Schule des Rades
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Schule der Weisheit · Stichwortindex
Einträge zu: Materialismus
- Hermann Keyserling
Amerika- Primitivität | Publizität und ReklameHat man den psychologischen Hintergrund der oben betrachteten Manifestationen des Amerikanertums erfaßt, dann kann man sie unmöglich unfreundlich beurteilen.
- Das Tierideal | BehaviorismusWas ist nun das Wesen des Behaviorism? Daß der Mensch ein Tier ist wie jedes andere. Daß geistige Initiative und freier Wille so gut wie gar keine Rolle in seiner Struktur und seinem Verhalten spielen.
- Sozialismus | Mechanisierte Ameisen-MenschenWir wollen zunächst ein wenig näher betrachten, in welch erstaunlichen Maß das amerikanische System zur Verwirklichung gerade der Ziele des europäischen Sozialismus führt und sogar die gleichen allgemeinen Erscheinungen zeitigt.
- Privatismus | GeschäftslebenWenn heute die Politik mehr zu bedeuten scheint als je vorher, so ist das auf das Naturgesetz zurückzuführen, daß die Flamme vor dem Erlöschen noch einmal hoch aufflackert.
- Die Vorherrschaft der Frau | Wertverlust des MannesIch hielt es für nötig, die wahre Bedeutung der Erziehung stärker zu betonen, als der Zusammenhang dieses Kapitels eigentlich gestattet, weil hier der schnellste Weg zum Verständnis des wahren Sinns der Frauenherrschaft in den Vereinigten Staaten liegt.
- Die Vorherrschaft der Frau | EmanzipationsbewegungWas wir über die Rückbildung des amerikanischen Mannes wie der amerikanischen Frau dank schiefem Korrelationsverhältnis der Geschlechter ausführten, läuft letztlich darauf hinaus, daß in beiden das eigentlich Schöpferische atrophiert erscheint.
- Demokratie | GleichheitDer Europäer muß in die irrationalen Tiefen mittelalterlichen Glaubens zurücktauchen, will er verstehen, was Demokratie den Amerikanern wirklich bedeutet.
- Moralismus | Herrschaft der öffentlichen MeinungWas ist also am Puritanismus verkehrt? Daß das Nein-Prinzip auf seinem Hoheitsgebiete vorherrscht. Von der anderen Seite her betrachtet bedeutet dies, daß der Puritanismus dem Menschen nicht erlaubt, seine ganze Natur zum Ausdruck zu bringen.
- Moralismus | GeschlechtsmoralIch bin nicht davor zurückgeschreckt, rückhaltlos zu sagen, was mir am Puritanismus verfehlt scheint, denn eben jetzt führt Amerika einen harten und mutigen Kampf um seine Befreiung von seiner übertrieben-einseitigen Übermacht.
- Kultur | Ideal des hohen LebensstandardsFür ein Volk seelisch einfacher Eroberer, wie die frühen Mohammedaner, ist einseitiger Moralismus recht und gut. Sobald jedoch das Leben reicher ausschlägt, bedingt er Verkrüppelung vieler bester Lebenstendenzen…
- Kultur | Das Leben ist eine MelodieJetzt sind wir in der Lage, den letzten Sinn der amerikanischen Fortschrittlichkeit zu erfassen und zu bestimmen. Das Universum ist das konservativste Ding der Welt…
- Spiritualität | Das LebenIm Verlauf dieses ganzen Buches haben wir die Wirklichkeit des Geistes entweder behauptet oder vorausgesetzt - ohne indessen das Problem des Geistes als solches ins Auge zu fassen.
- Spiritualität | Spiegel der WahrheitWenden wir uns nun einmal mehr dem Sonderproblem der Vereinigten Staaten zu. Die amerikanische Nation lebt augenblicklich dem Tier-Ideal gemäß.
