Schule des Rades
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Schule der Weisheit · Stichwortindex
Einträge zu: Empirie
- Hermann Keyserling
Betrachtungen der Stille und Besinnlichkeit- Abgeschiedenheit | Meister EckehartWohl die herrlichste von Meister Eckeharts Predigten führt den Titel Von der Abgeschiedenheit. Diese bedeutet ihm die höchste aller Tugenden. Sie steht ihm noch über der Liebe.
- Religion und Psychologie | GlaubeC. G. Jung, auf den sich die meisten berufen, welche Religion durch Psychologie ersetzen wollen, ist persönlich viel zu gewissenhafter Empiriker und in bezug auf das metaphysisch Wirkliche viel zu sehr Agnostiker, um die Folgerungen zu ziehen…
- Hermann Keyserling
Das Buch vom persönlichen Leben- V. Das Prinzip der Polarisation und die Ehe | Liebe und VerehrungDas Geistige im Manne ist es, was, sobald Höheres als körperliches Begehren im Spiele ist, die Frau am stärksten anzieht und fesselt. Daher ihr Kult des Helden und des großen Glaubenden: Mut und Glaube sind die Primärausdrücke des Geists.
- XI. Das Leben als Kunst | Heilige, Helden und KünstlerUm das zunächst abstrakt Deduzierte nunmehr konkret zu fassen, gehen wir vom Glücksproblem aus; wir dürfen es tun, obgleich Glück niemals in dem ausschließlich Positiven besteht, das der Naive in ihm sieht, sondern in einem…
- XI. Das Leben als Kunst | StaatsschöpfungUnsere letzten Betrachtungen haben implizite das Ideal des Weisentums als der Krönung des Vollmenschentums bestimmt. Für mich bedeutet der Weise das, was andere unter Übermensch verstehen.
- Hermann Keyserling
Das Buch vom Ursprung- Die Welt der Künstlichkeit | Verlust des ParadiesesWarum bedeutete nun dieser offenbare Fortschritt den Verlust des Paradieses? Weil der Verstand alles von außen her sieht.
- Instinkt und Intuition | DurchschauenWenn die Intuition letztlich auf Zusammenhänge geht, dann geht sie überhaupt nicht auf Tatsachen. Darum bemerken reine Intuitive Tatsachen als solche kaum; darum sind sie beinahe ausnahmslos durch ein schlechtes Tatsachengedächtnis ausgezeichnet.
- Instinkt und Intuition | SinngebungBlicken wir nun auf den ganzen Zusammenhang des Kapitels über die Intuition zurück, dann finden wir, daß die Intuition im Unterschiede von anderen Erkenntnisarten nichts anderes bedeutet, als das Ergebnis totaler Polarisierung auf besonderer Ebene.
- Gleichgültigkeit und Liebe | Sein und HabenDer Zusammenhang der Welt, welchen der Religiöse erlebt, ist in der emotionalen Ordnung erlebnismäßig, nur eben auf anderer Ebene vorgebildet.
- Der substantielle Geist | Blind wie die SonneIn wie phantastischem Grade verschleiernd das Zwischenreich zwischen der Vorstellung und dem ursprünglichen Sein des Menschen steht, beweist nichts eindrucksvoller als das Gesamtbild der bisher historisch bedeutsam gewordenen Theorien vom Geist.
- Der substantielle Geist | Der Logos ist die Angel der WeltWas immer zur Sphäre des Begreifens gehört, ist Mittel irdischen und nicht geistigen Lebens.
- Der substantielle Geist | Teilhabe am GöttlichenSpiritualität - das der Antike unbekannte Wort kam irgendwann in den ersten Jahrhunderten unserer Zeitrechnung auf - bedeutete damals Teilhabe am Göttlichen unabhängig von allem Verstehen und aller geistigen Begabung.
- Der substantielle Geist | SelbstüberwindungBleiben wir noch einen Augenblick bei der antiken Spiritualität. Bei dieser lag auf dem Erkennen überhaupt kein Nachdruck; die Erkenntnis fing dann erst in der Antike eine Rolle zu spielen an, als ihre spezifische Spiritualität sich zu zersehen begann.
