Index Schule der Weisheit · Stichwortindex Einträge zu: Bewusstsein Hermann Keyserling Amerika Hermann Keyserling Betrachtungen der Stille und Besinnlichkeit Abgeschiedenheit | Meister Eckehart Wohl die herrlichste von Meister Eckeharts Predigten führt den Titel Von der Abgeschiedenheit. Diese bedeutet ihm die höchste aller Tugenden. Sie steht ihm noch über der Liebe. Gemeinsamkeit | Generosität Jede Tiefere Religion oder Weltanschauung gebot dem Menschen in irgendeiner Form nicht wider den Stachel zu löcken, d. h. das, was ihm einmal das Geschick oder Schicksal auferlegt hat, willig anzunehmen. Selbstverantwortung | Meinung und Einsicht Wirklich selbstverantwortlich ist der allein, und er allein kann es überhaupt sein, dessen Bewusstsein in seiner Abgeschiedenheit gegründet ist. Selbstverwirklichung | Selbstbewusstsein Kein Zweifel: der Ausdruck Selbstverwirklichung mitsamt den Forderungen, welche er einschließt, leuchtet jedem Besinnlichen so selbstverständlich ein, dass er ihn, sobald er ihn einmal gehört hat, unwillkürlich und unbedenklich von sich aus anwendet. Selbstverwirklichung | Das Göttliche Kind Dem schöpferischen Geist, der auf eine lange Entwicklung zurückblicken kann, wird desto deutlicher, je näher er der Vollendung seines Erdendaseins kommt, dass er das, was er im Laufe der Zeit vollendet hat, nicht allein früh, sondern von vornherein… Selbstverwirklichung | Schicksal Hiermit gelangen wir zum zweiten Aspekte des Problems der Selbstverwirklichung, welcher in dieser Betrachtung behandelt werden soll: dem des gegenseitigen Verhältnisses von Selbstverwirklichung und Schicksal. Kritik und Offenbarung | Realisieren Wie kommt nun lebendige und wahre persönliche Einsicht zustande? Durch unmittelbares Innewerden. Den Sinn dieser Diskriminierung verstehen wir am schnellsten, wenn wir zuerst die Frage beantworten: worin unterscheidet sich Einsicht von Ansicht? Kritik und Offenbarung | Bilder Nunmehr können wir genau bestimmen, in welcher Richtung der Prozess des Realisierens führt; er führt in völlig anderer Richtung als derjenige der wissenschaftlichen und philosophischen Kritik. Kritik und Offenbarung | Philosophie …wonach strebe ich nun eigentlich, einem Weltbegriff, der meine Urnatur durch Sicherheitsschaffung befriedigt, oder nach persönlicher Einsicht, nach Innewerden des Innersten der Wirklichkeit in und außer mir und damit nach Realisierung? Hermann Keyserling Das Buch vom persönlichen Leben I. Gesundheit | Erfüllung der Wahrheitssehnsucht Zum Ende vollständigen Verstehens der Menschennatur kenne ich kein lehrreicheres Meditationsobjekt als die Hormonenlehre, die Lehre von den Wirkstoffen. I. Gesundheit | Subjekt Was folgt hieraus? Sollen wir nunmehr die Krankheit idealisieren oder brütend bei ihr verweilen, wie dies das ursprüngliche Christentum in hohem Grade tat? III. Der Ur-Zusammenhang der Menschen | Individuum und Kollektivum Es steht völlig außer Frage, dass der Mensch, darin allen Organismen gleich, ursprünglich ein Gemeinschaftswesen ist, denn er gehört organisch einem über-individuellen großen Ganzen an. VI. Weltfrömmigkeit | Religion und Religiosität Die eigentliche Geist-Tradition Europas ist nicht nordisch, sondern mittelländisch, das heißt im großen ganzen romanisch und nicht germanisch. VII. Wahrhaftigkeit | Utopien Den Deutschen interessiert wirklich primär die Weltanschauung. Er ist nicht religiös orientiert, auch nicht primär auf Zwecke oder Tatsachen bedacht: primär interessiert ihn der Sinn im Doppelverstande des möglichen geistigen Urgrunds und der… VIII. Einsamkeit | Alleinseins Es ist das entscheidende Ur-Phänomen des bewussten Seelenlebens, deswegen weder weiter abzuleiten noch näher zu begründen, doch eben darum als Urtatsache hinzunehmen, dass es dem Menschen freisteht, sich ent-schließend den Akzent in sich so oder… Hermann Keyserling Das Buch vom Ursprung Die Welt der Künstlichkeit | Künstlerische Phantasie Im Vorhergehenden differenzierte ich nicht reinlich zwischen den Produkten des Denkens und denjenigen anderer und höherer Funktionen, insonderheit der künstlerischen Phantasie. Die Welt der Künstlichkeit | Mechanisches Denken Schon an einer früheren Stelle dieses Kapitels stellten wir fest, was ich anderenorts ausführlich begründet habe, dass kein