Als wir am 7. November 1984 zum dritten Mal das Fest der Sieben, der Elementargeister, geschaut mit dem linken Auge als Zwerge, Feen, Elfen und Trolle, als Geist des Feuers, der Erde, der Gewässer und Winde feierten, erinnerten wir uns an das vergangene Jahr, in dem uns diese Wesenheiten noch nicht so einsichtig waren — bedarf es doch des kindlichen Gemütes in uns, um ihre Wirklichkeit zu erfahren.
Die Naturgeister sind Wesenheiten in der Aura der Erde, an der Schwelle zwischen Energie und Verkörperung. Sie wirken gemeinsam mit jenen, die sich als Teil der Natur verstehen, die auf ihre Vision des Augenblicks achten, und verleihen ihnen Leichtigkeit im Tun, Geduld im Warten, Härte und Dauer, das Fließende der Gewässer, Glanz und Schönheit, Heiterkeit und Spaß, Erfolg der Bemühung und vieles mehr — Kachinas nennen sie die Indianer.
In unseren Märchen helfen die Zwerge dem Schmied beim Schmieden, dem Schneiderlein beim Nähen. Helfen sie auch dem Architekten und Städtebauer? Sicher gerne, wenn er sie beachtet.
Nach unserer Anrufung im Steinkreis saßen wir um das Feuer. Ich lud im Namen aller Freunde, langsam und klar sprechend, die Unsichtbaren ein, und bat sie, an diesem gemeinsamen — ihrem und unserem — Fest teilzunehmen und uns zu helfen, die Beziehung zum Geist des Feuers zu binden.
Ich hatte drei Tage vorher über Arnold, mit Ernst Graf, den Menschen im All gefragt:
Wie kann ich mit dem Feuer reden?
Indem du das Feuer bittest, in jedem durchzubrechen und alle verklärt erscheinen zu lassen.
Indem ihr euch auf das Leben in euch besinnt. Das Feuer ist das Leben; der Feuer-Lebens-Keim ist unsterblich, gleich einem pflanzlichen Samen und ist doch viel mehr. Nur der Mensch hat Zugang, persönlich, zum Feuergeist. Aus ihm erbaut er seinen unsterblichen Leib.
Großes Feuer, sei mit uns. Erhelle unser Wesen.
Lass alle Schwächen zu Schlacken verbrennen, dass das reine Licht erstrahle.
Dann warfen wir mit einem Zettel umwickelte Stäbe ins Feuer, die in Wort und Schrift die hinderlichen Eigenschaften unseres Ego enthielten, die wir den Flammen preisgeben wollten. Wir vernahmen die Antwort des brausenden Windes zum Schlag der Trommel, und spürten die läuternde Kraft der Flammen. Die Beziehung zum Geist des Feuers lag uns in jenem Jahr besonders am Herzen, weil unsere neapolitanischen Freunde, einer meteorologischen Beobachtung zufolge, bedrohliche vulkanische Ausbrüche erwarteten.
So viel als Rückblick.
In Vorbereitung auf das Fest, das in diesem Jahr, 1984, auf den 7. November, 6:40 Uhr fiel, trafen wir uns wieder zu dritt, diesmal fünf Tage vorher, um mit Hilfe des Menschen im All, unsere Besinnung auf diesen heiligen Raum-Zeit-Punkt zu vertiefen. — Die Fragende bin ich.
Mittwoch, 7. November 1984 · 06:45 MEZ Wie sollen wir das Südwest-Fest im Venusjahr 1984 feiern?
Du sollst dich auf alle Wesen besinnen, die dem Menschen zu seinem Glück helfen. Im
SO SW NW NO
Zwerge · Hilfe für die alltäglichen Pflichten Feen · Wunder Elfen · Freude und Lust Trolle · Kraft zur Verwirklichung.
Bitte das
O W S N
Feuer · um Unsterblichkeit Erde · um Wachsamkeit Wasser · um Güte Luft · um Selbstlosigkeit und Hingabefähigkeit.
Wie kann ich die Anrufung vollziehen? Sie ist ernst; Lustigkeit und keine Ursprünge verleugnen. Sobald du anrufst, kommen die Geister. Schreibe ihnen nichts vor, sondern lasse sie machen. Sie bringen auch Hilfe für Tote und besseres Verstehen des großen Zusammenhangs.
