Schule des Rades
Arnold Keyserling
Fülle der Zeit
Vorwort
Inspiration
Am 17. Dezember 1972 sah ich an der Schwelle von Wachen und Traum in der Früh eine zarte Gestalt mit schönen Augen, eher weiblich als männlich anmutend, vorbeihuschen und hörte die Worte, es sei der Herr der Vibrationen und er antworte auf alle Fragen.
Am nächsten Tag, dem 18. Dezember, verspürte ich am Nachmittag das Verlangen zu schreiben und dann folgten zu seltsamen Zeiten fünfzehn Botschaften, die mich sehr ergriffen und mir eine Weltsicht, eine Inspiration offenbarten, von der ich nichts wusste. Ich konnte sie mir nicht in psychologischer Hinsicht zurechnen, da sie als Worte sowohl im Hören als auch im Sehen vor mir auftauchten und ich kaum mit dem Schreiben nachkam. So schrieb ich sie nieder, ohne sie weiter zu kommentieren, und auch manche Freunde fanden, sie seien eigentlich an sie gerichtet.
Die Botschaften endeten mit der fünfzehnten. Als ich später versuchte mich noch einmal einzuhören, vernahm ich wieder die erste Botschaft. Doch die Zwiesprache blieb offen und wurde für mich zur Inspiration in meiner Suche nach der Bestimmung dessen, was den Menschen hindert, ganz in der Fülle zu leben. So erkannte ich nacheinander aus diesen Inspirationen die Weltgrammatik des Rades, die Gesetze der Bildung des Kraftleibes, des Lichtleibes und des Wortleibes, und gelangte 1985 zur Bestimmung einer Lehrmethode, wie man den Menschen zu sich selbst und zur Teilhabe am Menschen im All befreien könnte: die Maieutik.
So begann ich zu vermuten, es sei die Aufgabe des philosophischen Handwerks, Brücken zwischen Inspiration und Wirklichkeit zu schlagen. Meine Inspiration waren die Botschaften, und so versuche ich sie hiermit zu erläutern, auf dass sie vielleicht auch anderen Anregungen für ihre Lebensdichtung gewähren könnten.