Schule des Rades
Feste im Jahreskreis
Der heilige Raum · Spirale der kreativen Zeit
West Fest 1994 · Venusjahr · Uranusdezennium
Freitag, 23. September 1994, 08:19 MEZ
Wenn die Sonne aufgeht, schwindet die Dunkelheit. Wenn die Nacht kommt, scheint die innere Sonne und lässt dein Wesen wie ein Juwel erscheinen, wie der Sternenhimmel funkelt. Schließt vor der Anrufung die Augen, und lasst in euch die Vision des Nachthimmels entstehen in seiner funkelnden Pracht. Achtet auf die Langsamkeit, mit der die Sterne kommen. Folgt ihrem Erscheinen mit bewusstem Atem durch einige Minuten. Nun konzentriert euch auf den Nordstern in eurem Nachthimmel und verwandelt ihn in die Mittagssonne.
Ihr seid jetzt in der weiten Wüste, Sand in allen Richtungen. Allein steht ihr da und wartet. Und jetzt, plötzlich – die aktive Imagination muss durchgeführt sein – seht ihr dunkelrot die untergehende Sonne, halb über, halb unter dem Horizont. Während ihr ihr Untergehen verfolgt, lasst allen Kummer der vergangenen Zeit fallen, und wenn es wieder in eurem Geiste Nacht ist, dann seht ihr anstelle des Polarsterns ein Zeichen, eine Chiffre, ein Etwas, leuchtend oder grau. Dieses Etwas ist jetzt der Keim eurer Neuentfaltung, die mit dem Fest beginnt.
Ihr seid von aller Schuld befreit, kennt keine Angst. Dieses Zeichen, was immer es sei, nehmt ihr schweigend mit, wenn ihr mit offenen Augen in der Morgensonne zum Steinkreis hinaufgeht. Ihr seid also von aller Schuld befreit, wirklicher oder eingebildeter und alle Freunde sind Zeugen, dass jetzt zwei Wesen zum Heiligtum schreiten – das erlöste und das junge der Aufgabe, die in der Menschheit auf euch zukommt.
Denkt nicht darüber nach, sondern haltet das Bild des Himmelszeichens fest. Lasst es von euch Besitz ergreifen, Chakra nach Chakra, im Einklang mit den kosmischen Mächten. Versucht eure energetische Stimmung in jedem Chakra zu spüren, keine Gedanken, bis euer Leib mit Freude erfüllt ist.
Die Freude ist still und fast langweilig, aber verlasst nicht die Ruhe. Gleichmut ist die Voraussetzung, um himmlisches Leben irdisch zu leben. Nun freut euch an der Gemeinsamkeit, im gemeinsamen Essen, gemeinsamen Trinken, gemeinsamen Tanzen. Schaut die anderen an, als ob ihr sie noch nie gesehen hättet.
Wenn das Fest zu Ende ist, dann fahrt ihr nach Hause in dem Wissen, dass der zweite in euch wacht. Aber es ist nicht dramatisch. Versucht ein Lächeln zu erhaschen von Menschen, die ihr zufällig trefft oder seht. Denn die wahre Freude ist schweigsam, ist ein inneres Glühen. Die Sonne eures Wesens wärmt jetzt in Liebe und Mitgefühl alle jene, die sich ihm öffnen können. Strahlt, so werdet ihr bestrahlt.