Index Schule der Weisheit · Stichwortindex Einträge zu: Überpersönlich Hermann Keyserling Betrachtungen der Stille und Besinnlichkeit Selbstverwirklichung | Das Göttliche Kind Dem schöpferischen Geist, der auf eine lange Entwicklung zurückblicken kann, wird desto deutlicher, je näher er der Vollendung seines Erdendaseins kommt, dass er das, was er im Laufe der Zeit vollendet hat, nicht allein früh, sondern von vornherein… Geist und Persönlichkeit | Substanz Immer wieder ist es Gelehrten gelungen, nachzuweisen, dass diese oder jene fruchtbare Initiative gar nicht von dem stammt, welchem sie zugeschrieben wird. Eltern und Kinder | Die Rolle des Vaters Von hier aus nun ermessen wir ohne weitere Erörterung, welche Rolle dem Vater in der Erziehung zukommt. Beim Kinde haben das eigene männliche und das eigene weibliche Prinzip ihre Bezugszentren außerhalb, in den Personen von Vater und Mutter. Hermann Keyserling Das Buch vom persönlichen Leben Einführung | Herr der Schöpfung Tiefer als so manche bestimmende moderne Weltanschauung versteht die elementare Grammatik das Menschenleben und dessen Sinn: denn ganz selbstverständlich ist ihr bei allem sprachlich Fassbaren das Subjekt die letzte Instanz. Einführung | Schicksalsfrage Die Schicksalsfrage für das Menschengeschlecht an diesem kritischen Punkte seiner Entwicklung ist, ob es gelingt, die so ungeheuer erweiterte Welt möglicher Machtwirkung auf das Innerliche zurückzubeziehen, und umgekehrt vertieftes Geist- und Seelentum… III. Der Ur-Zusammenhang der Menschen | Bestimmung Es hat Zeiten gegeben, da sich das Spirituelle unmittelbar durch das Kollektive hindurch offenbarte. Das waren die Zeiten, da zuerst die großen Kulte, darauf die großen Mythologien geboren wurden. IV. Seele | Das Menschliche Das vorhergehende Kapitel erwies, dass dasjenige, was im inneren Menschen dem äußeren Kollektivum entspricht, ursprünglich der Sphäre des Unter- und Unpersönlichen und nicht der des Überpersönlichen angehört. IV. Seele | Organismus der Gefühle Die organische Ur-Ordnung ist nicht rationaler Art und deswegen von Freiheit und Verstand, außer in destruktivem Sinne, überhaupt nicht beeinflussbar. Sie umfasst Physisches und Psychisches - oder deren irdische Vorbedingungen - zugleich. V. Das Prinzip der Polarisation und die Ehe | Leidenschaften der Seele Es ist klar, dass jede Soll-Fragestellung Gefühlen gegenüber falschem Denken entspringt. Die Berechtigung solcher Fragestellung setzt die Möglichkeit freier Entscheidung voraus… VI. Weltfrömmigkeit | Deutsche Wer alle vierzehn Tage neu geloben muss, legt damit das Urteil nahe, dass das Gefühl seiner innerlichen Verpflichtetheit mit dem fünfzehnten automatisch erlöschen würde. Illustrationen dieser Wahrheit bietet Deutschlands Geschichte nur allzu viele. VI. Weltfrömmigkeit | Weltoffenheit Noch kein Deutscher hat sich so tief in den Geist einer Landschaft versenkt wie ein altchinesischer Maler. Keiner liebt seinen Acker mehr und versteht ihn lebendiger als der chinesische Bauer. X. Freiheit | Geistesfreiheit Betrachtet man die Sachlage genau, dann erscheinen die unbestreitbaren Fehler der liberalistischen Ära grundsätzlich ähnlicher Art, wie es die des Tyrannen sind, verglichen mit den Tugenden des echten und berufenen Herrschers. XI. Das Leben als Kunst | Persönlicher Stil Nunmehr können wir, ohne Missverstehen befürchten zu müssen, die diplomatische Kunst auf die Ebene des Lebens als Kunst hinaufheben, welche wir früher als die Ebene des eigentlichen Menschenlebens bestimmt hatten. XII. Heiligung | Be-Sinnung Es ist natürlich ganz und gar unmöglich, auch nur einigermaßen genau zu bestimmen, was