Schule des Rades
Wilhelmine Keyserling
Anlage als Weg
XI. Die neun Schöpfungsprinzipien in der Sprache
Die Zahl
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Über die neun Wortarten wird die Eigenschaft der neun Ziffern als Schöpfungsprinzipien einsichtig: denn die erste Wortart ist einfältig, die zweite zweifältig und so weiter.
Die Zahl hat fünf Ebenen der Auswirkung (0, 1, 2, 3, 4); man nennt sie Dimensionen. Man kann mit ihr zählen, drei Äpfel, sie kann Maßverhältnisse, Proportionen ausdrücken, man kann die verschiedenen Berechnungen anstellen.
Wesentlich ist aber, dass die Zahl, zum Beispiel drei, auch ohne die Äpfel oder Zentimeter als Urprinzip existiert. — Wo? Im Schoße der Schöpfung? — Jedenfalls im Bewusstsein des Menschen.
Die Ziffer drei, als Urprinzip — ohne die Äpfel — hat keine Ausdehnung! Sie ist reine Potentialität. Sie ist: die Klasse aller Dinge, die drei Bestandteile hat. Fünf ist die Klasse aller Dinge, die fünf Bestandteile hat. Die Drei wie die Fünf (als Urprinzipien) haben keine Ausdehnung; also ist fünf nicht größer als drei — nur anders.
Die Dimension der Zahl ohne Ausdehnung nennt man die nullte Dimension. Sie birgt neun Ziffern, aus denen sich alle anderen zusammensetzen.
Diese Neun sind Prinzipien verschiedener Wirkweisen und Qualitäten; daher können wir sie als Schöpfungsprinzipien bezeichnen.
Die Zahl als Ursprung der Qualität, der Vergleichbarkeit und Entsprechung, ist uns aus der Ordnung der chemischen Elemente bekannt: Gold ist 79, das heißt, hat 79 Protonen; Silber ist 47, hat 47 Protonen. Die Protonen sind die gleichen; ihre Anzahl ist es, die die Verschiedenheit der Qualität ausmacht.
Verstehen kann der Mensch über Zahl, Wort, Ort (Ort ist Anordnung im Raum — Geometrie).
Ursprung der Sprache, aller Sprachen, sind die neun Potentialitäten des Wortes. Unter dem Aspekt der Potentialität, also der Fältigkeit sind Zahl und Wort das Gleiche. Sie sind in der nullten Dimension geborgen, wo Nichts und Etwas einander begegnen. Das Wort des Anfangs aber ist das Donnernde Schweigen, dem die neun Potentialitäten des inkarnierten Wortes entspringen.
Das inkarnierte Wort birgt die nullte Dimension, verwirklicht sich über die anderen vier Dimensionen. Wir können mit ihm auch Äpfel zählen, beschreiben, Inhalte in Verhältnis setzen, Information vermitteln, verstehen. Ja, wir können nur über das Wort verstehen, im Sinne dass Seins-Erfahrung Bewusstsein wird.