- Spiritualität | Zeitalter des VerstehensVon hier aus ersehen wir denn, inwiefern eine Spiritualisierung Amerikas möglich erscheint: sie ist möglich eben dank der Übertriebenheit und Einseitigkeit aller bisher vorhandenen Spiritualität.
- Spiritualität | Zeitalters des Heiligen GeistesDies ist die allgemeine Richtung der Geschichte des Menschen als geistigen Wesens an dieser Wende, der wichtigsten seit dem Erscheinen Christi.
- Hermann Keyserling
Betrachtungen der Stille und Besinnlichkeit
- Hermann Keyserling
Das Buch vom persönlichen Leben- I. Gesundheit | Erfüllung der WahrheitssehnsuchtZum Ende vollständigen Verstehens der Menschennatur kenne ich kein lehrreicheres Meditationsobjekt als die Hormonenlehre, die Lehre von den Wirkstoffen.
- I. Gesundheit | Lüge und IrrtumVerdrängt der Mensch das Nicht-Geistige aus seinem Bewußtsein, so verliert er dabei, wird geringer, ärmer, dürftiger. Und auf die Dauer wird er allemal schlechter und böser, weil das Verdrängte doch da ist und nun im Dunkel des Unbewußten konspiriert.
- II. Von den Untergründen des Lebenskampfes | Recht auf BesitzDas erste Axiom welches Wahrhaftigkeit in diesem Zusammenhang anzuerkennen fordert, lautet: nichts Erdhaftes ist als solches idealisierbar. Das zweite: alles am Menschen, was dessen irdische Dauer ermöglicht, hat nur-irdische Wurzeln…
- VII. Wahrhaftigkeit | UtopienDen Deutschen interessiert wirklich primär die Weltanschauung. Er ist nicht religiös orientiert, auch nicht primär auf Zwecke oder Tatsachen bedacht: primär interessiert ihn der Sinn im Doppelverstande des möglichen geistigen Urgrunds und der…
- XI. Das Leben als Kunst | SinngebungAllein subjektiv, für sich, kann sich der zum Geistbewußtsein erwachte persönliche Mensch letztinstanzlich nur mit Einem in sich identifizieren: nämlich dem Freien.
- XII. Heiligung | Be-SinnungEs ist natürlich ganz und gar unmöglich, auch nur einigermaßen genau zu bestimmen, was die neue Wellenlänge, auf die sich die Vorhut des Menschengeschlechtes abzustimmen beginnt, von früheren und anderen unterscheidet.
- XII. Heiligung | Solarität und LunaritätEs gibt kein bestimmtes Dogma, das nicht durchschaut, kein Wort, in dessen Hintergründe nicht hineingeleuchtet werden könnte; unsere Sprache ist mit der des Weltschöpfers unter allen Umständen inkommensurabel.
- Hermann Keyserling
Das Buch vom Ursprung- Die Welt der Künstlichkeit | SeelenlosigkeitWas wir heute erleben und um uns geschehen sehen, begann damals, als der mittelalterliche Christenglaube seine unbestrittene Autorität eingebüßt hatte und das Denken sich nicht mehr dabei beschied, als Scholastik logisch zu beweisen.
- Das Zwischenreich | Sphäre des Subjekt-ErlebensDer Mensch ist das in sich zerfallene, kranke, irrende, sündigende, problematische, und in anderer Blickrichtung betrachtet das handelnde, mutige, freie und in keiner Hinsicht ein für alle Male festgelegte Tier.
- Das Zwischenreich | VorurteilBetrachtet man nun die verschiedenen möglichen Lebensformen, von denen konkreter Religion bis zu denen des Kriegsrechts und des gesellschaftlichen Verkehrs unter dem Gesichtspunkte von Wert und Unwert.
- Der substantielle Geist | Verleugnung des GeistesSteigen wir nun von diesem höchsten Aussichtspunkte, den wir zur Zeit erklimmen können, wieder auf die Ebene hinab, auf welcher sich unsere früheren Gedankengänge bewegten.
