57 Den Mund weit geöffnet die Zunge in der Mitte stillgestellt das Denken auf den Mittelpunkt gerichtet das Sinnen auf die Silbe ha — Auflösung des Ich in Frieden.
58 Sitzend oder liegend: Wecke die klarste Wahrnehmung des ganzen Körpers ungestützt — schwebend. Nicht nur Gedanken schwinden; es löst sich auch der Bodensatz vergangener Erfahrung.
59 Dringe im Fahren oder Gehen ins Wesen stetiger Bewegung ein. Du wirst denFluss des Göttlichen erleben.
60 Und in der Schau des klaren Himmels strömt das Wunderbare ein.
61 Des Weltenraumes leere Weite durchsetzt vom Stoff der Seligkeit, dem Äther, einzusaugen, aufzulösen im Scheitel. So wird das All zur leuchtenden Wirklichkeit, zum Ausdruck des Ursprungs.
62 Durch die gezweite Wachwelt zum Ursprung dringen. Das Urlicht im Traumbild erkennen. Das bildlose Dunkel des Tiefschlafs erfahren. Wer dies durchlebt, kennt des Bewusstseinsunbegrenzte Herrlichkeit.
63 In mondlosen Nächten in stetiger Besinnung des Dunkel innewerdend leuchtet das Urlicht auf.
64 Und wer des Dunkel bei verschlossnen Lidern so innig innewird, dass er die Augen plötzlich öffnend weiter im dunklen Nichts verharrt, der hat die Form der Seligkeit gefunden und sich mit ihr vereint.