Schule des Rades

Arnold Keyserling

Das große Werk der göttlichen Hände

III. Teil:Entschleierung des Göttlichen

Einführung

Wir leben in einer Welt, deren Urgründe wir nicht durchschauen. Die Erscheinungen haben eine erkennbare Bedeutung, selbst ihr Zusammenhang lässt sich zum Teil analytisch bestimmen. Aber der Zugang zum Wesen, zum geprägten Sein hinter den Erscheinungen fehlt. Das Denken kann im höchsten Fall dafür sorgen, dass keine Assoziation den Zugang zum Erleben verstellt. Aber nur das Wesen selbst, die Tiefe, kann in die Tiefe der Welt eindringen. Und da offenbart sich etwas ganz merkwürdiges: die gleiche Erscheinungswirklichkeit wird auf einmal strahlend, wenn ich selbst strahlend geworden bin.

Im Großen Werk der göttlichen Hände habe ich versucht zu zeigen, wie der Durchbruch möglich sein könnte, indem man die zehn Schichten als zehn Wirkweisen erkennt, die zehn Ursprünge haben. Der Name des Göttlichen ist also zehnfältig und nur aus seinem Reichtum lässt sich die Kommunion erreichen.

Philosophen haben versucht, durch Vernunft und kritisches Studium der Offenbarungstexte dem Ursprung näher zu kommen. Auch wenn es ihnen gelungen ist, für sich persönlich zur Transzendenz durchzustoßen, ist doch ihr Werk selbst ein Hindernis geworden, sobald es versuchte, Synthesen zu schaffen und dem Leser nahelegte, in den Worten liege der Schlüssel zur Bemächtigung. Die Magie kann nicht die Wesen des Jenseits vergewaltigen. Auch haben wir auf der Erde eine Möglichkeit, die sie nicht besitzen. Sie können uns antworten, wenn wir fragen, aber sie können unsere Arbeit nicht tun.

Vielleicht ist die Erde ein Ort, wo sich der göttliche Funke, der uns beseelt, mit Inhalten bekleiden kann, um selbst ein Glied der Neuen Erde zu werden. Die zehn Energiefelder zeigen den Zugang. Aber was nützt der Zugang, wenn das Gespräch mit dem Jenseits nicht beginnt?

Die Sprache kann sowohl die Wirklichkeit beschreiben als auch die Kommunion mit dem Göttlichen knüpfen. Got als Ursprung aller göttlichen Wesen ist dem Menschen als Urquell seiner Entfaltung zugänglich, als Nichts, doch mit der Strebensrichtung, etwas ganz Bestimmtes und qualitativ Unterscheidbares zu werden.

Diesem schwarzen Wesensgrund gegenüber, der hinter meiner Trauer liegt — die ich nicht als Unglück, sondern als das große Glück bezeichnen möchte, weil ihr alle mögliche Entfaltung entstammt — antwortet der Mensch im All. Wir können unsere endgültige und vollständige Qualität als künftige Mitarbeiter der Neuen Erde begreifen. Jeder ist ein Freund und hat die Möglichkeit, eine ganz bestimmte Entfaltung zu erreichen. So frage ich nun den Menschen im All und die neun anderen göttlichen Wesen, wie ich die Finger der Hand als Zugänge zu ihnen verstehen kann und harre, welche Antwort mir zuteil wird. Das folgende Buch ist das Erleben dieser Botschaften.

Nordwestfest 1986 Arnold Keyserling
Arnold Keyserling
Das große Werk der göttlichen Hände · 1986
III. Teil:Entschleierung des Göttlichen
© 1998- Schule des Rades
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