Schule des Rades

Feste im Jahreskreis

Der heilige Raum · Spirale der kreativen Zeit

Nord-Ost Fest 2016 · Mondjahr · Merkurdezennium

Donnerstag, 05. Mai 2016, 03:41 MEZ

Zum Fest des Nord-Ostens im Jahr des Mondes bist du aufgerufen, die Wirklichkeit zu träumen und aus dem Traum schöpferisch ins wache Leben zu wirken.

Deine Fähigkeit zu Traum und Vision erlaubt dir, über jene Hindernisse hinauszublicken, die deinen Horizont so oft verstellen und dich auf jene Möglichkeiten auszurichten, aus denen die Fülle fortwährend wird. Wie der Mensch im All spricht: Das Sehen reicht in alle Welten, es gibt keine Ecke, um die du nicht schauen kannst.

Stell dir einen blühenden Baum auf einem Hügel vor. Nimm seinen Anblick in dich auf, betrachte seine Konturen, sein Geäst, sein Blattwerk, seine farbigen Blüten. Verbinde dich in Gedanken mit ihm, atme aus und lasse den Atem entlang seiner Wurzeln, und darüber hinaus, tief in die Erde sinken. Tue dies dreimal, und spüre mit jeder folgenden Einatmung die aufsteigende, belebende Kraft der Erde. Lass deine Gedanken dann den Baum entlang nach oben wandern, zu seinem Wipfel, und hinaus in die Unendlichkeit des Himmels. Spüre, wie dein Atem in die Weite strömt, und warte, bis sich schließlich deinem Blick die Vision des Nord-Ostens eröffnet.

Diese Vision sei dir Ermutigung zu sinnvollem und schöpferischem Tun. Der Nord-Osten lehrt dich, dass es hierfür kein Mühen braucht. Wachstum ereignet sich einfach, von selbst verwirklicht sich Jahr für Jahr die Fülle im Bild der Natur. Auch für dich sind die Impulse der Entfaltung immer vorhanden, als kraftverleihende Motive der Erde und als inspirierende Intentionen des Himmels. Diese - Motive und Intentionen, Erde und Himmel - zu vereinen ist deine und unser aller Aufgabe und Grundlage schöpferischen Tuns.

Jeder hat seinen eigenen Zugang zur lebendigen Wirklichkeit. Diese erscheint nur insofern transzendent, als sie jenseits des Alltagsbewusstseins liegt. Sie ist jedoch der Intention zugänglich und der Entscheidung - die Wirklichkeit kann gewollt werden, sie stellt den immanenten großen Zusammenhang des Sinns dar. Wir in unserem Zeitalter sind aufgerufen, diesen Zusammenhang zu erkennen und anzuerkennen, wir sind aufgerufen, ihn im Bild des Rades zu ergründen, und wir sind aufgerufen, gemäß unseren Fähigkeiten, als individuelle Schöpfer und Vermittler von Sinn bewusst einen Beitrag zu leisten. Jeder von uns vermag als Wesen zwischen Erde und Himmel Blüte zu tragen.

Das Fest des Nord-Ostens ist das Fest der Schönheit und Fülle. Doch sind Schönheit und Fülle der sich entfaltenden Natur nicht Selbstzweck und bloßes Dekor, sie weisen über sich hinaus auf den möglichen Aufstieg, der vom Profanen zum Heiligen führt, vom Beschränkenden zum Umfassenden, vom Glauben und Meinen zum Verkörpern des Sinns. In jeder Blüte offenbart sich die Totalität des Sinns.

Diesen zu träumen, in der Vision zu spiegeln, ihn zu fassen und zu verwirklichen, ist Anlass dieses unseres heutigen Festes.

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