Schule des Rades

Arnold Keyserling

Urreligion Astrologie

10. Uranus - Pluto

Grammatik des Enneagramm

U r a n u s - P l u t oDie uranische Fähigkeit ist die Mathematik, der Gebrauch aller Rechnungsarten, um die Möglichkeit in die Wirklichkeit einzubeziehen. Damit wird die obere Ecke des Denkdreiecks schon integriert. Die mathematische und naturwissenschaftliche Entwicklung wäre ohne die Erfindung der Rechenmaschinen als Hilfen des Großhirns niemals zu vollziehen gewesen. So war es nicht nur die Atombombe, die das plutonische Zeitalter einleitete, sondern auch die Denkmaschinen, von der Kybernetik bis zu den heute allumfassenden Computern.

Uranus im Mikrokosmos gehört zur Eisengruppe des Magnetismus, der die Beherrschung der elektromagnetischen Energie und damit die Technisierung möglich machte. Pluto dagegen entspricht der Kohlenstoffreihe mit dem Silizium, dem Grundbaustein der Computer, und dem Kohlenstoff als Urelement des Lebens, wo sich die Fähigkeit der Kombinatorik in die Kultur erhebt. Das Ideal der Freundschaft lässt sich verwirklichen, wenn an die Stelle der mörderischen kapitalistischen Kompetition die freudige künstlerische Zusammenarbeit tritt.

Pluto ist der letzte Planet der Titius-Bode Reihe. Er ist Signifikator für den Wassermann und das XI. Haus im Rad, die Spitze des Auge Gottes. Sein Gefährte Charon ist eigentlich kein Mond, sondern ein Zwilling oder Gatte gleicher Größe. Entscheidend für das Verständnis der plutonischen Neun ist aber, dass die Grammatik der einzige Schlüssel ist, der die emblematischen natürlichen Zahlen, die Ziffern mit dem Sinn verbindet. Damit wird die bisher missachtete und verpönte Numerologie zum Kanon des analogen kreativen Denkens.

W o r t a r t e n · i m · E n n e a g r a m m

In der Grammatik des Enneagramm ist Qualität gleich Quantität. Die qualitative Sinnzahl bestimmt die Vielfalt der Bedeutungen einer Wortart durch die Anzahl, also die Quantität der Kategorien:

  1. Das Bindewort und das Wort als Name sind einfältig. Eins ist das Kleinste und das Größte, wie Cusanus sagte: Gott ist das Maximum und das Minimum.
  2. Das Hauptwort umfasst Name und Begriff, ist also zweifältig. Es vereint Singular und Plural.
  3. Die Verwandlung des Namens als Sein über den Begriff führt in die Zeitwortarten, transitiv, intransitiv und modal, besser veranschaulicht in den deutschen Hilfszeitworten sein, haben und werden.
  4. Die vier Fälle der Deklination und der Verhältnisworte gehen von einer ungreifbaren Mitte aus, wie wir früher dargestellt haben.
  5. Das Eigenschaftswort, musikalisch in Beziehung mit der großen Terz als dem fünften Obertonintervall, zeigt die drei Steigerungsformen, Positiv, Komparativ und Superlativ, ferner die bestimmten und unbestimmten Zahlworte.
  6. Die sechs Personen des Zeitwortes mit Singular und Plural, Individuum und Gattung, bilden immer das grammatikalische Subjekt eines Satzes; das logische kann man als nominativische Ergänzung betrachten. Da Neptun der sechste Planet ist und die Mitte des Rades, das Selbst anpeilt — Radius und Sechsecksehne haben die gleiche Länge — ist Neptun der Schlüssel für den Grenzzyklus-Attraktor, Seele-denken.
  7. Das Fürwort steht für alle früheren Wortarten als Energie, und ist bei sich selbst im Fragewort.
  8. Das Umstandswort, als Adverb, bestimmt die Umstände des Handelns und Geschehens.
  9. Zeitwortformen. Pluto als neunter Planet im Sonnensystem, als zehnter in der Himmelsleiter, ist die endgültige Grenze der menschlichen Entfaltung. Alle Gestalt entstammt einem Algorithmus des seltsamen Attraktors, die in der Selbstähnlichkeit sich skaleninvariant zur vollen Gestalt entfaltet und damit den Reichtum des All erzeugt. Alle Algorithmen sind eine beliebige Folge der neun Ziffern, die immer wiederholt werden und in der Iteration die Gestalten entstehen lassen.

In der Himmelsleiter ist Pluto die Gerechtigkeit, die Matrize der Neuen Erde, an der wir schon auf dieser Erde teilnehmen können, da wir die Kreativität des Göttlichen, wie sie sich im Urknall, in der Schöpfung verwirklichte, in der Wortebene des Denkens erreichen.

Das Kind findet die Möglichkeit grammatikalischer Kreativität mit etwa dreieinhalb Jahren, bei den Chakras im Erreichen der Mitte des I. Hauses, des Wollens im Lebenskreis. Diese Fähigkeit bedeutet, Raumwortarten und Zeitwortarten frei zu kombinieren, wobei die drei Zeitwortarten, das große Dreieck immer zusammen den Satzbau schaffen, und die Raumwortarten der anderen Planeten den Satz beliebig ergänzen. So lässt sich jeder Satz auf eine Zahlenstruktur des Enneagramm zurückführen.

Die neunfältigen Zeitwortformen — Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft, Wirklichkeitsform, Bedingungsform, Möglichkeitsform; Leideform, Tätigkeitsform und Unendlichkeitsform — geben die Fähigkeit, Zeit als Dauer zu fixieren, ein Gedächtnis zu bilden und damit innerlich zu wachsen.

Arnold Keyserling
Urreligion Astrologie · 1996
Enneagramm und Himmelsleiter aus der Sicht des Rades
© 1998- Schule des Rades
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