Schule des Rades
Wilhelmine Keyserling
Gott · Zahl · Sprache · Wirklichkeit
Urgrund
Heiliges Nichts
durchdringe dieses ich
Wunder des Nichts
das auch überall trägt
Bist du der Raum
den dieser Schrank verdrängt
den mein Körper einnimmt
ich will dich nicht verdrängen sondern bergen
denn ich bin in dir geborgen
Du bist durch und durch das Überall
du bist in allen abertausend Formen
je mehr ich meine Form bewahre
ist sie dein
dein Raum der die Gestalten birgt
Gestalt birgt dich
Ich bin das Du des großen Ich
wie soll ich Dich benennen
unendlich namenlose Leere
Heiliger Urgrund
In dir löst sich alles
ohne zu verlieren
In dir kehrt alles heim
aus dir entwachsen
In Deinem Nichts
erneuert sich mein Sein
In dir kann ich mich lassen
wie der Tropfen im Meer
niemals verlassen
Und doch ein kleinster Teil der Dich belebt
wir beleben einander
mein Nichts
in deinem Urgrund
unendliche Gnade
Wakhan
Erfüllt von Gnade
ist dein Leib oh Mensch
trotz aller Zweifel
Wenn ich mich Deiner Art besinne
erfüll ich selbst den Raum
ich wende mich dem Himmel zu
und weite weite mich ins All
ins Überall
in Dich in Deine allumfassend
ungreifbare Liebe