- Der substantielle Geist | Therese von KonnersreuthWas der Grenzbegriff Gottes bedeutet und inwiefern es einen Gott gibt, wie ihn der Mensch vorstellen kann, das weiß ich nicht. Aber daß es einen Heiligen Geist gibt, der sich dem persönlichen Geiste beliebigen Niveaus einbilden kann.
- Der substantielle Geist | Ideal der BildlosigkeitDie zweite Betrachtung, die ich hier den allgemeinen dieses Kapitels anreihen möchte, betrifft das Ideal der Bildlosigkeit, welches der Wüstengott, der auf dem Sinai thronte, in die Worte faßte: Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen.
- Das Wunder | EhrfurchtslosigkeitWenden wir uns von hier aus ohne Übergang noch einmal den sogenannten wissenschaftlichen Erklärungen zu: Wissenschaft ist so vollkommen ehrfurchtslos, daß jede ihrer Erklärungen unter anderem eine glatte Unverschämtheit bedeutet.
- Das Wunder | Freiheit und GlaubeWie ein Wort für ganz anderes stehen kann, als es nach dem Lexikon bedeutet, so kann ein Mensch anderen und historisch anderes bedeuten, als er selber darstellen will.
- Hermann Keyserling
Das Erbe der Schule der Weisheit- 1936 | Bücherschau · Nicolai Hartmann, Henri BergsonDaß Schulphilosophie mir persönlich wenig bedeuten kann, wird jedem Kenner meines Schaffens und Wollens selbstverständlich sein. Bei der Buchstabengläubigkeit der Deutschen war es vielleicht sogar ein Fehler, daß ich mich je Philosoph nannte.
- 1937 | Sementowski-Kurilo, Alexis CarrelSementowski-Kurilos Rußland-Buch gibt von manchem kein ganz richtiges Bild. So entsprechen Orthodoxie, Zarismus und Bolschewismus sicher auch tiefen und ewigen Wesenszügen des Russen.
- 1940 | Bücherschau · C.G. JungNicht nur psychologisch, mythologisch und theologisch, auch geistesgeschichtlich ist Jung wahrscheinlich der gebildetste Mann seiner Zeit.
- 1942 | Vom SündbewusstseinWährend der letzten Monate befaßte ich mich, neben parallelgehenden Studien über katholische Mystik, viel mit modernster protestantischer Theologie.
- Hermann Keyserling
Das Gefüge der Welt- I. Die Einheit des Universums | Synthese des WeltallsDas Universum ist ein geschlossenes, in sich zusammenhängendes Ganzes; und ferner: Nur durch Zusammenfassen des Besonderen unter dem Allgemeinen kommt Erkenntnis zustande
- III. Harmonices Mundi | Verhältnis des Subjektiven zum ObjektivenIn den vorhergehenden Kapiteln sind wir häufig auf das Verhältnis des Subjektiven zum Objektiven zu sprechen gekommen; die Farben, die Töne nannten wir subjektiv, im Gegensatze zu den objektiven Relationen der Äther- und Luftwellen.
- III. Harmonices Mundi | ZahlenverhältnisseDie Farbengebiete des Spektrums sind objektiv (physikalisch) nicht definiert; die Lichtarten der verschiedenen Wellenlängen reihen sich stetig aneinander, und das sichtbare Spektrum umfaßt nur einen Ausschnitt, einen kleinen Teil der Strahlen…
- III. Harmonices Mundi | Wissenschaftliche BetrachtungsmöglichkeitenVergleichen wir aber jetzt die pythagoreischen Zahlentheorien, soweit sie uns überliefert sind, mit den modernen, freilich auf ganz anderem Wege gewonnenen Vorstellungen, so stoßen wir auf eine überraschende Übereinstimmung!
- III. Harmonices Mundi | Subjekt der ErkenntnisSuchen wir jetzt denselben Tatbestand in bezug auf die Grundvoraussetzung aller bisherigen Philosophie, das menschliche Ich, nachzuweisen.
