Alphysik
Der Ursprung unserer Welt ist das Vermögen, aus dem Nichts heraus Strukturen zu bilden: das Prinzip des Schöpferischen. Das Nichts wird zum Etwas. Ich bezeichne dieses Nichts, das zum Etwas wird, als das Urwort.
Der Ursprung unserer Welt ist das Vermögen, aus dem Nichts heraus Strukturen zu bilden: das Prinzip des Schöpferischen. Das Nichts wird zum Etwas. Ich bezeichne dieses Nichts, das zum Etwas wird, als das Urwort.
Das Rad ist das älteste Symbol der Menschheit; es ist der numerologische Schlüssel zur Weltweisheit. Während es unzählige Sprachen und Traditionen gibt, zeigt das Rad überall die gleiche systemische Struktur: ob es nun das buddhistische Rad der Lehre ist, das chinesische Symbol des Tai Chi, das indianische Rad des Gesetzes, der finnische Sampo, die pythagoräische Veranschaulichung der Dimensionen und Rechnungsarten, oder die zahllosen Räder der Rosenkreuzer, mit denen sie das Wissen hinter dem Wissen, die Esoterik oberhalb der Sprache beschreiben wollten.
Die letzten Jahrzehnte standen im Zeichen der Umwälzung vieler Wissenschaften: Physik, Biologie und Psychologie vollzogen eine kopernikanische Wende.
Für die Philosophie steht die gleiche Wandlung noch aus; die zeitgenössischen Bewegungen des Marxismus, Positivismus und Existentialismus haften an den Schablonen des 19. Jahrhunderts. Diese Wandlung – die Schaffung einer Kriteriologie – bildet das systematische Anliegen des Autors.
Vorliegende Schrift ist eine leichtverständliche Einführung zu der neuen Methodik: durch Überwindung der falschen Autonomievorstellung über Rückbindung des Bewusstseins an die Evolution finden wesentliche Probleme eine einleuchtende Klärung, womit die Philosophie von einer akademischen Fachwissenschaft wieder zur allgemeinen Grundlage des Wissens – eines Weges des Wissens – zurückfinden könnte.
Seit der neolithischen Revolution mit der Zweiteilung von Instinkt und soziokultureller Tradition ist der Zugang zur persönlichen Intuition schwächer geworden, vielen Menschen sogar verschlossen. Ideologien und Wissenschaften haben sich von Wegen und Strategien zur Bereicherung des Lebens in Sperren verwandelt. Um diese zu beseitigen, gilt es auf die Vorzeit zurückzugehen, in die Altsteinzeit, in der Instinktwissen und strategisches Wissen noch eine Einheit bildeten.
Am 4. Juni 1943 erlebte ich in einer wachen Vision in einem Café in Brüssel, wie ich auf einer drehenden Scheibe in die Mitte trat und diese damit anhielt. Psychisch bedeutete dieser Vorfall eine entscheidende Erfahrung: von diesem Augenblick an habe ich nie mehr am Sinn gezweifelt und betrachtete das praktische Leben als die Suche nach den besten Strategien, um nicht unterzugehen.
Es gibt nur eine Welt. Sie umfasst Diesseits und Jenseits, Natur und Geist, Mensch und Gott. Sie ist rational nicht zu bestimmen; sobald man das Unendliche einfangen will, ist die Rationalität gesprengt. Die Ganzheit übersteigt alle Vorstellung.
Diese Novelle wurde, abgesehen von einer zufälligen Aufnahme in einer Prosa-Anthologie in den Zwanzigerjahren, nur einem kleinen Kreis von Interessierten in Prag über Herbert Fritsche nach dem Tode Meyrinks zugänglich gemacht; sie ist längst vergriffen und heute praktisch unbekannt; in keinem Verzeichnis der Schriften ist sie aufgeführt. Ich erhielt durch einen seltsamen «Zufall» eine Abschrift des vielleicht letzten in Prag befindlichen Exemplars dieser Ausgabe.
Wir leben im Übergang von der ideologischen Zivilisation zur planetarischen Gesellschaft, in die Wassermannzeit, die sechste Periode der Menschheitsgeschichte nach Klan, Stamm, Stadt, Volk und Reich. Virtuell als Informationsgesellschaft ist sie bereits eine Tatsache. Durch den Wetterbericht in der Television über den Satelliten ist jeder Mensch mit dem Bild der ganzen Erde, ja des Universums vertraut.
Am 17. Dezember 1972 sah ich an der Schwelle von Wachen und Traum in der Früh eine zarte Gestalt mit schönen Augen, eher weiblich als männlich anmutend, vorbeihuschen und hörte die Worte, es sei der Herr der Vibrationen und er antworte auf alle Fragen.
Am nächsten Tag, dem 18. Dezember, verspürte ich am Nachmittag das Verlangen zu schreiben und dann folgten zu seltsamen Zeiten fünfzehn Botschaften, die mich sehr ergriffen und mir eine Weltsicht, eine Inspiration offenbarten, von der ich nichts wusste. Ich konnte sie mir nicht in psychologischer Hinsicht zurechnen, da sie als Worte sowohl im Hören als auch im Sehen vor mir auftauchten und ich kaum mit dem Schreiben nachkam. So schrieb ich sie nieder, ohne sie weiter zu kommentieren, und auch manche Freunde fanden, sie seien eigentlich an sie gerichtet.
