Schule des Rades
Arnold Keyserling
Vom Eigensinn zum Lebenssinn
4. Durchbruch zum Imaginalen
Conjurers Count · 10/10
Über die medizinisch-psychologische Heilung hinaus birgt aber die schamanische Tradition auch ein Wissen, das für die Pädagogik wichtig ist, und das wollen wir nun betrachten.
Die Geister können Gott nicht wirksam dienen, nur der Mensch kann es, die Geister müssen also als Tonal ihm dienen, damit er sie dem All einordnen kann. Es ist immer ein einziger, losgelöster Geist — körperlich sagt man Krankheit, seelisch Komplex, aber es läuft auf das Gleiche hinaus — der den Menschen krank macht; man muss ihn also zur Ordnung rufen, ihn, wie es früher hieß, exerzieren, aber nicht negativ, sondern positiv, da jedes Wesen auch eine förderliche Rolle im Kosmos haben kann.
Es gibt keine bösen Geister, sie sind indifferent, es gibt nur Menschen, die in einer Ich-Inflation sich mit einem einzigen überpersönlichen Zusammenhang identifizieren und damit nicht nur sich, sondern auch andere zerstören. So gibt es zehn Methoden, wie man dieser Entfremdung pädagogisch begegnen kann; und es mag sogar sein, dass die körperliche Unpässlichkeit durch die geistige Klärung verschwinden wird.
10/10
: Von höherem Selbst zum höheren Selbst, die Mitte des Chi-Kreuzes: Wenn man den anderen als seine Anlage, als sein Horoskop versteht, ihm zu erleben gibt, dass seine Begabung eine andere Kombination bedeutet, dass aber alle aus gleichen Elementen gefügt sind, und man gleichzeitig die im zweiten Kapitel beschriebenen neun Strategien verwendet, um die Überwertigkeit von Persönlichkeiten zu durchschauen, gelangt zu einer Basis gemeinsamer Sprache, auf der eine Verständigung möglich ist. Im zehnten Bereich gibt es keine Krankheiten; leider gibt es Menschen, die ihre astrologischen Kenntnisse zur Macht missbrauchen. Aber sobald man verlangt, dass sie ihre Voraussetzungen bis ins Letzte klären und keine sogenannt intuitiven, Behauptungen aufstellen, lässt sich vor allem in einer Gruppe die falsche Autorität entgiften. Das wichtige ist, das ganze Leben sowohl räumlich wie zeitlich als Zusammenhang zu sehen und den ganzen Ansatz zu bejahen, um damit den eigenen Entwurf beginnen zu können.