- III. Harmonices Mundi | Wesen des KunstwerkesAlle Daten der Erfahrung sind gewiß, daran ist kein Zweifel; aber das Gesetz, das Formale, durch welches sie allererst verständlich werden, ist ein Ideales, in der Erfahrung unmittelbar nicht Nachzuweisendes, ein Produkt des Geistes…
- IV. Das Problem des Geistes | Einheit des IchWir haben nicht nur so manchen speziellen Einblick in den Prozeß der Geistestätigkeit gewonnen - wir sind vor allem der Entscheidung einer Frage von großer Wichtigkeit näher gerückt…
- V. Die Freiheit | Freiheit und NaturKant überbrückt die Kluft zwischen Naturnotwendigkeit und Freiheit dadurch, daß er beiden Begriffen denselben Inhalt, aber einen verschiedenen Sinn erteilt.
- Hermann Keyserling
Kritik des Denkens- Der kritische Gesichtspunkt | PhänomenalitätKritik gibt es nur und kann es nur gehen von der Einstellung des Betrachters her; vom Erlebenden und Handelnden her ist Kritik unmöglich.
- Vernunft und Weltordnung | Denkprozeß - NaturprozeßWenn es wahr ist, daß alle Phänomene, die organischen wie die anorganischen, die psychischen sowohl als die physischen, zunächst als Phänomene auf einer Ebene belegen und von einem Standpunkt aus zu übersehen sind…
- Hermann Keyserling
Menschen als Sinnbilder- Vorrede | Wirklichkeit der SeeleWenn ich in einem Satz zusammenfassen soll, worin meine Lehre sich meiner Ansicht nach von der anderer moderner Philosophen unterscheidet, so muß dieser lauten: sie geht von der lebendigen Seele im Unterschied vom abstrakten Menschen aus…
- Von der Produktivität | Ungelöste SpannungenDaß das Erdenleben seinen letzten Sinn nicht in sich hat, weswegen nicht allein banales Glück, sondern auch im Rahmen irdischer Kategorien bestimmte Vollendung nicht letztes Ziel sein kann, schien mir schon früh durch zwei Erfahrungen unmittelbar bewiesen
- Schopenhauer als Verbilder | Schöpferische SelbstgestaltungAllmählich hat es sich mir herausgestellt, was jede große Philosophie bisher war, nämlich das Selbstbekenntnis ihres Urhebers und eine Art ungewollter und unvermerkter mémoires.
- Schopenhauer als Verbilder | Die artistische WeltanschauungEine der wenigen Eigentümlichkeiten, von denen sich schon heute ermessen läßt, daß die Zukunft sie als für die Zeit um die letzte Jahrhundertwende charakteristisch wird gelten lassen, ist die artistische Weltanschauung.
- Spengler der Tatsachenmensch | ZukunftswissenWenn es also ein Prophezeien einerseits selbstverständlich gibt, so ist dessen Möglichkeit andererseits an bestimmte Bedingungen gebunden.
- Spengler der Tatsachenmensch | Zeitalter des GelehrtenHiermit wären wir über das Sonder-Problem Spengler endgültig hinausgelangt und zugleich in der Lage, dank den gewonnenen Einsichten, ein allgemeineres und wichtigeres seiner Lösung zuzuführen.
- Jesus der Magier | Bekennen der WahrheitIch habe den Prozeß der Entstehung des Christentums rein-psychologisch geschildert. Und freilich durfte ich dies, selbst unter der Voraussetzung der Wahrheit aller kirchlichen Dogmen, denn alle Sinnesverwirklichung erfolgt durch das Mittel von Realpolitik
- Hermann Keyserling
Philosophie als Kunst- Idealismus und nationale Erziehung | Ideal und WirklichkeitIch werde gebeten, zur Frage des Geschichtsunterrichts Stellung zu nehmen: ob dieser national oder anational sein soll?
- Germanische und romanische Kultur | NichtverstehenWenn ein Deutscher mit einem Franzosen noch so nahe bekannt geworden ist, wenn beide sich noch so genau kennen und noch so gut verstehen, so wird es doch immer einen Punkt geben, an welchem das gegenseitige Verständnis aufhört…
- Ost und West | Psychologischer MomentIhnen allen wird es wohl, mehr oder weniger deutlich, bewußt sein, daß das ungeheure Interesse, welches neuerdings bei uns im Westen für die Kulturerscheinungen des Ostens zutage tritt…
- Die Bedeutung der chinesischen Kunst | SinneserfassungDer Erfolg und die Bedeutung geistiger Betätigung hängen grundsätzlich von zwei Umständen ab: erstens der Tiefe der Sinneserfassung, zweitens dem Grade, in welchem diese entsprechenden Ausdruck fand.
