Schule des Rades

Wilhelmine Keyserling

Die Entdeckung der Weisheit des Körpers

Die geistige Schau der Ganzheit

Ja wir brauchen ein Weltbild. Das Rad ist zwar geometrisch bildhaft dargestellt, ist aber das dem Weltbild der Wassermannzeit zugrundeliegende Schema, ein Orientierungsraster. Es zeigt die Anlage der Prinzipien von Raum, Zeit und Zahl als Qualitäten (das heißt als verschiedene Eigenarten: Osten ist anders als Westen; Januar anders als August). In der Unterscheidung der Qualitäten liegt das Verständnis der raumzeitlichen Welt die uns trägt. Im Studium dieser Grundlagen kann sich dann das Weltbild des einzelnen Menschen je nach seiner Begabung entfalten.

Das Schema generiert keine moralischen oder mythischen Vorstellungen. Es ist so sachlich, dass es in der Erkenntnis der Welt des Etwas sogar das Nichts als Ursprung postuliert und ortet. Es zeigt das Bestehende im Wandel.

Damit ist dem Menschen, der dem Unerwarteten und Ungewissen gegenüber mutig offen ist, eine Sicherheit gewährt, auf die er nicht zu verzichten braucht. Der Raster verlangt keinen Glauben, keine Anerkennung, verpflichtet nicht; er ist eine Grundstruktur, die der Mensch ignorieren, oder erkennen und zu seiner Lebensgestaltung gebrauchen kann.

Die geistige Schau der Ganzheit birgt tatsächlich den Raster des Ganzen, so wie der Globus die ganze Erde darstellt, auch wenn nicht jedes Häuschen eingezeichnet ist — während die Bestrebung der ganzheitlichen Medizin, Erziehung, Ökonomie eben die Gesamtheit dieser Gebiete zu erfassen versucht.

In unserer Zeit, die jeden zur eigenen Lebensgestaltung und Entscheidung aufruft, geht es nicht um persönliche Meinungsbildung, sondern um vertieftes Verstehen der Grundlagen sowohl einzelner Gebiete als auch der Lebensganzheit.

Wilhelmine Keyserling
Die Entdeckung der Weisheit des Körpers · 1999
Studienkreis KRITERION
© 1998- Schule des Rades
HOMEDas RAD