Schule des Rades
Feste im Jahreskreis
Der heilige Raum · Spirale der kreativen Zeit
Süd Fest 1995 · Uranusjahr · Uranusdezennium
Freitag, 22. Dezember 1995, 09:16 MEZ
Ihr seid bereit eine Existenz abzuschließen und eine neue zu beginnen. Mit dem Mondjahr beginnt die Konzentration auf die gemeinsame Vision. Jetzt handelt es sich darum, alle inneren Richtungen und Tendenzen in ein Bündel zusammenzufassen und dieses auf das Erscheinen des Lichts zu richten.
Das Licht ist eure Heimat, ihr schwingt im Reigen der Farben. Schwarz müsst ihr sein, um das Weiße zu empfangen. Aber das Ergebnis des Zusammenkommens beider Urprinzipien – des Aufnehmens und des Strahlens – ist eine bestimmte Farbe, durch die ihr mit anderen verbunden seid.
Die Farbe soll euch einleuchten. Frage: Gehört sie zu den Chakras, also zum Raum, oder zum Wirkungsfeld? Ist es eine der sieben, dann begnügt euch damit, ihren Ort zu spüren und euch zu überlegen, wie Funktion oder Bereich in den nächsten Wochen bis zum Neujahrsfest tragend werden können. Dann seid ihr Helfer der anderen, gleichsam waagrecht ausgerichtet. Ist es eine der zwölf Felder des Rades, dann versucht die Intention, die ihr mit der Kette gefunden habt, in Einklang mit der inneren Aufgabe zu veranschaulichen und zu formulieren.
Jeder trage diese Farbe, sodass er sich der Rolle im Helfen oder Arbeiten bewusst wird. Und betrachtet auch die anderen, um zu ergründen, mit wem zusammen ihr das Weiße, also das Licht erreichen könnt. Ihr seid mit diesem Fest Geburtshelfer des Weges all jener, die fortan dem werdenden Licht vertrauen wollen.
Fragt euch unten beim Feuer nach einem Wort oder Satz für die Aufgabe, nach eurem Was. Und wenn ihr das Was durch die Farbe hindurch formuliert habt, dann schreitet heiter hinauf, und in der Anrufung versteht die Chakras als Stufen zu deren Verwirklichung.
Jeder sollte am Ende die Zweiheit erreichen. Der Regenbogen vereint alle Menschen im guten Wollen, kennt aber noch nicht sein Werk. Der Werkmensch dagegen ist in Gefahr, den Mitmenschen zu vergessen. Das Lichtfünklein ist in jedem. Durch die Aufmerksamkeit wird er dazu kommen, dass er bis zum nächsten Fest die beiden Richtungen vereint und damit ein Glied der kosmischen Kette auf der Erde wird.
Dies ist nicht die senkrechte goldene Kette der Himmelsleiter. Sie entsteht aus dem Wunsch, alle Lichtwesen zu vereinen und sichtbar zu machen. Die Botschaft von Bethlehem hieß Evangelium, das heißt frohe Botschaft. Doch blieb sie auf Hilfe und Liebe beschränkt, da ihr das Was fehlte, wodurch der einzelne erst im Himmel gegründet werden kann. Daher rief die Botschaft der Liebe auch in der Welt ihr Gegenteil, den Hass hervor.
Seit wenigen Tagen ist nun der Hass machtlos geworden, ganz undramatisch. Er ist wie ein alter Anzug, den man ideologisch zu lange getragen hat und jetzt wegwirft, weil man in der Farbe einen neuen gefunden hat.
In der Wassermannzeit sind Himmel und Hölle auf der Erde. Bekennt ihr euch zum Hass, dann wird alles trübe; in der Liebe und der Hilfe wird alles klare Farbe. Aber das Trübe drängt zur Helle, und wenn ihr versteht, wie auch eure Trübe hell werden kann, dann erreicht ihr das echte Mitgefühl, indem eure Wahrheit, euren Weg zusammen mit dem der anderen den Reigen der nach Licht Strebenden verstärkt und fördert und jedem zur Kommunion hilft, zur Fähigkeit, auch in seinem Was einen neuen Beitrag zur Lichtwelt und Sehnsucht darzubringen.
Die Veranstalter sollen einen großen Korb mit Farbfetzen haben und jedem die Muße geben, sich mit dem Geschmack, also dem Empfinden unten beim Feuer das richtige auszusuchen.
Heute ist kein Kummer, keine Sorge, keine Vergangenheit wegzugeben. Die Zukunft ist rauschend, sie ergreift euch. Das Wort und der geprägte Satz ist fortan euer Mantra, das ihr im Atem euch aneignet. Jedesmal wenn dunkle Wolken euch überkommen, wiederholt den Satz; er ist eure Eintrittslosung in die Lichtwelt, die stärker wirkt als alle Reue, Selbstkritik und Aufarbeitung vergangenen Leides. Ihr werdet echte Kinder, die sich am Leben und an ihrer Kreativität freuen.
Die Chakras sind im Erdmenschen die Senkrechte. Mit dem Fest werden sie als Hilfe für andere zur Waagrechten. Das Was des Rades dagegen wird senkrecht, denn ihr seid fortan durch das Werk und nicht mehr durch den Glauben mit dem Himmel verbunden.