- Hermann Keyserling
Das Erbe der Schule der Weisheit- Neuentstehende Welt | Einführung IV. EtappeDie programmatische Schrift Was uns not tut, was ich will zeigt den Unterschied der Schule der Weisheit zu den gleichzeitigen Bewegungen der Anthroposophie oder Gurdjieffs.
- 1920 | Bücherschau · Carl Ludwig Schleich, G. F. NicolaiVon allen modernen Berufstypen bringe ich von jeher den Ärzten das beste Vorurteil entgegen.
- 1921 | Eine Ansprache an die radikale JugendIm September vergangenen Jahres hatte mich die Freideutsche Jugend zu ihrer Woche nach Hofgeismar eingeladen.
- 1923 | Zur Überwindung des Bösen durch Gutes | BücherDas Problem der Überwindung des Bösen durch Gutes gilt für unpraktisch, weil es metaphysisch sei. Letzteres ist es freilich.
- 1926 | Körper, Geist und HeilkunstIm folgenden gebe ich in skizzenhafter Form die Hauptgedanken eines Vortrags wieder, den ich im verflossenen August in Bad Kissingen hielt.
- 1927 | Der Peterspfennig der LiteraturDiesen Aufsatz drucke ich im Weg zur Vollendung, obgleich er schon vielfach im In- und Ausland erschien und ich ihn überdies in die besondere Autobiographie aufgenommen habe.
- 1928 | Das Zeitalter des erdbeherrschenden GeistsIn dieser Welt des Werdens und Vergehens lebt jedes Leben zwangsläufig auf Kosten anderer. Deswegen läßt sich jeder Fortschritt, vom Standpunkt des zeitlosen Werts, grundsätzlich ebensowohl als absoluter Verlust deuten.
- 1929 | Bücherschau · Bernard ShawEs zählen, in der Tat, die meisten, welche die Tradition des 19. Jahrhunderts direkt fortsetzen, überhaupt nicht mehr. So kann ich denn selten ohne befremdetes Lächeln die Kritiken Geistiger über solche lesen, die dem Heute oder Morgen wirklich angehören.
- 1932 | Bücherschau · Leo FrobeniusMit niemandem habe ich je fruchtbareres Zwiegespräch über Kulturwerden und Kulturschicksal gepflogen als mit Leo Frobenius. Er ist kein Mann der Begriffe.
- 1934 | Bücherschau · Rudolf Kassner, Heinrich ZimmerZeiten der Massenbewegung waren geistigem Schaffen noch niemals hold, welches immer der letzten persönlichen Einsamkeit des Einzigen entspringt.
- Hermann Keyserling
Das Okkulte
- Hermann Keyserling
Das Reisetagebuch eines Philosophen- II. Ceylon | Kandy: Kriechen vor GottSo bezeichnet der südliche Buddhismus, um es in einem Satz zu sagen, die ideale Religion der Mittelmäßigkeit. Er enthält kein beschleunigendes Motiv; er begünstigt keinen hohen Idealismus, potenziert nicht, vertieft auch nicht.
- III. Indien | AdyarEiner Einladung Mrs. Annie Besants Folge leistend, habe ich mich auf eine Weile in Adyar, dem herrlich belegenen Hauptquartier der Theosophischen Gesellschaft, niedergelassen.
- III. Indien | Delhi: OkzidentDiese Welt ist mir in noch viel weiterem Sinne vertraut, als ich anfangs dachte: die islamische Kultur als solche ist mir nicht fremd; sie ist ein Ausdruck eben des Geistes, der die meine bedingt.
- VI. Japan | NaraNun schwelge ich in religiöser Kunst. Meinem Gefühl nach hat der Buddhismus das Höchste dieser Art auf Erden hervorgebracht, und viele von dessen herrlichsten Denkmälern sind in Japan, in und um Nara und Kyoto, zu finden.