Art-Unterschied zwischen Natur- und Denkgesetzen besteht. Das Zwischenreich | Sphäre des Subjekt-Erlebens Der Mensch ist das in sich zerfallene, kranke, irrende, sündigende, problematische, und in anderer Blickrichtung betrachtet das handelnde, mutige, freie und in keiner Hinsicht ein für alle Male festgelegte Tier. Das Zwischenreich | Rechtsnormen und Rechtssysteme Das Sosein jedes bestimmten Zwischenreiches hängt ursprünglich immer und ganz, auf jedem Stadium aber erneut auch von der Freiheit ab. Ursprünglichkeit und Primitivität | Naturverwobenheit der Frau Es ist unter der Voraussetzung des Primats des Zwischenreichs im menschlichen Leben und Erleben wird verständlich, warum das Streben nach dem Ursprung historisch beinahe ausnahmslos im Zeichen der Überschätzung des Primitiven stattgefunden hat. Ursprünglichkeit und Primitivität | Naturentfremdung Beim Manne liegen die Verhältnisse in hohem Grade umgekehrt wie bei der Frau, weil sein Bewusstsein ursprünglich mehr Geist- als Erde-zentriert ist, so unbewusst er des Sondercharakters des Geistes, ja des Geistes überhaupt sei. Gleichgültigkeit und Liebe | Gana-Welt Doch, wie gesagt, bei der Tatsächlichkeit und auch dem letzten Das für die Thematik dieses Kapitels Entscheidende ist, dass die großen Zusammenhänge, wo sie bestehen, auf den Einzelnen und seine Seele und sein Gefühl überhaupt keine Rücksicht nehmen. Gleichgültigkeit und Liebe | Geträumt-Werden In der Liebe erleben beide Ursprünglichkeiten, an welchen der Mensch teil hat, eine Vereinigung: die von der Erde und die vom Geiste her. Der substantielle Geist | Blind wie die Sonne In wie phantastischem Grade verschleiernd das Zwischenreich zwischen der Vorstellung und dem ursprünglichen Sein des Menschen steht, beweist nichts eindrucksvoller als das Gesamtbild der bisher historisch bedeutsam gewordenen Theorien vom Geist. Der substantielle Geist | Erkenne Dich selbst Das Wesentliche an einem echten im Menschen verkörperten Geiste ist, dass er überhaupt ein Schicksal hat. Der substantielle Geist | Verleugnung des Geistes Steigen wir nun von diesem höchsten Aussichtspunkte, den wir zur Zeit erklimmen können, wieder auf die Ebene hinab, auf welcher sich unsere früheren Gedankengänge bewegten. Der substantielle Geist | Heiliger Geist Es ist nun aber nicht gleichgültig, nach welchem bestimmten Ziele und auf welchem bestimmten Wege einer strebt, auch wo des Strebens Urquell der gleiche ist. Der substantielle Geist | Ideal der Bildlosigkeit Die zweite Betrachtung, die ich hier den allgemeinen dieses Kapitels anreihen möchte, betrifft das Ideal der Bildlosigkeit, welches der Wüstengott, der auf dem Sinai thronte, in die Worte fasste: Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen. Der Zwiespalt der Seele | Welt schmerzlicher Erinnerung Die Grundlage sowohl als die ermöglichende Ursache aller seelischen Konflikte ist die Erinnerung. Wer nur im Augenblicke ohne mögliche Rückschau lebte und nur von eindeutigen Impulsen getrieben würde, für den gäbe es überhaupt keinen Zwiespalt. Das Wunder | Staunen und Ehrfurcht So sehe ich denn den nächsten wichtigen Fortschritt auf dem Wege des Innewerdens der Welt und der Realisierung des Bedeutsamen in und außer uns in einer Restauration des Wunderglaubens. Das Wunder | Freiheit und Glaube Wie ein Wort für ganz anderes stehen kann, als es nach dem Lexikon bedeutet, so kann ein Mensch anderen und historisch anderes bedeuten, als er selber darstellen will. Hermann Keyserling Das Ehe-Buch Hermann Keyserling Das Gefüge der Welt III. Harmonices Mundi | Subjekt der Erkenntnis Suchen wir jetzt denselben Tatbestand in bezug auf die Grundvoraussetzung aller bisherigen Philosophie, das menschliche Ich, nachzuweisen. IV. Das Problem des Geistes | Einheit des Ich Wir haben nicht nur so manchen speziellen Einblick in den Prozess der Geistestätigkeit gewonnen - wir sind vor allem der Entscheidung einer Frage von großer Wichtigkeit näher gerückt… IV. Das Problem des Geistes | Ich das Gesetz des Zusammenhangs Betrachten wir ein anderes Erscheinungsgebiet, dasjenige des Hypnotismus (in des Wortes weitester Bedeutung). Die hierher gehörigen Phänomene sind einerseits den Träumen verwandt… IV. Das Problem des Geistes | Gesetz des Menschen Wir haben jetzt einen Einblick