Schule des Rades
Feste im Jahreskreis
Der heilige Raum · Spirale der kreativen Zeit
Ost Fest 2014 · Venusjahr · Merkurdezennium
Donnerstag, 20. März 2014, 18:00 MEZ
Am Fest des Ostens im Jahr der Venus feiern wir das Vermögen, die Augenblicke wahrzunehmen, in denen sich das Leben weitet und die waagrechte Dimension des Alltags mit der Senkrechten des Sinnes ergänzt wird. Rufe dir die konkreten Umstände deines Lebens vor Augen, die tagtäglichen Abläufe, die du verfolgst, die Dinge und Geschehnisse, die dich üblicherweise umgeben. Sie mögen dir undurchsichtig erscheinen, träge und banal, und doch enthalten sie Augenblicke der Erneuerung, in denen die Offenbarung zu dir spricht und sich dir dein Weg eröffnet, der hier im ganz Konkreten und Endlichen beginnt, aber in der Unendlichkeit des Geistes mündet.
Der Osten als Nichts ist die Leere, die in Wachheit und Aufmerksamkeit erreicht wird. Als Gegenüber ist er die lebendige Stimme, die dich anspricht und zur Einstimmung in den großen Zusammenhang der Schöpfung aufruft. Als Vision ist er Licht und Feuer, und erhellt dir die mögliche Fülle. Bitte heute um eine Offenbarung des Ostens, zur Klärung deines Weges und der Form, die dieser in deinem Leben finden könnte.
In deiner Vorstellung beobachte die über den Horizont hochsteigende Sonne. Lass dich von den Strahlen der Sonne berühren, nimm diese in dich auf, lasse sie in dein inneres Dunkel sinken und dieses erleuchten. Was erblickst du? Was hörst du?
Wir alle bewegen uns ins Unbekannte. Der wirkliche Weg ist nicht vorgegeben, er leuchtet auf im Dunkel und zeigt sich von Mal zu Mal, Schritt für Schritt. Indem du deine Schritte setzt, bist du Sinnträger, auch in deinem alltäglichen Sein, oder könntest es sein. Die Sicherheit des normalen Lebens lässt dich dies oft vergessen. Erinnerst du dich jedoch, dass du im Innehalten die Welt und ihre Möglichkeiten an dich herankommen lassen kannst, dass in der inneren Stille die echten Motive auftauchen und dass das Licht der Inspirationen dein Dunkel braucht, so werden sich für dich allmählich Aufgabe und Weg klären, und sanft, wie unbemerkt verwandelnd, werden sich allmählich die Wirkungen ereignen, die auf der Verbindung von Licht und Kraft, Himmel und Erde, Intentionen und Motiven beruhen.
Es sind die Verminderung und das Lassen, die das Licht als Vision einfließen lassen. Darum versuche zu unterscheiden, was notwendig zu dir gehört als im Wesentlichen dir entsprechend, und was für dich unwesentlich und nur peripher bedeutsam ist. Habe Vertrauen, auf dich und deine Motive und verliere dich nicht, indem du fremden Motiven folgst. Deine Motive werden nicht von außen an dich herangetragen, sondern entspringen deinem Zugang zum schöpferischen Nichts der Mitte. Durch Klären des dir Eigentlichen und durch Lassen und Abstreifen des Unwesentlichen besinnst und überantwortest du dich der Mitte, hinter der das Nichts, die schöpferische Leere west, die den eigentlichen Ursprung der Erneuerung darstellt. Heute am Fest des Ostens ist dieser uns in aller Fülle zugänglich.