung aller bisherigen Philosophie, das menschliche Ich, nachzuweisen.
- III. Harmonices Mundi | Wesen des KunstwerkesAlle Daten der Erfahrung sind gewiß, daran ist kein Zweifel; aber das Gesetz, das Formale, durch welches sie allererst verständlich werden, ist ein Ideales, in der Erfahrung unmittelbar nicht Nachzuweisendes, ein Produkt des Geistes…
- III. Harmonices Mundi | Harmonie der SphärenWir sind bei unserer ursprünglichen Antithese von Subjektiv und Objektiv wieder angelangt. Wieder handelt es sich um den Gegensatz von Qualitäten und Quantitäten, von Werten und Zahlen.
- Hermann Keyserling
Das Reisetagebuch eines Philosophen- V. China | Peking: TaoismusEs ist doch wahr: der durchschnittliche Taoist steht tief unter dem durchschnittlichen Konfuzianer. Der Chinese, wie er sich heute darstellt, ist eben wesentlich Konfuzianer; verleugnet er den Geist, des Kind er ist…
- V. China | Peking: Ideal der NormWeshalb erreicht der konfuzianische Mensch so oft einen so hohen Grad der Vollendung? diese Frage drängt sich mir mehr und mehr auf, mit je mehr gebildeten Chinesen ich zusammenkomme.
- V. China | Peking: Vollkommene HarmonieDie letzten Tage, die ich für Peking übrig habe, verbringe ich auf Ausflügen in die Umgebung. Wie großzügig ist diese Natur! wie mächtig erweitert sie das Selbstbewußtsein!
- VIII. Amerika | Im Yellowstone Park: Kultur der AufrichtigkeitSomit lassen sich Bedeutung und Eigenart der modern-okzidentalischen Kultur mit einem Begriff erschöpfend bestimmen: sie ist Kultur der Aufrichtigkeit.
- Hermann Keyserling
Das Spektrum Europas- England | Tier und EngelJetzt sind wir so weit, dem Vorbildlichen des Engländertums verstehend gerecht zu werden. Dazu brauchen wir das Bisherige nur aus dem Gesichtswinkel eines ziemlich allgemein bekannten Mythos zu betrachten: dem vom Sündenfall.
- Frankreich | Geist der vollkommene SpracheBis zum Weltkrieg gab es kein Land, in welchem Menschen weiten Geistes- und Herzenshorizonts nicht gelegentlich den alten Satz zitierten: jeder Mensch hat zwei Heimaten, seine eigene und – Frankreich.
- Hermann Keyserling
Kritik des Denkens- Zusammenhang des Weltgeschehens | Mensch und NaturWir wollen uns hier ausschließlich mit der Abwandlung des Platonismus befassen, welche der kritische Idealismus verkörpert.
- Epilog | Erlösung vom SündenfallIst Gott das, als was ihn die Genesis darstellt, dann ist nicht der Mensch sondern Gott gefallen, denn ein solches Verhältnis der creatura zum creator, wie dies des Menschen Abfall von Gott bedeuten würde, widerspricht dem vorausgesetzten Gottesbegriff.
- Hermann Keyserling
Philosophie als Kunst
- Hermann Keyserling
Politik, Wirtschaft, Weisheit- Die neue WeltkrisisOb viele sich dessen bewußt sind, daß wir nicht am Ende, sondern, wenn nicht am Anfang, so doch schwerlich schon in der Mittelperiode des Weltkrieges stehen?
- Von der Bedeutung des EinzelnenAlle Welt schreit heute in Deutschland nach dem großen Mann; alle Welt beinahe spricht hier in irgendeinem Sinn verächtlich von der Mehrheit der Deutschen.
- Hermann Keyserling
Prolegomena zur Naturphilosophie
- Hermann Keyserling
Reise durch die Zeit- Band I - II. Zeitgenossen | FreundschaftDiese letzten Betrachtungen gehören ins Bereich des grundsätzlichen Problems der Produktivität des Unzulänglichen hinein.
- Band II - V. Bernard Shaw | Störer und ZerstörerIndem ich auf mein Zerstörerisches hinweise, bin ich auf jenes schicksalsmäßig Ärgernis-Erregende zurückgekommen, worüber ich am Anfang dieser Betrachtungen an Hand einiger Beispiele berichtete.