- VI. Japan | Nara: Des Ostens vermeintliche SpiritualitätSchon mehrfach berührte ich den franziskanischen Charakter des Tiefsten und Besten an der japanisch-buddhistischen Religiosität; bei diesem Konvergenzpunkt östlich-westlichen Wesens muß ich doch etwas länger verweilen.
- VIII. Amerika | New York: CalvinismusImmer mehr beeindruckt mich diese Stadt. Was die äußere Organisation des Lebens betrifft, steht Amerika, in seinen großen Metropolen, ohne Zweifel an der Menschheit Spitze.
- VIII. Amerika | New York: FreiheitsstatueDas Schiff, das mich heimträgt nach Europa, fährt gerade an der Freiheitsstatue vorbei. Wie vielen ist ihr Anblick die Verheißung eines neuen, besseren Lebens gewesen! wie vielen Millionen symbolisiert sie ihr Ideal!
- Hermann Keyserling
Das Spektrum Europas- Italien | Geist der AntikeImmerhin kann vorausgesagt werden, weil es sich schon heute unverkennbar zeigt, welches die prädestinierte Rolle Italiens Im Gesamtbild des künftigen Europas ist. Italien wird, wie es dies zu allen seinen großen Zeiten tat, nur in Zukunft mehr denn je…
- Ungarn | GrandseigneurDoch ehe ich auf Ungarn näher eingehe, sei noch des näheren gezeigt, worin der Vorzug des Aristokraten ungarischer Prägung liegt, das heißt des Grandseigneurs, im Unterschied vom bloßen Gentleman.
- Die Niederlande | BelgienWenden wir uns nunmehr Belgien zu. Die holländisch-belgische Gegensätzlichkeit spiegelt die deutsch-französische im Rahmen einer Familie im Miniaturformate wider: daher ihre Schärfe. Deshalb mußten sich die nordöstlichen und süd-westlichen Niederlande…
- Schweden | FreundlichkeitAber die Schweden sind doch wiederum ganz anders als die Briten. Das ist, weil ihrem Charakter jede Spannung fehlt. Seit sehr langer Zeit geht die Geschichte an Schweden vorüber.
- Europa | ZukunftsmöglichkeitBei der Behandlung der einzelnen Nationen wurde genug gesagt, um jedem Einsichtigen ihrer Vertreter nahezulegen, von selbst darauf zu kommen, inwiefern er an der seinen arbeiten soll. Und das spanische Motto nunca insistir ist mehr als irgendwo Völkern…
- Europa | IndividualismusDaß Europa diese Aufgabe erfüllen kann, liegt daran, daß sein Eintritt in die neuentstehende Welt, und zwar Europas allein auf Erden, ohne Unstetigkeitsmoment erfolgt. Wissenschaft und Technik sind echtgeborene Kinder seines Geists…
- Hermann Keyserling
Die neuentstehende Welt- Der Weg zur Zukunftskultur | Zerstörung und AufbauMan braucht nicht Spenglers Voraussetzungen zu übernehmen, um anzuerkennen, daß die alte Kultur im Untergehen begriffen ist. Nur gilt dies nicht von der abendländischen allein: alle traditionelle Kultur auf dem Erdenrunde geht zugrunde.
- Der Weg zur Zukunftskultur | Werden oder VergehenEs ist also ganz klar zu erweisen, nicht allein daß alle alte Kultur auf Erden zugrunde geht, sondern auch, warum dies so sein muß.