die neue Wellenlänge, auf die sich die Vorhut des Menschengeschlechtes abzustimmen beginnt, von früheren und anderen unterscheidet. XII. Heiligung | Solarität und Lunarität Es gibt kein bestimmtes Dogma, das nicht durchschaut, kein Wort, in dessen Hintergründe nicht hineingeleuchtet werden könnte; unsere Sprache ist mit der des Weltschöpfers unter allen Umständen inkommensurabel. XII. Heiligung | Geisteskosmos Gemäß dem alles Seelenleben bestimmenden Gesetz der Kompensation muss auf eine Epoche extremer Lunarität eine solche der Solarität folgen… XII. Heiligung | Sinn des Lebens Nichts Konkretes ist jemals, so wie es wird, vorauszusehen, und wo Freiheit letztinstanzlich entscheidet, ist keinesfalls gewiss, was kommen wird. Ich konnte und wollte hier nur den Weg weisen. Wem er überhaupt einleuchtet und wer überhaupt berufen ist… Hermann Keyserling Das Buch vom Ursprung Die Welt der Künstlichkeit | Verlust des Paradieses Warum bedeutete nun dieser offenbare Fortschritt den Verlust des Paradieses? Weil der Verstand alles von außen her sieht. Gleichgültigkeit und Liebe | Das organische Gleichgewicht Wenn im Paradiese Löwe und Lamm friedlich nebeneinander schlummerten, so kann dies auch so gedeutet werden, dass sie einander vollkommen gleichgültig waren. Gleichgültigkeit und Liebe | Sein und Haben Der Zusammenhang der Welt, welchen der Religiöse erlebt, ist in der emotionalen Ordnung erlebnismäßig, nur eben auf anderer Ebene vorgebildet. Der substantielle Geist | Erkenne Dich selbst Das Wesentliche an einem echten im Menschen verkörperten Geiste ist, dass er überhaupt ein Schicksal hat. Der substantielle Geist | Der Logos ist die Angel der Welt Was immer zur Sphäre des Begreifens gehört, ist Mittel irdischen und nicht geistigen Lebens. Der Zwiespalt der Seele | Sündenfall Im Gegensatz zu dem nun, was dem immer tiefer fallenden Menschen widerfährt, wird der Mensch immer freier, weil immer geistteilhaftiger und dank diesem unsterblichen Kraftquell immer lebendiger, je gerader er aufwärts strebt. Das Wunder | Demut und Empfänglichkeit So sehen wir denn abschließend, dass zum Erleben des Wunderbaren, des Lebens und der Schöpfung als Wunder, an erster und letzter Stelle Demut nottut, wodurch allein jene sich in ihrer ganzen Fülle offenbart. Hermann Keyserling Das Ehe-Buch Hermann Keyserling Das Erbe der Schule der Weisheit 1928 | Bücherschau · Nachruf Kurz nacheinander sind mehrere der bedeutendsten Geister unserer Zeit heimgegangen. 1930 | Kritik der Prophetie Nicht von Zukunftsschau in irgendeinem okkulten Verstand soll hier die Rede sein, sondern von einer Normalbetätigung des Menschen. Dieser lebt in jedem Augenblick Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zugleich. 1935 | Bücherschau · Friedrich Markus Huebner Der solaren Welt steht die lunare polar gegenüber. Dieser gehört alles an, was irgendwie mit Tiefenpsychologie zu tun hat. 1937 | Bücherschau · George Santayana · Der letzte Puritaner Mit dem Philosophen Santayana, jenem vornehmen Spanier, der Nordamerikaner wurde und in mancher Hinsicht mehr Neuengland-Tradition verkörpert als irgendein noch lebender Yankee, habe ich nie viel anfangen können. 1938 | Der kürzeste Weg zur Selbstverwirklichung Zen ist immer anregend und einsichtsfördernd, weil er direkt zur Wurzel der Dinge geht, ohne sich um Überbauten zu kümmern. 