Schule des Rades
Richard Wilhelm
I Ging · Das Buch der Wandlungen
Drittes Buch: Die Kommentare — Erste Abteilung
12. Pi - Die Stockung
Kernzeichen:Sun und Gen |
Die Reihenfolge
Arbeit am Verdorbenen(vgl. Nr. 18) bilden und dort auch von stockender Bedeutung sind. Das Zeichen ist dem siebenten Monat (August-September) beigeordnet.
Vermischte Zeichen
Das Urteil
Schlechte Menschen sind nicht fördernd
für die Beharrlichkeit des Edlen.
Das Große geht hin, das Kleine kommt herbei.
Kommentar zur Entscheidung
Schlechte Menschen der Stockungszeit sind nicht fördernd für die Beharrlichkeit des Edlen. Das Große geht hin, das Kleine kommt herbei.
Auf diese Weise vereinigen sich Himmel und Erde nicht, und alle Wesen kommen nicht in Verbindung. Obere und Untere vereinen sich nicht, und auf der Welt gehen die Staaten zugrunde.
Innen ist das Schattige, außen das Lichte, innen Schwäche, außen Härte, innen der Gemeine, außen der Edle. Der Weg des Gemeinen ist im Wachsen, der Weg des Edlen im Abnehmen.
Das Bild
das Bild der Stockung.
So zieht sich der Edle auf seinen inneren Wert zurück,
um den Schwierigkeiten zu entgehen.
Er lässt sich nicht durch Einkünfte ehren.
Die einzelnen Linien
Anfangs eine Sechs bedeutet:
- Zieht man Bandgras aus, so geht der Rasen mit.
Jeder nach seiner Art.
Beharrlichkeit bringt Heil und Gelingen. Zieht man Bandgras aus... Beharrlichkeit bringt Heil.
Der Wille ist auf den Herrn gerichtet.
Hier beim Einzelstrich sind die Yinlinien nicht als Gemeine angesehen, sondern als Edle in der Zeit, da das Gemeine siegt. Entsprechend der Richtung der Bewegung der Halbzeichen findet zwischen oberen und unteren Strichen keine Beziehung des Entsprechens statt. Darum hängen die drei unteren Striche zusammen wie Bandgras und ziehen sich gemeinsam nach unten zurück, um dem Fürsten treu zu sein und sich nicht beteiligen zu müssen an dem Verkehr mit den vorrückenden Gemeinen.
Sechs auf zweitem Platz bedeutet:
- Sie tragen und dulden,
das bedeutet für die Gemeinen Heil.
Dem großen Mann dient die Stockung zum Gelingen. Dem großen Mann dient die Stockung zum Gelingen.
Er verwirrt nicht die Scharen.
Die Gemeinen halten sich zuvorkommend an den Herrscher Neun auf fünftem Platz und haben darin Heil, weil auf solche Weise es möglich wäre, dass sie sich bessern.
Der Edle aber lässt sich auf solche inkorrekte schmeichlerische Beziehung nicht ein, um die Scharen der Gleichgesinnten nicht zu verwirren.
Auch hier ist das Ertragen gemeint wie beim vorigen Zeichen, aber dort ist es das Ertragenwerden eines Niedrigen durch einen überlegenen Mann, hier das kriecherische Tragen der einflussreichen Personen, die reich und mächtig sind.
Sechs auf drittem Platz bedeutet:
- Sie tragen Scham.
Sie tragen Scham
, weil der Platz nicht der rechte ist.
Die Drei ist schwach auf starkem Platz des Übergangs. Das ist nicht der rechte Platz, daher der Gedanke der Beschämung. Da der Strich an der Spitze des unteren Zeichens Kun ist, ist er derjenige, der die unteren trägt und erträgt. Hier ist der Anfang der Wandlung zum Besseren angedeutet, wie in Neun auf drittem Platz des vorigen Zeichens der Anfang zu Misserfolg.
Neun auf viertem Platz bedeutet:
- Wer auf Befehl des Höchsten wirkt, bleibt ohne Makel.
Die Gleichgesinnten genießen des Segens. Wer auf Befehl des Höchsten wirkt, bleibt ohne Makel.
Der Wille geschieht.
Die Mitte der Stockung ist überschritten. Die Ordnung kommt allmählich wieder zur Geltung. Die Neun auf viertem Platz ist stark auf weichem Platz, daher nicht allzu weich. Sie steht auf dem Platz des Ministers, ist daher in höherem Auftrag wirksam. Daher bleibt die Linie ohne Makel. Auch hier ist wie beim vorigen Zeichen Verbindung von Minister und Herrn.
Neun auf fünftem Platz bedeutet:
- Die Stockung lässt nach. Dem großen Manne Heil!
Wenn es misslänge, wenn es misslänge
Daher bindet er es an ein Bündel von Maulbeerstauden. - Das Heil des großen Mannes besteht darin, dass der Platz korrekt und passend ist.
Der fünfte Platz ist der Platz des Herrschers, der Strich hat alle für einen solchen notwendigen guten Eigenschaften, darum bringt er die Zeit der Stockung zu Ende. Aber er ist in dieser Arbeit noch nicht fertig, darum das ängstliche Sorgen, ob es nicht doch noch fehlschlägt. Aber dieses Sorgen ist gut.
Oben eine Neun bedeutet:
- Die Stockung hört auf.
Erst Stockung, dann Heil! - Wenn die Stockung zu Ende kommt, so hört sie auf. Man darf sie nicht dauernd festhalten wollen.
Hier ist das Ende erreicht. Damit tritt der Umschlag tatsächlich ein. Der starke Strich steht am Ende des Zeichens Stockung. Damit ist gesagt, dass der Umschlag da ist. Auch hier ist der Parallelismus zum obersten Strich des vorigen Zeichens zu beachten.