- Ökumenischer Mensch | Produktive GemeinschaftEs gibt also ein Fatum als unentrinnbare Basis jeder Freiheitsbetätigung. Und dessen Begriff umfaßt eine weitere Wirklichkeit, als die meisten wahrhaben wollen…
- Fortschrittsproblem | Freie Initiative des GeistesLetztlich entscheidet die freie Initiative des Geistes. Lenins Geist hat dem russischen Leben eine Form gegeben, die zunächst das genaue Gegenbild des Himmelreichs auf Erden, nichtsdestoweniger aber eine geistgeborene Lebensform bedeutet…
- Hermann Keyserling
Kritik des Denkens- Der kritische Gesichtspunkt | Kritik der WeltanschauungNimmt die Kantische Grunderkenntnis den Ergebnissen der Naturforschung irgendetwas von ihrem Wahrheitswert? Durchaus nicht; sie berichtigt bloß deren Sinn; naive Erkenntnisse formt sie zu kritischen um.
- Vernunft und Weltordnung | Die Grenzen des DenkensDer Zusammenhang der Grundnormen des Denkens mit der objektiven Ordnung der Dinge dürfte nunmehr so deutlich geworden sein, daß weitere Erklärungen meinerseits nicht nur überflüssig erscheinen, sondern das gewonnene Bild nur trüben würden.
- Zusammenhang des Weltgeschehens | ErkenntniskritikRichten wir unsere Aufmerksamkeit auf die Inhalte des Bewußtseins und suchen wir diese zu begreifen, so gelangen wir zu einem wissenschaftlichen System, das den Namen Psychologie führt.
- Hermann Keyserling
Menschen als Sinnbilder- Von der Produktivität | Schule der WeisheitIn der neuen Wandlung, die während der Kriegsjahre begann, befinde ich mich noch drin. Sie wird, der Natur der Aufgabe nach, vor meinem Greisenalter, wenn überhaupt, zu keinem Abschluß kommen.
- Spengler der Tatsachenmensch | Mann der VergangenheitDoch lassen wir jetzt Spenglers persönliche Psychologie, wenden wir uns dem Erkenner in ihm zu und damit zum vermeintlichen Propheten zurück.
- Hermann Keyserling
Philosophie als Kunst- Entwicklungshemmungen | Diskrepanz zwischen Realität und VorstellungsweltEin wesentliches Kennzeichen der Gegenwart scheint mir der Umstand zu sein, daß sich die vorgestellte Welt der Menschen in außerordentlich geringem Umfang mit der Wirklichkeit deckt.
- Deutschlands Beruf | UniversalismusOffenbar führt die Spirale der historischen Entwicklung einem Zustand entgegen, der sein letztes europäisches Analogon im Mittelalter fand.
- Für und wider die Theosophie | Begriff eines AbsolutenOb der Begriff eines Absoluten, im gewöhnlichen Wortsinn verstanden, einer Wirklichkeit entspricht, ist nicht gewiß; sicher tut er dies, sofern er als äußerste spezifische Vollendung definiert wird.
- Für und wider die Theosophie | Naturwissenschaft des GeistesSeit dem Jahr 1911, in dem ich zum erstenmal mit der Theosophie (in Indien) in persönliche Fühlung kam, hat diese in ungeheurem Maß an Bedeutung und Macht gewonnen.
- Für und wider die Theosophie | Religiöse GestaltungNachdem ich hiermit ausführlich dargelegt habe, wozu die Theosophie nicht taugt, kann ich mich nun zum Schluß ihren positiven Zukunftsaussichten zuwenden.
- Hermann Keyserling
Politik, Wirtschaft, Weisheit- Deutschlands Aufgaben im FriedenUm diese Zeit zu verstehen, muß man an erster Stelle das Phänomen des Bolschewismus ins Auge fassen. Dessen Geist wurzelt viel tiefer, als die meisten ahnen; in ihm tritt nur das in extremer Form zutage…
- Wirtschaft und Weisheit | WirtschaftsführerMögen sich die Wirtschaftsführer Deutschlands einmal deutlich ausmalen, was sie heute bedeuten: eben das, und mehr, wie vor dem Zusammenbruch des alten Reichs die Staatsmänner.