- Hermann Keyserling
Prolegomena zur Naturphilosophie- I. Der kritische Gesichtspunkt | Das WirklicheDer Mensch ist als wirklich in die Mitte einer wirklichen Welt gesetzt und mit solchen Organen begabt, daß er das Wirkliche und nebenbei das Mögliche erkennen und hervorbringen kann.
- II. Vernunft und Weltordnung | Denkprozeß - NaturprozeßZwischen Vernunft und Weltordnung bestehen - kein ehrlicher Beobachter vermag dies abzuleugnen - sehr nahe und sehr merkwürdige Beziehungen.
- III. Die Erkenntniskritik als Zweig der Biologie | LebensmilieuBei oberflächlichem Hinsehen scheinen die Objektivität der logischen Normen und die Wirklichkeit der Phänomene Bestimmungen zu sein, die dem Kantischen Weltbegriffe widerstreiten.
- III. Die Erkenntniskritik als Zweig der Biologie | VernunftkritikEntsinnen Sie sich dessen, daß das Erkennen vom Leben aus vollständig zu begreifen ist, als lebendiger Vorgang, der sämtlichen allgemeinen Bestimmungen des Lebendigen unterliegt…
- IV. Naturgesetze und Naturerscheinungen | Ordnungen des WirklichenWir haben nunmehr einen allgemeinen Überblick über das Weltbild gewonnen, das Kants Genius als das unserige abmaß, wir haben zugleich den Sinn seiner Grenzen erfaßt.
- V. Das Leben | TranszendenzEs fragt sich nun, ob es mehr gibt in der Welt, und ob es möglich sei, mehr über dieselbe auszusagen, als die Ergebnisse kritischer Wissenschaft enthalten.
- Hermann Keyserling
Reise durch die Zeit- Band I - X. Mütter | PolarisationDer Ur-Plan vorliegenden Erinnerungsbuches besonderer Art, der mir an einem schönen Junimorgen des Jahres 1936 einfiel, war der folgende: mich selbst in Polarisation mit den Zeitgenossen darzustellen, welche mir, solange sie noch lebten, etwas bedeutet…
- Band II - IV. Miguel de Unamuno | Emotionale OrdnungWelcher echte Spanier könnte ehrlich behaupten, daß der Sinn geistigen Lebens Sport-Ausübung ist!
- Band II - VII. C. G. Jung | PsychoanalyseDer von meiner Rückerinnerung als unangenehmster gespiegelte Sommer meines Lebens war der des Jahres 1921, den ich in Vorarlberg, in Laterns und Tschengla verbrachte, welche Gegend ich darum heute noch mit Verlorenheit und Verdammnis assoziiere.
- Band II - VII. C. G. Jung | Wer darf seinen Mythos leben?Alle Analytiker deuten die Produkte des Unbewußten auf irgendeine bestimmte Art. Solche Deutung ist immer willkürlich. Es ist ganz gewiß nicht alles Sexualsymbol, noch hat irgend etwas eine andere ein für alle Male festliegende Bedeutung.
- Band II - IX. Victoria Ocampo | SüdamerikaDie erste sehr vorläufige Fassung dessen, was ich hier zwar auch noch skizzenhaft, jedoch für die Ziele dieses Kapitels deutlich genug herausstelle, steht mit der gleichen Zuspitzung auf das Liebesproblem in den Schlußkapiteln von Amerika.
- Hermann Keyserling
Schöpferische Erkenntnis- Morgenländisches und abendländisches Denken | Philosophie des SinnesSo gelangen wir zum Postulat einer neuen Philosophie, welche den Gegensatz von Ost und West in sich erlöste. Es ist die Philosophie des Sinnes.
- Sinn und Ausdruck in Kunst und Leben | Expressionismus und TheosophieExpressionismus und Theosophie sind beide höchst interessant; sie weisen den Zugang zu noch kaum erforschten Seelenschichten. Nur handelt es sich bei der Wirklichkeit, von der sie künden, entgegen ihrer Behauptung, um keine geistige Wirklichkeit.
