Schule des Rades
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Schule der Weisheit · Stichwortindex
Einträge zu: Glück
- Hermann Keyserling
Amerika- Primitivität | Normalität und GleichgesinntheitZunächst erstrebte ich nur das eine deutlich zu machen, um ein wie Primitives es sich beim neuamerikanischen Menschen handelt. Ist der Typus, der noch heute die Traditionen des 18. Jahrhunderts fortsetzt, wesentlich senil, so ist der neue infantil.
- Privatismus | KultursehnsuchtWir haben nunmehr so viel als erforderlich war, von dem, was an den Tatsachen und Möglichkeiten des amerikanischen Privatismus positive Bedeutung hat, behandelt. Wenden wir uns jetzt seinen negativen Seiten zu.
- Die Vorherrschaft der Frau | GeschlechtslebenSehr wenige Frauen, welche Kinder gebaren, beherrscht nicht zeitweilig wenigstens, der Allmächtige-Gott-Komplex. Sehr natürlicherweise: die Existenz des Schöpfergottes mag bezweifelt werden…
- Die Vorherrschaft der Frau | EmanzipationsbewegungWas wir über die Rückbildung des amerikanischen Mannes wie der amerikanischen Frau dank schiefem Korrelationsverhältnis der Geschlechter ausführten, läuft letztlich darauf hinaus, daß in beiden das eigentlich Schöpferische atrophiert erscheint.
- Moralismus | Gut und BöseDa das Leben ein Sinneszusammenhang ist, in dem jeder Sondersinn jedem anderen entspricht und jeden anderen widerspiegelt, so kann grundsätzlich jeder zum Generalnenner dienen.
- Kultur | Ideal des hohen LebensstandardsFür ein Volk seelisch einfacher Eroberer, wie die frühen Mohammedaner, ist einseitiger Moralismus recht und gut. Sobald jedoch das Leben reicher ausschlägt, bedingt er Verkrüppelung vieler bester Lebenstendenzen…
- Kultur | Ewig-labiles GleichgewichtBesteht Kultiviertsein darin, daß ein Mensch die mannigfaltigen sich widerstreitenden Tendenzen seiner Natur zu harmonisieren und von überlegenem inneren Zentrum aus zu beherrschen fähig sei…
- Hermann Keyserling
Betrachtungen der Stille und Besinnlichkeit- Abgeschiedenheit | Das SelbstDie erreichte Abgeschiedenheit bedingt und bedeutet eine solche Umzentrierung des geistig-seelischen Gesamtzusammenhangs, daß weder das Ich letzte Instanz ist, noch auch das Du. Ich und Du sind Korrelate.
- Gemeinsamkeit | Eroberung des SchicksalsDoch nicht alle Völker und Kulturen gehen in ihrem Denken und Fühlen vom Ich aus, und bei allen stellt das Gemeinsamkeitsbewußtsein gegenüber dem Ichbewußtsein das Ursprüngliche dar.
- Höflichkeit | Kultur der WahrheitEinem Deutschen fällt es in der Mehrzahl der Fälle schwer zu verstehen, warum die großen Gestalten der griechisch-katholischen Kirche in der Höflichkeit eine geistliche Tugend sahen…
- Kritik und Offenbarung | BilderNunmehr können wir genau bestimmen, in welcher Richtung der Prozeß des Realisierens führt; er führt in völlig anderer Richtung als derjenige der wissenschaftlichen und philosophischen Kritik.
- Hermann Keyserling
Das Buch vom persönlichen Leben- IV. Seele | Seelen-BildungWir können jetzt die Erkenntnisse der ersten drei Kapitel in Zielrichtung auf die Erfüllung des persönlichen Lebens erstmalig zusammenfassen. Ein übermächtiges Nicht-Ich gehört mit zum integralen Menschen; letztlich gehört das ganze Weltall zu ihm.
- IV. Seele | Das GlücksproblemKehren wir also zum Problem der richtigen Art, auf die Seele einzuwirken, zurück. Gerade auf sie wirkt Suggestion niemals im Guten, denn solche überschichtet jenes Eigenste, mit dem der Wert der Seele steht und fällt.
