Schule des Rades
Feste im Jahreskreis
Der heilige Raum · Spirale der kreativen Zeit
West Fest 1985 · Uranusjahr · Venusdezennium
Montag, 23. September 1985, 04:07 MEZ
Das Fest des Westens ist fruchtbar; gebend empfängt man die Kraft der Erde. Zu sich stehend findet man seinen einzigen Platz, nicht zu hoch und nicht zu niedrig, wovon man wirken kann und anderen hilft, sich selber zu sein, im unsichtbaren Kräftenetz der Silberfäden.
Wie können wir die Göttin in uns bewusst machen?
Indem du dich einschwingst auf den großen Atem des All. Das Zusichstehen gleicht einem Halm, der im Winde schwankt, aber nicht entwurzelt wird. Jeder hat die bergende Kraft, wenn er seine Wurzeln nicht verliert und genau darauf achtet, wo sein Halm an der Oberfläche erscheint, sichtbar wird. Die Göttin wird bewusst durch die innere Schönheit, die den Körper durchstrahlt.
Wie können wir den Tod einbeziehen?
Der Tod geht euch nichts an. Ihr seid lebendig und jener, mit dem ich spreche, stirbt nicht.
Was gibt es für uns im Lassen zu tun?
Das Lassen und das Tun sind zwei Aspekte des Seins. Bist du, dann tragen dich beide Kräfte. Im Westen geht die Erde dauernd auf. Dieses Aufgehen ist das Sein, dass nämlich überhaupt nichts Negatives geschehen kann, im gleichen Sinne wie im Osten jede Vision und Forderung gut ist. Das Trennen von allen Geschehnissen verlangt Zuwendung zu allem Keimenden, das noch ausgetragen wird und im Tod dann neue Samen gebiert.
Hat der Westen mit Verwandlung zu tun?
Ja, indem der Begriff des Verwandelns dem Wogen des Seins entspricht: es ändert sich und bleibt doch gleich, das Etwas.
Ist es der Versuch, an der Nahtstelle zwischen Nichts und Etwas zu sein?
Ja. Sobald du im Atem schwingst, bist du die Brücke zwischen Himmel und Erde. Der Atem ist dauernder Wechsel und Wandel. Das Nichts des Gleichbleibenden ist die Wurzel zur Urmutter.
Kannst du mir eine Weisung geben?
Sei in dir das Werdende, suche den Beginn, und alle Wirkung führt die Anderen dazu, selbst frei zu werden.
Westen ist Freiheit, Osten Gehorsam.