Schule des Rades

Wilhelmine Keyserling

Das Nichts im Etwas

Vijnana Bhairava Tantra

Urkraft - Friede

25
Oh Seligkeit!
Die Sinne im Gipfel aufgehoben —
von allen Dingen unberührt.
Wer in die Mitte der Kammer
des Herzens dringt,
erfährt die höchste Gunst.
26
Das Denken im Gipfel aufgesogen.
Stetiges Gewahrsein
in jedem Punkt des Körpers.
So entsteht das
Wesen der Wirklichkeit
in Dauer.
27
Immerwährend
in jeder Weise
woimmer —
das Denken im Gipfel verankert
wird es stetig.
In wenigen Tagen
stellt sich das Unbeschreibliche ein.
28
Die eigene Festung
von Grund auf
von Flammen der Zeit verzehrt.
was zurückbleibt
ist Friede.
29
Die ganze Welt
von Flammen verschlungen.
Wenn der Geist gleich-mütig bleibt,
erlangt der Strebende
den erhabenen Zustand.
30
Besinn Dich auf die feine Kraft.
Besinn Dich auf die feinste Kraft
im Körper —
dann im All.
Körper im All und All im Körper
aufgesogen
bis sich die Urkraft offenbart.
31
Wer mit der feinsten Kraft des Atems
das Scheitelchakra meditiert
und dann im Übergang zum Schlaf
ins Herz eingeht,
wird die Traumwelt lenken.
32
Besinne Dich des All
zuerst in seiner groben Form,
als energetische Substanz,
zuletzt als Wirkweise der Alleinheit,
auf dass die Vorstellung
im Urgrund aufgesogen
zum Urgrund werde.
Wilhelmine Keyserling
Das Nichts im Etwas · 1984
Mystik der Wassermannzeit
© 1998- Schule des Rades
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