- V. Das Prinzip der Polarisation und die Ehe | LiebesglückDer Ur-Zusammenhang der Menschen gehört der Elementarordnung des Lebens an. Deswegen sind nur Verbrecher oder Kranke wirklich asozial. Meist existiert Gemeinschaftsfeindlichkeit überdies nur scheinbar…
- VI. Weltfrömmigkeit | DeutscheWer alle vierzehn Tage neu geloben muß, legt damit das Urteil nahe, daß das Gefühl seiner innerlichen Verpflichtetheit mit dem fünfzehnten automatisch erlöschen würde. Illustrationen dieser Wahrheit bietet Deutschlands Geschichte nur allzu viele.
- VIII. Einsamkeit | Das SelbstDas einsame Selbst ist rein geistiger Natur. Andere spüren dasselbe meist früher an einem Menschen, als er es selber tut.
- X. Freiheit | ZaubernBlicken wir von hier aus auf alle unsere vielseitigen und vielschichtigen Betrachtungen im Zusammenhang des Freiheitsproblems zurück. Was uns dabei vor allem beeindrucken muß, ist dies, wie offenbar schief alles Denken seit dem Siege des Christentums…
- XI. Das Leben als Kunst | Heilige, Helden und KünstlerUm das zunächst abstrakt Deduzierte nunmehr konkret zu fassen, gehen wir vom Glücksproblem aus; wir dürfen es tun, obgleich Glück niemals in dem ausschließlich Positiven besteht, das der Naive in ihm sieht, sondern in einem…
- XI. Das Leben als Kunst | DiplomatieWenden wir uns von diesen Höhen menschlicher Existenz erneut den Niederungen des Lebens zu, in welchen, ach, die überwältigende Mehrheit aller Menschen schmachtet.
- XI. Das Leben als Kunst | Persönlicher StilNunmehr können wir, ohne Mißverstehen befürchten zu müssen, die diplomatische Kunst auf die Ebene des Lebens als Kunst hinaufheben, welche wir früher als die Ebene des eigentlichen Menschenlebens bestimmt hatten.
- XII. Heiligung | Solarität und LunaritätEs gibt kein bestimmtes Dogma, das nicht durchschaut, kein Wort, in dessen Hintergründe nicht hineingeleuchtet werden könnte; unsere Sprache ist mit der des Weltschöpfers unter allen Umständen inkommensurabel.
- XII. Heiligung | GeisteskosmosGemäß dem alles Seelenleben bestimmenden Gesetz der Kompensation muß auf eine Epoche extremer Lunarität eine solche der Solarität folgen…
- Hermann Keyserling
Das Buch vom Ursprung- Die Welt der Künstlichkeit | Sinn philosophischer SystemeWir können aber nunmehr, das Jüngsterkannte auf dem Hintergrunde früherer Einsichten zusammenschauend und bisher nur flüchtig Berührtes präzisierend, der genauen Bestimmung der Eigenart des Denkens einen entscheidenden Schritt näherkommen.
- Das Zwischenreich | KonventionenDie Mythologie singt wie der abgeschnittene Kopf des Orpheus auch noch in ihrer Todeszeit, auch noch in der Ferne weiter. In ihrer Lebenszeit, bei dem Volke, bei dem sie heimisch war, wurde sie nicht nur mitgesungen wie eine Art Musik; sie wurde gelebt.
- Das Zwischenreich | ZwischenreichskonstruktionenWer immer seinen Halt in der Kirche - in irgendeiner Kirche - findet, der meditiere deren schärfsten und wissendsten Kritiker Karl Barth.
- Gleichgültigkeit und Liebe | Geträumt-WerdenIn der Liebe erleben beide Ursprünglichkeiten, an welchen der Mensch teil hat, eine Vereinigung: die von der Erde und die vom Geiste her.
- Der substantielle Geist | SelbstüberwindungBleiben wir noch einen Augenblick bei der antiken Spiritualität. Bei dieser lag auf dem Erkennen überhaupt kein Nachdruck; die Erkenntnis fing dann erst in der Antike eine Rolle zu spielen an, als ihre spezifische Spiritualität sich zu zersehen begann.
- Der Zwiespalt der Seele | Welt schmerzlicher ErinnerungDie Grundlage sowohl als die ermöglichende Ursache aller seelischen Konflikte ist die Erinnerung. Wer nur im Augenblicke ohne mögliche Rückschau lebte und nur von eindeutigen Impulsen getrieben würde, für den gäbe es überhaupt keinen Zwiespalt.
- Der Zwiespalt der Seele | Protestantisches SündbewußtseinWenden wir uns nun von hier aus ohne Übergang, und zwar absichtlich bevor wir das Problem der Sünde selbst ins Auge fassen, den jüngsten Auswüchsen des Sündbewußtseins zu, welche samt und sonders dem Neo-Calvinismus entsprossen sind.
