Schule des Rades
Feste im Jahreskreis
Der heilige Raum · Spirale der kreativen Zeit
Süd-Ost Fest 1993 · Jupiterjahr · Uranusdezennium
Mittwoch, 03. Februar 1993, 20:37 MEZ
Seid wachsam! Der Mensch sucht immer nach Ausflüchten, um das Notwendige nicht zu tun. Ihr seid aus zwei Welten getragen: der scheinbaren, die ihr kennt und der wirklichen, in die ihr hineinwachst und die erst nach dem Tode ganz verständlich wird.
Berufen seid ihr nun ab diesem Jahr, Heilende des Ganzen zu werden. Das ist keine Medizin und keine Therapie, sondern doppeltes Leben. Sobald ihr euch auf den praktischen Erfolg und den historisch scheinbaren Ablauf richtet, entsteht ein falscher Geist, ein falscher Zusammenhang. Diesen müsst ihr transzendieren, die Wirklichkeit erkennen.
Konzentriert euch vor dem Fest auf die Mitte der linken Hand. Dann nehmt ein beliebiges Bild oder Wort. Bevor ihr zum Fest kommt, schaut auf irgendeinen Gegenstand zu Hause, einen kleinen. Zwischen den beiden, dem Bildwort und der Sache, entsteht ein Kraftfeld. Schreibt die beiden Worte auf ein Blatt Papier und dann fügt sie zu einem Gedicht, einer Wortreihe zusammen.
Diese Wortreihe ist der Beginn eures Wesensliedes. Die Menschen im Jenseits sprechen nicht, sie sehen und gestalten. Versucht nun die Worte zu rhythmisieren, als Vers und Tonfolge zu erleben, aber still in euch singend.
Bei der Anrufung wird die Worttonfolge in alle Richtungen erprobt und gleichsam den Mächten vorgestellt. Sie ist eine heilende Medizin. Wenn jemand zu euch kommt, müsst ihr das Wesenslied innerlich hören. Dann ist die Brücke eröffnet und ihr könnt sehen, wie ihr dem anderen helfen könnt, ohne dass er es merkt.
Im Jupiterjahr wird die Welt unmerklich verschoben dadurch, dass die Senkrechte für jeden zu der Waagrechten tritt. Das Wesenslied sollte wie das Herzensgebet wiederholt werden, bis es dem Atemrhythmus folgt. Doch bleibe es das Geheimnis jedes einzelnen.
Wenn ihr nun eine Lage seht, die euch erstaunt, dann sollt ihr innehalten und auf die innere Führung lauschen. Ihr schwingt euch auf zum Gewahrsein, seid lebendige Träger des Impulses.
Jetzt ist es nicht mehr der spürbare Kristall des letzten Festes, sondern ein Gedankending. Versucht nun im Lauf des Tages immer aus der Trübsal herauszufinden und zu sehen, wo das Neue entsteht. Ihr werdet erleben, dass der himmlische Reigen euch immer wieder durch die Zeiten erfasst, wo ihr plötzlich ganz da seid. So verlagert sich der Schwerpunkt langsam aus dem Leben, das von der Erde getragen wird, auf den Sinn, der ewig währt.
Wie können wir das Fest gestalten auch für jene, die die Botschaft nicht gelesen haben?
Jeder soll im Erdheiligtum herumgehen, bis er irgendeinen Gegenstand sieht, nachdem er sich vorher auf das Bildwort konzentriert hat. Dann still sich irgendwo hinsetzen und die Wortreihe machen. Alles mit ruhiger Trommel. Die anderen, die es schon haben, konzentrieren sich in heiliger Stille. Dann nach der Anrufung und der Pause das Lied lautlos tanzen im Trommelklang. Mit der Erinnerung wird es gefestigt.