Schule des Rades
Richard Wilhelm
I Ging · Das Buch der Wandlungen
Drittes Buch: Die Kommentare — Zweite Abteilung
43. Guai - Der Durchbruch, (die Entschlossenheit)
Kernzeichen:Kiën und Kiën |
Die Reihenfolge
Vermischte Zeichen
Beigefügte Urteile
Das Zeichen besteht aus Dui oben, das Worte bedeutet, und Kiën unten, dessen Eigenschaft die Stärke ist. Es deutet also darauf hin, die Worte stark und dauernd zu machen.
Das Urteil
Entschlossen muss man am Hof des Königs die Sache bekanntmachen.
Der Wahrheit gemäß muss sie verkündet werden. Gefahr!
Man muss seine eigene Stadt benachrichtigen.
Nicht fördernd ist es, zu den Waffen zu greifen.
Fördernd ist es, etwas zu unternehmen.
Kommentar zur Entscheidung
Man muss die Sache am Hof des Königs bekanntmachen.
Das Schwache ruht auf fünf Harten.
Wahrheitsgemäße Verkündigung hat Gefahr.
Diese Gefahr führt aber zum Licht.
Man muss seine eigene Stadt benachrichtigen.:
Nicht fördernd ist es, zu den Waffen zu greifen
was jener hochhält, wird zunichte.
Fördernd ist es, etwas zu unternehmen;
denn die Festen wachsen und führen zu Ende.
Das Bild
das Bild des Durchbruchs.
So spendet der Edle Reichtum nach unten hin
und scheut es, bei seiner Tugend zu verweilen.
Die einzelnen Linien
Anfangs eine Neun bedeutet:
- Mächtig in den vorwärtsschreitenden Zehen.
Geht man hin und ist der Sache nicht gewachsen,
so macht man einen Fehler. - Wenn man hingeht, ohne der Sache gewachsen zu sein, das ist ein Fehler.
Die Zehen sind durch den untersten Strich nahegelegt. Das Zeichen Durchbruch ist die weitere Stufe nach dem Zeichen Des Großen Macht
Nr. 34. Darum ist der Text des untersten Striches hier derselbe wie dort, nur dass er etwas abgemildert ist, weil die Situation schon fortgeschrittener ist als dort.
Neun auf zweitem Platz bedeutet:
- Alarmruf. Abends und nachts Waffen.
Fürchte nichts. - Trotz Waffen keine Furcht, weil man den mittleren Weg gefunden.
Dui, das obere Zeichen, bedeutet Mund, daher der Alarmruf. Dui ist im Westen, das deutet auf Abend, Kiën im Nordwesten, das deutet auf Nacht. Dui und Kiën haben das Metall beigeordnet, das deutet auf Waffen. Doch ist nichts zu fürchten, weil der Strich stark und zentral, inmitten des unteren Zeichens Kiën, Himmel, ist.
Neun auf drittem Platz bedeutet:
- Mächtig in den Backenknochen zu sein bringt Unheil.
Der Edle ist fest entschlossen.
Er wandelt einsam und kommt in den Regen.
Er wird bespritzt, und man murrt wider ihn.
Kein Makel. Der Edle ist fest entschlossen
: das ist endgültig kein Fehler.
Kiën ist der Kopf. Der dritte Platz ist an oberer Stelle des Zeichens Kiën, daher das Bild der Backenknochen. Der Strich gehört dem starken Halbzeichen Kiën an und steht außerdem mitten in dem unteren Kernzeichen Kiën, daher die doppelte Entschlossenheit. Er ist einsam, weil er als einziger in Beziehung des Entsprechens zur obersten, dunklen Linie steht. Da Dui Wasser ist, kommt daher auch der Gedanke des Regens, von dem er bespritzt wird. Durch die Stärke seiner Natur ist er vor der Ansteckung durch die obere, dunkle Linie geschützt, daher trotz des bösen Scheins kein Fehler.
Neun auf viertem Platz bedeutet:
- An den Oberschenkeln ist keine Haut,
und das Gehen fällt schwer.
Ließe man sich führen wie ein Schaf,
so würde die Reue schwinden.
Wenn man aber diese Worte hört,
so wird man sie nicht glauben. Das Gehen fällt schwer.
Der Platz ist nicht der gebührende.Wenn man diese Worte hört, wird man sie nicht glauben.
Das Verständnis ist nicht klar.
Der Strich ist an unterster Stelle des oberen Zeichens, darum das Bild der Oberschenkel. Weil er in seinem Vorwärtsdrängen durch die starke Fünf gehemmt ist, so legt das die Unmöglichkeit zu gehen nahe. Dui hat das Bild eines Schafs, daher der Rat, dass man sich führen lassen solle wie ein Schaf. Indem der Strich wechselt, wird das obere Zeichen zum Zeichen Kan sich umgestalten, das Ohr bedeutet. Da aber der Strich weder korrekt noch an seinem Platz ist, so hört er nicht auf das, was man ihm sagt.
Neun auf fünftem Platz bedeutet:
- Dem Unkraut gegenüber braucht es feste Entschlossenheit.
In der Mitte wandeln bleibt frei von Makel. In der Mitte wandeln bleibt frei von Makel.
Die Mitte ist noch nicht im Licht.
Der Strich ist der Herr des Zeichens. Er ist es, der den entschlossenen Kampf mit der oberen Sechs, dem Bild des Gemeinen, führen muss. Aber wie die Neun auf drittem Platz im Verhältnis des Entsprechens, steht die Neun auf fünftem Platz im Verhältnis des Zusammenhaltens zu der oberen Sechs. Dadurch wird der Kampf erschwert. Aber er vermag entschlossen zu sein; einerseits ist er der Herr des Zeichens, dann Herrscher auf dem angesehensten Platz, andererseits ist er der oberste Strich des energischen oberen Kernzeichens Kiën. Ferner ist er in der Mitte des oberen Halbzeichens, so dass zu hoffen ist, dass es ihm gelingt, konsequent zu bleiben.
Oben eine Sechs bedeutet:
- Kein Ruf! Schließlich kommt Unheil.
- Das Unheil des Nichtrufens darf man endgültig nicht dauern lassen.
Der Strich ist der Repräsentant des Bösen, das energisch ausgerottet werden soll. Aber bei seiner Ausrottung ist Vorsicht nötig. Es sieht ganz leicht aus, da es sich nur um einen schwachen Strich gegenüber von fünf starken handelt. Aber seine dunkle Natur legt nahe, dass er es versteht, die Warner zum Schweigen zu bringen. Die Art darf man jedoch nicht gehen lassen, weil sonst zu fürchten ist, dass aus dem vernachlässigten einen Yinstrich wie aus einem Keime das Böse nachwächst.