in das objektive Verhältnis von Körper und Geist gewonnen: das Ich ist das Gesetz des Körpers, dieses verhält sich zu jenem, wie die Erscheinung zur Idee. V. Die Freiheit | Freiheit und Natur Kant überbrückt die Kluft zwischen Naturnotwendigkeit und Freiheit dadurch, dass er beiden Begriffen denselben Inhalt, aber einen verschiedenen Sinn erteilt. V. Die Freiheit | Das Wunderbare der Spontaneität Die Grundvoraussetzungen der Geometrie, die Axiome der Anschauung, sind in unserer Organisation begründet. Unsere Natur bringt es so mit sich, dass wir im Raume nicht mehr denn drei Dimensionen wahrnehmen können… Hermann Keyserling Das Okkulte Von der richtigen Einstellung | Glauben und Nichtglauben Wie soll man sich nun dem Okkulten gegenüber verhalten, auf dass es erkannt werde? Nun, grundsätzlich genau so, wie gegenüber einem Problem der Physik oder Chemie… Von der richtigen Einstellung | Unbezwingbarer Systematisierungstrieb Die richtige innere Einstellung des Beobachters ist sonach, im Fall okkulter Versuche, eine Grundvorbedingung von deren Gelingen. Von der richtigen Einstellung | Erkenntniswerkzeuge Dass die bisherige psychologische Wissenschaft, auch wo sie sich unbefangen zu den Problemen des Parapsychischen stellt, die tiefste Problematik ihres Gebietes nicht erfasst hat… Von der richtigen Einstellung | Wesensart des Okkultisten Insofern wäre denn eine einzige kurze, aber wirklich exakte Studie über die Psychologie eines namhaften Okkultisten, etwa die Rudolf Steiners, viel bedeutsamer für unsere Erkenntnis dieser Dinge als die sämtlichen Lehren zusammengenommen… Von der richtigen Einstellung | Wiederverkörperung Ein wirklich bedeutender Okkultist hat sich meines Wissens noch nie zum Studium seiner Persönlichkeit hergegeben. Vielleicht tut es noch Rudolf Steiner, bevor er stirbt… Hermann Keyserling Das Spektrum Europas Hermann Keyserling Die neuentstehende Welt Der Weg zur Zukunftskultur | Zerstörung und Aufbau Man braucht nicht Spenglers Voraussetzungen zu übernehmen, um anzuerkennen, dass die alte Kultur im Untergehen begriffen ist. Nur gilt dies nicht von der abendländischen allein: alle traditionelle Kultur auf dem Erdenrunde geht zugrunde. Der Weg zur Zukunftskultur | Ökumenische Menschheitskultur …auf lange hinaus wird Kultur auf Erden zweifellos unmöglich sein. Trotzdem liegen im neuen Zuständlichen auch schon die Vorbedingungen der neuen möglichen Kultur enthalten. Ökumenischer Mensch | Die neue Einheit Es wird noch manches Jahrhundert hingehen, bevor die Gesetze der Menschheitsentwicklung einigermaßen erkannt sind. Ökumenischer Mensch | Produktive Gemeinschaft Es gibt also ein Fatum als unentrinnbare Basis jeder Freiheitsbetätigung. Und dessen Begriff umfasst eine weitere Wirklichkeit, als die meisten wahrhaben wollen… Ökumenischer Mensch | Geistbewusster Mensch Beim ökumenischen Zustand handelt es sich somit um einen richtigen neuen organischen Zustand, in den das Menschengeschlecht hineinwächst. Fortschrittsproblem | Wissen und Weisheit Wenn man den Geschichtsprozess verstehen will, so darf man also weder von den Ideen noch den bloßen Tatsachen ausgehen, sondern man muss beim psychischen Gesamtzusammenhang ansetzen, welcher beide in sich begreift oder trägt. Fortschrittsproblem | Neuvitalisierung Betrachten wir von hier aus zunächst, der Verdeutlichung der Fragestellung wegen, einige konkrete Beispiele, deren letztes das vitale Problem dieser Zeit sei. Philosophie und Weisheit | Aktionszentrum der Persönlichkeit Wie ist nun Sinneserfassung überhaupt möglich? So fragt die Wissenschaft von ihrem exzentrischen Standort aus mit Recht. Vom Leben aus gesehen, entbehrt die Frage des Sinns. Hermann Keyserling Kritik des Denkens Hermann Keyserling Menschen als Sinnbilder Vorrede | Wirklichkeit der Seele Wenn ich in einem Satz zusammenfassen soll, worin meine Lehre sich meiner Ansicht nach von der anderer moderner Philosophen unterscheidet, so muss dieser lauten: sie geht von der lebendigen Seele im Unterschied vom abstrakten Menschen aus… Von der Produktivität | Künstler Ich studierte jetzt Geologie, dem Vorbild meines Großvaters folgend, und zwar, allem äußeren Anschein nach beurteilt, als Selbstzweck… Von der Produktivität | Selbst und Erscheinung Im Herbst 1914 sollte das Reisetagebuch