SOWie kann ich das Wesen der Zwerge verstehen? Die Zwerge sind Wesen unterer Regionen, die dem Menschen helfen, wenn er sich nicht mehr in praktischen Problemen auskennt. Sie klären die Knoten der Motive, dass er wieder zu sich findet. Sie räumen falsche und scheinbare Hindernisse im Bewusstsein weg.
Wie kann man sie anrufen? Indem man sich abends auf die Grundlagen der Steinwelt besinnt und ihnen lieb zuredet, dass man ihre Hilfe annehmen will.
Zwerge sind durch Geschenke beleidigt; sie wollen geachtet sein. Die Zwerge hören zu, sobald du sprichst; das genügt.
Gibt es nur vier Wesenheiten in diesem Bereich, mit denen wir in Kontakt kommen können? Diese vier kommen von außen – aus dem Jenseits. Sie sind nicht im Menschen. Mit anderen Geistern ist der Mensch innerlich verbunden; sie machen ihn krank oder gesund. Diese vier helfen der Gemeinschaft, nicht dem Einzelnen.
SWWie kann ich die Feen verstehen oder erkennen? Feen sind personifizierte Wünsche, wie Trolle Leistung, Zwerge Gedanken und Elfen Freude.
Diese Wünsche müssen unmäßig sein, weil durch sie etwas Neues kommt. Wenn eine Frau ihr ganzes Geld für ein Kleid opfert, wenn ein Spieler sein Vermögen verliert, aber auch wenn ein Künstler oder Schriftsteller alles auf die eine Karte setzt, da ist eine Fee. Sie werten nicht Leben und Tod als Gegensätze, denn wer hier verliert, erreicht es doch wo anders.
Die Feen lieben nur Intensität; sie hassen Durchschnitt und Sicherung.
NOWas sind Trolle? Die Trolle sind Wesen eigener Art, die sich dauernd um das Wohlsein der Erde bemühen und sich kränken, weil wenige sie genügend achten. Sie freuen sich über Geschenke, da sie wenig Hoffnung haben: sie sehen nur das augenblicklich Gegebene, die Wirklichkeit, die auf ihnen lastet. Sie haben einen haarigen großen Körper, der trotz Riesenwuchses anmutig ist, und kleine, pfiffige Köpfe – lachen auch gern, sind aber leicht gekränkt.
Ein Troll kommt her, wenn man an ihn denkt. Niemand kann sie sehen; man kann sie nur verwirklichen. Durch Feste, Riten und Reden wird man ihrer gewahr.
NWWie können wir die Elfen verstehen, und mit ihnen Kontakt aufnehmen? Sie kommen und lachen, sobald du an sie denkst. Sie sind lustig und beziehen dich in ihren Reigen ein. Du kannst zu ihnen kommen und gehen, nichts ändert sich, außer deinem Befinden. Sind sie da, so bist du froh; sonst ist es schal.
Welchem der Vier stehe ich am nächsten? Keinem, denn deine Nähe ist zum Göttlichen. Sie helfen deinem Werk, wenn du sie brauchst.
Was für Geister gibt es noch? Wanderer – wie Kometen. Es sind Botschafter anderer Welten, die Kontakt suchen. Ihnen gegenüber muss man nur offen sein.
Was bedeutet der Südwesten als Raum-Zeit-Punkt, dessen Feier uns bevorsteht? Denk an die Früchte der Taten. Leben ist Tat, Tod ist Frucht und Läuterung. Wenn Taten nicht blind und Läuterung nicht feig sind, dann wird der Südwesten zum Tor.
Das Südwest-Fest ist das Fest der Elementargeister, die das Leben prüfen. Diese Wesen wissen immer, was gemeint ist, gleich wie du sie nennst. Sie helfen dir auch, wenn du dich irrst.