- Wirtschaft und Weisheit | SolidaritätDer springende Punkt ist der, daß die Wirtschaftsführer ihre Macht fortan nicht anders mehr benutzen dürfen wie Könige, Staatsmänner und als Klasse der Landadel, solange die Verwaltung ehrenamtlich in seinen Händen lag…
- Hermann Keyserling
Reise durch die Zeit- Band I - VIII. Städter und Urnaturen | KünstlichkeitAls Kind war ich so absoluter Landmensch, daß die Stadt überhaupt als Tatsache ähnlich auf mich wirkte, wie das Bild des Turms zu Babel auf meine Phantasie.
- Band II - III. Puritaner | Gebote und VerboteDie Psychologie definiert das Ich oft als Bündel der Macht- und Lusttriebe. Meine Lebenserfahrung lehrt, daß das Lustprinzip auch nicht annähernd die Rolle im Menschenleben spielt, wie allgemein angenommen wird.
- Band II - IV. Miguel de Unamuno | Emotionale OrdnungWelcher echte Spanier könnte ehrlich behaupten, daß der Sinn geistigen Lebens Sport-Ausübung ist!
- Band II - VIII. Besitzende und Besitzlose | Schenk-OrdnungTrotz alles späten Realisierens ist mir die Stellung des Menschen zur und auf der Erde heute noch eine Angelegenheit steter Verwunderung.
- Band III - I. Bewußtseinslagen und Welthorizonte | Revolte der ErdkräfteSeit Kain ist es dermaßen normal, daß die jüngeren Männer unter Einsatz des Lebens an den Grenzen die Heimat, Weib und Kind verteidigen, daß der Krieg als solcher keine Störung des inneren Gleichgewichts verursacht.
- Band III - III. Stalin | NihilismusIm ersten und zweiten Jahrhundert nach Christo sah die Welt nicht sehr viel anders aus, als in der ersten Hälfte des zwanzigsten.
- Band III - V. Um das Individuum | MenschenwürdeIm ersten und zweiten Jahrhundert nach Christo sah die Welt nicht sehr viel anders aus, als in der ersten Hälfte des zwanzigsten.
- Hermann Keyserling
Schöpferische Erkenntnis- Sinn und Ausdruck in Kunst und Leben | Rotation der StileDer Sinn liegt, in der Tat, in einer anderen Dimension als die verborgenste Schicht des Erscheinenden. Nun aber gelangen wir zu den Problemen, welche diese Betrachtung einleiteten, zurück: er ist auch an keine Richtung als solche gebunden.
- III. Antikes und modernes Weisentum | Neues auf ErdenAm Osten als Ganzen besitzen wir ein sinnbildliches Vorbild, wir können und sollen von ihm auch viel Tatsächliches im einzelnen übernehmen - unser eigentlicher Weg kann nur der unserer eigensten Anlage sein.
- III. Antikes und modernes Weisentum | SokratesDie griechischen Weisen unterschieden sich, sobald ihr eigentliches Selbstbewußtsein erwachte, in einer Hinsicht grundsätzlich von denen des Ostens, die wir gestern betrachteten: sie waren bewußtermaßen nicht Erfüllende, sondern Suchende.
- III. Weltüberlegenheit | SinneszentrumWeltüberlegenheit, wie wir sie hier schilderten, kann heute, im Gegensatz zur ganzen bisherigen Geschichte, dauernd wirksam werden, weil sie fortan in ihrem Sinn verstanden werden kann.
- I. Was wir wollen | ErneuerungWenn alles auf die Einstellung ankommt, dann brauchen wir uns über die Oberflächlichkeit und Roheit unserer Zeit nicht mehr zu wundern…
- Hermann Keyserling
Südamerikanische Meditationen- II. Die Ur-Angst | Mut und WahrhaftigkeitDer Ur-Angst entsproß das, was wir das Böse heißen. Die ganze Unterwelt trägt deshalb seinen Stempel.