Dass sich Wissenschaftler, insbesondere Philosophen, allgemein verständlich ausdrücken, gehört zu den ganz großen Seltenheiten. Die meisten vertreiben ihre Kenntnisse in jener Geheimsprache, die nur Gleichgebildete verstehen und die den blutigen Laien einfach ausschließt. Um so bemerkenswerter ist die Ausnahme dieser Regel. Es handelt sich um eine Geschichte der Philosophie, die allerdings in nichts den bisher üblichen chronologischen Systemen gleicht, sondern die das Denken als solches von den ersten Anfängen der Menschheitsgeschichte bis zur neuen Denkform, dem Strukturalismus, nach seinen Inhalten unter die Lupe nimmt.
Das «kosmische Denken», das bis zur ägyptischen Hochkultur den Menschen leitete, wird vom «mythischen Denken» abgelöst, das vor allem in China und Indien die Gedankenwelt der Menschen formte, aber auch den Götterhimmel Griechenlands bevölkerte. Bis mit dem logischen Denken die eigentliche Schulphilosophie anhebt. Mit dem «theologischen», dem «theokratischen» und schließlich dem «scholastischen Denken», mit dem die philosophische Führung wieder nach Europa zurückkehrt, schließt der erste Teil, den Keyserling als «Die objektiven Denkstile» bezeichnet. Mit dem humanistischen Denken beginnen die subjektiven Denkstile, die den Rationalismus, den Idealismus, das soziologische, das wissenschaftliche und schließlich das ganzheitliche Denken umfassen.
Was dieses Werk so faszinierend macht, ist die Tatsache, dass es nichts, was dem Menschen im Laufe seiner Geschichte als «denkwürdig» erschien, ausklammert. Die Tierkreiszeichen sind ebenso einbezogen wie der I Ging, die Tongesetze werden ebensowenig übergangen wie etwa die Zehn Gebote; von Freud bis C.G. Jung ist die Psychoanalyse vertreten ebenso wie die indische Esoterik oder der Schöpfer des Zwölftonspiels, Josef Matthias Hauer, oder Teilhard de Chardin. Was immer menschliches Denken prägte, ist hier auf kürzesten und stets verständlichen Nenner gebracht.
Philosophie als Kunst – im Sinne der Ars Magna von Ramon Lull, oder der philosophischen Kombinatorik von Leibniz – verlangt den Einklang von Sprache und Wirklichkeit, sodass jedes Wort einem Element, und jeder Satz einem Naturgesetz entspricht. Für die äußere Erfahrung hat dies die Wiener Schule zum Teil geleistet; doch die innere lehnte sie negativ-dogmatisch ab.
Diese Einseitigkeit hat die Fruchtbarkeit des Ansatzes verfälscht und soll in diesem Buch berichtigt werden. Ausgehend von zum Teil unbekannten philosophischen Traditionen in Ost und West ist es dem Autor gelungen, in leichtfasslicher Sprache ein widerspruchsfreies System der Kriterien zu erstellen, welches inneres Erleben, naturwissenschaftliche Erfahrung, objektivierte Grammatik und pythagoräische Zahlenlehre in einer Figur veranschaulicht und damit eine echte Klaviatur des Denkens bietet, die von jedem gemeistert werden kann.
Das Denken bildet den Schwerpunkt der menschlichen Existenz. Tiere werden durch Instinkte und Triebe gesteuert, Pflanzen durch ihre Umwelt im Zusammenhang mit der arteigenen Entelechie, der Mensch schafft sich seine Welt, seine Beziehungen durch das Denken und damit über die Sprache in all ihren Ausdrücken, vom Wort über Mathematik und Wissenschaften bis zur technischen Zivilisation, die eine Anwendung der Sprache auf die anorganische, mineralische Natur mittels Werkzeugen und Maschinen bedeutet.
Astrologie ist heute in die Öffentlichkeit zurückgekehrt. Durch Jahrtausende in Europa verdammt und verfolgt, in der Gegenwart von den Kirchen und der akademischen Welt bekämpft, hat sie durch die Religionsphilosophie und die kulturelle Anthropologie in den letzten zwanzig Jahren einen Ehrenplatz als ältestes Deutungssystem des Lebenssinns zurückgewonnen.
Im Jahre 1946, nach dem Tode meines Vaters, da ich die Schule der Weisheit übernehmen musste, begann ich mich systematisch mit der Frage nach dem Sinn zu beschäftigen und versuchte, eine Grundlage persönlicher Lebensdichtung, eine Weltgrammatik zu ermitteln.
Diese Arbeit, die mehr einem geduldigen Puzzlespiel als einer Forschung glich, kam 1982 zuende. Aber etwas Wesentliches fehlte mir dabei: Warum habe ich das alles getan? So bedeutsam die Klärung der Begriffe vom geisteswissenschaftlichen Gesichtspunkt zum Verstehen der verschiedenen Kulturen auch sein mag, war es mir nicht um eine Bereicherung der Wissenschaft zu tun. Ich wollte eine Methode finden, um das Wissen zu überwinden und zur Spontaneität zu gelangen, also Philosophie im Sinne des Sokrates zu betreiben.
Die orphische Religion unterscheidet sich von anderen Offenbarungen durch die Sonderstellung des Menschen: nämlich dass dieser allein durch seine persönliche Anstrengung das Leben als Aufstieg zu einer höheren Seins- und Bewusstseinsstufe verstehen und verwirklichen kann. Sie ist sowohl Erinnerung an Schamanismus und Animismus, die Religion der Altsteinzeit auf der ganzen Erde, die erst heute wieder begreiflich wird, als auch Ursprung der europäischen Geistigkeit mit dem Beginn der ionischen Philosophie bei Thales, Anaximandros, Anaximenes und Pythagoras.
Diese Website wird vom Studienkreis KRITERION bereitgestellt. Für die Gestaltung und Weiterentwicklung war Kai Rabeneck verantwortlich. Weitere Informationen finden sich im Impressum. · Vielen Dank