- Band II - VI. Die Schule der Weisheit | SchicksalEinige Aspekte des gleichen Problemkreises habe ich schon in früheren Kapiteln behandelt. Zum Abschlusse dieses sei mein Weg durch Darmstadt hindurch in den weiten Rahmen des Schicksalsproblems hineingestellt.
- Band II - VIII. Besitzende und Besitzlose | ErdgeborenProbleme stellen sich nur dem, welcher zutiefst an deren Lösbarkeit glaubt. Ich hingegen bin von der Unlösbarkeit des ökonomischen Problems überzeugt. In einer Welt stetigen Werdens und Vergehens, des Tötens und Sterbens, Essens und Gegessen-Werdens…
- Band III - III. Stalin | NihilismusIm ersten und zweiten Jahrhundert nach Christo sah die Welt nicht sehr viel anders aus, als in der ersten Hälfte des zwanzigsten.
- Band III - IV. Polverschiebungen | EhevermittlungDas über die zeitweilige Vertierung der jungen Generation Gesagte setze ich dabei als bekannt das heißt erinnert voraus und werde diesen Aspekt des Problems überhaupt nicht mehr berücksichtigen.
- Hermann Keyserling
Schöpferische Erkenntnis- Was uns nottut | Eine neue Synthese von Geist und SeeleSo sinkt die westliche Menschheit unaufhaltsam aus dem Kosmos ins Chaos zurück. Das kann nicht anders sein, eben weil die Seelenwelt zersetzt ist oder sich zersetzt.
- II. Indische und chinesische Weisheit | Wahrheit und ErnsthaftigkeitEs gibt also ein Weiterkommen; es gibt Wege, nicht allein das Können, sondern auch das Sein höher auszubilden, dieses zum Ausdrucksmittel tieferen Sinns zu wandeln.
- III. Weltüberlegenheit | Prestige des AltersDoch wie tritt Überlegenheit, die mit der Freiheit eines Sinnes ist, nun sichtbar zu Tage? Hier führt uns unser Weg zu den Betrachtungen des ersten Vortrags unseres Einführungszyklus zurück: sie ist keine Wissens- und Könnens- sondern eine Seinsfrage.
- III. Weltüberlegenheit | SinneszentrumWeltüberlegenheit, wie wir sie hier schilderten, kann heute, im Gegensatz zur ganzen bisherigen Geschichte, dauernd wirksam werden, weil sie fortan in ihrem Sinn verstanden werden kann.
- Hermann Keyserling
Südamerikanische Meditationen- VI. Tod | GleichgültigkeitAller Kultus der Indianer galt dem Tod oder war Tod und Töten. Keine Menschenart hat je den Akzent weihevollen und weihenden Erlebens so sehr auf das Ende gelegt wie sie.
- VII. Gana | Monotonie und PassivitätDie Gana ist blind. Sie lebt sich in diskontinuierlichen ausschließlichen Gebilden aus. Ihre Betätigungsart ist gleichmäßig und routiniert, wie bei allen nicht geistbestimmten Lebensäußerungen.
- VII. Gana | Blinder MachttriebUnmerklich sind unsere Betrachtungen in die alten Gedankengänge über die Welt des dritten Schöpfungstages eingemündet. Die indianische Impassibilität ist der Extremausdruck sich durch Nein-Sagen sichernden Gana-Lebens.
- IX. Die emotionale Ordnung | ExklusivitätDie Urform des Menschendaseins ist die Gruppe. Keine Einzelheit, wie die der meisten Tiere, die auch durch den Sexus nur augenblicksweise oder periodisch gefunden werden.
- XII. Divina Commedia | Überwindung der TrägheitWeniges berührt den mittel- oder westeuropäischen Geistigen, der sich in den iberischen Kulturkreis begibt, eigentümlicher, als die sich immer wiederholende Erfahrung, einheimische Geistige verrückt erklärt zu hören.
- Hermann Keyserling
Unsterblichkeit- Das Problem des Glaubens | Sinn des GlaubensBeginnen wir mit der Feststellung einiger faktischer Daten. Tatsache ist zunächst, daß es keine mögliche Erkenntnis gibt, welche in letzter Instanz nicht auf einen Glaubenssatz zurückwiese; Verstandeserkenntnis ist das Letzte nie.
