Die 12 Kanten des Kubus stehen für die makrokosmische Welt der Sterne. Den Pythagoreern galt der Dodekaeder als Bild des himmlischen Kosmos, dessen zwölf Fünfecke auf den 12 Kanten des Kubus zu liegen kommen. Die 12 Kanten aber sind nichts anderes als die Raumzeit des 12-fältigen Tierkreises, so wie er sich auf dem Antlitz des Kubus zeigt. Die Sternzeichen lassen sich derart auf einem Kantenmodell des Kubus plazieren, dass sie in einem Zug in richtiger Reihenfolge verbunden werden können. Eine der vier Raumdiagonalen legt die Blickrichtung fest, unter welchem dieser Linienzug flächig als symmetrischer Stern erscheint, an dessen äußeren Ecken die lunaren, und an dessen inneren Ecken die solaren Zeichen sitzen.

In der Ebene betrachtet ist es der Kreis der zwölffältigen Ekliptik, auf welcher alle Zeitläufe von Tag, Monat, Jahr und Weltenjahr erscheinen. Doch dreidimensional betrachtet zeigt der Linienzug am Würfel, der alle 12 Kanten durchläuft, eine dreistufige Ordnung entlang der senkrecht gestellten Raumdiagonale: unten die verwandelnde Energie, in der Mitte die zu transformierende Substanz und oben das Extrakt. Solcherart ist es ein Bild des alchimistischen Prozesses, bzw. des alchimistischen Gefäßes oder Ofens, in welchem das große Werk gewirkt wird. Das untere Dreieck mit den Feuerzeichen ist die Energie, die den Transformationsprozess aufrechterhält. Gemäß der neuen Astrologie sind ihnen keine Planeten zugeordnet. Dies wird ersichtlich in der Systemik des Rades, das von Arnold Keyserling artikulierte pythagoräische Wissen für die Wassermannzeit. Hier folgen die neun Planeten der Ordnung des Enneagramms und die drei Feuerzeichen bilden das göttliche Urfeuer, den großen Willen, der das gesamte Universum wirkt. Ihm gegenüber kann man sich nur öffnen um durchströmt zu werden. Die beiden Mondknoten, die zwei Schnittpunkte von Sonnenbahn und Mondbahn

Das mittlere Sechseck sind die Erd- und Wasserzeichen. Besitz , Erwerb , Beruf , Tod/Verlust , Gesundheit und Familie bilden den gewöhnlichen Alltag, der vor allem durch biologische Notwendigkeiten bestimmt ist. Ihn gilt es durch persönliches Einstehen, durch kreative Inspiration und durch liebende Zuwendung vom tierischen zum eigentlich menschlichen Dasein zu transformieren. Im oberen Dreieck sind die drei Luftzeichen Zwillinge, Waage und Wassermann versammelt, welchen im Rad die Denkplaneten Uranus, Neptun und Pluto angehören.

Während diese Planeten der alten ptolemäischen Astrologie überhaupt noch nicht bekannt waren, haben sie in der modernen Astrologie des Übergangs vom Fische- zum Wassermannzeitalter eine ad hoc-Zuordnung zu bestimmten Sternzeichen erfahren, die von Schule zu Schule variiert, und vielfach wurde diesen drei mit freiem Auge nicht sichtbaren Planeten bloß eine Bedeutung für das kollektive Leben der Menschheit zugesprochen. In der Wassermannzeit sind sie jedoch die entscheidenden Faktoren für das spirituelle Leben des Einzelnen. Von ihrer Dynamik bewegt zu werden ist bereits das Ergebnis der entscheidenden Wandlung, die vollzogen werden muss, eine Wandlung, die nichts anderes ist als die bewusste und gewollte Einbeziehung dieser drei Planeten ins Leben. Uranus/Zwillinge bedeutet dann, das Leben als Aufstieg und Fortschritt von Erkenntnis zu Erkenntnis zu begreifen, der 84jährige Lebenskreis als Entfaltungsweg. Neptun/Waage steht dann für das Suchen und Erreichen der Kommunion mit den Mitwesen, für den Austausch mit jenen Seelen, mit denen man gegenseitige Mehrung erlebt. Und die Dynamik des Pluto/Wassermann bedeutet dann, als Freund am großen Werk der Erde mitzuwirken.

So ist im Kubus die Weisheit der Astrologie auf elementarste Weise angedeutet. Sie gilt es in Form des eigenen Horoskops zu integrieren, denn in diesem ist unsere höchste Möglichkeit angelegt, welche wir als himmlischen Auftrag und Aufgabe verwirklichen sollen. Diese Aufgabe ist unsere eigentliche und echte Zukunft, auf sie gerichtet sollen wir leben und dadurch unser Wesen im Werk erschaffen.