- Hermann Keyserling
Das Ehe-Buch- Das richtig gestellte Eheproblem | Innere BindungIn der Ehe gewinnen Geschlechts-, Fortpflanzungs-, Wirtschafts-, soziale, persönliche und Schicksal-Gemeinschaft einen besonderen neuen Sinn…
- Das richtig gestellte Eheproblem | EheglückEine glückliche Ehe im selbstsüchtigen Sinne dessen, was Verliebte erhoffen, ist ebenso selten, wie Kinder der Liebe, allen Vorurteilen zum Trotz, notwendig gut geraten.
- Das richtig gestellte Eheproblem | Bipolares SpannungsverhältnisJetzt sind wir soweit, an das praktische Problem, welches die Ehe in jedem Einzelfalle stellt, heranzutreten. Bei dieser handelt es sich, wir sahen es, um keinen ein für alle Male feststehenden Zustand, welchem der einzelne sich einfach einzupassen hätte
- Von der richtigen Gattenwahl | Überwindung der TragikVon hier aus betrachtet, kann das Problem der richtigen Gattenwahl überhaupt nicht mehr als individuelles gelten. An der Art seiner Lösung hängt das gesamte Menschheitsschicksal.
- Hermann Keyserling
Das Erbe der Schule der Weisheit- Neuentstehende Welt | Einführung IV. EtappeDie programmatische Schrift Was uns not tut, was ich will zeigt den Unterschied der Schule der Weisheit zu den gleichzeitigen Bewegungen der Anthroposophie oder Gurdjieffs.
- 1920 | Vollendung und GlückEin biederer Landjunker fragte mich einmal: was ist Bestimmung des Menschen - glücklich zu werden, oder dem Staat zu dienen? Ähnlich verbogen sind die meisten Fragestellungen, die sich mit dem Glücksproblem befassen.
- 1924 | Bücherschau · August VetterHeute liegt nun der meines Wissens erste ernstzunehmende Versuch vor, aus den Erfahrungen der Psychoanalyse heraus einen Schritt weiter ins Gebiet der reinen Philosophie zu tun: es ist dies August Vetters Kritik des Gefühls.
- 1927 | Bücherschau · Carl WelkischIch kam auf Welkisch dadurch, daß Reichl mir sein Manuskript zur Einsichtnahme zuschickte. Kaum las ich die ersten Seiten, da wußte ich: so echt war keiner seit Swedenborg, der über geistige Welten schrieb.
- Hermann Keyserling
Das Gefüge der Welt- III. Harmonices Mundi | Harmonie der SphärenWir sind bei unserer ursprünglichen Antithese von Subjektiv und Objektiv wieder angelangt. Wieder handelt es sich um den Gegensatz von Qualitäten und Quantitäten, von Werten und Zahlen.
- Epilog | Glaube an die Wahrheit…das Leben nicht einen Zweck habe, sondern der Zweck sei, daß alle scheinbar so absoluten Ziele des Lebens ebensowohl dessen Bedingungen sind.
- Epilog | Spiegel des UnendlichenWir sind bei unserer letzten Etappe angelangt. Immer mehr gerieten wir aus dem Allgemeinen ins Besondere, immer mehr begrenzte sich das Grenzenlose.
- Hermann Keyserling
Das Reisetagebuch eines Philosophen- V. China | Tsingtau: Konservative GesinnungFreilich sind die Herren konservativ: welcher politisch Gebildete wäre es nicht? Wer historischen Sinn hat, wer da weiß, daß nur organisches Wachstum aufwärts führt, ist nie 5m radikalen Sinne fortschrittlich.
- V. China | Auf dem Yang TseNun schwimme ich auf dem gütigen Strom, ohne den die unermeßlichen Landstrecken, die er durchfließt, ebenso viele Wüsteneien wären. Sein Gefälle ist bedeutend; allein es ist, als bewegten sich die Wasser kaum, so groß und schwer ist ihre Masse…
- Hermann Keyserling
Das Spektrum Europas
- Hermann Keyserling
Kritik des Denkens
- Hermann Keyserling
Menschen als Sinnbilder- Von der Produktivität | Ungelöste SpannungenDaß das Erdenleben seinen letzten Sinn nicht in sich hat, weswegen nicht allein banales Glück, sondern auch im Rahmen irdischer Kategorien bestimmte Vollendung nicht letztes Ziel sein kann, schien mir schon früh durch zwei Erfahrungen unmittelbar bewiesen
- Von der Produktivität | Ethik der FruchtbarkeitDiese Skizze belichtet mein Leben streng einseitig im Sinn des Zusammenhangs, für den ich sie schrieb. Sie gibt trotzdem ein im ganzen unverzerrtes Bild, weil das Gefühl der Unzulänglichkeit bei mir zu aller Zeit das ausschlaggebende war.