- Sinn und Ausdruck in Kunst und Leben | Sinn an sichWovon hängt nun der geistige Wert einer Erscheinung ab? - Jetzt können wir zu dieser Frage die angemessene Antwort geben: er hängt von dem Grad ab, in dem der Sinn sich im Ausdruck manifestiert.
- Was uns nottut | Menschheit im MenschenEs ist keine Frage, daß es mit Europas Kultur und Bedeutsamkeit für den weiteren Menschheitsfortschritt zu Ende gehen kann. Meine schlimmsten Befürchtungen treffen, eine nach der anderen, ein.
- III. Weltüberlegenheit | WeltbejahungJetzt ist wohl vollkommen deutlich, inwiefern Weltüberlegenheit nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch möglich ist.
- I. Was wir wollen | Wollen, Weg und ZielDie Innen- und die Außenwelt unterscheiden sich, erkenntnistheoretisch beurteilt, nur technisch voneinander, d. h. sie beherbergen wohl verschiedene Arten von Phänomenen, diese aber stehen im gleichen Distanzverhältnis zum metaphysischen Selbst.
- I. Was wir wollen | Seinsgrund des FaktischenMetaphysische Wahrheiten sind, falls sie überhaupt gelten, überall erweisbar, weil sie Sinneszusammenhänge betreffen und jede empirische Lebenserscheinung ihre Sinnes-Seite hat.
- Hermann Keyserling
Südamerikanische Meditationen
- Hermann Keyserling
Unsterblichkeit- Unsterblichkeitsglaube | TodesproblemDennoch wäre nichts verfehlter, als in jener allgemeinen Trennung des Lebensprinzips vom Stoff ein Zeugnis des Menschengeschlechts für die Unsterblichkeit der Seele sehen zu wollen: die Verhältnisse liegen so einfach nicht.
- Unsterblichkeitsglaube | SeelenfrageKehren wir zur Seelenfrage zurück. Ich sagte vorhin, schon darum dürfe die Allgemeinheit des Unsterblichkeitsglaubens nicht behauptet werden, weil Seele kein allgemeiner Begriff sei.
- Unsterblichkeitsglaube | JenseitsglaubeZur Ehre der Menschheit sei es gesagt: nicht jedes Volk hat mit dem Jenseits einen Handelsvertrag abgeschlossen; die Verquickung des Unsterblichkeits- mit dem Vergeltungsgedanken ist keine allgemeine.
- Todesgedanken | Wunsch und WahrheitDoch gibt es noch manche andere Erwägungen, die geeignet sind, den Tod als unnatürlich erscheinen zu lassen.
- Dauer und Ewigkeit | Individuum und MenschheitWenn ich fühle und erfahre, daß ich ewig bin, meine ich in Wahrheit nicht mich im empirischen Sinn, sondern das überpersönliche Prinzip, das mein phänomenales Dasein regiert; ich meine nicht meine Grenzen, sondern meine grenzenlos fortwirkende Entelechie.
- Mensch und Menschheit | ImmoralistenEine wichtige Einsicht bescherten uns die letzten Kapitel: daß das Ich, auf welches Selbsterhaltungstrieb wie Unsterblichkeitsbedürfnis sich beziehen, mit der bewußten Person nicht zusammenfällt.
- Mensch und Menschheit | Das persönliche IchDie gesetzlichen Zusammenhänge, die wir zuletzt feststellen zu können meinten, bedeuten bloß abstrakte Beschreibungen des Faktischen, sagen über seine Gründe nichts aus…
- Mensch und Menschheit | Totalität des LebensAlle Wege scheinen zu den befremdlichen Ergebnissen des letzten Kapitels zusammenzuführen; aber jetzt haben diese schon bedeutend konkretere Gestalt gewonnen.
- Mensch und Menschheit | ÜberindividuellAlle nur möglichen Betrachtungen führen zum Ergebnis, daß die oberste Voraussetzung des ethischen Menschen, wie er sich auch stellen mag, nicht die Person, sondern ein Höheres ist; die Familie, das Volk, die Menschheit.
- Hermann Keyserling
Wiedergeburt- I. Weltanschauung und Lebensgestaltung | Das Bild der MenschheitWie stellt sich das Bild der Menschheit, nunmehr zusammengeschaut, in kosmischer Perspektive dar?
