Schule des Rades
Feste im Jahreskreis
Der heilige Raum · Spirale der kreativen Zeit
Nord Fest 2012 · Sonnenjahr · Merkurdezennium
Donnerstag, 21. Juni 2012, 01:08 MEZ
Das Fest des Nordens im Jahr der Sonne ermöglicht dir Klarheit durch Ausrichtung des Lebens an deinen Motiven. Gemeinschaftlich äußert sich dies im Erkennen deiner Rolle als Mitmensch unter Mitmenschen, geistig hingegen als Teilhabe am Transzendenten, das, wie die eigenen Motive, dem inneren Nichts zugänglich ist. Heute feiern wir das Fest des sich stets erneuernden Weges, der auf dem Nicht-Wissen beruht, welches Ursprung aller Weisheit ist. Nicht-Wissen erlaubt, die Offenheit zu wahren, aus der der notwendige nächste Schritt sich ereignen kann. Weisheit heißt, gleich der Sonne strahlen zu können, das zu Tuende zu erkennen und den Urgrund der Motive im Schöpferischen zu orten, das in der Wassermannzeit den zu integrierenden Norden darstellt.
Um Klarheit zu erlangen und verwirklichbare Möglichkeiten in deiner Mitarbeit am Werk zu finden, besinne dich auf den Norden als Nadir, als Mitternacht, als Nichts, und vertraue dich ihm an. Stelle dir tiefstes Dunkel vor, wie einen schwarzen Raum, dessen Schwärze dir alle Sinne versiegelt. Und dann erlebe, wie sich deine Sinne allmählich dieser Schwärze öffnen, wie sich deinem Tasten eine Richtung erschließt, wie Lichter auftauchen und Laute, und eine Vision Gestalt anzunehmen beginnt. Dies ist deine Vision des Nordens. Verbalisiere sie so klar wie möglich, um verstehen zu können, was es in der nächsten Zeit für dich zu tun gibt, und wie du es anstellen wirst.
Dein Weg formt sich durch dein Tun. Er setzt an am Dunkel und beginnt immer von neuem, mit jedem nächsten Schritt. Das Voranschreiten mag zwar ziellos erscheinen, doch entfalten sich dabei Anlage und Wesen, als ichhafter Ausdruck des unerschöpflichen Schöpferischen, als dein Beitrag zu Fülle und Sinn des werdenden Zeitalters.
Alles Tun richtet sich am Norden als unbewegtem Zentrum aus. Aber auch Mut und Vertrauen wurzeln in ihm. Da der geistige Weg der Wassermannzeit kein vorgegebener ist, dem du nur einfach zu folgen hättest, braucht es Mut und Vertrauen, um immer wieder den nächsten Schritt entdecken zu können, den es dann zu tun gilt. Darum verstehe das Fest des Nordens auch als eines des Mutes, des Vertrauens und der Geschicklichkeit – des Mutes, um Motive wahr- und ernstzunehmen, des Vertrauen darauf, dass die Kommunion mit der Welt und der Transzendenz möglich ist, und der Geschicklichkeit im tatsächlichen Verfolgen des Weges. Mit jedem Schritt, der aus dem Dunkel erahnt und im Licht gewagt wird, bahnst du deinen Weg, der schließlich, wie die Wege aller jener, die zur neuen Zeit stehen, münden wird in der freien mitmenschlichen Gemeinschaft als höchster Möglichkeit der neuen Zeit.