- Hermann Keyserling
Philosophie als Kunst- Ost und West | Weisheit des OstensDer gewichtigste Vorwurf, der seitens der besten Männer des Orients allgemein gegen die westliche Zivilisation erhoben wird, betrifft deren materialistischen Charakter.
- Das Schicksalsproblem | ZufallEchte Wissenschaft kann es nur davon geben, was sich kausal erschöpfend begreifen läßt, und das Kausalgesetz, wie wir es handhaben können, erfaßt nicht alles Geschehen.
- Das Schicksalsproblem | NotwendigkeitEs besteht augenscheinlich ein notwendiger Zusammenhang zwischen dem Menschen und den Begebenheiten seines Lebens, ein Zusammenhang des Innerlichen mit dem Äußerlichen.
- Vom Interesse der Geschichte | Lebendige Wirklichkeit ist GeschichteDas Glück des Kindes, die Sonnigkeit des frühesten Lebensabschnitts, wo alles für einen getan, wo nichts von einem verlangt wird, wo das Dasein als sorgloses Spiel verläuft, möchte kaum ein Erwachsener in Zweifel ziehen…
- Hermann Keyserling
Politik, Wirtschaft, Weisheit
- Hermann Keyserling
Prolegomena zur Naturphilosophie- IV. Naturgesetze und Naturerscheinungen | Natur und DichtungWir können nunmehr den Weg des Erkenntnisprozesses mit wenigen abschließenden Sätzen von Anfang bis zum Ende bestimmen.
- V. Das Leben | TranszendenzEs fragt sich nun, ob es mehr gibt in der Welt, und ob es möglich sei, mehr über dieselbe auszusagen, als die Ergebnisse kritischer Wissenschaft enthalten.
- Hermann Keyserling
Reise durch die Zeit- Band I - VII. Kosmopathische Seelen | EinsichtWarum machte die innere Umstellung, dank welcher ich das Reisetagebuch schreiben konnte, so sehr Epoche in meinem Leben, daß die meisten meine geistige Existenz erst von dem Augenblick an datieren, wo ich sie vollzogen hatte?
- Band II - III. Puritaner | Gebote und VerboteDie Psychologie definiert das Ich oft als Bündel der Macht- und Lusttriebe. Meine Lebenserfahrung lehrt, daß das Lustprinzip auch nicht annähernd die Rolle im Menschenleben spielt, wie allgemein angenommen wird.
- Band II - VI. Die Schule der Weisheit | logos spermatikósMan vergesse nicht, daß ich noch 1918 als selbstherrlicher Landedelmann gelebt und nie daran gedacht hatte, aus meiner unabhängigen Abgeschiedenheit persönlich herauszutreten.
- Band II - VII. C. G. Jung | Wer darf seinen Mythos leben?Alle Analytiker deuten die Produkte des Unbewußten auf irgendeine bestimmte Art. Solche Deutung ist immer willkürlich. Es ist ganz gewiß nicht alles Sexualsymbol, noch hat irgend etwas eine andere ein für alle Male festliegende Bedeutung.
- Band III - I. Bewußtseinslagen und Welthorizonte | GanzheitEs wird wohl niemals festzustellen sein, wie sich ein physischer Typus irgend einmal in einen ganz anderen umgewandelt hat, was doch wieder und wieder vorgekommen sein muß.
- Band III - III. Stalin | Böser GottJedes totale und total erlebte Geschehen enthält allezeit viel mehr, als seinen abstrahierten Sinngehalt allein; zumal aus jedem Geschehen viele Sinngehalte abstrahiert werden können.
- Band III - IV. Polverschiebungen | Untergang der TitanicJedes totale und total erlebte Geschehen enthält allezeit viel mehr, als seinen abstrahierten Sinngehalt allein; zumal aus jedem Geschehen viele Sinngehalte abstrahiert werden können.