erscheinen. Nach: dem ich die zweite Korrektur zum ersten Band bereits gelesen hatte, schlug Europas Schicksalsstunde. Von der Produktivität | Schule der Weisheit In der neuen Wandlung, die während der Kriegsjahre begann, befinde ich mich noch drin. Sie wird, der Natur der Aufgabe nach, vor meinem Greisenalter, wenn überhaupt, zu keinem Abschluss kommen. Schopenhauer als Verbilder | Sphären des Bewusstseins Was ist es denn, das zur Größe führt, wenn es nicht die Begabung als solche ist? Welcher Art war das Verhängnis, das Schopenhauer verhinderte, den Zenit seiner Möglichkeiten zu ersteigen? Schopenhauer als Verbilder | Schöpferische Selbstgestaltung Allmählich hat es sich mir herausgestellt, was jede große Philosophie bisher war, nämlich das Selbstbekenntnis ihres Urhebers und eine Art ungewollter und unvermerkter mémoires. Spengler der Tatsachenmensch | Prophetie Wer hat das innere Recht zur Prophetie? Nur wer das innere Recht zur Behauptung hat, dass er das Tatsachenschaffende unmittelbar wahrnimmt. Spengler der Tatsachenmensch | Zukunftswissen Wenn es also ein Prophezeien einerseits selbstverständlich gibt, so ist dessen Möglichkeit andererseits an bestimmte Bedingungen gebunden. Spengler der Tatsachenmensch | Mann der Vergangenheit Doch lassen wir jetzt Spenglers persönliche Psychologie, wenden wir uns dem Erkenner in ihm zu und damit zum vermeintlichen Propheten zurück. Spengler der Tatsachenmensch | Zeitalter des Gelehrten Hiermit wären wir über das Sonder-Problem Spengler endgültig hinausgelangt und zugleich in der Lage, dank den gewonnenen Einsichten, ein allgemeineres und wichtigeres seiner Lösung zuzuführen. Jesus der Magier | Neue Einstellung Die moderne Naturforschung entwickelt sich unaufhaltsam Anschauungen zu, wie sie, in bezug auf das kosmische Werden, die alten Inder vertraten. Jesus der Magier | Wirkung der Worte Der Magier ist wesentlich kein Suchender und Glaubender, sondern ein Seiender und Könner. Welchen Normen gehorcht nun sein Wirken? Jesus der Magier | Geisteskindschaft Der Magier ist der Träger des männlichen Logos-Prinzips. Wie kommt es nun, dass ich dieses Buch just mit einer Bestimmung seines Wesens beschließe? Hermann Keyserling Philosophie als Kunst Hermann Keyserling Politik, Wirtschaft, Weisheit Hermann Keyserling Prolegomena zur Naturphilosophie I. Der kritische Gesichtspunkt | Das Wirkliche Der Mensch ist als wirklich in die Mitte einer wirklichen Welt gesetzt und mit solchen Organen begabt, dass er das Wirkliche und nebenbei das Mögliche erkennen und hervorbringen kann. II. Vernunft und Weltordnung | Bewusstsein Die Philosophen, welche die Vernunft als Urgrund der Welt hypostasierten, weil diese so gar vernünftig eingerichtet sei, sind bei ihren Betrachtungen meist von der Anschauung des Organischen ausgegangen. III. Die Erkenntniskritik als Zweig der Biologie | Totalität der Erscheinungen Für Kant, dessen Kritik vom erfahrenden Bewusstsein ausging, war die Vernunft die letzte Instanz; von seinem Standpunkte aus wäre es unmöglich sowohl als sinnlos gewesen, weitere Fragen zu stellen. III. Die Erkenntniskritik als Zweig der Biologie | Lebensmilieu Bei oberflächlichem Hinsehen scheinen die Objektivität der logischen Normen und die Wirklichkeit der Phänomene Bestimmungen zu sein, die dem Kantischen Weltbegriffe widerstreiten. V. Das Leben | Transzendenz Es fragt sich nun, ob es mehr gibt in der Welt, und ob es möglich sei, mehr über dieselbe auszusagen, als die Ergebnisse kritischer Wissenschaft enthalten. V. Das Leben | Metaphysisches Wissen Sie werden mich fragen, ob es denn gar keine Metaphysik als Wissenschaft geben könne. Ganz gewiss nicht; ebenso wenig wie eine Kunst denkbar ist, welche Wissenschaft wäre. Hermann Keyserling Reise durch die Zeit Hermann Keyserling Schöpferische Erkenntnis Morgenländisches und abendländisches Denken | Wahrheitserkenntnis Im Osten und im Westen bedeutet Denken also typischerweise Verschiedenes: dort ein unmittelbares Sich-Ausdrücken geistiger Wirklichkeit, hier ein Mittel, die Außenwelt zu bezwingen. Was uns nottut | Verstehen des Sinns Eine Synthese der verschiedenen Bestandteile des Menschen zur Totalität gelingt desto schwerer und seltener, je mehr einer derselben vorherrscht. Was uns nottut | Die Aufgabe der Philosophie