Schule des Rades

Arnold Keyserling

Urreligion Astrologie

4. Jupiter - Mond

Dharma

J u p i t e r - M o n dDer Schritt von Jupiter zum Mond ist der letzte des Fühlens. Der Mars hat als Impuls das körperliche Fühlen, Tod und Sexualität; der Jupiter das geistige, also das makrokosmische Fühlen, die Einstimmung in das höhere Selbst, den Sinn des Daseins, die Medizin. Der Mond bestimmt das seelische Fühlen, Familie und Heim, und die seelische Vergangenheit, die Herkunft und die Motivation. Er ist das Tor zur Nachtwelt. Nur der Mond wechselt für unsere Wahrnehmung zwischen Leere und Fülle, Neumond und Vollmond. Er erlaubt die freie Bewegung der vier Attraktoren in der Phantasie, in den Wünschen. Dadurch, dass der Mond in der Himmelsleiter die Offenbarung bringt, also den Tierkreis als Körper des Menschen im All sichtbar macht, ist jede Vision und jeder Wunsch grundsätzlich positiv, wie es in einer Hadith des Propheten Mohammed heißt: die Wurzel jeder Sehnsucht ist Allah, die Vereinigung mit der Fülle, dem Pleroma des Wirklichen.

Hierzu muss ich jedes Bild auf seinen Attraktor als Inbegriff und seine Beziehung zur Natur zurückführen. Das vierfältige Verhältniswort schafft im Viereck über die Diagonalen die ungreifbare Mitte. Damit erkennt sich der Mensch als nullhaft, sein Wesen ist unerschöpflich.

Hier müssen wir unser Wesen umgekehrt vom seltsamen Attraktor verstehen. Nur vierzehn Vorfahren sind für unsere Herkunft, unsere seelische Motivation ausschlaggebend.

A h n e n r e i h e

Vor den Urgroßeltern ist das kreative Chaos durch das freie Zusammenspiel der Attraktoren im Geist gelenkt, wie auch das Wetter durch das Wechselspiel der vier Elemente, Feuer, Wasser, Erde, Luft, immer neue Kreationen hervorbringt. Hieraus ergibt sich, dass man seine Wurzeln nur bis zu den Urgroßeltern klären muss. Man muss begreifen, worin man jedem von ihnen helfen kann, indem man ihre Versäumnisse in Ordnung bringt, wie es das Zeichen 18 des I Ging, die Arbeit am Verdorbenen veranschaulicht.

Lebende und Tote bilden im Großen Menschen eine Einheit. Ahne ist jener, dessen Subjekt über die Medizin zum Wort und Werk geworden ist, der bereits aus dem Geist helfend in die Welt einstrahlt.

In der imaginalen Welt kann die marsische Frage jedes Wesen erreichen und mit allen Geistern, den Elementalen, den Naturgeistern, den toten Vorfahren und den Ahnen und den Engeln sprachlich in Kommunion treten.

Das Chi wird durch die inhaltsleere Aufmerksamkeit an jeden beliebigen Ort des All gelenkt, sobald die Aufmerksamkeit sich im Dharana, in Konzentration verwandelt. Sie kann jede Vergangenheit im kollektiven Gedächtnis der mineralischen Welt, der Akasha-Chronik aufspüren. Daher ist das Bild des Tierkreises erlösend. Karma ist nicht kollektiv, sondern nur Dharma, nämlich die Vollendung der Menschheitsgeschichte in der künftigen Löwezeit, dem neuen Paradies im Reinen Land, wie es der Buddha beschreibt.

Wie wir bereits schrieben, begann die Wirkung des Mondes, als der Frühlingspunkt von der Konstellation Löwe in die des Krebses überwechselte. Fortan erweiterte sich der kollektive Horizont in jedem Aion, bis er heute in der Wassermannzeit die ganze Menschheit umfasst. Dieser historische Raster muss bewusst sein, um alles Karma auf das Dharma, die künftige Vollendung der Kultur abzustimmen.

Arnold Keyserling
Urreligion Astrologie · 1996
Enneagramm und Himmelsleiter aus der Sicht des Rades
© 1998- Schule des Rades
HOMEDas RAD