- Band III - V. Um das Individuum | PersönlichkeitHiermit gelange ich denn endgültig zur Betrachtung der Individualitäts- und Persönlichkeitsfeindschaft dieser Zeit, die sich nicht zuletzt in der kontrapunktisch zu verstehenden Nietzsche-Verehrung und Vergötzung Einzelner offenbart.
- Hermann Keyserling
Schöpferische Erkenntnis- II. Der Weg | Erkenntnisbedingtes LebenAber diese Einheit, der Wesensgrund aller Verschiedenheit, offenbart sich immer nur in concreto, in jeweiligem lebendigem Verstehen, niemals in einfürallemaliger abstrakter Darstellung, genau so, wie es kein abstraktes einfürallemaliges Leben gibt.
- III. Das Ziel | Niveauerhöhung…dem Menschheitsbewußtsein die Erkenntnis einzubilden, daß die letztentscheidende Frage bei allen, welche den Wert betreffen, die des Niveaus ist.
- Hermann Keyserling
Südamerikanische Meditationen- IV. Blut | Vater- und MuttererbeDoch das Problem des Bluts hat noch eine andere Ansicht, und diese erst gibt ihm seine ganze unheimliche, immer wieder Tragödie-schaffende Bedeutung.
- V. Schicksal | Mut zum RisikoHeute weiß ich, was Schicksal ist. Es ist nichts Metaphysisches. Im Rahmen des üblichen Notwendigkeits-Schemas ist sein Sinn freilich auch nicht zu fassen.
- V. Schicksal | Neid der GötterVon dieser Erkenntnis her hätten wir eine Koordinate mehr zum Verständnis dessen gewonnen, was Blut bedeutet. Denn Blut ist unter anderem auch Schicksal, und unter Umständen dessen wichtigster Teil.
- VI. Tod | Angst vor dem LeidenEine Lösung aller Probleme liegt allerdings darin, keine Problematik zu spüren noch anzuerkennen und die Dinge selbstverständlich so zu nehmen, wie sie sind.
- VIII. Delicadeza | HöflichkeitDie chinesische Weisheit, welche lehrt, daß jedes sichtbare Geschehen um 25 Jahre zurückzudatieren sei, hat heute auch in Europa erwiesenermaßen recht.
- X. Die Traurigkeit der Kreatur | SelbstbespiegelungDie alten Tierfabeln, und unter diesen die Schöpfungsmythen, geben wahrhaftigeren Aufschluß über frühe Zuständlichkeit, als ausdrücklich Menschen betreffende Überlieferung.
- X. Die Traurigkeit der Kreatur | Hölle ohne AusgangIch taufte Südamerika, kaum daß ich seine Atmosphäre eingeatmet, den Kontinent der Traurigkeit. In der Kommunion mit seinen Bewohnern wurde alles das bewußt und bestimmend in mir, was diese Stimmung schafft.
- X. Die Traurigkeit der Kreatur | Geist und MutMeine Reise nach Südamerika war für mich ein Abstieg in die Unterwelt. Doch da ich vom Geiste her kam, so diente die Finsternis, in der ich mich verfing, letztendlich der Klärung.
- XII. Divina Commedia | Leben und RolleDer früheste Ausdruck persönlichen Lebens aus dem Geist ist die restlose Identifizierung des Persönlichen mit einem überpersönlichen; in diesem Zustand ist das Menschenleben ein realisiertes Schauspiel.
- Hermann Keyserling
Unsterblichkeit- Individuum und Leben | Blinde NotwendigkeitJedesmal, wo sich mein Geist von den reinen, klaren, allgemeinen Zusammenhängen dem Einzelnen zuwendet, krampft sich mir das Herz zusammen.
- Individuum und Leben | Vernunft der NaturWahrhaft erschütternd wirkt der Gedanke, daß der Einzelne nur ein belangloses Glied überindividueller Synthesen sein sollte. Ursprünglicher Trieb jagt die Menschen für Ideen in den Tod; und wo der Instinkt versagt, tritt bewußte Einsicht an seine Stelle.
- Individuum und Leben | Liebe zur EwigkeitDer Sinn aller Gegenwart scheint in der Zukunft zu liegen: sehen wir näher zu, so erkennen wir unschwer die Ursache dieses Verhältnisses. Sie deckt sich nämlich mit der Tatsache, daß alle Lebensprozesse zweckmäßig und zielstrebig sind.
- Individuum und Leben | Der Tod ist überwundenWie der Lichtstrahl in alle Ewigkeit durch den Weltraum schießt und fortleuchtet, wenn das Gestirn, das ihn entsandte, schon längst verloschen ist, so ist keine Macht imstande, das Leben, das uns beseelt, zu vernichten.