Der Philosophie? Der wirklichkeitsfremdesten aller Wissenschaften? dem für das Leben überflüssigsten Ausdrucksgebiet des Abstraktionsvermögens? - Sofern sie nicht mehr, nichts Besseres als dieses ist, wohnt ihr freilich keine Heilkraft inne. Was uns nottut | Ewige Wahrheit Die historische Konjunktur ist heute, in der Tat, eine ähnliche wie zu der Zeit der großen Weisen Griechenlands. Auch damals waren die überkommenen Seelenformen in Zersetzung begriffen oder schon zersetzt… Was uns nottut | Erziehung zur Weisheit Wie soll nun der Philosoph seiner höchsten Aufgabe gerecht werden? Er muss sich dazu zum Weisen vollenden. Er muss sich vom Ideal der vollkommenen Wissenschaftlichkeit zu dem der Weisheit, das heißt des erkenntnisbedingten Lebens hinanwenden… Was uns nottut | Leben in Form des Wissens Die Grundtonänderung, die allein die verendende europäische Menschheit noch erretten kann, besteht in der Rückbeziehung aller Gestaltung auf den Sinn und in der Zentrierung des bewussten Gesamtlebens in dessen Reich. Was uns nottut | Göttliche Gesundheit Aber liegen die Dinge wirklich so, dass die Lösung eines geistig-seelischen Problems, und sei dieses noch so fundamental, eine Wendung im Gesamtleben herbeiführen kann? I. Seins- und Könnenskultur | Verantwortung verinnerlicht Nunmehr können wir uns, ohne weitere Seitenblicke, noch kurz dem Problem der unmittelbar praktischen Verwirklichung des als notwendig Erkannten zuwenden. III. Weltüberlegenheit | Herrscher-Weisen Stellen wir uns nun, mehr, von den Forderungen aus, die unsere bisherigen allgemeinen Einsichten ermöglichen, den höchsten Herrscher-Weisen, der theoretisch denkbar wäre, so konkret als nur irgend möglich vor. III. Weltüberlegenheit | Sinneszentrum Weltüberlegenheit, wie wir sie hier schilderten, kann heute, im Gegensatz zur ganzen bisherigen Geschichte, dauernd wirksam werden, weil sie fortan in ihrem Sinn verstanden werden kann. Hermann Keyserling Südamerikanische Meditationen II. Die Ur-Angst | Übermacht der Natur Wie ich an der Puna daniederlag und mein überreiztes Gehirn jene Hellsichtigkeit des inneren Auges ermöglichte, die nur der Kranke kennt, schaute ich ein seltsames Bild. II. Die Ur-Angst | Passivität und Verstellung Aus der Ur-Angst folgt das Böse. Ursprünglich, von der Erde her beurteilt, gibt es weder Böses noch Gutes, sondern einfach das Ur-Leben, so wie es ist. II. Die Ur-Angst | Fluch des Goldes Im Anfang war nicht der Mann, sondern das Weib; das Weib verewigt als differenzierte Gestaltung die Ur-Eigenschaften tierhaften Lebens. III. Krieg | Blutrausch Don Segundo lebt noch leibhaftig, ein hoher Siebziger. Am Nachmittag hatte ich ihn besucht, mich beim Maté an seinen in archaischem Spanisch fein pointierten Sarkasmen ergötzt. III. Krieg | Soldatentum Im Kriege führt die böse Unterwelt ein rechtmäßiges Dasein. Wo immer das Stadium naiven und deshalb schönen Blutrauschs so oder anders überwunden ward, sind Ur-Hunger und Vergeltungstrieb seine tiefsten und letzten Motive. IV. Blut | Vater- und Muttererbe Doch das Problem des Bluts hat noch eine andere Ansicht, und diese erst gibt ihm seine ganze unheimliche, immer wieder Tragödie-schaffende Bedeutung. VI. Tod | Reich der Blindheit Buddhas persönliches Erreichnis ist das gewaltigste von der Geschichte überlieferte, weil er allein vollkommen wahrhaftig war von Anfang bis zu Ende. VII. Gana | Urgewalt und Ohnmacht In Argentinien traf ich die ersten Menschen, in deren Fall ich anerkennen musste, dass sie tatsächlich nicht konnten, wo sie wollten. VII. Gana | Monotonie und Passivität Die Gana ist blind. Sie lebt sich in diskontinuierlichen ausschließlichen Gebilden aus. Ihre Betätigungsart ist gleichmäßig und routiniert, wie bei allen nicht geistbestimmten Lebensäußerungen. X. Die Traurigkeit der Kreatur | Selbstbespiegelung Die alten Tierfabeln, und unter diesen die Schöpfungsmythen, geben wahrhaftigeren Aufschluss über frühe Zuständlichkeit, als ausdrücklich Menschen betreffende Überlieferung. X. Die Traurigkeit der Kreatur | Geist und Mut Meine Reise nach Südamerika war für mich ein Abstieg in die Unterwelt. Doch da ich vom Geiste her kam, so diente die Finsternis, in der ich mich verfing, letztendlich der Klärung. XI. Der Einbruch des Geistes | Ur-Erinnerung Es ist