- I. Weltanschauung und Lebensgestaltung | Wert und UnwertSo scheint es, daß man die Frage nach dem Wert bestimmter Lebensgestaltung überhaupt nicht stellen darf. In empirischem Zusammenhang ist dies tatsächlich unmöglich.
- Grenzen der Menschenkenntnis | Erfassen des ganz BesonderenWer auf das Wesen allein sieht, wie der Heilige, findet bekanntlich, im Gegensatz zum praktischen Menschenkenner, jeden, auch den geringsten, ehrwürdig.
- Grenzen der Menschenkenntnis | Zentrum des SinneszusammenhangFällt einem Neues ein, tut einer Unvorhergesehenes, ist er spezifisch anders als die anderen, so kann dies überhaupt nur so verstanden werden, daß ein besonderes Geistiges das immer gleiche Urmaterial an Elementarem und Allgemein-Menschlichem zu neuen…
- Grenzen der Menschenkenntnis | Erfassung des WesensUns bleibt jetzt noch zu erwägen, inwieweit es technisch möglich ist, eines anderen Wesen zu erfassen und die allgemeine Aussicht zu bestimmen, die sich aus unseren Betrachtungen ergibt.
- Der natürliche Wirkungskreis | Anmaßung und BescheidenheitDie wichtigsten Hindernisse sinngemäßen Verhaltens zum Mitmenschen sind Machthunger und Neid. Und beide sind, wo sie vorliegen, so starke psychologische Mächte, daß ihnen idealistische und moralistische Erwägungen wenig anhaben.
- Der natürliche Wirkungskreis | Bildung der MenschennaturBei allem Gesagten handelt es sich, wie man sieht, um Bildung der als solchen akzeptierten Menschennatur, unabhängig von allen moralischen Vorurteilen.
- Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung | Selbst und IchDas Urkennzeichen aller rein psychischen Gestaltung ist deren Wandelbarkeit, welche so weit geht, daß die Sätze der Identität und des Widerspruchs auf ihrem Gebiet nicht gelten.
- Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung | Generosität gegen sich selbstDie allgemeine Beziehung, die zwischen Psychoanalyse und Selbstvervollkommnung besteht, dürfte durch diese kurze Betrachtung bereits deutlich geworden sein. Deren Einzelaspekte kann ich hier nicht erschöpfen.
- Geisteskindschaft | Geburt, Tod und WiedergeburtIm Zusammenhang dieses Kapitels bleibt uns noch eine Frage zu beantworten übrig: warum der Einzige denn überhaupt des Anderen bedarf?
- Liebe und Erkenntnis | Bejahung abgesehen vom WertSehen wir jetzt von aller weiteren Vorbereitung, Erläuterung und Begründung ab und gehen wir auf den Kern des Problems. Goethe meinte, man verstehe nur, was man liebt, und Leonardo da Vinci, die Liebe sei Tochter der Erkenntnis.
- Liebe und Erkenntnis | Erfasse den SinnLassen wir nunmehr alle jenseitigen Betrachtungen. Knüpfen wir an den gewonnenen psychologischen Erkenntnissen wieder an und suchen wir von ihnen aus zum vollen Verständnis des Geistgeforderten zu kommen.
- Das Glücksproblem | Freude und LeidWoran sind wir nun jetzt? Objektiv bestimmbares Glück gibt es nicht. Niemand will Glück allein. Dennoch dürften nicht Viele unsere bisherigen Ergebnisse als abschließend empfinden.
- Das ethische Problem | Verwirklichung des GutenWie steht es nun mit dem absolut gedachten Guten und Bösen? Es steht zunächst, was noch einmal betont sei, so, daß ihre Wirklichkeit im Reich des Sinns nicht zu erschüttern ist.
- Das religiöse Problem | Gesetz der EinmaligkeitInwiefern der empirische Mensch sich selbst nach innen zu - also in der Dimension, die, im Bilde gesprochen, zur Natur-Wirklichkeit senkrecht gerichtet verläuft - nicht letzte Instanz ist, dürfte jetzt wohl soweit verständlich geworden sein…
- Mein Glaube | GewißheitIndessen denke ich nicht daran, was einmal sein wird. Man braucht nicht verstandesgemäß zu wissen, um sein Leben als sinnvoll zu fühlen und es dem richtigen Ziele zuzulenken.
Einträge zu: Empirie
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