- Hermann Keyserling
Wiedergeburt- I. Werden und Vergehen | Weg des LebensSie werden mir jetzt wohl zugeben, daß die Betrachtung des Bildes der Musik dem Verstehen des Lebensganzen näherbringt, als durch begriffliche Bestimmung zu erreichen wäre.
- II. Geschichte als Tragödie | Leidensweg der GeschichteWenn etwas am Geschichtsprozeß gewiß erscheint, so ist es dies, daß er bisher in jedem Fall schlecht ausging.
- II. Geschichte als Tragödie | Mut der LächerlichkeitTragisch ist ein Schicksal nur, sofern es unentrinnbar ist; so wäre Christus zu aller Zeit und von uns allen gekreuzigt worden.
- III. Tod und Ewigkeit | Krone der SchöpfungAber wenn wir nun von hier aus den Zusammenhang der Tagungsvorträge einschließlich desjenigen Dahlkes nochmals überschauen, so überkommen uns Zweifel, ob mit den vorgebrachten Einwänden gegen den Buddhismus Wesentliches geleistet sei.
- Heilkunst und Tiefenschau | Barbarei der SeeleAlles Gesagte ändert natürlich nichts an der ungeheuren Bedeutung der Erkenntniserweiterung, welche wir Freud und seinen Nachfolgern verdanken. Auf diese brauche ich aber, wo ich es oft schon getan habe, nicht mehr einzugehen.
- Liebe und Erkenntnis | Gefühl der LiebeEs ist eins der interessantesten aller historischen Phänomene, daß die Liebe je auf christliche Art zum höchsten Wert erhoben werden konnte. Der indische und chinesische Osten hat den vollen und wahren Wert der Liebe seit Urzeiten gekannt.
- Liebe und Erkenntnis | Bejahung abgesehen vom WertSehen wir jetzt von aller weiteren Vorbereitung, Erläuterung und Begründung ab und gehen wir auf den Kern des Problems. Goethe meinte, man verstehe nur, was man liebt, und Leonardo da Vinci, die Liebe sei Tochter der Erkenntnis.
- Das Glücksproblem | Quadratur des ZirkelsDie meisten Probleme, die sich als grundsätzlich unlösbar erweisen, sind sinnwidrig gestellt; deren Prototyp ist die Quadratur des Zirkels.
- Das Glücksproblem | Gleichgewichtsverhältnis von Glück und LeidDamit wäre denn das Problem der günstigen Lebensbedingungen richtig gestellt und aus dem Umkreis des richtig gestellten Glücksproblemes ausgeschaltet.
- Das Glücksproblem | Freude und LeidWoran sind wir nun jetzt? Objektiv bestimmbares Glück gibt es nicht. Niemand will Glück allein. Dennoch dürften nicht Viele unsere bisherigen Ergebnisse als abschließend empfinden.
- Das Glücksproblem | Verzicht auf GlückEs ist, in der Tat, eins der seltsamsten Gesetze dieses Lebens, daß die Dinge dem nachlaufen, der sie nicht mehr sucht, und vor dem fliehen, der sich ihnen aufdrängt.
- Das Glücksproblem | Wesentliche FreudigkeitDas banale Glücksideal haben unsere Betrachtungen aber doch erledigt. Und in der Tat halte ich direkt für menschenunwürdig, in Zukunft noch an den alten Illusionen festzuhalten.
- Das ethische Problem | Der Sinn ethischen StrebensIm Vorhergehenden tat ich mein Möglichstes, um den Begriff des Ethos in seiner ursprünglichen Reinheit herauszuarbeiten, weil dies die unerläßliche Voraussetzung richtiger ethischer Fragestellung ist.
- Das ethische Problem | Jenseits von Gut und BöseAn diesem Punkte könnte es den Anschein haben, als verbleibe der christlichen Ethik das letzte Wort. Allein dem ist nicht so. Wir sind heute, dank vorgeschrittener Erkenntnis, imstande, über sie hinauszugehen, und müssen es deshalb tun.
- Mein Glaube | Wiedergeburt im Reich der GnadeMein Leben muß die Anderen seltsam anmuten. Viele meinen, ich hätte persönlich nichts von ihm. Doch diese irren. Mein Leben ist im Ganzen wesentlich schön.
Einträge zu: Glück
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© 1998- Schule des Rades
