Schule des Rades
Wilhelmine Keyserling
Anlage als Weg
XII. Das Weltenjahr
IV. Widderzeit 2360 - 200 v. Chr.
Der Astralmythos tritt in den Hintergrund. Überall auf der Welt beginnen mythische Kulturen, in denen der Mensch selbst seinen Mythos findet, lebt; sein Tun und Handeln wird beispielhaft. Kulturheroen schaffen Wege und Lebensweisen. Der Mensch in eigener Person tritt mit Gott in Beziehung, der ihm Weisung gibt — wie er Moses im brennenden Dornbusch erscheint. Feuer, das Element des Wollens löst die Erdbetontheit der Stierzeit, das luftige Wesen der Zwillinge und das wässrige Element der Krebszeit ab.
Die Widderzeit ist die Zeit der Persönlichkeitswerdung des Menschen. Der Tierkreis wird in der Inkarnation von Menschentypen — wie den 12 Söhnen von Jakob — bewusst. Wir sind im IV. Haus des Weltenjahres, in dem Familie und Genealogie wieder eine neue Rolle spielen. Außerdem decken sich Häuserkreis, Tierkreis und Ekliptik während der ganzen Epoche zwischen 2360 und 200 v. Chr.. Die persönliche Verantwortung des Einzelnen, Gott, Volk und Familie gegenüber wird noch dadurch unterstrichen, dass wieder eine solare Periode angebrochen ist. Krebs, Stier, Fische sind lunare Zeichen — der Mensch repräsentiert das Transzendente (Schamanen, Pharao, Papst). Zwillinge, Widder, Wassermann sind solare Zeichen. Der Einzelne ist, was er ist; was er persönlich erreicht, stellt er dar, und nicht mehr.
Im Gegenzeichen Waage ist das Volk geheiligt, und die Offenbarung bringt das göttliche Gesetz, das auch Verhaltensweisen des täglichen Lebens genau bestimmt. Wer das Gesetz bricht, macht sich vor Gott schuldig.
Im Nachvollziehen der mentalen Entwicklung Des Menschen, wird auch der Einzelne zum Gerechten werden müssen, indem er sein Handeln auf die Gemeinschaft abstimmt, bevor er zum Liebenden im Sinne der Fische — und zum Freund, dem Träger der Wassermannzeit wird. Freilich können sich bei ganzen Völkern auch Regressionen in eine vergangene Epoche zeigen.
Am Ende der Widderzeit wird der Weg der Gesetzesgläubigkeit negativ. Sie führt zum Tod und zur Auferstehung des für uns wesentlichsten Trägers der Fischezeit, Christus.