unmöglich, sich der Uranfänge zu erinnern. Der Mythos von der Weltschöpfung betrifft den Beginn der Erinnerung. XI. Der Einbruch des Geistes | Erinnerung und Voraussicht Eines Tages wurde das vormals blinde Leben sehend. Es erwachte die Gabe innerer Schau, welche Erinnerung und Voraussicht zugleich war. Und in dem Augenblicke trat das ein, was alle Schöpfungsmythe überliefert: die vormals dumpf erinnerte Welt wurde licht. Hermann Keyserling Unsterblichkeit Vorwort | Zur dritten Auflage Der Spiralweg der inneren Entwicklung, der mich 1910 von dem Zustand, aus dem heraus die Unsterblichkeit entstand, soweit abgeführt hatte, dass ich diesem Werk kaum mehr Verständnis entgegenbringen konnte, hat mich ihm heute wieder ganz nahegebracht. Einführung | Sinn des Unsterblichkeitsgedanken Jedes Problem lässt sich von mehreren Standpunkten aus betrachten, von denen keinem ein unbedingter Vorzug zukommt; an sich kann ich meine Fragen stellen, wie ich will. Unsterblichkeitsglaube | Seelenfrage Kehren wir zur Seelenfrage zurück. Ich sagte vorhin, schon darum dürfe die Allgemeinheit des Unsterblichkeitsglaubens nicht behauptet werden, weil Seele kein allgemeiner Begriff sei. Unsterblichkeitsglaube | Ursprung und Wesen Wie steht es nun mit der Unsterblichkeit? Haben wir wirklich ein Recht, diesem Begriff so allgemeine Gültigkeit zuzugestehen, wie dies gewöhnlich geschieht? Unsterblichkeitsglaube | Wesen und Erscheinung Ich nannte die mystische Weltanschauung die einzige, welche den Unsterblichkeitsgedanken auf rationelle Weise zu begründen wüßte: aber ist sie es nicht gerade, die vom Glauben an persönliche Fortdauer am Weitesten abführt? Unsterblichkeitsglaube | Allegorische Mythendeutung Die beschreibende Eschatologie: es gibt wohl keine mögliche Vorstellung in betreff des Jenseits, welcher die Menschheit nicht irgendwo und wann gehuldigt hätte… Unsterblichkeitsglaube | Kritik der Unsterblichkeit Worin besteht denn nun der Unsterblichkeitsglaube überhaupt, von dem die Überschrift dieses Kapitels die Behandlung versprach? Das Problem des Glaubens | Inhalt des Glaubens Wir wissen jetzt, was der Sinn des Glaubens ist: er bezieht sich unmittelbar auf das Sein; auf das, was die Voraussetzung aller nur möglichen Bestimmungen bedeutet. Dauer und Ewigkeit | Tod und Geburt Wir schlossen mit der Feststellung der Tatsache, dass unser innerstes Selbstbewusstsein von einem fortwirkenden Prinzip in uns zeugt, das ins Unendliche hinausweist. Dauer und Ewigkeit | Sein und Werden Unsere zeitliche Dauer ist ein unaufhaltsamer Prozess. Niemals, nirgends ein Stillstand. Worin besteht dann das beharrliche Sein? Dauer und Ewigkeit | Sehnsucht und Dogma Alles Persönliche, alle Individualität liegt diesseits des beharrenden Ich. Somit trifft die Behauptung zu, dass die natürlichen Grenzen in Wahrheit nicht meine sind weil ich eben, als Entelechie betrachtet, mit meiner begrenzten Person nicht identisch bin Dauer und Ewigkeit | Individuum und Menschheit Wenn ich fühle und erfahre, dass ich ewig bin, meine ich in Wahrheit nicht mich im empirischen Sinn, sondern das überpersönliche Prinzip, das mein phänomenales Dasein regiert; ich meine nicht meine Grenzen, sondern meine grenzenlos fortwirkende Entelechie. Das Bewusstsein | Spiegel der Wirklichkeit Sätze wie die, dass wir mit unserer Person dem Wesen nach nicht identisch sind, dass wir uns täuschen, wenn wir persönlich fortdauern zu wollen glauben, dass auch der, beschränkteste Egoist nicht sich selbst, sondern einer Idee lebt… Mensch und Menschheit | Immoralisten Eine wichtige Einsicht bescherten uns die letzten Kapitel: dass das Ich, auf welches Selbsterhaltungstrieb wie Unsterblichkeitsbedürfnis sich beziehen, mit der bewussten Person nicht zusammenfällt. Mensch und Menschheit | Selbstbewusstsein Die Immoralisten haben, wie gesagt, die genannte Beziehung geleugnet. Rein logisch betrachtet waren sie berechtigt dazu, denn empirisch gegeben sind uns wirklich nur Individuen, und die höheren Synthesen scheinen zunächst Begriffe und Ideen zu bezeichnen… Mensch und Menschheit | Das persönliche Ich Die gesetzlichen Zusammenhänge, die wir zuletzt feststellen zu können meinten, bedeuten bloß abstrakte Beschreibungen des Faktischen, sagen über seine Gründe nichts aus… Mensch und Menschheit | Sollen und Wollen Die Immoralisten unserer Tage glauben das Problem dadurch zu lösen, dass sie den Pflichtbegriff streichen. Es gäbe kein Sollen; die Natur wisse von Geboten nichts, und die Zeit einer unnatürlichen Ethik sei vorüber. Mensch und Menschheit | Werturteile des Individuums Das Dasein eines überpersönlichen Zusammenhanges, der die oberste Voraussetzung des Selbstbewusstseins bildet, lässt sich noch auf anderem Wege nachweisen: auf Grund der menschlichen Wertsetzungen. Mensch und Menschheit | Totalität des Lebens Alle Wege scheinen zu den befremdlichen Ergebnissen des letzten Kapitels zusammenzuführen; aber jetzt haben diese schon bedeutend konkretere Gestalt gewonnen. Mensch und Menschheit | Überindividuell Alle nur möglichen Betrachtungen führen zum Ergebnis, dass die oberste Voraussetzung des ethischen Menschen, wie er sich auch stellen mag, nicht die Person, sondern ein Höheres ist; die Familie, das Volk, die Menschheit. Mensch und Menschheit | Urgrund der Person Seit je ist es der Menge aufgefallen, wie geringe Bedeutung der höhere Mensch seinem persönlichen Leben beimisst; es ist ein Erfahrungssatz, dass einer sein Leben persönlich desto geringer einschätzt, desto leichter in die Schanze schlägt… Individuum und Leben | Dauer des Lebens Ebenso befremdlich als unbestreitbar ist das Verhältnis, dass der einzelne Organismus nicht aus sich selbst, sondern nur aus der Gesamtheit des Lebens heraus begriffen werden kann. Individuum und Leben | Ei und Embryo Die Zoologie ist sich dieser Schwierigkeiten schon lange bewusst geworden, hat es längst schon aufgegeben, Unmögliches anzustreben. Individuum und Leben | Erhaltung der Art Das Wachstum ist das Urphänomen. Es verläuft in mannigfachen Formen, und eine von ihnen ist die Folge getrennter Individuen. Somit kommt dem Individuum als solchem, von der Totalität des Lebens aus gesehen, keine absolute Bedeutung zu. Individuum und Leben | Vernunft der Natur Wahrhaft erschütternd wirkt der Gedanke, dass der Einzelne nur ein belangloses Glied überindividueller Synthesen sein sollte. Ursprünglicher Trieb jagt die Menschen für Ideen in den Tod; und wo der Instinkt versagt, tritt bewusste Einsicht an seine Stelle. Individuum und Leben | Liebe zur Ewigkeit Der Sinn aller Gegenwart scheint in der Zukunft zu liegen: sehen wir näher zu, so erkennen wir unschwer die Ursache dieses Verhältnisses. Sie deckt sich nämlich mit der Tatsache, dass alle Lebensprozesse zweckmäßig und zielstrebig sind. Individuum und Leben | Werden ohne Endziel Schreiten wir zur letzten Synthese. Das Leben ist ein endloses Wachsen und Werden. Unaufhaltsam eilt es vorwärts. Es kennt kein Endziel. Es durchfliegt die Individuen, die Geschlechter und die Arten. Individuum und Leben | Der Tod ist überwunden Wie der Lichtstrahl in alle Ewigkeit durch den Weltraum schießt und fortleuchtet, wenn das Gestirn, das ihn entsandte, schon längst verloschen ist, so ist keine Macht imstande, das Leben, das uns beseelt, zu vernichten. Individuum und Leben | Leben ist Werden Das Leben ist Werden, Bewegung. Alles Konkrete erscheint nur, um zu verschwinden. Ein Augenblick begräbt den andern. Rastloser Trieb treibt uns in die unbekannte Zukunft hinaus. Der Mensch verändert sich von Gegenwart zu Gegenwart. Hermann Keyserling Wiedergeburt I. Weltanschauung und Lebensgestaltung | Menschheitskosmos Was winkt dem betrachteten Prozess der Sinnesvertiefung und Kongruierung von Sinn und Ausdruck als letztes Ziel? Ein zeitliches Endziel ist nicht auszudenken; solange Zeit besteht, wird es nie Endgültiges geben… I. Werden und Vergehen | Weg des Lebens Sie werden mir jetzt wohl zugeben, dass die Betrachtung des Bildes der Musik dem Verstehen des Lebensganzen näherbringt, als durch begriffliche Bestimmung zu erreichen wäre. II. Erfindung und Form | Sinn und Stil Warum gilt das Gesetz der Form gerade beim freien Schaffen am auffälligsten? Warum erscheint die Kunst gegenüber dem Leben als das Formstrengere? III. Der letzte Sinn der Freiheit | Freiheit und Gnade Zu dem Ende müssen wir die Frage etwas anders anpacken, als seitens der anderen Redner geschah, und bei den Schlusssätzen von Erfindung und Form anknüpfen, indem wir sie näher ausführen. III. Der letzte Sinn der Freiheit | Freiheitsproblem Jetzt können wir