1941 | Geist und Persönlichkeit Im neunzehnten Jahrhundert hat Frankreich eine Reihe außerordentlicher Geister hervorgebracht, deren Originalität, Schärfe und Fülle der Intelligenz hoch über derjenigen derer stand, deren Ruhm männiglich bekannt ist. 1943 | Seiende und Sehende Jedermann weiß oder könnte es wissen, dass parapsychisch veranlagte Menschen als Persönlichkeiten außerordentlich oft bedenklich sind, und dass die klügsten Gelehrten als Substanzen den Vergleich mit echten Edelleuten selten aushalten. Hermann Keyserling Die neuentstehende Welt Hermann Keyserling Menschen als Sinnbilder Von der Produktivität | Schule der Weisheit In der neuen Wandlung, die während der Kriegsjahre begann, befinde ich mich noch drin. Sie wird, der Natur der Aufgabe nach, vor meinem Greisenalter, wenn überhaupt, zu keinem Abschluss kommen. Von der Produktivität | Ethik der Fruchtbarkeit Diese Skizze belichtet mein Leben streng einseitig im Sinn des Zusammenhangs, für den ich sie schrieb. Sie gibt trotzdem ein im ganzen unverzerrtes Bild, weil das Gefühl der Unzulänglichkeit bei mir zu aller Zeit das ausschlaggebende war. Schopenhauer als Verbilder | Philosophie der Ohnmacht Wenn ich Schopenhauers Metaphysik selbständigen Wert abspreche, weil sie keine intensive Einheit darstellt, so fälle ich damit ein Urteil, das viele entrüsten dürfte. Spengler der Tatsachenmensch | Prophetie Wer hat das innere Recht zur Prophetie? Nur wer das innere Recht zur Behauptung hat, dass er das Tatsachenschaffende unmittelbar wahrnimmt. Jesus der Magier | Bekennen der Wahrheit Ich habe den Prozess der Entstehung des Christentums rein-psychologisch geschildert. Und freilich durfte ich dies, selbst unter der Voraussetzung der Wahrheit aller kirchlichen Dogmen, denn alle Sinnesverwirklichung erfolgt durch das Mittel von Realpolitik Jesus der Magier | Magie und Technik Jetzt sind wir soweit, die substantielle Seite magischen Wirkens verstehend tiefer und schärfer zugleich zu fassen; dazu brauchen wir nur das zuletzt Erkannte und Ausgeführte mit den Betrachtungen des Eingangs zu verknüpfen. Jesus der Magier | Geisteskindschaft Der Magier ist der Träger des männlichen Logos-Prinzips. Wie kommt es nun, dass ich dieses Buch just mit einer Bestimmung seines Wesens beschließe? Hermann Keyserling Philosophie als Kunst Hermann Keyserling Prolegomena zur Naturphilosophie Hermann Keyserling Reise durch die Zeit Band I - IV. Rudolf Kassner | Pariser Periode Was mich damals zu Kassner zog, war einfach die doppelte Erkenntnis seiner Bedeutung und seiner radikalen Verschiedenheit von mir. Band I - VI. Kant | Philosophie als Kunst Biologen bestreiten neuerdings die Wahrheit von Haeckels biogenetischem Grundgesetz, gemäß welchem die Ontogenie die Phylogenie wiederhole. Band I - X. Mütter | Polarisation Der Ur-Plan vorliegenden Erinnerungsbuches besonderer Art, der mir an einem schönen Junimorgen des Jahres 1936 einfiel, war der folgende: mich selbst in Polarisation mit den Zeitgenossen darzustellen, welche mir, solange sie noch lebten, etwas bedeutet… Band I - X. Mütter | Mutterland Warum aber habe ich dieses Kapitel, wenn die Dinge dergestalt liegen, Mütter und nicht Mutter betitelt? Weil kein Mensch, bei welchem die Physis und das physisch Vererbbare nicht die ausschlaggebende Rolle spielten, nur eine Mutter gehabt hat… Band II - II. Roman von Ungern-Sternberg | Sperberaugen Ich muss damals zwölf oder dreizehn Jahre alt gewesen sein; es war im ersten Winter, den wir, nach dem Tode meines Großvaters, im renovierten Herrenhaus von Rayküll verbrachten. Band II - III. Puritaner | Individualist Ehe ich an die Entwirrung einiger der Fäden des Teppichmusters gehe, den ich im Vorhergehenden absichtlich so bunt und in seinen Zeichnungen unübersichtlich darstellte, möchte ich das folgende Grundsätzliche bemerken… Band II - IV. Miguel de Unamuno | Leidende Person Es muss im Winter 1922/23 gewesen sein, dass mich