Schule des Rades
Feste im Jahreskreis
Der heilige Raum · Spirale der kreativen Zeit
Süd-Ost Fest 2000 · Saturnjahr · Uranusdezennium
Freitag, 04. Februar 2000, 13:40 MEZ
Dieses Fest ist für die Menschheit von besonderer Bedeutung. Den drei Weltreligionen erwachsen in diesem Jahr die entscheidende Wandlung ihrer Offenbarung in drei Weisen der Teilhabe am Göttlichen.
- Für die Christen ist es die Tatsache, dass Gott nicht als Rächer, sondern als die Liebe erkannt wird, an der jeder Mensch teilhaben kann.
- Für einen Mahayanabuddhisten die endgültige Gewissheit, dass jedes Wesen zu seiner Seinsvernunft seiner Erleuchtung finden kann, und jeder von nun an dafür sorgen muss, diesen Weg für die anderen von Hindernissen zu befreien.
- Für den Islam ist es die Erkenntnis, dass das weiße Licht der Offenbarung des Propheten jeden in stand setzt, seine eigene Inspiration als Weg zu betrachten, so dass der Unterschied zwischen Bekenntnis zur Tradition und Selbstverwirklichung für den Suchenden verschwindet.
Für alle drei bedeutet es das Ende des Fundamentalismus des Glaubens an eine alleinseligmachende Wahrheit, die andere ausschließt. Und an die Stelle des Weges der Liebe, der Erleuchtung und der menschheitlichen Bruderschaft im Verstehen der Inspirationen tritt nun die Teilhabe an der Fülle des Menschen im All. Alles was besteht ist fortan auf Gott bezogen, und es gibt keine Regung, die nicht auf dieses Ziel weist; die Zauberperle im Herzen eines jeden verdrängt das kleinliche Ichbild, dem aller Kummer entstammt. Motive und Intentionen, Selbst und Ich werden zum Träger einer Gemeinsamkeit in Frieden, die alle Wesen umfasst.
Die Entwicklung der Naturwissenschaft hat gezeigt, dass die Musik der gemeinsame Nenner aller Bestrebung ist. Ihre Grundlage ist die Urstimmung des Gemüts, veranschaulicht im Rad. So kommt die sokratische Maieutik, die Suche nach Weisheit zu einem neuen Schritt der alle Gegensätze überwindet.
Die Zahlen und Töne sind das Werkzeug der Schöpfung, vom Urknall bis zur Gegenwart. So wählt sich jeder anwesende eine Ziffer von Null bis neun als seinen Zugang zur Zauberperle.
Vorher am Feuer lasst alle Sorgen und negativen Voraussetzungen fahren. Die katastrophalen Vorstellungen des letzten Jahres haben sich in persönlichen Missgeschicken erfüllt. Nun gilt es das Negative dem Feuer zu übergeben und den positiven Weg zu wählen. Die Sonnenfinsternis des vorigen August und die Mondfinsternis dieses Jahres haben den Schleier von der Wirklichkeit in ihrer Fülle weggezogen; die große Gemeinsamkeit ergibt sich aus der freien Vereinigung all jener, die ihre soziale Aufgabe in eine Berufung verwandeln.
Nach Verbrennen aller Leiden und Vergangenheit, aller negativen Emotionen, bekennt sich jeder zu seiner Zahl. Mit dieser Ziffer, die er trägt, geht er hinauf zum Steinkreis und hört die Antworten der Mächte des Jenseits in jedem seiner Chakras. Damit erreicht er die Hoffnung als Spur seines Weges, die er nicht mehr verliert.
Jeder trägt seine Zahl. Dann, in Tanz sucht er sich einen Partner mit einer Zahl, die mit der seinen die Zehn der Fülle erreicht, und versucht seine Einheit, Fünfheit, Achtheit und so fort im Rhythmus der Trommel zu kräftigen, dass alle Kleinmut verschwindet.
Die Schöpfungsprinzipien der Zahlen und des Rades werden uns in diesem Jahr befähigen, auch Allliebe, das Einswerden der Vernunft und die Gemeinsamkeit aller einzelnen zu schaffen, die ihre Aufgabe in einen Weg verwandelt haben. Das verlangt eine Vertiefung der Maieutik, wie wir sie 1984 begonnen haben, in ein Kompendium der Techniken, die die Anamnese als die kreative Erinnerung zum großen gemeinsamen kosmischen Tanz beflügelt.
Seid euch gewahr, dass dieses Fest historisch die große Vereinigung der Mitmenschlichkeit, der Solidarität an Stelle des Profitstrebens zum Schwerpunkt aller jener macht, deren Sinnsuche sich für andere als nützlich erweist.
Aber das Fest gilt nur dem Kairos, dem historischen Augenblick des Endes aller Katastrophenängste.
Die freie neue Welt entsteht aus der Zuwendung zum gleichen Wesen im Wiederfinden der großen Gemeinsamkeit. Die ganze Natur ist seit jeher auf den Einklang mit dem Göttlichen gerichtet, und ihr seid ab heute die Träger dieser Offenbarung des Menschen im All. Gott offenbart sich in der Fülle im Pleroma, in der alle Wesen nicht nur Kraft und Licht, sondern auch Hilfe für jeden Fragenden finden.
Jeder Mensch geht in der Wassermannzeit den Weg der Weisheit. Weisheit ist Leben in Form des Wissens; sie ist erreichbar. Vor dem Fest überlegt sich jeder, wo sein Wissen zum Können geworden ist, und sucht sich ein geometrisches Symbol der Zahl, welches dieses Können im Verhältnis zu seiner Existenz und der menschlichen Gemeinschaft und Freundschaft ausdrückt.
Keine Besinnung auf vergangenes Scheitern und Leiden, sondern ergreift die Perlenkette der Erfolge. Jedesmal, wenn das Können durch Liebe beseelt war, habt ihr eine Perle hinzugefügt zu jener, die ihr von Gott selbst im Herzen trägt.