Schule des Rades
Feste im Jahreskreis
Der heilige Raum · Spirale der kreativen Zeit
Nord-West Fest 2000 · Saturnjahr · Uranusdezennium
Montag, 07. August 2000, 07:03 MEZ
Am 7. August 1164 feierte der Alte vom Berge Imam Hassan auf der Bergfestung El Alamuth im heutigen Iran das Fest der Großen Auferstehung. Die Zeit der Propheten, die Gesetze für die Gesellschaft schufen, sei vorbei. Jeder Einzelne muss sich als Freund Gottes erkennen. Seine Aufgabe und Berufung dient der Menschwerdung Gottes; sie eröffnet sich nicht der Nachfolge, sondern dem Verstehen auf dem Weg zur Weisheit.
Eine ähnliche Entwicklung der Gottesfreunde vollzog sich im mittelalterlichen Europa. Doch weder im Islam noch im Christentum gelang es, die Vorstellung der Gesetzesreligion zu überwinden. Die Kirchen und auch die Religionsgemeinschaften Asiens verhärteten sich in Fundamentalismen. Erst heute im Saturnjahr der Wassermannzeit beginnen wir zu begreifen, dass jeder seine Berufung in der Theosis, als Teil Gottes am Weg der Menschwerdung finden muss.
Wir erinnern uns an Fügungen, die uns die Bedeutung unserer Wege symbolisch veranschaulichen. Am Abend vor dem Fest wiederholen wir die Botschaften des Menschen im All und der Elementargeister, gedenken unserer Freunde unter den erdnahen Geistern. Dann nehmen wir uns ein Symbol oder einen Gegenstand, der für die Intention steht, auf dass wir bei jeder Entscheidung in Zukunft fragen, wie sie mit unserer geistig-seelischen Rolle in Einklang sein kann – vielleicht ein Pendel, das nur für diese Frage eingesetzt wird.
Das Fest ist freudig; wir sind auch auf einer Bergfestung und können hoffen, dass die göttliche Begnadung uns führen wird, wenn wir ernstlich die Frage stellen: Wo bin ich Freund, wie kann ich im Sinne des Cusanus mein Wollen mit dem Können, in possest vereinen. Wir nehmen das Symbol in die Hand bei der Anrufung im Steinkreis und lauschen auf die Antwort auf diese Frage:
Wo und wie bin ich ein Freund Gottes?