J. E. Crawford Flitsh, der Übersetzer von Miguel de Unamunos Hauptwerk, in Darmstadt besuchte mir seine Übersetzung schenkte und mich dadurch auf die Existenz des Eiferers von Salamanca hinwies. Band II - IV. Miguel de Unamuno | Emotionale Ordnung Welcher echte Spanier könnte ehrlich behaupten, dass der Sinn geistigen Lebens Sport-Ausübung ist! Band II - V. Bernard Shaw | Persona Wie komme ich dazu, Bernard Shaw als Sinn- und Leitbild in meine Erinnerungen mit hineinzunehmen? Band II - VI. Die Schule der Weisheit | Was uns not tut Das Beste, was je über die Schule der Weisheit und meine Stellung zu und in ihr gesagt worden ist, enthält der Satz von Oscar A. H. Schmitz: In der Schule der Weisheit ist Keyserling der erste Schüler. Band II - VI. Die Schule der Weisheit | logos spermatikós Man vergesse nicht, dass ich noch 1918 als selbstherrlicher Landedelmann gelebt und nie daran gedacht hatte, aus meiner unabhängigen Abgeschiedenheit persönlich herauszutreten. Band II - VI. Die Schule der Weisheit | Schicksal Einige Aspekte des gleichen Problemkreises habe ich schon in früheren Kapiteln behandelt. Zum Abschlusse dieses sei mein Weg durch Darmstadt hindurch in den weiten Rahmen des Schicksalsproblems hineingestellt. Band II - VIII. Besitzende und Besitzlose | Selbstverständlichkeit In diesem Kapitel möchte ich auch von der eingehenderen Behandlung sozial-politischer Probleme absehen. Denen gedenke ich mich erst im 3. Bande zuzuwenden, den ich natürlich dann erst vollenden kann, nachdem ich genügend Abstand zum 2. Weltkrieg gewonnen Band II - IX. Victoria Ocampo | Südamerika Die erste sehr vorläufige Fassung dessen, was ich hier zwar auch noch skizzenhaft, jedoch für die Ziele dieses Kapitels deutlich genug herausstelle, steht mit der gleichen Zuspitzung auf das Liebesproblem in den Schlusskapiteln von Amerika. Band III - V. Um das Individuum | Massen Nach allem Vorhergehenden wird es nicht allein mich, sondern auch meine verstehenden Leser merkwürdig anmuten, dass die ökonomische Frage je in den Vordergrund des Bewusstseins gerückt worden ist. Band III - V. Um das Individuum | Menschenwürde Im ersten und zweiten Jahrhundert nach Christo sah die Welt nicht sehr viel anders aus, als in der ersten Hälfte des zwanzigsten. Hermann Keyserling Schöpferische Erkenntnis Hermann Keyserling Südamerikanische Meditationen Hermann Keyserling Unsterblichkeit Vorwort | Zur dritten Auflage Der Spiralweg der inneren Entwicklung, der mich 1910 von dem Zustand, aus dem heraus die Unsterblichkeit entstand, soweit abgeführt hatte, dass ich diesem Werk kaum mehr Verständnis entgegenbringen konnte, hat mich ihm heute wieder ganz nahegebracht. Unsterblichkeitsglaube | Seelenwanderung Ich möchte noch einmal auf den Seelenwanderungsmythos zurückkommen. Dass er vielen fremdartig scheint, beweist nicht seinen Widersinn, sondern nur, wie festgefahren sie in ihren gewohnten Vorstellungsreihen sind… Dauer und Ewigkeit | Sein und Werden Unsere zeitliche Dauer ist ein unaufhaltsamer Prozess. Niemals, nirgends ein Stillstand. Worin besteht dann das beharrliche Sein? Dauer und Ewigkeit | Sehnsucht und Dogma Alles Persönliche, alle Individualität liegt diesseits des beharrenden Ich. Somit trifft die Behauptung zu, dass die natürlichen Grenzen in Wahrheit nicht meine sind weil ich eben, als Entelechie betrachtet, mit meiner begrenzten Person nicht identisch bin Dauer und Ewigkeit | Individuum und Menschheit Wenn ich fühle und erfahre, dass ich ewig bin, meine ich in Wahrheit nicht mich im empirischen Sinn, sondern das überpersönliche Prinzip, das mein phänomenales Dasein regiert; ich meine nicht meine Grenzen, sondern