Schule des Rades
Arnold Keyserling
Gott · Zahl · Sprache · Wirklichkeit
1. Zahl und Maß
Neunfältigkeit
- im Mikrokosmos die 9 + 0 Elementegruppen,
- im Kosmos die personalen Beziehungen,
- im Makrokosmos die Planeten in ihrem Verhältnis zur Sonne,
- und in der Mathematik und Logik die Zusammenfügung
der Wortarten und ihrer Kategorien zum Sinn in Grammatik und Syntax.
Im Bewusstsein verbinden sich die Zahlen miteinander, nicht die Bedeutungen. Daher ist die Zahl das Göttliche, hat aber ihre Vollendung in der Null. Bei den natürlichen Zahlen wird die Null als deren Klasse
bezeichnet. Der wahre Name Gottes ist nicht aussprechbar, er ist der Tetragrammaton der vier Buchstaben — der vier aristotelischen Gründe — aus denen alles herrührt. In der Kybernetik werden alle Ziffern zu Bestimmern, zu Parametern: die 1 für die Entstehung, die zugleich alles und kleinster Teil ist. Die 2 als Urbeziehung, die 3 als Urentwicklung, die 4 als Urbild der Ganzheit. Die 5 überwindet die Einseitigkeit der dialektischen 3: zu der dem Ichbild erfahrbaren Dreiheit, Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft tritt als Viertes die Vorvergangenheit, die Existenz vor der Empfängnis und 5 die Nachzukunft nach dem Tode hinzu. Nur bei deren Berücksichtigung wird das seelische Sechseck der Urfamilie gesellschaftlich einsetzbar. Die Sieben bedeutet Aufstieg und Abstieg über die Jakobsleiter, die kabbalistisch dem Menschen vor dem Sündenfall und nach der Erlösung zugänglich wird. Die Acht bildet den Rahmen des Raumes und der Offenbarung, und die Neun schafft die Qualitäten.