- VIII. Delicadeza | Erlösung von der BrutalitätWer die Wahrheit und alle Wahrheit und nichts als die Wahrheit will, der muß, je tiefer seine Einsicht dringt, desto brutaler werden, und desto mehr das Häßliche wollen, denn häßlich sind die Urgründe aller Erscheinung.
- X. Die Traurigkeit der Kreatur | Hölle ohne AusgangIch taufte Südamerika, kaum daß ich seine Atmosphäre eingeatmet, den Kontinent der Traurigkeit. In der Kommunion mit seinen Bewohnern wurde alles das bewußt und bestimmend in mir, was diese Stimmung schafft.
- XII. Divina Commedia | Leben und RolleDer früheste Ausdruck persönlichen Lebens aus dem Geist ist die restlose Identifizierung des Persönlichen mit einem überpersönlichen; in diesem Zustand ist das Menschenleben ein realisiertes Schauspiel.
- XII. Divina Commedia | LeidensfähigkeitSoweit ein Mensch Geist oder geistig ist, ist gerade sein reales Leben wesentlich Komödie.
- Hermann Keyserling
Unsterblichkeit- Unsterblichkeitsglaube | Leib und SeeleEs ist nicht selten förderlich, auch einer strengwissenschaftlichen Wahrheit paradoxen Ausdruck zu verleihen. Allzu unbedenkliche Sätze, gar zu genaue Definitionen wirken leicht als unfruchtbare Tautologien…
- Unsterblichkeitsglaube | SeelenfrageKehren wir zur Seelenfrage zurück. Ich sagte vorhin, schon darum dürfe die Allgemeinheit des Unsterblichkeitsglaubens nicht behauptet werden, weil Seele kein allgemeiner Begriff sei.
- Unsterblichkeitsglaube | Allegorische MythendeutungDie beschreibende Eschatologie: es gibt wohl keine mögliche Vorstellung in betreff des Jenseits, welcher die Menschheit nicht irgendwo und wann gehuldigt hätte…
- Unsterblichkeitsglaube | Kritik der UnsterblichkeitWorin besteht denn nun der Unsterblichkeitsglaube überhaupt, von dem die Überschrift dieses Kapitels die Behandlung versprach?
- Hermann Keyserling
Wiedergeburt- Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung | Leben ist schöpferischer SinnDas Verhältnis der Analyse zur Selbstvervollkommnung ist in erster Instanz so einfach zu bestimmen, daß die richtige Bestimmung jedem als erste einfallen muß: das Verhältnis ist das gleiche, wie das zwischen Analyse und Synthese überhaupt.
- Heilkunst und Tiefenschau | Heilen ist KunstZunächst einige Betrachtungen zur medizinisch-praktischen Frage. Es besteht kein Zweifel darüber, daß Psychoanalyse sehr viele Kranke, darunter auch scheinbar rein körperlich Kranke, heilt.
- Das Glücksproblem | Quadratur des ZirkelsDie meisten Probleme, die sich als grundsätzlich unlösbar erweisen, sind sinnwidrig gestellt; deren Prototyp ist die Quadratur des Zirkels.
- Das Glücksproblem | Verzicht auf GlückEs ist, in der Tat, eins der seltsamsten Gesetze dieses Lebens, daß die Dinge dem nachlaufen, der sie nicht mehr sucht, und vor dem fliehen, der sich ihnen aufdrängt.
- Das ethische Problem | Jenseits von Gut und BöseAn diesem Punkte könnte es den Anschein haben, als verbleibe der christlichen Ethik das letzte Wort. Allein dem ist nicht so. Wir sind heute, dank vorgeschrittener Erkenntnis, imstande, über sie hinauszugehen, und müssen es deshalb tun.
- Das religiöse Problem | Zeitalter des Heiligen GeistsBehält so das Christentum das letzte Wort? Von letzten Worten überhaupt in dieser Welt zu reden, deren Wesen im Wandel besteht, beweist schon Vorwitz.
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