Schule des Rades

Arnold Keyserling

Klaviatur des Denkens

1. Zahl

Enneagramm

Die Tonzahlen und Lichtzahlen veranschaulichen den Rahmen allen Werdens. Doch Subjekt der Wirklichkeit in all ihren Aspekten, vom Atom über den Menschen bis zu den Sternen, ist das Sein als die Sphäre des intensiven Zusammenfügens, der Möglichkeit, deren Zahlenart durch die neun Ziffern und die Null bestimmt wurde.

Die zweite Dimension — die einzige, die der Erkenntnis unmittelbar zugänglich ist — diente dazu, die Zahlenwelten zu veranschaulichen. In ihr gilt es nun, die Ziffern in ihrer Gesetzlichkeit darzustellen, indem sie einem neunfältigen Kreis, dem Enneagramm eingegliedert werden, wobei die Neun die Spitze einnimmt und im Gegensatz zur null steht. Jede waagrechte und senkrechte Verbindung zwischen zwei Ziffern ergibt als Summe neun.

E n n e a g r a m m

Zusammen gelesen zeigen sie die Ergebnisse der Multiplikation von neun: 9, 18, 27, 36, 45 - 54, 63, 72, 81.

In der Division zeigen sich zwei getrennte Figuren: Divisionen durch sieben ergeben einen periodischen Bruch, der je nach Teiler mit einer anderen Ziffer beginnt:

  • 1 : 7 = 0,142857 142857……
  • 2 : 7 = 0,285714 285714……
  • 3 : 7 = 0,428571 428571……
  • 4 : 7 = 0,571428 571428……

Divisionen durch drei oder sechs ergeben abwechselnd 0, 333 und 0, 666, Divisionen durch neun die Ziffer selbst als unendlichen Bruch:

  • 1 : 9 = 0,111……
  • 2 : 9 = 0,222……
  • 3 : 9 = 0,333… usw.

Divisionen durch zwei, vier, fünf und acht scheiden als endliche Brüche aus. So ergeben sich als Ausdruck der Bewegung — als Sinngehalt der unendlichen Brüche und damit der vierten Dimension — zwei Linienzüge:

E n n e a g r a m m

Die Figur zeigt die Gesetze der Qualität, des Soseins in allen Bereichen. Sie bestimmt die Ordnung des Sonnensystems im Makrokosmos, des periodischen Systems der Elemente im Mikrokosmos, den Entfaltungsschlüssel der Zelle im Größenbereich des Lebens, und schließlich die objektive Struktur der sprachlichen Grammatik.

Mit dem Enneagramm ist die Struktur des Rades als formale Grundlage der Klaviatur des Denkens vollendet: erkennen, begreifen und verstehen können wir die Welten nur in dem Maße, wie sie sich auf seine Kriterien zurückführen lassen.

Arnold Keyserling
Klaviatur des Denkens · 1971
1. Zahl
© 1998- Schule des Rades
HOMEDas RAD