- Individuum und Leben | Blinde NotwendigkeitJedesmal, wo sich mein Geist von den reinen, klaren, allgemeinen Zusammenhängen dem Einzelnen zuwendet, krampft sich mir das Herz zusammen.
- Hermann Keyserling
Wiedergeburt- I. Spannung und Rhythmus | Gesetz des AusgleichsAus diesem kurzen Gedankengange folgt die grundsätzliche Verfehltheit aller Lebensideale statischer Art, heißen diese ewiger Friede bei den Völkern oder vollkommene Abgeklärtheit und Ausgeglichenheit beim Einzelnen oder wie sonst.
- II. Die geistige Menschheitseinheit | GeburtsvorgangDoch wie wird nun das erforderliche Neue praktisch zustande kommen? Auf dem Wege des Synkretismus, des Eklektizismus? War das Wort Auseinandersetzung so gemeint? - O nein.
- I. Werden und Vergehen | Sinnbild der MusikSeitdem es Menschen gibt, ist der Musik eine Vorzugsstellung unter den Künsten zugestanden worden. Bewußter-, oder Unbewußtermaßen hat sie von jeher als Ausdruck und Vermittlerin von Kosmischem gegolten, von einem Jenseits des Menschen…
- I. Werden und Vergehen | Dimension der SolidaritätMusik ist nur, insofern sie vergeht. Das Verklingen der Töne ist genau so wesentlich wie ihr Anklingen. Ein Ton muß sterben, auf daß der andere lebe, der eine abnehmen, auf daß der andere zunehme.
- I. Werden und Vergehen | Weg des LebensSie werden mir jetzt wohl zugeben, daß die Betrachtung des Bildes der Musik dem Verstehen des Lebensganzen näherbringt, als durch begriffliche Bestimmung zu erreichen wäre.
- II. Erfindung und Form | Sinn und StilWarum gilt das Gesetz der Form gerade beim freien Schaffen am auffälligsten? Warum erscheint die Kunst gegenüber dem Leben als das Formstrengere?
- Grenzen der Menschenkenntnis | Deutung ist KunstZum Abschluß dürfte es angezeigt sein, die Menschenkenntnis im Zusammenhang möglichen Menschenkönnens richtig einzustellen.
- Der natürliche Wirkungskreis | Grenzen möglicher SelbsterkenntnisJeder Mensch hat, als Naturerscheinung, einen natürlichen Wirkungskreis; er hat ihn genau so notwendig, kraft seiner Spezifität, wie jeder Stern, und dies zwar unabhängig von seinem rein geistigen Wert…
- Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung | Generosität gegen sich selbstDie allgemeine Beziehung, die zwischen Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung besteht, dürfte durch diese kurze Betrachtung bereits deutlich geworden sein. Deren Einzelaspekte kann ich hier nicht erschöpfen.
- Heilkunst und Tiefenschau | Barbarei der SeeleAlles Gesagte ändert natürlich nichts an der ungeheuren Bedeutung der Erkenntniserweiterung, welche wir Freud und seinen Nachfolgern verdanken. Auf diese brauche ich aber, wo ich es oft schon getan habe, nicht mehr einzugehen.
- Geisteskindschaft | Geburt, Tod und WiedergeburtIm Zusammenhang dieses Kapitels bleibt uns noch eine Frage zu beantworten übrig: warum der Einzige denn überhaupt des Anderen bedarf?
- Das religiöse Problem | Metaphysische WirklichkeitHiermit wären wir so weit, das gesamte religiöse Problem vom Sinn her richtig einstellen zu können. Vom Naturzusammenhang her beurteilt ist das Ethos des Menschen letzte Instanz.
- Das religiöse Problem | Gesetz der EinmaligkeitInwiefern der empirische Mensch sich selbst nach innen zu - also in der Dimension, die, im Bilde gesprochen, zur Natur-Wirklichkeit senkrecht gerichtet verläuft - nicht letzte Instanz ist, dürfte jetzt wohl soweit verständlich geworden sein…
Einträge zu: Harmonie
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