Schule des Rades

Arnold Keyserling

Atlas des Rades

IV. Kosmogonie

1. Drei Welten

Die Kosmogonie der Religionen und Traditionen blieb mythisch. Die neue Naturwissenschaft konnte sie in den Logos überführen.

Wir leben in drei Welten: dem Mikrokosmos, dem Mesokosmos und dem Makrokosmos. Der Mikrokosmos hat als Kriterien Raum und Energie, der Makrokosmos Zeit und Masse, der Mesokosmos Zahl und Information. Der Mesokosmos ist die phänomenologische Wirklichkeit diesseits und jenseits. Makrokosmos und Mikrokosmos sind Parameter, die symmetrisch zueinander stehen; der Mensch bildet die Mitte des Universums. Die beiden äußeren Reihen sind Emanation, die innere ist Evolution. Emanation verläuft von oben nach unten, Evolution von unten nach oben.

K o s m o s

Der Mikrokosmos zeigt die Verringerung der Energie. Quant ist die Zahl 1 der nullten Dimension, die Welt der Subjekte. Die Energie verringert sich vom Photon mit Milliarden Elektronenvolt zu Elektronenpaaren mit weniger. Bei den Atomen mit Kern und Elektronenschalen ist die Energie noch geringer und die Moleküle haben die geringste Energie; sie allein sind in unserer Welt erfahrbar.

Im Makrokosmos vermehrt sich die gravitationelle Abhängigkeit. Den Ausgangspunkt bildet das pulsierende All. Es dehnt sich zweiundvierzig Milliarden Jahre durch Überwiegen des arithmetischen Elektromagnetismus aus und zieht sich weitere zweiundvierzig Milliarden Jahre wieder durch geometrische Gravitation zusammen, bis es zu einer neuen Schöpfung des Urknalls kommt: der Atem Brahmas. Die Reihenfolge ist All, Galaxie, Sonne, Erde, Mond.

Arnold Keyserling
Atlas des Rades · 1995
Numerologischer Schlüssel des analogen Denkens
© 1998- Schule des Rades
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