meine grenzenlos fortwirkende Entelechie. Das Bewusstsein | Spiegel der Wirklichkeit Sätze wie die, dass wir mit unserer Person dem Wesen nach nicht identisch sind, dass wir uns täuschen, wenn wir persönlich fortdauern zu wollen glauben, dass auch der, beschränkteste Egoist nicht sich selbst, sondern einer Idee lebt… Mensch und Menschheit | Immoralisten Eine wichtige Einsicht bescherten uns die letzten Kapitel: dass das Ich, auf welches Selbsterhaltungstrieb wie Unsterblichkeitsbedürfnis sich beziehen, mit der bewussten Person nicht zusammenfällt. Mensch und Menschheit | Das persönliche Ich Die gesetzlichen Zusammenhänge, die wir zuletzt feststellen zu können meinten, bedeuten bloß abstrakte Beschreibungen des Faktischen, sagen über seine Gründe nichts aus… Mensch und Menschheit | Sollen und Wollen Die Immoralisten unserer Tage glauben das Problem dadurch zu lösen, dass sie den Pflichtbegriff streichen. Es gäbe kein Sollen; die Natur wisse von Geboten nichts, und die Zeit einer unnatürlichen Ethik sei vorüber. Mensch und Menschheit | Werturteile des Individuums Das Dasein eines überpersönlichen Zusammenhanges, der die oberste Voraussetzung des Selbstbewusstseins bildet, lässt sich noch auf anderem Wege nachweisen: auf Grund der menschlichen Wertsetzungen. Mensch und Menschheit | Totalität des Lebens Alle Wege scheinen zu den befremdlichen Ergebnissen des letzten Kapitels zusammenzuführen; aber jetzt haben diese schon bedeutend konkretere Gestalt gewonnen. Mensch und Menschheit | Paradoxie der Tatsachen Wenden wir uns jetzt nochmals dem schwankenden Verhältnis des Individuums zur Gesamtheit zu. Uns trat die eigentümliche Tatsache entgegen, dass die Art des Selbstbewusstseins eine sehr verschiedene sein kann… Mensch und Menschheit | Lebenseinheiten Das einsame, unvermittelte Ich! Die Person als letzte Bewusstseinstatsache! Wie befangen muss nicht der Meisten Blick sein, dass ihnen die Widernatürlichkeit solcher Voraussetzungen nicht in die Augen springt? Mensch und Menschheit | Überindividuell Alle nur möglichen Betrachtungen führen zum Ergebnis, dass die oberste Voraussetzung des ethischen Menschen, wie er sich auch stellen mag, nicht die Person, sondern ein Höheres ist; die Familie, das Volk, die Menschheit. Mensch und Menschheit | Urgrund der Person Seit je ist es der Menge aufgefallen, wie geringe Bedeutung der höhere Mensch seinem persönlichen Leben beimisst; es ist ein Erfahrungssatz, dass einer sein Leben persönlich desto geringer einschätzt, desto leichter in die Schanze schlägt… Individuum und Leben | Erhaltung des Lebens ede gründlichere Betrachtung der niederen Lebensformen führt zur Erkenntnis des streng relativen Charakters der organischen Individuation. Das Gleiche bezeugt überall die Embryologie, ganz unabhängig davon, ob man die Ontogenie phylogenetisch deutet… Individuum und Leben | Vernunft der Natur Wahrhaft erschütternd wirkt der Gedanke, dass der Einzelne nur ein belangloses Glied überindividueller Synthesen sein sollte. Ursprünglicher Trieb jagt die Menschen für Ideen in den Tod; und wo der Instinkt versagt, tritt bewusste Einsicht an seine Stelle. Individuum und Leben | Werden ohne Endziel Schreiten wir zur letzten Synthese. Das Leben ist ein endloses Wachsen und Werden. Unaufhaltsam eilt es vorwärts. Es kennt kein Endziel. Es durchfliegt die Individuen, die Geschlechter und die Arten. Individuum und Leben | Der sterbende Augenblick Das Leben ist also ein Werden, ein Werden ohne Endziel. In allem Konkreten erkannten wir vorübergehende Etappen, in der ausgesprochensten Individualität nichts Beharrenderes, als es beim Menschen der