In den fünf Tagen vor dem Fest reifte unser Verständnis, das sich dann den Freunden, die sich, ein jeder auf seine Art vorbereiteten, mitteilte. Ein inneres Aufräumen ging dem Fest voran, und so verwandelten die Flammen viel Aufbewahrtes, Briefe und Gegenstände mit anhaftenden Erinnerungen, die abgeschlossen waren, in neue Lebenskeime. Ich verbrannte einen Stoß von Briefen und Photographien aus der Jugend, die mir nach dem Tod meiner jüngst verstorbenen Mutter zugekommen waren. Drei Tage danach verband mich eine Fühlkraft von ungeahnter Reinheit und Durchsichtigkeit mit meiner Mutter. Mir wurde klar, wie sehr unser Fühlen vom Weil getragen ist: ich liebe, weil sie mich liebt — weil sie ihr Leiden so mutig trägt — weil sie oder er mir etwas geben, sei es geistig oder seelisch — immer dieses Weil. Ganz absichtslose Liebe ergreift uns selten.
rückblickend:
Das Neujahrsfest, zu 15° Wassermann, haben wir schon seit Beginn der Wassermann-Zeit gefeiert, dem 4. Februar 1962, jenem Zeitpunkt, um 4 Uhr morgens, an dem uns klar wurde, dass dies der Augenblick sei, auf den unser Leben seit Jahren zusteuerte, dessen systemisch philosophische Grundlage wir zu erstellen hatten: Das Rad.
Wir waren in Kalkutta, und fachten in nächtlicher Stunde das erste Feuer in dieser Intention, gemeinsam mit einigen erstaunten Freunden, vor unserem Bungalow an. Auch verschiedene Hindu-Gemeinschaften sahen in dieser Konstellation eine besondere Zeitwende; ja sie erwarteten äußere Zeichen, wie Erdbeben. Manche verließen die Städte, um das Geschehen daheim mit ihren Angehörigen zu erwarten. Riten und Gebete erfüllten die Nacht. Einige Stunden nach diesem Zeitpunkt war auch eine totale Sonnenfinsternis über Neu-Guinea.
Nach Wien zurückgekehrt, bildete sich um uns allmählich wieder ein Kreis von Menschen, die mit uns diese Einstellung der neuen Zeit ergründen und leben wollten. Der erste Ritus, der sich selbstverständlich ergab, war die Einstimmung auf das kommende Jahr. Diese wurde bedeutsam, als uns ab des fünften Jahres, 15° Wassermann 1966 bis 15° Wassermann —1967, einleuchtete, dass jedes Jahrzehnt die Reihung der Zahlenordnung des Enneagramm wiederholt: 1 Jupiter 2 Venus 3 Uranus 4 Mond …… bis 10 Luzifer.
Die jeweilige kosmische Wirkkraft wird zum Grundton des Jahresgeschehens, zum Träger unseres Mitwirkens an der Menschheit: das heißt, die eigene Menschwerdung steht über diesen Rhythmus in Beziehung zur Menschheitswerdung.
Jedes Neujahrsfest hatte einen, der Wirkweise des Planeten entsprechenden Namen, die Festgestaltung, mit der uns die künstlerisch und handwerklich begabten Freunde überraschten, war von diesem inspiriert, das ganze Jahr von dieser Einstimmung getragen.
Als uns dann das Verständnis des Raumkreises und kurz darauf das Erdheiligtum zukamen, und wir beschlossen, alle Raum-Zeit-Punkte zu beachten, war ich vorerst etwas erschrocken. Acht Feste im Jahr — alle sechs Wochen schon wieder ein Fest! Bringt das keine Entwertung? Wie werde ich die Intensität durchhalten?
Es stellte sich heraus, dass diese Feste mühelos Gestalt annehmen, je mehr unsere Einstimmungsfähigkeit in Raum und Zeit sich vertieft. Uns hilft dazu die Besinnung über den Menschen im All; andere mögen im Traum oder einer anderen Art der Vision Ergänzung ihrer systemischen Erkenntnis des Rades finden.
Und wiederum ergänzen die Feste und die Monatsgespräche einander vollständig. Sie sind zusammengehörig auf eine Weise, die für jeden mehr und mehr zum Kraftfeld wird.
Die Einstimmung im Raumkreis, zwar zu bestimmten Zeitpunkten, bedeutet, dass im Ritus die Zeit stille steht — dass wir aus dem Ewigen und Unendlichen schöpfen, um darauffolgend unsere Zeit zu erfüllen. Und diese ist so erfüllt von Bedeutsamem, dass unser Leben zum Werde-Gang wird, dass sich der Große Kreis erleuchtet. So möge er sich für jeden erhellen, bis dass er trotz mancher Schwierigkeit und Trauer das Wunderbare erkennt.
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