Schule des Rades
Wilhelmine Keyserling
Gott · Zahl · Sprache · Wirklichkeit
Anrufung
In jedem Zeitalter der Menschheit — astronomisch ausgedrückt alle 2.160 Jahre — wandelt sich die Lebensform und die geistige Vorstellung des Ganzen, das diesseits und jenseits einschließt. Das ewig Unwandelbare wird unter einem neuen Namen erkannt, die Kommunion mit dem Ungreifbaren auf neue Weise vollzogen. Ein anderer Aspekt des Göttlichen taucht als tiefste Überzeugung im Unbewussten Grund vieler Menschen auf, der wiederum nicht so neu ist, als dass er nicht das Wesentliche aller Traditionen einschließen könnte.
An solch einer Schwelle der Bewusstwerdung stehen wir wieder am Beginn der Wassermannzeit, die sowohl ein exakteres Verständnis der Materie als auch eine Vertiefung der mystischen Erfahrung bringt. Dies ist der Gegensatz, der in der gefährlichen plutonischen Epoche der Technologie, in die Mitte führend, das prophezeite Zeitalter des Friedens einleiten könnte.
So tauchte in meinem Erleben auf: das Einende Eine; das Große Gesicht, in dem wir untergehen; so leicht zu werden wie das Nichts im All; sich fallen lassen in den dunklen Grund der Erde, und andere mystische Erfahrungen, die ich nicht im Religionsunterricht gelernt hatte, aber später in den Traditionen des Zen, der Kabbala und der Indianer wiedererkannte.
Der Tierkreis als Zeitaspekt der Schöpfung, als heilige Wesenheit Mensch im All ist uns schon im Jahr 1953 zugekommen, die Erfahrung der Raumrichtungen als Zugang zu acht Qualitäten und damit Wesenheiten des Unendlichen wurde uns seit 1980 immer verständlicher.
Wie Arnold in seiner Schrift Das Erdheiligtum
berichtet, haben wir 1982 einen Ort zwischen Dorf und Wald gefunden, der für uns eine Kirche ohne Mauern ist, wo wir uns gerne auch einzeln aufhalten und uns achtmal im Jahr zu den Raumriten treffen.
In der Anrufung erneuern wir unsere Beziehung zu Himmel und Erde und zu den acht Mächten, über die uns die göttliche Wirkweise achtfältig trägt, erhält, auf dass wir in unserem Leben zum Mitwirkenden am Ganzen werden.
Auf diese zehn Richtungen (mit oben und unten) habe ich mich in den letzten zehn Tagen aufs neue besonnen, um mein Erahnen im Wort zu klären.
Mag sein, dass diese Betrachtungen meinen Freunden zur eigenen Erkenntnis und Vision dienen.