Bewusstseinszustand, beim Weib die Stimmung ist. Individuum und Leben | Der Tod ist überwunden Wie der Lichtstrahl in alle Ewigkeit durch den Weltraum schießt und fortleuchtet, wenn das Gestirn, das ihn entsandte, schon längst verloschen ist, so ist keine Macht imstande, das Leben, das uns beseelt, zu vernichten. Individuum und Leben | Leben ist Werden Das Leben ist Werden, Bewegung. Alles Konkrete erscheint nur, um zu verschwinden. Ein Augenblick begräbt den andern. Rastloser Trieb treibt uns in die unbekannte Zukunft hinaus. Der Mensch verändert sich von Gegenwart zu Gegenwart. Hermann Keyserling Wiedergeburt I. Weltanschauung und Lebensgestaltung | Astrologie und Analyse Die Aufgabe der Schule der Weisheit ist nicht epimetheisch, sondern prometheisch… I. Freiheit und Norm | Sollbindungen Das Lebendige ist also wirklich wesentlich selbstbestimmt, und hierauf bezieht sich der ursprüngliche Freiheitsbegriff, der damit als wirklichkeitsgemäß erwiesen ist. III. Der letzte Sinn der Freiheit | Freiheit und Gnade Zu dem Ende müssen wir die Frage etwas anders anpacken, als seitens der anderen Redner geschah, und bei den Schlusssätzen von Erfindung und Form anknüpfen, indem wir sie näher ausführen. III. Der letzte Sinn der Freiheit | Flucht vor der Freiheit Unsere Aufgabe ist nunmehr, den letzten Sinn dieses Zusammenhangs, vom Freiheitsproblem aus betrachtet, zu finden. Zu deren Lösung gelangen wir am schnellsten, indem wir von der Tatsache ausgehen, dass kaum ein Mensch frei sein will. III. Der letzte Sinn der Freiheit | Freiheitsproblem Jetzt können wir uns ohne weitere Umwege der Lösung des Freiheitsproblemes zuwenden. Den Ansatzpunkt liefert uns das Ergebnis des Vortrags von Driesch, nicht zwar insofern dieser eine Lösung gab, sondern insofern er sich unzuständig erklärte, eine zu gebe III. Der letzte Sinn der Freiheit | Geistbewusstsein Von hier aus hält es nicht mehr schwer, den Sinn des Freiheitsproblems in seinem gesamten Umfang zu erfassen. Dass es sich bei der Freiheit nicht um eine Ursubstanz, sondern einen besonderen und begrenzten Aspekt möglichen Lebens handelt, ist klar. Grenzen der Menschenkenntnis | Zentrum des Sinneszusammenhang Fällt einem Neues ein, tut einer Unvorhergesehenes, ist er spezifisch anders als die anderen, so kann dies überhaupt nur so verstanden werden, dass ein besonderes Geistiges das immer gleiche Urmaterial an Elementarem und Allgemein-Menschlichem zu neuen… Liebe und Erkenntnis | Bejahung abgesehen vom Wert Sehen wir jetzt von aller weiteren Vorbereitung, Erläuterung und Begründung ab und gehen wir auf den Kern des Problems. Goethe meinte, man verstehe nur, was man liebt, und Leonardo da Vinci, die Liebe sei Tochter der Erkenntnis. Liebe und Erkenntnis | Erfasse den Sinn Lassen wir nunmehr alle jenseitigen Betrachtungen. Knüpfen wir an den gewonnenen psychologischen Erkenntnissen wieder an und suchen wir von ihnen aus zum vollen Verständnis des Geistgeforderten zu kommen. Das ethische Problem | Jenseits von Gut und Böse An diesem Punkte könnte es den Anschein haben, als verbleibe der christlichen Ethik das letzte Wort. Allein dem ist nicht so. Wir sind heute, dank vorgeschrittener Erkenntnis, imstande, über sie hinauszugehen, und müssen es deshalb tun. Das religiöse Problem | Sehnsucht nach den Müttern Doch an diesem Punkt beginnen bereits die prinzipiellen Schwierigkeiten, deren Klärung den Hauptgegenstand aller Religions- und Geistesgeschichte bildet, und deren bisherige Ungeklärtheit auch uns daran verhindert, schon jetzt so positiv und klar zu sein… Schule der Weisheit · Stichwortindex Einträge zu: Überpersönlich Index © 1998- Schule des Rades