Schule des Rades
Feste im Jahreskreis
Der heilige Raum · Spirale der kreativen Zeit
West Fest 2007 · Merkurjahr · Monddezennium
Sonntag, 23. September 2007, 11:51 MEZ
Das Fest des Westens verlangt Schlichtheit und die Beschränkung auf das Notwendige. Durch Schlichtheit erlange ich Klarheit darüber, was mir und meinem Weg zugehört, durch Beschränkung auf das Notwendige erlange ich Sicherheit und beginne zu verstehen, wie ich in meiner Arbeit und durch meinen Weg den Geist verkörpern kann.
Die Frage des Westens ist, was mein Wirken und meinen Weg ausmacht, was ihm zugehört und was ihn hindert. Mein Weg ist niemals gerade, immer ist er ein Hin und Her zwischen Zuviel und Zuwenig. Der Westen verlangt, dass ich bedingungslos zu mir und meinem Weg stehe, ohne zu wissen oder zu planen, wohin dieser Weg führt oder was aus ihm entsteht. Ich kann nur Schritte setzen und an der Antwort der Welt vernehmen, wie sie zu mir und meinem Weg steht. Gewissheit gibt es nie, nur den nächsten Schritt und das Warten auf die Antwort aus dem Ungewissen.
Welche Antwort höre ich, aus dem Dunkel und dem Ungewissen? Ich versuche mich darauf zu besinnen, was mich in der letzten Zeit bedrückt und ins Dunkel gerissen hat und benenne es innerlich. Dann versuche ich das Dunkel zu sehen, als Schwärze oder in einem Bild, wie z. B. einer Höhle, und warte darauf, dass in diesem Dunkel, in dieser Schwärze ein Licht erscheint und im Weiteren zu einer Form oder einem Bild wird. Diese Form oder dieses Bild nehme ich als bedingungslosen Beginn der Zukunft, als Neuanfang meiner Arbeit, die der potentiellen Fülle meines Wesens entspringt und diese Fülle in der gemeinschaftlichen Wirklichkeit zu realisieren trachtet.
Der Westen ist der Ort, aus dem die Steine zu uns sprechen. Ich suche mir in den nächsten Tagen einen ganz gewöhnlichen Stein, der mir wie eine Verdichtung meines Wesens erscheint und in seiner Schlichtheit hilft, die Verbindung mit meiner Mitte als dem kreativen Dunkel zu wahren.
Unsere Arbeit ist auf der Erde und für die Erde, und doch sind wir wie Merkur überall zuhause. In unserem Wirken sind wir wie Wanderer zwischen den Welten. Im Westen, im Licht der untergehenden Sonne des Tages, geht die innere Sonne auf, durch deren Strahlen wir in Kommunikation stehen mit allen Wesen des Alls und allen Welten. Unsere Aufgabe und Berufung haben wir hier, an diesem Ort, auf dieser Erde, und gleichzeitig verkörpern wir in unserem Werk den Geist des Alls und sind Führer und Geführte durch alle Welten.