Schule des Rades
Feste im Jahreskreis
Der heilige Raum · Spirale der kreativen Zeit
Süd Fest 2001 · Plutojahr · Uranusdezennium
Freitag, 21. Dezember 2001, 20:21 MEZ
Die Wiederkehr des Lichts im Plutojahr bedeutet, dass die zweite Biographie des Lebens tragend werden soll. Jeder ist zweimal geboren: das erste Mal von der Mutter, und das zweite Mal im Erwachen des Wesens durch die Aufgabe. Im Plutojahr ist die Beziehung zur Geschichte sehr wichtig – wo passt meine Arbeit in den Zeitgeist, wie kann ich besser an ihm teilnehmen?
Bei diesem Fest keine Rücksicht auf vergangene Kümmernisse, Demütigungen oder Scheitern, sondern die Aneinanderreihung der Lichtmomente im Leben bis heute. Das Wesen ist jenseits des Leidens, auch in schweren Stunden, da man in der Not das Wichtige erkennt, weil es eben die Not wendet. Wir haben alle Not, aber sie betrifft nie unsere geistige Evolution, sondern nur die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Mängel, deren positiver Sinn darin liegt, dass sie uns zwingen, auf das positiv zu Tuende zurückzugreifen, welches immer auch seine Wurzel in einem Mangel hat.
Vor der Anrufung erinnern wir uns an drei Augenblicke der Vergangenheit, in denen wir ganz zufrieden waren, und ferner an zwei Momente, in denen wir Glück und Freude unmittelbar als Geschenk des Jenseits erlebten. Wir machen auf ein Papier Striche, die alle scheinbaren Verstrickungen symbolisieren, und übergeben sie dem Feuer, welches immer aus dem Wesen und dem freien Wollen emporlodert.
Dann versuchen wir unsere tiefste Sehnsucht zu bestimmen, und bitten die Transzendenz, dass wir sie nie vergessen, und den Glauben wahren, dass sie uns immer zugänglich bleibt und Teil unserer Aufgabe werden muss. Alle Wünsche zielen letztlich auf die Vereinigung mit dem göttlichen Ursprung und auf die menschliche Harmonie und Vollendung. An diesem Fest denken wir an alle wirklichen Freunde als Weggefährten zum Heil.
Wir erfinden für die Sehnsucht, die positive Erwartung ein Symbol, und während der Anrufung führen wir dieses durch alle Chakras, indem wir die Botschaft der Mächte aussprechen und wiederholen, auf dass die Sehnsucht Teil der lebendigen Erinnerung wird, und wir die Assoziationen des mechanischen Gedächtnisses hinter uns lassen, ohne sie als negativ zu verabscheuen. Jeder Irrtum ist letztlich eine Stufe zur existentiellen Wahrheit. Falsche Erwartungen sind einfach aufzugeben. Das ist mit der Unschuld des Buchs der Wandlungen gemeint: Durch Umkehr wird man frei von Schuld
. Sie ist nicht Teil der echten Geschichte, sondern nur eine Stufe des Aufstiegs, von der wir unser Leben von einer höheren Warte überblicken, bis sich das ganze Leben in der Stunde des Todes als Lichterstrasse offenbart.