uns ohne weitere Umwege der Lösung des Freiheitsproblemes zuwenden. Den Ansatzpunkt liefert uns das Ergebnis des Vortrags von Driesch, nicht zwar insofern dieser eine Lösung gab, sondern insofern er sich unzuständig erklärte, eine zu gebe Grenzen der Menschenkenntnis | Niveaubestimmung Nun kann man aber einwerfen: wie soll einer diese Frage richtig beantworten, wenn des anderen Niveau zu sehr über oder unter dem eigenen liegt und man nur das verstehen kann, was einem gleicht? Der natürliche Wirkungskreis | Der Mensch als Naturerscheinung Als Naturerscheinung unter anderen löst jeder Mensch mit Notwendigkeit spezifische Wirkungen aus, im qualitativen wie im quantitativen Verstande. Der natürliche Wirkungskreis | Anmaßung und Bescheidenheit Die wichtigsten Hindernisse sinngemäßen Verhaltens zum Mitmenschen sind Machthunger und Neid. Und beide sind, wo sie vorliegen, so starke psychologische Mächte, dass ihnen idealistische und moralistische Erwägungen wenig anhaben. Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung | Leben ist schöpferischer Sinn Das Verhältnis der Analyse zur Selbstvervollkommnung ist in erster Instanz so einfach zu bestimmen, dass die richtige Bestimmung jedem als erste einfallen muss: das Verhältnis ist das gleiche, wie das zwischen Analyse und Synthese überhaupt. Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung | Selbst und Ich Das Urkennzeichen aller rein psychischen Gestaltung ist deren Wandelbarkeit, welche so weit geht, dass die Sätze der Identität und des Widerspruchs auf ihrem Gebiet nicht gelten. Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung | Generosität gegen sich selbst Die allgemeine Beziehung, die zwischen Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung besteht, dürfte durch diese kurze Betrachtung bereits deutlich geworden sein. Deren Einzelaspekte kann ich hier nicht erschöpfen. Heilkunst und Tiefenschau | Schönheit einer Seele Hiermit gelange ich denn zur Frage des Werts der Psychoanalyse für den strebenden Menschen. Wenn schon das Problem jedes Kranken ein rein persönliches ist, was besagt, dass das lebendige Zentrum des Sinneszusammenhangs… Heilkunst und Tiefenschau | Selbstvervollkommnung Hier wäre ich denn schon mitten drin in der Betrachtung der Hauptgefahr, die psychoanalytische Behandlung verkörpert. Eine Synthese überträgt sich aus, schließlich durch Suggestion. Heilkunst und Tiefenschau | Barbarei der Seele Alles Gesagte ändert natürlich nichts an der ungeheuren Bedeutung der Erkenntniserweiterung, welche wir Freud und seinen Nachfolgern verdanken. Auf diese brauche ich aber, wo ich es oft schon getan habe, nicht mehr einzugehen. Liebe und Erkenntnis | Erfasse den Sinn Lassen wir nunmehr alle jenseitigen Betrachtungen. Knüpfen wir an den gewonnenen psychologischen Erkenntnissen wieder an und suchen wir von ihnen aus zum vollen Verständnis des Geistgeforderten zu kommen. Das Glücksproblem | Verzicht auf Glück Es ist, in der Tat, eins der seltsamsten Gesetze dieses Lebens, dass die Dinge dem nachlaufen, der sie nicht mehr sucht, und vor dem fliehen, der sich ihnen aufdrängt. Das ethische Problem | Die Idee des Guten Nun sind wir soweit, das ethische Problem vollkommen richtig zu stellen. Insofern der Mensch ein Sonderausdruck des allgemeinen Lebens ist, kennzeichnet ihn, dass das formende Prinzip bei ihm durch das Bewusstsein hindurch wirkt… Das religiöse Problem | Sehnsucht nach den Müttern Doch an diesem Punkt beginnen bereits die prinzipiellen Schwierigkeiten, deren Klärung den Hauptgegenstand aller Religions- und Geistesgeschichte bildet, und deren bisherige Ungeklärtheit auch uns daran verhindert, schon jetzt so positiv und klar zu sein… Das religiöse Problem | Geist ist reine Initiative Das Pathos, das dem Ethos übergeordnet ist, ist also keinesfalls im Sinn moderner Pathiker und Analytiker zu verstehen. Das Christentum siegte über die spätantiken Naturreligionen ebendeshalb, weil es Pathos gegenüber einem höheren Geistigen… Mein Glaube | Verwurzelung im Ursprung Ich glaube also einzig an den Wert der Echtheit. Nicht zwar im Sinn des absoluten Werturteils, das persönlich substanzlose Kritikaster so gerne fällen: in dieser Hinsicht maße ich mir nie ein Urteil an. 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