Schule des Rades

Wilhelmine Keyserling

Anlage als Weg

XI. Die neun Schöpfungsprinzipien in der Sprache

E i n s

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Das Bindewort
Geist fühlen

Das Prinzip des einfältig Unteilbaren ist jenes, das Einung schafft.

Im Wort bezieht es sich auf seine Entstehung selbst: Einung der Laute oder Buchstaben zum Wort. Einung erstrebt das Bestmögliche, Schöne, Entsprechende. Sie ist die Fähigkeit, nach Bedürfnis, Wunsch, Gutdünken (fühlen) Gegebenes zu einem neuen Zusammenhang (Geist) zu fügen.

Und schafft Verbindung, oder verlangt Auswahl. Und kann in allen Wortarten vermählend wirken: ich und du, vorne und hinten, gut und stark, eins und zwei… Wesentlich ist, dass dieses Hinzufügen kein Aneinanderreihen ist, sondern immer ein Neues bringt. Und ist der Sprachimpuls, über den Verschiedenes gleicher Art zu einem Bereich — Reich — Gebiet — zu einem Gesamten zusammenfassbar werden kann.

Aus der Fischezeit, in der diese Kraft prägend war, haben wir ein sprachliches Beispiel im Glaubensbekenntnis der Katholiken: Ich glaube an Gott den allmächtigen Vater und seinen eingeborenen Sohn und die katholische Kirche und die Auferstehung des Fleisches… — Ein kleines Und kann sehr viel ausmachen.

So können wir fragen: Wo ist das Und in meinem Leben ausschlaggebend — das Oder — wo schafft es einen originellen, mir eigenen Zusammenhang? Mancher mag fähig sein, im Heim Schwiegermütter und Enkel und Freunde der Kinder und Berufskollegen als Großfamilie zu integrieren. Ein anderer verbindet in seiner Heilkunst Homöopathie und Allopathie und Psychologie und chiropraktische Techniken.

J u p i t e r
In unserer Sprache können wir den Beistrich als Undimpuls verwenden. Ein Geschäft wird Tee, Kaffee und ausländische Gewürze vertreiben, ein anderes Unterwäsche und Blusen zu seinem Bereich zählen — einschließlich — wobei andere Sparten ausgeschlossen bleiben. Das Und wird weiter verschiedene Branchen zu Handelskammern, Kammern zu Ministerien, Ministerien zu Reichen verbinden.
Wilhelmine Keyserling
Anlage als Weg · 1988
Theorie und Methodik der Astrologie der Wassermannzeit
© 1998- Schule des Rades
HOMEDas RAD