Schule des Rades
Arnold Keyserling
Gott · Zahl · Sprache · Wirklichkeit
1. Zahl und Maß
Achtfältigkeit
Acht bedeutet Umstände und Bedingungen zu berücksichtigen, die gleich den acht Winden den Zusammenhang der Welt aufrechterhalten und die die Grundlage des Erdheiligtums, des Thing oder des Medizinrades bilden. Der Raum hat horizontal acht Richtungen. Oben und unten erscheinen als die leere Mitte Null. Somit ist die Erkenntnis der Achtfältigkeit und ihrer Mitte die Voraussetzung der Einstimmung in das Jenseits. Die verdoppelte Vier lässt die Motive hinter den Motiven erkennen, die Wirkkräfte oder Mächte, deren Wesen der zweite Teil unseres Buches beschreibt. Im Osten erlebt man die Vision und die Erleuchtung, im Westen Einstehen und Bestehen im Wandel; im Osten das Feuer, im Westen das Mineral. Im Süden ist die Beziehung zur Pflanze, die kosmisch senkrecht orientiert ist, zu Vertrauen und Unschuld, im Norden zur Weisheit des Tieres, das in seiner Bewegung waagrecht eingestellt ist und in der Vorstellung den Himmel der Motive aus dem Polarstern beherrscht. Im Südosten helfen die Ahnen, im Südwesten die Lebenskräfte, im Nordwesten die Engel und im Nordosten die Musen. Die Mitte wird als Mensch und Menschheit verkörpert, und nur der Ritus in Raum und Zeit als Verkörperung der Achtfältigkeit lässt die Menschen die Offenheit immer wahren.