Schule des Rades
Arnold Keyserling
Weisheit des Rades
5. Stimme des Wesens
Drittes Gesetz der Arche — Drehung der Achse
Im Raum des Kraftleibes und des Lichtleibes setzt man sich in die entsprechende Richtung mit dem Rücken oder bewegt sich in jene, um anzurufen oder zu beschwören. In der Zeit der Seele beginnt man die Wahl, die Entscheidung — der Beginn ist immer ein Ostpunkt — im Einklang mit der Stunde, wie wir es im ersten Kapitel beschrieben haben:
- Eine Entscheidung für die eigene Gesundheit, die Regeneration und Heilung ist zwischen 6 und 8 Uhr zu fällen.
- Eine Klärung der Zivilisation, eine historische Arbeit oder eine technische Planung zwischen 8 und 10.
- Eine berufliche Wahl und Entscheidung zwischen 10 und 12.
- Eine Vertiefung in eine neue Idee, ein neuer Weg, oder das Verstehen einer Tradition, die für einen verpflichtend werden kann, zwischen 12 und 14.
- Ein Neuanfang, das Ergreifen einer unbekannten Gelegenheit zwischen 14 und 16.
- Der Abschluss eines Vertrages, ein Besuch, der wichtig werden kann, ein sich-Durchsetzen in der Gemeinschaft zwischen 16 und Sonnenuntergang.
Dies sind die öffentlichen Entscheidungen, nun kommen die intimen:
- Eine Arbeit beginnt man am besten zwischen 18 und 20 Uhr.
- Eine Selbstdarstellung, ein Theater, ein Spiel, das andere mitreißt hat seinen zeitlichen Höhepunkt zwischen 20 und 22.
- Ein Problem des Verhältnisses zu Eltern und Herkunft findet seine Lösung zwischen 22 und 24.
- Die eigene Lernfähigkeit, der einzuschlagende Weg des Werdegangs, wird zwischen 0 und 2 erkennbar.
- Die Besinnung auf die materielle Grundlage und der Ansatz einer neuen Gestaltung zeigt sich zwischen 2 und 4, gerade dann, wenn die Lebenskräfte am geringsten sind.
- Die Selbstfindung, das Einstehen für die eigene Person, wird zwischen 4 und 6 zugänglich.
Die Zeiten werden je nach Ort und Monat im Sinne des Häuserkreises des Placidus leicht verschoben. Durch die Wahl des richtigen Zeitpunktes hat man Fortuna, was das Mittelalter als Zeichen des Meisters wertete. Aber zusätzlich zur Wahl gilt es die neun Motive zu verstehen, die den Menschen so lange als äußere Götter lenken, bis er ihre Forderung ethisch integriert hat.