Schule des Rades
Arnold Keyserling
Strahlen der Wahrheit
III. Kabbala des Rades
2. Kabbala des Geldes - Die rationalen Zahlen
Diese Ebene verlangt das Verständnis des zweiten Attraktors der Reflexion auf der Ebene der rationalen Zahlen, also des Bewusstsein in der Gegenwart der Seele. Die Bewältigung des Daseins wird durch das Geld als Möglichkeit gesteuert, alle Dinge, Vorgänge und Werte miteinander und mit sich selbst in Beziehung zu setzen. Der Weg der Befreiung aus der Geldnot ist weder Kapitalismus noch Sozialismus, denn Bedürfnisse oder Besitzstreben kehren nicht zur Null zurück. So ist der erste Schritt zum rationalen, vernünftigen Handeln, dass die Bilanz nullhaft ausgeglichen ist und die Sollseite der Habenseite entspricht.
Das Ziel der Bilanzierung ist heute in den Sparpaketen
auf der ganzen Erde zum Kriterium der Volkswirtschaft geworden. In dieser Welt, wo es außer Geld keine Macht mehr gibt, ist nur der frei, der sich zu einem bestimmten Standard als Zehn (10) bekennt, und von dort aus nullhaft in die Senkrechte geht, nämlich die Richtung von den Motiven auf die Intentionen.
Die zweite Ebene der Kabbala, der rationalen Zahlen, ist also die mittlere Diagonale des Rades zwischen Seele und denken. Waagrecht ist die rechte Achse des Habens und Vermögens und die linke Achse des Soll und der Schulden. Ihre Mitte ist die Null, aber kein Nichts, sondern der Ausgleich, in der Syntax dargestellt im Istgleichzeichen.
Diese Null ist vom Denken her der Ausgleich, doch von der Seele her ein bestimmtes Geldniveau, in Entsprechung zum Grenzzyklus-Attraktor jene Summe die für meine Existenz den Standard bildet, und von deren Selbstverständlichkeit aus erst Soll und Haben entstehen. Zeitlich ist diese Gegenwart die Entsprechung von laufenden Kosten und genügend Einnahmen. Die Faktoren der Fragen und Zielsetzungen ergeben sich aus der senkrechten Achse des Urkreuzes. Nach unten verlaufen die Motive des Selbsterhaltungsinstinkts, die aber keine Zielsetzungen haben, sondern nur Triebe sind. Werden sie aus dem Überleben gelenkt, also der Selbstsucht, dann bilden sie jene höllische Umwelt, nach deren Überwindung das Recht strebt — 1 Eifersucht, 2 Eitelkeit, 3 Ehrgeiz, 4 Gier, 5 Habsucht, 6 Neid, 7 Zorn, 8 Machttrieb, 9 Selbstsucht und 10 Hass. Werden sie aber dem Jenseits und Gott gegenüber offen, so sind es neutrale Impulse, welche die Dynamik des Lebens schaffen.
Null und zehn sind identisch, wie wir im zweiten Kapitel sahen. Hier wird die Zehn anders verstanden als ein Etwas, das der nullhaften Wahl und Entscheidung fähig ist. Da echte Wahl immer Eingebung ist, entsprechen die heilenden Impulse der Himmelsleiter.
Nun wissen wir von den Indianern, dass 0 und 10 immer heilen. Ich muss also die Zahl der Motivplaneten mit jener der Intentionsplaneten auf zehn ergänzen: 1-9
, 2-8
, 3-7
, 4-6
, 5-5
, 6-4
, 7-3
, 8-2
, 9-1
.
Eine dritte Zahlenreihe, die durch den Nullpunkt beide verbindet, sind die Chakras. Sie werden hier zwischen hinten und vorne erlebt. Zu den sieben Funktionen und Bereichen kommen die drei Auras — 8 das Kraftfeld, 9 das Lichtfeld und 10 das Zahlenfeld. Bei jeder Missstimmung muss ich zuerst herausfinden, zu welchen Chakra sie gehört. Dann kann ich die ergänzende Stufe der Himmelsleiter anpeilen, und die Imagination der Ebene der Himmelsleiter — z. B. Engel oder Tiere erwecken; gleichzeitig führen wir an dem entsprechenden Chakra die ergänzende Anzahl von Kreisen mit einem Kristall durch.
Chakras
SeeleMultiplikation100
81
64
49
36
25
16
9
4
1 1
9
8
7
6
5
4
3
2
1
denkenDivisionZahlenfeld
Lichtfeld
Kraftfeld
Geist
Seele
Körper
wollen
fühlen
denken
empfinden ¹⁰/₁₀
⁹/₉
⁸/₈
⁷/₇
⁶/₆
⁵/₅
⁴/₄
³/₃
²/₂
¹/₁
Erinnern wir uns an die Konstruktion des Rades im Atlas
. Der Nullpunkt selbst enthält die natürlichen Schöpfungszahlen von 1 bis 10. Die waagrechten Zahlen sind rechts positiv und links negativ, und 0 ist der rechte Winkel, der sie punkthaft voneinander trennt. Geometrisch erscheint 0 immer als rechter Winkel und damit als Sinnträger.
In der zweiten Dimension der rationalen Zahlen, also der Reflexion, ist die 0 der Ausgangspunkt des Rechnens, positiv der Division, woraus das Denken anhebt, negativ der Multiplikation, der synergetischen Fähigkeit der Seele, die aber obwohl sie negativ ist, positive Produkte hervorbringt, denn minus mal minus ergibt plus.